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  • Also ich erlebe ja nun echt viele Hunde und den meisten tut es explizit GUT, wenn Getreide im Futter ist.

    Mais hat nur einen tendentiellen Faktor - er kann dem Hund besonders gut tun oder er kann ihn negativ beeinflussen, das hängt davon ab, ob der Hund ein Problem mit dem Serotoninspiegel hat. Wenn der ausgeglichen ist, hat Mais keinen Einfluss - auch wenn er gern wie das Böse in Tüten beschrieben wird. Aber wenn man Menschen fragt, die sich damit auskennen, bekommt man eine sehr differenzierte Meinung zu hören, die auch wissenschaftlich belegt ist.


    Fazit: Getreide würde ich persönlich beibehalten, Mais ggf vorsorglich mal weglassen. Aber in erster Linie würde ich das Ganze mal erzieherisch angehen. Der Hund sollte in dir eine stabile Führungskraft sehen, der er vertraut, die aber auch ganz klar die Leitplanken vorgibt und damit die Grenzen markiert. Wenn ein Hund oft unsicher ist, braucht er in erster Linie einen Sozialpartner der ihm gibt, was er braucht und nicht eine Ernährungsveränderung. Die kann je nachdem unterstützend wirken, mehr nicht.


    Am besten suchst du dir nen guten Trainer, denn du hattest ja schon früher auch von Problemen geschrieben, wenn ich mich recht erinnere, da dürfte was in eurem Zusammenspiel fehlen für den Hund.

  • Bei dem Wurf haben auch die Geschwister Probleme mit schneller Überreiztheit, die Mutter ist auch unsicher, läßt sich von Fremden nicht anfassen (ohne Bestechung). So richtig viel kennengelernt, haben sie auch nicht....

    Ich hab mir den Schuh testweise mal anziehen lassen (obwohl ich nie daran geglaubt habe), aber bei anderen, auch sehr erfahrenen Menschen, wie ihrer Tagesbetreuung, ist es genau das gleiche in den gleichen Situationen (eben vor allem Straßenverkehr, zuviele Reize in der Stadt ) und diejenigen, die mal meinten, daß es auch am Zusammenspiel mit mir liegen könnte, haben ihre Meinung sehr schnell revidiert. Das soll nicht blöd klingen, aber ihre Disposition ist nun mal da und das Border Collies große Probleme mit Geräuschen haben können und reizoffen sind, ist ja auch nicht so ungewöhnlich oder halterspezifisch und irgendwann ist ihr Faß voll und es hilft, die Reize zu dosieren, ruhige Spaziergänge im Wald etc. Auffällig war es halt, wie sie mit dem Futterwechsel sehr viel relaxter in diesen Situationen war und in der Wohnung geradezu tiefenentspannt

    Ja, in dem Futter ist Mais drin, ich werde es dann weglassen

  • Und jetzt kommt das "Komische": zwischenzeitlich war es völlig anders, da war sie so tiefenentspannt und ruhig, daß es sogar Nachbarn und entfernten Bekannten aufgefallen ist. In der Zeit hat sie nur Fleisch und Gemüse zu fressen bekommen wegen einer Giardieninfektion.

    Nunja, eine Giardieninfektion ist immer dann ein Problem, wenn der Hund insgesamt vom Immunsystem angeknackst ist. Heißt: Dein Hund war zu dieser Zeit krank. Und, wenn man krank ist, hat man in der Regel weniger Energie.


    Insgesamt kann man wenig sagen, warum der Hund so unruhig ist. Denkbar wären verschiedene Szenarien ... z. B., dass Ihr zu lang draußen seid und der Hund zu oft und zu viel mit den stressenden Faktoren konfrontiert wird. Vielleicht auch, dass Euer Umgang Zuhause nicht stimmt. Dass zu viel oder zu wenig oder falsch trainiert wird etc ...

  • Der Straßenverkehr streßt sie sehr, auch nach 5 Monaten noch ... es wird leider schlimmer, je mehr sie damit konfrontiert wird...4 Autos gehen, das fünfte dann nicht mehr.... und es war zuviel für sie. Auch schnell an ihr vorbeifahrende Fahrräder machen sie irre... eigentlich sollte sie auf dem Land leben oder zumindest nur kurz ins Auto und dann rausfahren, was aber nicht immer für jeden Gassigang machbar ist

  • Es ist wichtig, dass ein Hund, der mit solchen Sachen Probleme hat, nicht jeden Tag damit konfrontiert wird, um an Phasen hat, wo der Angsauslöser tagelange gar nicht vorkommt. Dem Hund fehlen sonst die Erholungsphasen, in denen er das verarbeiten, abspeichern und sein Hormonsystem sich runterregulieren kann. Vermutlich ist das Stress-System komplett überlastet. Kurzfristiger Stress ist ja hormonell auch noch mal was anderes als Dauerstress. Da verändert sich das hormonell und macht halt dann auch körperlich krank. Dazu passt auch die Giradieninfektion - die kommt immer dann, wenn das Immunystem in die Knie geht. Und das geht in die Knie, wenn der Körper unter Dauerstress steht. Vor allem in diesem Alter. Da sortiert sich das nämlich noch mal neu und passt sich eigentlich dem Lebensumfeld an.

  • Ich weiß das, ich weiß bloß nicht, was ich machen soll, dass sie nicht jeden Tag damit konfrontiert wird, hier in der Stadt. Ich versuche natürlich, den Autos aus dem Weg zu gehen, also, daß es nicht zuviel wird, das hilft oft auch schon, aber so, daß sie sich erholt, schaffe ich nicht

  • Ja, sehe ich auch so. Ich versuche es natürlich und werde mal gucken, was passiert, wenn sie jetzt wieder jeden Tag nur auf dem Feld läuft und wir nur kurz auf die Wiese gehen, um Pipi zu machen.

  • Ich habe lange am Futter rumprobiert, um Emil zur Ruhe zu bekommen. Futter mit Mais bekommt er nach wie vor nicht, aber da habe ich langsam eher das Problem, als der Hund denke ich. Ich konnte keine Auswirkung von Futterumstellungen auf den Irrwicht feststellen.

    Was ihm hilft sind klare Ansagen meinerseits. Wirklich klar. Pusht er sich, bekommt er einen Abbruch. Orientiert er sich zu mir, lobe ich ruhig und verbal (kekse pushen ihn auch).

    Wir hatten ja auch einen absoluten Rückschritt, lag aber ausschließlich an mir. Ich habe zu viel Aufregung zugelassen, vor allem zuhause. So Kleinigkeiten, die sich eingeschlichen haben und mir nicht gleich auffielen, aber gereicht haben ihn dauerhaft anzuspannen.

    Nach einem neuerlichen zurechtrücken meiner Wahrnehmung durch ein Intensivtraining herrscht hier Ruhe. Ich kann sie momentan IMMER fordern. Witzigerweise nimmt der Zwerg das gerade besser an, als der Collie (der an sich kein Stück reizoffen ist, dessen Impulskontrolle aber noch ausbaufähig ist). Besuch kommt, Fiete singt Arien, Emil geht tatsächlich selbstständig weg. Er findet fremde Menschen blöd. Und da ich anmotzen untersage und er mich (zumindest momentan) ernst nimmt, geht er halt. Und zwar erstaunlich entspannt. Der jodelnde Collie muss da häufiger an Ruhe erinnert werden.

    Jetzt sind wir im Urlaub, erstes Gassi war etwas aufregend mit vielen Gerüchen, aber es wurde nicht rumgeschrien, oder gezogen, sondern die Herrschaften haben sich selbstständig korrigiert. Ich musste gar nicht mehr eingreifen.


    Emil hat jetzt eine klare Linie, an der er sich orientieren kann und das tut ihm so gut. Kein Stressgesicht beim Gassi mit zurückgezogenen Maulwinkeln und angelegten Ohren (ich konnte den Anblick zeitweise kaum ertragen). Er schnüffelt ein bisschen, guckt herum, fragt mal nach nem Keks und ist einfach ENTSPANNT. Ich kann nur dafür plädieren mal einen klaren Rahmen vor zu geben, für den Hund verständlich, damit er sich dann eben daran orientieren kann. Er kann Verantwortung abgeben und Hund sein, Hundedinge machen.

  • Wo ich den Thread grad mal wieder aufploppen sehe, muss ich mal von Frodo berichten.


    Er hat jetzt gute 8 Wochen Darmfloraaufbau hinter sich, außerdem bekommt er seit Mitte August seine SD Medis. Anfangs hat das super geholfen, aber nach ein paar Tagen bis 2 Wochen ist das wieder eingebrochen und wir haben die Dosis erhöht und seit dem läuft es richtig gut *aufHolzklopf*

    Aktuell bekommt er auch noch CBD dazu.

    Der Unterschied ist einfach der Wahnsinn!

    Er ist einfach so viel mehr "da", so viel entspannter, kann zuhören, Anweisungen umsetzen, schießt sich nicht mehr in irgendwelche Sphären, weil ich es gewagt habe die Hunde in der falschen Reihenfolge fertig zu machen, weil ein Hund um die Ecke kommt, ein Reh am Horizont vorbei springt, usw.

    Wenn er sich pusht, lässt er sich abbrechen und umlenken, was jahrelang einfach nicht klappen wollte, weil er das nicht umsetzen konnte.


    Auch ein netter Nebeneffekt - ob vom Darmfloraaufbau oder von den SD Medis - er darf wieder alles fressen und er ist seelig, dass ich Huhn jetzt nicht mehr nur für Finya brate, sondern er auch was davon bekommt. Genau so letztens bei den Käsespätzle. So ein glückliches Pudeli, weil es nicht mehr zugucken muss :herzen1:


    Ich hoffe inständig, dass es so gut weitergeht und dieser Wahnsinn der letzten Jahre jetzt ein Ende hat und er endlich ein normaler junger Hund sein kann :gott:

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