Unsere Hibbelhunde - schneller, höher, weiter!

und wie kann er dann um dich rum auf die Straße?

eben. mache ich hier genauso.
Ziva rennt so oder so vor Autos weil die für sie ja schon anhalten werden und Hecci hat Autos lange "gejagt" und ist ihnen entgegen gesprungen.
also beide gehen im engen Fuss wenn wir an der Strasse gehen. Leinen gerade so lang dass kein Zug drauf ist wenn sie neben mir gehen.

dass Hunde Unsicherheiten spüren und dementsprechend agieren durfte ich gestern mit Hecci nochmal spüren. ich habe beim Gassi eine Nachricht bekommen die mich richtig wütend gemacht hat, stand kurz vorm losheulen, Hecci lief frei und ging auf den gerade auftauchenden Radfahrer los. 6 Monate lang war das kein Thema mehr.
Frauchen ist labil, da muss ich übernehmen wird er sich wohl gedacht haben.
ihn einfangen konnte ich nicht, der Radfahrer wurde panisch und Hecci versuchte ihn vom Rad zu holen. in irgendeinem Rad Forum regt sich sicher jemand über die Begegnung auf (ich habe mich entschuldigt und gefragt ob alles ok sei, der Radfahrer wollte aber nichts mehr mit mir zu tun haben.)

@Avocado oh nein, sowas braucht ja echt kein Mensch. Aber ich kenne das von Emil ja auch. Jagte lange alles, was sich schnell bewegt. Früher auch Autos. Radfahrer und Jogger waren auch ein riesen Thema. Wird zwar besser, aber wie gut das so klappt ist von der Tagesform abhängig. Von seiner und von meiner.
Ich bin auch schon beschimpft worden.
Zu meiner Verteidigung, der Hund läuft nur im Auslaufgebiet frei. Natürlich soll er niemanden belästigen, kommt mir ein Reiz entgegen sehe ich das früh genug und orientiere den Hund um. Ein paarmal ist es halt passiert, das Fahrrad, oder Jogger von hinten kamen und Emil das zuerst geblickt hat. Und klar. Was Frauchen nicht sieht muss der Herr vom Glimmersee regeln. Emil bellt nur und hüpft herum. Er ist noch nie wirklich an jemanden ran, weil er ja ein Schisser ist. Und wie gesagt, die Leute bewegen sich im Auslaufgebiet. Und ich finde, wenn ich mich dann entschuldige und meinen Hund einsammel, dass man das auch akzeptieren kann. Aber ich wurde da auch oft angeschnauzt. Natürlich auch, weil die Leute sich erschrecken. Und meist wollen die dann auch schnell weg von meinem empört bellenden Spinner. Ich ärgere mich dann zutiefst über mich selbst, weil ich wohl doch etwas unkonzentriert unterwegs war und das mit Emil eben nicht geht.
Wenn ich angestrengt, oder aufgeregt wegen irgendwas bin, dann ist Emil out of order. Hüpft, bellt und weiß nicht wohin mit sich.
Nicht umsonst hatten wir unsere beste Agi-Stunde (als wir das noch wollten) nach einer durchwachten Nacht von mir (Wechseljahre lassen grüßen). Ich bin todmüde mit dem Hund auf den Platz und habe einfach kaum einen Fuß vor den anderen gekriegt. Wie es läuft war mir relativ egal , habe nur den Abend herbei gesehnt. Und siehe da, das Plüsch schlurfte entspannt neben mir her (für seine Verhältnisse. Dann ist er anderen noch immer zu hektisch und quirlig ist ja alles relativ )

Wenn Emil ein Frauchen hätte, was insgesamt ruhiger und in sich ruhender wäre, wer weiß vllt wäre er dann ein super entspannter Hund . So wie es aussieht muss er aber mit mir klarkommen. Tja, und ich mit ihm

ich habe echt nicht mehr mit sowas gerechnet weil wir bei jedem Gassi einigen Radfahrern begegnen und Hecci sich schon fast selbstverständlich auf die Seite beginbt wenn einer uns passiert.

diesmal war der Auslöser meine plötzlich auftretende Wut bzw denke ich hat es der Hund mit dem in dem Moment auftretenden Radfahrer asoziiert.

heute früh 2 Radfahrer, 1 Jogger, wurden nichtmal mit dem A angeschaut und es wurde sich auf der Seite abgelegt, von selber.

zeigt mir nur nochmal auf wie sehr mein Hund meine Gefühle spürt. und dass ich beim nächsten Mal wenn mich etwas wütend macht sofort auch den Hund anleine.

Zitat von Avocado

zeigt mir nur nochmal auf wie sehr mein Hund meine Gefühle spürt. und dass ich beim nächsten Mal wenn mich etwas wütend macht sofort auch den Hund anleine.

Ja das sollte man sofort machen. Mein Hund hat da auch ein sehr feines Radar. Eigentlich beide. Aber bei Emil steigt die Aufregung und der Fokus nach aussen, Chica wird eher unsicher und krabbelt hinter mir her.

Zitat von Juliaundbalou

Wir sind das erste Stück an der Straße lang, in vielen Metern Entfernung lief eine Frau mit drei Hunden vor uns her. Balou bekam den Geruch in die Nase und lief angespannt. Ich orientierte ihn um, dann tänzelte er los und stand auf der Straße und wurde fast überfahren

Ohje, das ist ein Schreck... ich frage mich oft, wie das die Blindenführhunde hinkriegen, auf Autos zu achten. *seufz* Bei uns wird auch ausnahmslos am Bordstein erstmal stillgestanden, bevor wir die Strasse überqueren. Trotzdem, ohne Leine würde mein Junior mindestens dreimal pro Tag überfahren werden (mein letzter Hund fünfmal). Das merke ich daran, dass er manchmal Ansätze macht loszulatschen, obwohl das Auto nur noch 1 Sekunde entfernt ist.

Doch generell stresse ich mich da nicht so. Ich werde sowieso nie und nimmer mit meiner jungen "Impulsunkontrolle" ohne Leine an der Strasse entlang laufen. Denn ich hatte damals mit eigenen Augen zugesehen, wie der Hund meiner Grossmutter überfahren wurde. Da war er 10 Jahre alt und war bis dahin nie einfach über die Strasse gerannt. Auf dumme Ideen kommen unsere Fellnasen immer, also: Leine dran.

Zitat von physioclaudi

Mal was anderes...sind Eure Hunde eigentlich auch so wahnsinnig schreckhaft?

Nein. Bolero ist Modell Panzer, da kann es knallen, donnern und rauchen, das weckt wohl sein Interesse, aber erschrecken kann man ihn quasi nicht.

Ich wollte Euch tapferen Hibbelhundhalterinnen übrigens mal Mut machen: es wird tatsächlich mit zunehmendem Alter des Hundes besser! Ich habe es ja auch nicht geglaubt, wurde aber positiv überrascht.
Man muss dran arbeiten (und auch an seiner eigenen Einstellung), es löst sich natürlich nicht in Luft auf, aber es wird definitiv besser.