Unsere Hibbelhunde - schneller, höher, weiter!

  • @Florinda: Bin jetzt kein Experte, aber Hibbel-erprobt und schreib mal meine Gedanken dazu auf: Es klingt so, als wärt ihr mit der Dame gleich von Anfang an in die Vollen gegangen, kann das sein? Also viel Auslastung, Therapiehundeausbildung und so. Hat sie denn auch mal Ruhe gelernt? Und regelmäßig auch Tage wie den aktuellen gehabt, wo nichts los ist? Wurde sie drinnen oft beschäftigt oder war da Ruhe angesagt?
    Euer Programm finde ich nämlich tatsächlich ganz ordentlich, so für jeden Tag...
    Ich finde es nur logisch, dass ein Hund, der viel Action gewohnt ist (ist jetzt nur meine Interpretation dessen, was du geschrieben hast), diese dann auch einfordert, wenn es bei seinen Besitzern mal nicht so geht.


    Gibt es denn einen Ort, ein Körbchen, einen Raum oder so, den sie mit Ruhe verbindet? Das wäre jetzt so mein erstes: der Hündin klar machen, wann genau Sendepause ist. Damit sie nicht ständig darauf wartet, dass etwas passiert. Also den Ruheort nutzen, noch ein Kauzeug dazu und das Hinterherlaufen unterbinden, notfalls mit Kindergitter. Stell dir vor, du bist auf der Arbeit (bist du ja auch, du musst dich um Kinder und Haushalt kümmern) und dein Hund ist "Bürohund "und hat lediglich den Job, während der Arbeitszeit ruhig unterm Tisch oder wo es eben passt, zu dösen und nix zu tun - auch nicht ständig rumlaufen oder so. Das würde ich notfalls mit nem Kindergitter unterbinden. Kauzeug oder Kong dazu und was zu trinken, mehr gibts nicht. Klare Zeiten für kuscheln, rausgehen, spielen. Letzteres aber nur draußen, sie muss diese Erwartungshaltung loswerden, dass jederzeit Action angesagt sein könnte.
    Mit klaren Zeiten meine ich übrigens nicht, dass du bestimmte Uhrzeiten einhalten sollst, sondern ihr mit Gesten, Worten, Ritualen deutlich zu verstehen gibst, was jetzt angesagt ist und wann eben auch einfach nichts passiert. Vermutlich hast du solche Rituale schon und musst sie nur weiter ausbauen.
    Es klingt für mich nämlich so, als würde sie dir hinterherlaufen und kuscheln kommen, weil sie nicht weiß, was sie machen soll und was als nächstes passiert, weil sie eben sehr viel Action gewohnt ist. Und mit den beiden Kindern ist es ja nun zuhause sicherlich auch alles andere als ruhig, das muss sie erstmal ausblenden können.
    Das wären so meine Ideen, vielleicht fällt den anderen dazu ja noch was ein.

  • Danke für deine Antwort!


    Ich habe sehr viel Wert auf Ruhe gelegt und eigentlich kann sie das auch gut. Dachte ich zumindest immer ... vielleicht habe ich da ein falsches Bild.


    Wir haben das Vorzimmer mit einem Kindergitter abgetrennt. Dort hat sie einen Polster und was zu trinken. Der Sinn war, dass sie Ruhe vor den Kindern hat und umgekehrt. Dort ruht sie eigentlich immer, weil dort eben nichts passiert. Vielleicht muss ich sie bewusst dorthin bringen bzw. das Gitter schließen. Eine gute Idee, danke. Ich habe dann nur immer ein schlechtes Gewissen ... Der arme Hund, darf nicht dabei sein und langweilig sich den ganzen Tag zu Tode :ka:


    Gespielt wird drinnen nicht, also nur Suchspiele (Spielzeug verstecken), also Nasenarbeit. Spielzeug liegt nicht herum, dann würde sie den ganzen Tag spielen wollen.


    Deine Erklärung, warum sie dauernd kuscheln will klingt logisch. Hab mich schon gefragt warum sie das macht. Eine Trainerin hat mir mal erklärt, dass Kuscheln auch Stressabbau ist.

  • Du sollst den Hund ja nicht ausschließen. Aber echte Ruhe braucht der Hund dringend. Das Ruhebedürfnis von Hunden ist deutlich höher als das des Menschen und warum denken so viele, ihr Hund langweilt sich, wenn er einfach gechillt rumliegt?

  • Tut sie aber doch nicht. Du hast doch geschrieben ihr geht eineinhalb Stunden raus und dann mittags und dann nachmittags. Das ist mehr als meine Leistungshunde täglich kriegen. :lol:


    Im Ernst - ich würd mal runterfahren das Programm. Mehr Ruhe - ein langer Spaziergang, der Rest nur lösen und mal entspannen lernen. Was du beschreibst klingt sehr überdreht und auf der Suche nach Stress Kompensation.

  • Dazwischen ruht sie, aber sie wartet permanent auf Action. Das kanns doch nicht sein, oder? Sie sollte doch mal einen Tag ohne Programm auskommen. Das gibt mir zu denken ... machen wir zu viel? Ist sie vom Alltag mit neuem Baby gestresst? Oder ist sie komplett unterfordert?

    War das nur heute? Dann würde ich mir keine Gedanken machen. Auch Hunde haben mal Tage, wo sie einfach "unrund" sind.
    Wenn sie das öfter hat bzw. wenn dieses Verhalten an Tagen ohne Action die Regel ist, würde ich auf Ursachensuche gehen.


    Ich habe zB in den letzten Wochen festgestellt, dass mein Rüde viel entspannter ist, seit wir mehrmals in der Woche für eine halbe Stunde radfahren. Der muss sich sonst auf den großen Runden fast immer meiner alten Hündin anpassen und läuft damit quasi immer "untertourig", selbst wenn wir 2h unterwegs sind, kommt er kaum dazu mal längere Strecken durchgehend entspannt zu traben, weil Finya so langsam ist. Beim Radfahren kann er schön in seinem Tempo laufen oder auch mal ordentlich Gas geben ohne, dass er direkt am Horizont verschwindet und ich ihn zurückrufen muss.


    Das ist jetzt wie gesagt nur ein Beispiel, dass mehr Auslastung nicht immer mehr Stress macht, sondern auch Stress nehmen kann, wenn dem Hund halt irgendwas gefehlt hat.

  • Das Verhalten zeigt sie immer, wenn mal einen Tag lang nichts passiert. Daher meine Befürchtung, dass wir an den anderen Tagen zu viel machen.


    Wenn wir unser normales Programm haben (1,5h Vormittags, Nachmittags unterschiedliches Programm, manchmal auch gar kein Programm), dann kommt sie gut zur Ruhe.

  • Mein Balou musste jetzt nach seiner Kastration 10 Tage lang an kurzer Leine gassi gehen. Wir sind zweimal täglich jeweils maximal 30 Minuten draußen gewesen. Es hat ihm gut getan. Dass die Dummyarbeit ihm fehlt, habe ich da nicht gedacht. Zuhause war er ruhig und hat geschlafen oder mit mir gekuschelt.


    Gestern kamen nun die Fäden raus und er durfte heute flitzen. Da hatte er ordentlich was nachzuholen und war auch etwas unkonzentriert zwischendurch, weil er so viel rennen wollte xD


    Hunde brauchen viel Ruhe. An Tagen, wo etwas gearbeitet wird, muss dann auch sonst nicht viel passieren. Und auch räumliche Begrenzung kann hilfreich sein, wenn nötig. Meinen Balou muss ich auch oft im Wohnzimmer mit geschlossener Tür zurück lassen, damit er mir nicht jedes Mal in die Küche, aufs Klo und zur Waschmaschine folgt. Ist halt so und da tut er mir auch nicht leid. Er tut mir viel eher leid, wenn er mir jedes Mal hinterherdackelt.

  • Er tut mir viel eher leid, wenn er mir jedes Mal hinterherdackelt.

    Das ist ein wichtiger Satz ... den merke ich mir. Da hast du Recht.
    Ich glaube das Grundproblem ist, dass ich immer ein schlechtes Gewissen habe ... “Der arme Hund, der kommt zu kurz neben zwei Kindern etc.“ Aber ich bemüh mich jeden Tag ihr gerecht zu werden, aber auch nicht zu viel zu machen. Manchmal ist das für mich nicht so einfach abzuschätzen.

  • Das ist ein wichtiger Satz ... den merke ich mir. Da hast du Recht.Ich glaube das Grundproblem ist, dass ich immer ein schlechtes Gewissen habe ... “Der arme Hund, der kommt zu kurz neben zwei Kindern etc.“ Aber ich bemüh mich jeden Tag ihr gerecht zu werden, aber auch nicht zu viel zu machen. Manchmal ist das für mich nicht so einfach abzuschätzen.

    Das kenne ich auch. Weniger die Kinder, die sind schon groß und eins schon aus dem Haus, aber es sind drei Hunde und ein Job. Und egal mit welchem Hund man jetzt wieviel gemacht hat, man hat immer den Verdacht es war zu wenig. Zumal mein Emil ja auch iiiiiiimmer arbeiten möchte, gerne 5x am Tag ne Stunde, kein Thema. Tja. und eigentlich müssten bei allen dreien die Pfoten ausgeschnitten werden, die Jungs ordentlich durchgekämmt werden und Chica könnte mal wieder ne Runde mit dem Furminator vertragen.
    Ach.... nen Haushalt habe ich auch noch xD
    Du bist also nicht allein mit dem Gefühl dich klonen zu müssen.

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