Richtig korrigieren - Korrekturarten

  • Interessant, dass so auch Wattebäuschler die Leinenführigkeit trainieren.

    Auch Wattebauschler arbeiten mit Strafen, tendenziell nur eher mit negativer (etwas Angenehmes wird weggenommen/vorenthalten), als positiver (etwas Unangenehmes wird hinzugefügt) Strafe.


    Leinenführigkeit über abrupte Richtungswechsel finde ich jetzt nicht sehr wattebauschig - das wäre es z.B. eher mit Ankündigung des Richtungswechsels und Leinenendesignal.
    Gutes Beispiel dafür, dass man auch als Flauschwölkchenwerfer oft nicht ohne für den Hund positive Strafe arbeitet, das "Leine ist zu Ende"-Signal kündigt in dem Fall eine positive Strafe (Hund rennt in die Leine) an.


    Ist es nicht egal, ob man Richtungswechsel als Strafe bezeichnet?

    Hm, wahrscheinlich würde es den Thread einfacher machen, wenn man die Begriffe so benutzen würde wie sie lerntheoretisch definiert sind. Sonst wird es schwierig, gerade weil so ein Begriff wie "Strafe" sehr emotional besetzt sein kann.

  • Dann ist es Strafe..ja und? Ich für mich habe gar nicht den Anspruch niemals zu strafen...schon ein eindringliches "Ey" ist sogesehen eine Strafe...Die Stimme des Halters löst bei einem Hund mehr Stress aus als zb der Schmerz durch ein E-Halsband.


    Also Korrektur erfolg hier zunächst IMMER verbal. Sprich durch ein Ey oder zb auch Räuspern.


    Wegschicken hat sich hier als äußerst wirksam erwiesen...bei Zera musste ich genau einmal zu diesem Mittel greifen (ist nun 3 Jahre her) als der pubertäre Trotzkopf meinte mit Karacho umdrehen und zu einem Fremdhund hinrasen zu müssen...da kannte ich meinen Hund erstmal nicht mehr und habe sie auch durchaus mit Nachdruck von uns weggeschickt. Bewirkt hat es, dass es diese Durchstarter bis heute nicht mehr gab bzw wenn doch sie sich mit einem Ey sofort unterbrechen lässt..insofern kann ich nach meiner Erfahrung sagen: Es ist richtig angewendet und beim richtigen Hund ein wirklich wirksames Mittel zur Korrektur.
    Körperliche Korrektur gibts es selten und nur bei sehr massivem Fehlverhalten (außgenommen ist ein antippen mit Finger nach dem Motto "hey hier spielt die Musik")
    Ich führe meine Hunde..ich gebe einen Rahmen vor in dem sie sich absolut frei bewegen können..die Grenzen mache ich deutlich...zur Not auch mit Nachdruck.
    So kommen wir im Alltag MEIST sehr entspannt zurecht

  • @Gandorf ob ich stehen bleibe und warte, bis der Hund wieder neben mir ist und dann gehen wir gemeinsam weiter (ausprobiert über Monate, klappt nicht) oder ob ich stehen bleibe und dann in die andere Richtung gehe, ab und zu Haken schlage etc. - nein, das sehe ich nicht als Strafe an.


    Ich tu mich schwer damit, dass alles, was man so im Alltag mal braucht, während man noch erzieht, als Strafe bezeichnet wird.


    Normaler Spaziergang bei uns:


    Wir gehen aus der Haustür. Balou sitzt und wartet, bis ich abgeschlossen habe. Wir gehen zusammen los, er direkt auf Anspannung. Ich bleibe stehen, gehe rückwärts, drehe dann und wir gehen zusammen weiter (Strafe Nr 1).


    Er stürmt wieder in die Leine. Selbe Reaktion (Strafe 2).


    Und wieder. Und wieder und wieder. Nach dem siebten Mal wird es ihm vielleicht doch zu doof (7 Strafen???)


    Wir gehen weiter. Er schnüffelt, läuft gut an der Leine.


    Wir sehen einen Menschen auf der anderen Straßenseite. Balou dreht die Ohren nach vorn, Schweif geht runter, er beobachtet den Menschen. Ich flöte "weiiiiter", Balou schnüffelt. Loooob.


    Wir wollen eine Straße überqueren. Lou muss sich an Straßen immer setzen. Will er heute aber nicht, er latscht mit einer Pfote auf die Straße. Ich: "Mh Mh". (Korrektur?) Er kommt neben mich und sitzt. Loooob.


    Wir sind am Wald angekommen und gehen das unübersichtliche Stück angeleint weiter.


    Danach soll er sich setzen. Die Leine kommt ab. Er springt ohne Freigabe auf. Ich: "Nein. Zurück." (Abbruch und Kommando)


    Er sitzt wieder neben mir. "Fuß". Loooob. Nach ein paar Metern gebe ich ihn frei.


    Wir laufen eine halbe Stunde so vor uns hin. Kommentarlos.


    Kurve. Ich: stopppfiff. Balou bleibt stehen. Looob. Hole ihn ein und gucke um die Kurve. Ein angeleinter Hund. Ich leine ihn an und wir gehen an dem Hund vorbei. Er versucht immer wieder, schräg nach vorne Richtung Hund zu ziehen. Ich: "Mh Mh. Fuß" (Abbruch und Kommando?). Sobald er sich reguliert, Lob.


    Und so weiter und so weiter.


    Strafe ich da wirklich unfair irgendwo?

  • Ist es auch nicht, es gibt schon wattigere Methoden für Leinenführigkeit. Aber


    [editiert, weil viel zu langsam]



    Wattebauschler wenden (zähneknirschend :D) immer auch Strafe an. Sie versuchen nur (und hier ist offensichtlich ein Unterschied, zum normalen Menschen?) sich dessen immer bewusst zu sein, also Lerngesetze sind ihnen wichtig.

  • Hi,
    das fänd ich aber schade, ich würd schon gern wissen, wie mein
    ichhassekleineweissehundewennichanderleinebin Hund mal von mir aus seiner Einstellung so aufgerüttelt werden kann, dass ers eben nicht mehr tut. Und vor allem so, das er keinen Schaden nimmt. Und da er bei einem vorgetäuschten Wegschicken zusammenbrechen würde, muss ich halt was anderes haben. Und da hab ich im Moment keine Vorstellung, bin aber im Moment schon froh, dank dieses Threads zu sehen, dass ich mich eigentlich in einer Sackgasse befinde. Ganz einfache Analyse.


    Hummel: Danke für die Beschreibung des Wortes Korrektur. ich hatte keine Ahnung, dass dieses Wort bei der Hundeausbildung so spezifisch verwandt wird.


    @anfängerinAlina: Ich vermute stark, dass Du hier in Deutschland zur Schule gegangen bist.
    Was haben denn Deine Lehrer früher mit Deinen Klassenarbeiten gemacht? Vielleicht korrigiert??


    Der Ausdruck Vermutung beinhaltet übrigens keinerlei Wertung, er bezeugt lediglich, dass ich keinerlei Kenntnis über dein Leben hab. Eine mit an Sicherheit grenzende Wahrscheinlichkeit, dass Du hier in Deutschland zur Schule gegangen bist, ist damit für mich nicht erreicht, deshalb benutze ich den Begriff Vermutung.
    Ich könnte genausogut formulieren, dass Du - sofern du zum Ausdruck bringen wolltest, ich würde nicht klar formulieren- einfach nur irrst.



    LG


    Mikkki

  • Ich bin kein Wattebauschler.
    Ich hab nur versucht zu erklären.


    Man kann mit einer Leine kommunizieren so wie @flying-paws Leinenführigkeit beibringt,
    oder man kann ihn an den Ort ziehen an den man ihn haben will.


    Ersteres ist Kommunikation, zweiteres ist Zwang.


    Wenn man sie so benutzt, dass der Hund aus dem Gleichgewicht kommt und sich erschreckt, dann ist es Strafe.

  • @anfängerinAlina Nur weil man keine Wälzer über Theorie liest, heißt es doch nicht, dass einem etwas unbewusst ist oder man sich nicht interessiert.


    Ich habe nur die Retrieverschule gelesen, Das andere Ende der Leine, Wege zur Freundschaft und ein Buch zur Dummyarbeit. Deswegen ist mir aber nicht nicht bewusst, wenn ich strafe.


    Ich kann nur nicht, wenn hier über etwas diskutiert wird, zuordnen, wer welche Theorie aufgestellt hat. Gedanken machen kann man sich doch trotzdem.

  • Was haben denn Deine Lehrer früher mit Deinen Klassenarbeiten gemacht? Vielleicht korrigiert??

    Ein Tier schreibt keine Klassenarbeiten, deshalb hat dieses Vokabular nichts mit meinem Hundetraining zu tun und hatte es auch nie. :???:

  • @Gandorf sehe ich genau so wie du.


    Aber ich sehe es nicht als Strafe, wenn ich meinen Hund in die Leine rennen lasse (tut er selbst), stehen bleibe, er guckt, ich gehe rückwärts und er kommt mit und wir gehen dann gemeinsam anständig weiter.


    Da sehe ich den Bezug nicht. Bei einem Leinenruck - klar. Wenn ich den Hund einfach herum reiße und hinter mir her schleife - klar. Aber so? :ka:

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