Unsere Hibbelhunde - schneller, höher, weiter!

  • Auf einmal kam der Emil mit Speed von hinten, sprang über das Rückenteil der Couch und landete...nicht etwa auf der Couch, sondern dank etwas zu viel Schwung, auf dem Couchtisch. Sitzend auf seinem Hintern. Da fällt einem dann auch nix mehr ein.

    :lol: Emil hat Showtalent, oder? :D

    Ist halt auch nach dem Traben am Rad und das wirkt wirklich sehr beruhigend auf ihn.

    Bei uns ist Bewegung auch das Beruhigungsmittel schlechthin. Aber ich kann ja nicht immer im Laufschritt unterwegs sein...

  • Das stimmt, kann man nicht. Deshalb bin ich aber morgens immer mit dem Rad im Wald. keine allzu lange Strecke, reicht aber den Herrn vom Glimmersee runter zu fahren.

    Im Sommer war ich auch mit ihm joggen, das findet er auch super. Trabt da fröhlich nebenher, da wir im Auslaufgebiet joggen darf er auch offline bleiben und das endlich mal für ihn angemessene Tempo behagt ihm dann sehr. Im Winter jogge ich nicht, da brennt mir die Lunge wenns so kalt ist, ausserdem haben wir ja jetzt schon längere Zeit Packeis auf den Wegen.

    Ja, der hat Showtalent. Was haben wir schon gelacht über den Kaspar. Wenn er dann solche Aktionen startet denke ich jedes Mal, wir werden das nochmal testen mit dem Agi, wenn ein paar Hirnzellen dazu gekommen sind.

  • :D :D :D Das mit dem Couchtisch ist grossartig....

    Jules ist neulich mal auf der Jagd nach einem Spielzeug mit Anlauf punktgenau auf einem kleinen Beistellhocker gelandet, mit dem erstmal ein Stück auf dem Holzboden gerutscht, um sich dann abzudrücken und weiter zu rennen. . Und ich wusste dann wieder, warum drinnen "hol das Spielzeug" wenig Sinn macht. :hust:

    Bei uns geht mein Sohn öfters mal mit beiden Joggen, eher flottes Tempo, dass geht bei ihr auch gut - sie hat dann nämlich keine Zeit, Spuren zu suchen, wenn sie neben ihm frei laufend mithalten möchte.


    Generell finde ich es aber auch wichtig, dass die Hibbels auch Tage mit weniger Bewegung haben.
    Lassen wir die Frage, ob es hochpuscht oder nicht mal weg - aber viel sportliche Bewegung trainiert auch einfach. Und umso mehr Training, um so mehr Strecke ist notwendig, um sie auszulasten.... und irgendwann ist Hibbel dann erst nach 20 km Fahrrad ausgelastet.
    Ich kenne so einen Fall. Das wäre mir zu viel. Für den Hund und mich :roll:

    Lg, Elzbeth

  • Da stimme ich dir zu, je mehr Kondi der Hund kriegt, umso mehr fordert er ein.

    Heute morgen hat er mir mal wieder Wildschweine gemeldet. Was heißt gemeldet. War schon etwas aufgeregt und weil auf einer, am Wald angrenzenden Laube ein Mann hockte und Dachpappe nagelte fand ich das verständlich. Zumal Emil auf den RR reagierte. Tja bis ....besagter Geruch in seine Nase stieg und wusch schotterte er in den Wald. Es brauchte drei "Kehrt", bis er wirklich kam. Dann habe ich angeleint, in dem Moment ging die Nagelpistole auf dem Laubendach los und es erhoben sich nach und nach ca 20 Wildschweine, um in die entgegengesetzte Richtung zu laufen. Emil grollte und machte den Rottweiler, aber obwohl das ja wohl ein mega Reiz war schien sich die tatsächliche Lust da hinterher zu rennen eher in Grenzen zu halten. Schreiend in der Leine hing er nicht. Als er vorher in den Wald rannte muss er annähernd bei den liegenden Schweinen gewesen sein, wie ich gesehen habe, als sie aufstanden. Die Schweine hier lassen sich durch Hunde nicht so sehr aus der Fassung bringen, ist ein Auslaufgebiet und die kennen das. Ich glaube diese "Leck mich"-Haltung der Schweine waren Emil denn doch etwas suspekt.

  • Ich habe mal eine Frage an die Hibbelhunde-Erfahrenen.

    Ich habe zur Zeit Kontakt zu einer Frau mit Hibbel-Irish Setter. Er ist 5 Jahre alt und sie hat inzwischen 4 Trainer durch, die sie alle irgendwann alleine haben stehen lassen. Zur Zeit gestaltet sich die Suche nach einem neuen Trainer als sehr schwierig, da sie mit ihrem Hund nicht Auto fahren kann.
    Solange sie niemand anderen gefunden hat, habe ich mich angeboten ihr etwas zu helfen (ich habe mal die tiermedizinische Zusatzbezeichnung Verhaltenstherapie angestrebt, das Vorhaben aber nach zig Fortbildungen und einzelnen Hospitanzen doch aufgegeben).

    Der Hund reagiert an der Leine stark auf fahrende Autos, andere Hunde und manchmal auch einfach Spaziergänger - er bellt und springt in die Leine. Grundsätzlich ist er aber gut verträglich mit anderen Hunden. Kito durfte er kennenlernen und benahm sich höflich zurückhaltend und freundlich interessiert. Dauerhaftes Bellen zeigt er auch sobald er sein Geschirr anbekommt bis zum Verlassen des Hauses (die Besitzerin hat einmal versucht zu warten bis er still ist und hat nach 1 Stunde aufgegeben) und beim Autofahren.
    Im Haus ist er relativ unauffällig und bleibt auch gut alleine.

    Ich habe mir mal den Tagesablauf schildern lassen:
    Morgens 5 Minuten zum Lösen nach draußen, 5-6 Stunden alleine, mittags die "große" Runde (20-30 Minuten), später manchmal noch 10-20 Minuten kontrollierte Futterbeutelsuche in der Wohnung und abends nochmal 5 Minuten raus.
    Wenn sie mal "richtig lange" spazierengeht, weil die Tochter zu Besuch ist, sind das 45-60 Minuten.
    Ableinen kann sie den Hund nicht, Spaziergänge geschehen an der 15 Meter Schleppleine.

    Ich möchte natürlich einen hibbeligen Hund nicht noch mehr hochdrehen, dennoch kommt mir dieses Sparprogramm für einen großen Jagdhund sehr wenig vor. Grundsätzlich muss man natürlich auch schauen, wie der Hund auf mehr Auslastung reagiert, aber was meint ihr?
    Wäre es sinnvoller die tägliche Dauer der (mehr oder weniger) entspannten Spaziergänge zu steigern oder 2-3 Tage in der Woche ein deutlich höheres Pensum anzusetzen und die anderen Tage sparsam zu lassen. Kommt natürlich auch drauf an, was die Frau umsetzen kann.

    Das Trainingspensum möchte ich eigentlich nicht steigern - nur abwandeln. Erstmal haben wir - nach 3 Jahren "Suche" im Hausflur - das Futterbeuteltraining in den Garten verlegt.
    Dann würde ich ihn gerne clickern und Z & B mit ihm machen, was spannend wird, weil er ein echt schlechter Fresser ist und draußen kaum Leckerlis annimmt.

  • @Cherubina das geht gar nicht. Der arme Hund bewegt sich ja nicht einmal eine Stunde am Tag, da würde sich jeder normale Hund auffällig benehmen. Das ist Welpenpensum (außer die lange Futtersuche).
    Ich würde die Länge draußen langsam steigern, aber durch ruhige Spaziergänge. Also einfach mal bisschen gucken, ruhig schnüffeln. Später kann man die Futterbeutelsuche ja auch schön integrieren.
    Ich könnte mir vorstellen, dass der Hund dann sehr viel ausgeglichener wird, wenn er regelmäßig bewegt wird.

  • Das finde ich auch echt sehr wenig, vor allem wenn das das Dauerprogramm über Jahre ist. Ist der Garten denn wenigstens so groß, dass der Hund mal rennen kann?

    Wenn nicht under er nicht ableinbar ist, würde ich zum Beispiel mal Radfahren versuchen und schauen, wie der Hund auf mehr Bewegung reagiert.

  • Warum kann der Hund kein Auto fahren?

    Ansonsten würde ich mich vor allem von der 'ich sitze das aus' Methode verabschieden. Meiner Erfahrung nach können Hibbelhunde damit einfach nichts anfangen. Sie steigern sich immer mehr rein und wissen nicht wohin mit sich. Brecht das nicht erwünschte Ritual beim Geschirr anziehen auf. Z.B. soll er immer an der gleichen Stelle warten. Das wird dann erst belohnt und dann kommt das Geschirr an, wieder belohnen. Gebt ihm ein Konzept, einen Rahmen.

    Die Spaziergänge halte ich für viel zu wenig. Zwischen gar nichts machen (quasi) und zu viel liegen doch Welten. Ich würde eher auf reizarm achten. Ich finde es auch wichtig, dass der Hund einfach mal rennen kann. Mindestens 1 mal die Woche. Gibt es einen eingezäunten Garten oder ähnliches? Irgendwas so er einfach mal allen Frust und Anstrengung ablassen kann, ohne dass der Mensch irgendwie eingreift? Also einfach mal Kopf frei bekommen.

    Auch für das Jagen von Autos etc. würde ich ein Alternativverhalten aufbauen (z.B. Auto kommt, Sitz, Superleckerlie, sofort weiter um Anspannung abzubauen). Ich schrieb weiter vorne von einem Radrennen mit meiner Hündin. Der Schlüssel ist meiner Meinung nach reizarm und langsam aufbauen. Sie sind halt immer sehr schnell drüber.

  • Wenn ein Hund mehr Bewegung fordert, je mehr Kondition er kriegt, würde das bedeuten, dass die Entspannung nach dem Sport nur von der Erschöpfung der Muskeln herrührt.

    Wenn der positive Effekt aber daher kommt, dass der Hund dich wohler fühlt, weil alles mal durchgewegt wurde, der Durchblutung mal angeregt wurde, die Lungen mal wieder richtig belüftet und die Stresshormone schneller abgebaut,
    dann ist er nach dem Sport auch dann entspannt, wenn er sich nicht völlig verausgabt hat.

    Ich denke außerdem Hunde sind keine "Fässer ohne Boden": Körperlich bedingt hat jeder Hund einen Belastungsbereich den er braucht um sich ausgetobt/zufrieden zu fühlen und auch einen Bereich über den man nicht hinwegtrainieren kann. Kondition lässt sich nicht ins Unendliche steigern.

    Würde man aber die Bewegungsmenge unterschätzen, die der Hund zum Entspannen braucht, weil man von sich selbst oder einem anderen Hund ausgeht, dann wäre der Hund unzufrieden, weil er gerade mal warm geworden ist und nicht weil er zum Konditionsmonster wurde.

  • @Gandorf klar kann man nicht endlos Kondition rauf bringen. Ich kann mir aber durchaus vorstellen, dass bei einem großen, lauffreudigen Hund das Pensum so weit über Konditionstraining, gesteigert werden kann, dass es dem "normalen" HH zu viel wird.
    Bei Emil als Beispiel habe ich inzw. ein, wie ich finde, gutes Pensum, was viele Foris hier als zu viel ansehen. ich merke aber, dass er zufrieden ist, den Rest des Tages entspannt und auch während des Spaziergangs kein Nervsack ist. Das bestätigt mich halt.
    Ich denke jeder muss selbst herausfinden, wie viel dem Hund tatsächlich gut tut.
    Es ist schon möglich einen Hund so scharf auf Programm zu machen, dass er immer das Maximum fordert. Und wenn es eine Art Sucht wird. War bei meinem Alten und dem Ball so.

    @Cherubina ich finde das absolut zu wenig, was der Hund macht. Wenn Radfahren, wie Hempel es vorschlug, keine Option ist (was schade ist, kann ich echt nur empfehlen) wie sieht es mit Longieren aus, wenn ein Garten vorhanden ist, der groß genug ist. Emil nimmt das total gut an, um selber runter zu fahren.
    Z&B finde ich auch eine gute Sache, um das Anspringen auf Bewegungsreize zu minimieren. Wir haben das ja auch. Menschen sind gruselig, Fahrräder, Jogger und Autos wollte er jagen. Autos und Jogger sind inzwischen egal, Fahrräder meist auch. Wobei man sowas ja nicht abstellen kann. Heißt, bei hoher Erregungslage packt Emil das auch wieder aus, aber eben wirklich selten inzwischen

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