Sensibler Hund oder normal?

  • Ich finde das Frischfüttern von Katzen auch wesentlich komplizierter. Mit ein Grund, warum meine Katze zum Großteil immer noch Nassfutter bekommt.
    Meine Hunde bekommen zu 90% Gekochtes (der Pudel von Welpe an, er will kein rohes Fleisch) und sonst Trocken- und Nassfutter. Hunde kann man, wenn sie es vertragen, sehr abwechslungsreich ernähren. Eine Mischung aus Fertigfutter und Frischem ist auch gut möglich. Da dein Hund bisher aber scheinbar hauptsächlich Trockenfutter bekommen hat, würde ich mich da eher langsam rantasten und ihn nicht gleich mit der Vielfalt überfallen.

    Wenn du dir unsicher bist, gibt es auch die Möglichkeit sich einen Futterplan erstellen zu lassen, zum Beispiel beim Futtermedicus. Falls du aus Österreich bist, wärs die Futterambulanz oder an den Kliniken in München oder Berlin nachfragen.

    Ein Buch, das einen relativ guten Überblick bietet, ist dieses hier:


    Meine bekommen seit kurzem im Übrigen auch das Trockenfutter von Select Gold Ente & Kartoffel nebenbei und selbst mein empfindlicher Pudel verträgt es wirklich gut. (was nicht heißt, dass es von jedem futtersensiblen Hund vertragen wird!).

  • Nun bin ich ratlos, soll ich einfach beim Nassfutter bleiben, soll ich ein anderes Trockenfutter versuchen?

    Blähungen, Erbrechen von gelbem Schaum, Magengeräusche und massives Erde und Gras fressen sind ein deutliches Zeichen von Verdauungsstörungen.
    Wenn ich mir die Zusammensetzung von Royal Canin junior anschaue, dann sehe ich vorwiegend Weizen-und Maismehle und vor allem einen hohen Anteil von Oligrosaccharide ( Einfachzucker). Letztere führen bei vielen magen-sensiblen Hunden zu Blähungen und Bauchweh.
    Mit dem Erde und Gras fressen versucht dein Hund eine art Selbstmedikation gegen sein Unwohlsein.
    Erbrechen von gelbem Schaum kann verschiedene Ursachen haben. Zu wenig Magensäure, zu viel Magensäure und Magensäure am "falschen Ort".....und ggf. auch eine überforderte Bauchspeicheldrüse.

    Wenn dein Hund so auffällig auf das Futter reagiert (....was mich persönlich bei diesem Produkt nicht wundert), dann passt es nicht. Das Verdauungssystem eines Junghundes befindet sich sowieso noch in einer sensiblen Phase und die Gefahr, dass sich aus einer "Verdauungsstörung" ein chronisches Magen-Darm-Problem entwickelt, ist recht groß.

    Warum also solche eindeutigen Signale ignorieren. Wenn dein Hund mit einem guten NF klar kommt um so besser. So eine Dose kann man sehr gut ergänzen mit Reis, Kartoffeln oder einer Flockenmischung. Zur Darmpflege ggf. den Löffel Joghurt dazu und einen (gekochten) Gemüseanteil als Ballaststoff. In den Dosen sind in der Regel ausreichend Nährstoffe vorhanden und man braucht keine großartigen Mangelerscheinungen befürchten.
    Optimieren kann man mit etwas frischem Obst oder was der Hund sonst noch gerne an frischem Grünzeug frisst. Bei den Erde-und Grasfressern hat sich auch der Löffel Moor bewährt. Das Immunsystem sollte nicht durch sterile Fertignahrung zum Faulpelz werden ;)

  • Hallo,

    ich habe weder einen Zuchthund, noch sonderlich viel Erfahrung. Nachdem was Du schreibst, hätte ich jetzt auch sofort mal das Futter gewechselt. Mein Mischlingswelpen hatte sein erstes Futter auch nicht gut vertragen und hatte ähnliche Symptome wie Deiner (übermäßiges Grasfressen, gelber Schaum, schlechtes Fell, Juckreiz, etc.) wenngleich nicht so heftig wie bei Deinem. Habe ihn sofort auf ein getreidefreies Futter umgestellt und die Probleme verschwanden. Das Thema "getreidefrei" ist ja durchaus umstritten. Zufall oder nicht. Bei Pino hat es funktioniert

  • Danke für die vielen vielen Antworten und Ratschläge. Ich werde jetzt auf jeden Fall das Futter wechseln.

    Ich hab ihm ja auf Anraten der Tierärztin die letzten Tage Nassfutter gegeben und seit heute bekommt er auch keinen Reis und gekochte Karotten mehr dazu.
    Er verträgt es super und liebt es richtig, ich kann ihn kaum von der Anrichte runterhalten während ich es in seinen Napf gebe.

    Vor den Royal Canin Keksen läuft er jetzt dafür regelrecht davon, wenn ich sie ihm vor die Nase halte.

    Ich muss mich jetzt erstmal daran gewöhnen, dass er nicht mehr 2 Liter Wasser am Tag trinkt und die Kothaufen passen auch wieder ins Säckchen. :D

    Ich hab ihm die letzten Tage TUNDRA Nassfutter gegeben, hat da jemand Erfahrung damit?

    Die Ärztin meinte auch, man könnte ihm 2x am Tag Trockenfutter geben und abends dann Nassfutter, weil das nicht so schwer im Magen liegt. Wäre sowas sinnvoll?

  • Ich hab ihm die letzten Tage TUNDRA Nassfutter gegeben, hat da jemand Erfahrung damit?

    Nein. Ich habs mir angeguckt und keine Angaben zu Calcium/Phosphor und so gefunden. In der Preisklasse wär ich wohl pingelig, wenn da 58% Lamm in Lebensmittelqualität in der Dose sind, der Proteinwert aber nur bei 10,4% liegt. Passt rein rechnerisch irgendwie nicht. Das sollte besser oder billiger gehen.
    Als Alleinfutter würden meine Collies damit verhungern, weil es zu wenige Kohlenhydrate enthält (bei der Sorte Lamm sind das ja grad mal 6% aus Süßkartoffel und Erbse plus 6% Beeren).

    Die Ärztin meinte auch, man könnte ihm 2x am Tag Trockenfutter geben und abends dann Nassfutter, weil das nicht so schwer im Magen liegt. Wäre sowas sinnvoll?

    Klar. Du mußt nicht jede Mahlzeit gleich gestalten. Du kannst trocken füttern, frisch, aus der Dose. Wenn er nachts und morgens Galle erbricht, ist aber eventuell der Magen leer und das würde sich mit abendlichem Naßfutter nicht bessern.
    Und ich würde nicht so sehr viel durcheinander füttern, bevor es nicht eine deutliche Besserung gegeben hat. Erstmal muß Ruhe rein und dann kann man testen.

  • Ich würde jetzt erstmal nur eine Futterart (nass ODER trocken) geben und wenn das die nächsten Wochen gut vertragen wird, dann erst zusätzlich was Anderes probieren.
    Auch würde ich darauf achten, dass das Futter für heranwachsende Hunde geeignet ist.

  • Und ich würde nicht so sehr viel durcheinander füttern, bevor es nicht eine deutliche Besserung gegeben hat. Erstmal muß Ruhe rein und dann kann man testen.

    Ich würde jetzt erstmal nur eine Futterart (nass ODER trocken) geben und wenn das die nächsten Wochen gut vertragen wird, dann erst zusätzlich was Anderes probieren.


    Ich denke auch, dass da erstmal Ruhe in den unruhigen Darm einkehren muss. Als mein Welpe damals die Symptome hatte, habe ich ihm auf Anraten meines Tierarztes ein paar Tage nur Kartoffeln mit Huhn verabreicht. Das hat ihm a) geschmeckt und b) hat er es super vertragen. Danach habe ich ein TroFu für ernährungsempfindliche Hunde verabreicht. Gleichzeitig habe ich 14 Tage lang etwas Heilerde ins Essen gestreut.
    Deiner verträgt aber scheinbar besser NaFu. Der Darm meines Kleinen würde durchdrehen, würde ich plötzlich nur noch NaFu geben. Aber da ist jeder Hund anders. Eine Kollegin weicht das TroFu ein bevor sie es füttert, da ihr Hund sowohl NaFu als auch trockenes TroFu nicht sonderlich gut verträgt.... :???:

    Ich habe von einem Hundehalter gehört, dass man niemals NaFu und TroFu mischen sollte (also bei einer Mahlzeit). Vielleicht können das andere hier bestätigen.

    LG

  • Wenn er nachts und morgens Galle erbricht, ist aber eventuell der Magen leer und das würde sich mit abendlichem Naßfutter nicht bessern.


    Ach, ich hatte mal gelesen, dass man dagegen dem Hund abends vor dem schlafen gehen ein paar trockene Hundekekse geben soll.

  • Ach, ich hatte mal gelesen, dass man dagegen dem Hund abends vor dem schlafen gehen ein paar trockene Hundekekse geben soll.

    Das habe ich bei Dago auch immer gemacht, denn er neigte zum Nüchternerbrechen. Ich gab ihm abends, unmittelbar vor dem Schlafen gehen ein halbes Brötchen und das reichte, um das Nüchtererbrechen nicht mehr aufkommen zu lassen

  • Auch das Nüchternerbrechen habe ich schon mit zwei Tierärztinnen besprochen, die eine meinte, dass sowas gar nicht vorkommen darf, wenn der Hund 3 Mal am Tag fressen bekommt und die andere meinte, dass wenn ich um 8 die letzte Mahlzeit gebe, darf das bis 7 in der Früh nicht vorkommen.

    Beide meinten, dass ein Nüchternerbrechen auch eher ein Zeichen dafür ist, dass der Magen zu "sauer" ist....


    Ich weiß nicht wohin mir der Kopf steht mit all den unterschiedlichen Aussagen dazu oder zum Fressen überhaupt.
    Ich bleib mal jetzt bei Nassfutter, der verträgt er gut, er säuft nicht mehr wie ein Loch und seine Pupserei ist auch weg, erbrochen hat er jetzt schon 2 Tage nicht.

    Muss jetzt nur mehr das passende finden beziehungsweise ein gutes finden denn ich wohn eher am Land und sowohl Fressnapf als auch das Futterhaus haben die ganzen hochgelobten Sorten nicht.

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