Hund auf den Arm nehmen bei Hundebegegnungen?

  • Mein Zwergentier kommt ebenfalls immer mal wieder auf den Arm. Wenn es z.B. irgendwo sehr eng ist, kein Platz zum ausweichen ist und der andere Hund sich nicht gelassen verhält (keuchend in der Leine hängt, zu und zieht, fixiert, bellt oder sogar knurrt). Das mag Chili gar nicht und dann pöbelt er auch mal. Wenn ich also keinen Platz hab das bei der Begegnung sicher zu üben, dass es auch klappt, dann nehme ich ihn hoch bevor er eben das unerwünschte Verhalten zeigt.


    Einen anderen Punkt hatte ich gestern, leider oder zum Glück zum ersten Mal. Chili war mit bei meinem Freund zu Hause und ich bin abends nochmal eine Runde durch das fremde Dorf. Also ich kenne da keine Hunde/Halter. Ich sehe dann auf der anderen Seite der Hauptstraße einen älteren Mann mit Hund am Garten, höre nur: Nein, Nele bleib! Sitz!
    Nele war aber anderer Meinung als sie Chili gesehen hat und schießt prompt drohend und knurrend auf uns zu, quer über die Hauptstraße. Ich hab Chili sofort hoch genommen bevor sie uns erreichen konnte weil:
    1. Ihn schützen
    2. wäre Chili ganz und gar nicht freundlich zu dem Hund gewesen, Kontakt an der Leine mit fremden Hunden ist bei ihm sowieso kritisch - also der hätte ebenfalls sofort drauf gehauen.
    Also Chili auf den Arm und schauen das der an uns hochspringende schnappende Hund nicht ran kommt.
    Das ist denke ich so das Hauptproblem, wenn der Hund da doch die Chance hat an den auf den Arm zu kommen dann gibt das böse Verletzungen. Da muss man als Halter wirklich sehr gut aufpassen und den anderen Hund auf Distanz halten.
    Und der eigene Hund muss sich am besten auch wohl fühlen wenn man ihn hoch nimmt. Wenn man einen auf dem Arm hat der sich windet, wird die Sache natürlich besonders schwer.


    Also ne, ich kann ja nur einen meiner Hunde auf den Arm nehmen, aber bei dem nutze ich das dann auch aus, wenn es sein muss.

  • Ah ja, ich trage sie dann mit beiden armen, auf dem einen Arm liegt sie und ich umfasse sie damit, damit sie nicht runterfällt, mit dem anderen stütze ich Po und Hinterbeine. (Pinschermix)

  • Meine Hunde kommen nie auf den Arm.
    Die Liese ist zu schwer und sowieso problemlos.
    Und der Terrier fände es blöd, dermaßen bemuttert zu werden.


    Allerdings hat der Terrier in jüngeren Jahren schon auf "Weicheier" reagiert, eben alle Hunde, die nicht frei kommunizieren durften.
    Pöbelnde Chihuahuas auf dem Arm waren Beute.
    Ebenso alle Hunde, die extrem unterwürfig waren oder vom HH sehr gegängelt wurden.

  • Bin ja doch erklärter Fan vom Hochnehmen, wenn es Sinn macht. Vom unnötig durch die Gegend Tragen dagegen halte ich nicht viel, das wird auch bei 3kg schwer auf die Dauer, und wozu haben sie schließlich Beine? ;)


    Dexter hat das Hochnehmen in blöden Situationen sehr viel geholfen. Inzwischen brauchen wir es bei ihm kaum noch, aber das war ein längerer Prozeß. Unsicherheit abzumildern braucht Zeit, Vertrauen in Form von Schutz durch den Halter und Übung.


    Mir ist wichtig, dass der Hund sich auf dem Arm sicher fühlt. Also würde ich ihn nicht nur so knapp in den Arm klemmen, sondern so nehmen, dass alle vier Beine Grip haben. Hinterbeine sind dann auf dem Unterarm, die Vorderpfoten meist in der Hand oder auf der Schulter, je nachdem.
    Wichtig finde ich es auch, nicht stehenzubleiben, wenn der aufdringliche Fremdhund schwer einschätzbar ist oder es wirklich ernst meint. Dann umdrehen und mit festem Schritt zügig weggehen, aber nicht rennen.
    Bisher hat das (bei uns) noch jeden Hund dazu gebracht zu kapieren, dass Kontakt grade nicht erwünscht ist.
    Außerdem hilft es natürlich enorm, selbst ruhig zu bleiben und damit Sicherheit auszustrahlen.



    Wenn der andere Hund hochspringt, umdrehen und weitergehen. Erfahrunggemäß verlieren aber die meisten Hunde tatsächlich das Interesse sehr schnell, wenn der kleine Hund aus dem Sichtfeld verschwindet und ruhig auf dem Arm sitzt.
    Zumindest haben wir damit noch keine wirklich schlechten Erfahrungen gemacht, in den nun bald 2 Jahren seit Dexter hier ist - auch nicht auf der Hundewiese.


    Es gab Hunde, die dann immernoch Interesse hatten, das aber auch nur, weil wir da stehengeblieben sind. Und sie meinten es nicht "böse".



    Max ist der andere Fall. Der ist nicht unsicher, der will den Obermacho raushängen lassen, andere kontrollieren und außerdem auch mal Dexter "beschützen". Und weil wir es noch nicht geschafft haben, seinen ersten Impuls (keifen und drauf) zuverläßig umzuleiten, kommt er im Zweifel auf den Arm, damit er sich beruhigt.
    Je nach Situation auch Absitzen auf dem Boden und dort beruhigen, wenn die anderen Hunde noch Abstand genug haben.


    Nachdem er sich beruhigt hat, klappt es dann oft doch ganz gut. Aber auch da gehts nicht ohne Draufschauen, weil er gerade bei intakten Rüden wieder in seine Kontrollwut verfällt...



    Blöde Sprüche und Besserwisserein haben wir auch schon genug gehört! Wenn ich dann aber sage, dass Dexter dadurch sicherer geworden ist im Umgang mit anderen Hunden, ja, dann heißt es bloß noch: "Hm..."

  • Zwei Hunde bei je 10KG ist zwar vom Gewicht her absolut machbar, aber in der Praxis sieht es da anders aus. Ich könnte sie mir also nur schnell unter den Arm klemmen.


    Zum Spaß in der Gegend rumtragen fällt somit sowieso weg. In einer Notsituation wo ein anderer Hund eine Gefahr darstellt, wäre es mein Notanker und ich würde es somit machen & den anderen Hund abwehren.

  • ich muss mittlerweile nicht mehr so oft auf den Arm nehmen, da es in unserer aktuellen Nachbarschaft sehr gesittet zugeht.
    Davor haben wir quasi im Wilden Westen der Hundehalter gelebt, wo dauernd irgendwelche Hunde ankamen. Da hab ich mir meinen Großen oft unter den Arm geklemmt und bin mit Schimpf und Schande abgedüst. Es ist wahnsinn was für Schimpfwörter manchen Leuten da einfallen.
    Einerseits bestätigte es mich darin, wenn ich dann gesehen habe wie mal wieder ein Hund quer über die Hundewiese gemobbt wurde beim "spieeeeliiiin", andererseits ist es mir ganz schön aufs Gemüt geschlagen und war nur froh, als ich dort weg bin.
    Generell versuche ich schon sehr vorausschauend zu laufen. Sehe ich irgendwo unangeleinte Hunde rumturnen, mache ich einen Umweg oder versuche zumindest eine Straße zwischen uns zu bringen. Da man in sogenannten Freilaufgebieten gar nicht anleinen darf, geh ich dort nicht mehr hin. Um Hundewiesen mache ich auch einen großen Bogen.


    Ich hab die Erfahrung gemacht, dass die meisten Hunde an einem hochspringen, wenn man den eigenen Hund auf den Arm nimmt. Aber da ist man ja selbst schuld weil man den eigenen Hund enthundlicht hat und der hochspringende Hund ihn jetzt als Spielzeug wahr nimmt :ugly:
    Mein Highlight war ein Husky Junghund Rüpel der 50 Meter auf einem Weg vor uns abgeleint wurde. Da es zwischen den beiden Hunden schon immer "Hass auf den ersten Blick" war, hab ich meinen gleich auf den Arm gepackt. Ende vom Lied war, dass der Husky sich nicht von mir weg holen ließ und die ganze Zeit an mir hoch sprang. Er hat zwar mein Sitz befolgt, aber sobald sein Frauchen nach dem Halsband griff, ist er wieder abgehauen. So bin ich dann mit einem immer ungeduldiger grollenden und mich anrempelnden Husky im Schlepptau und Chihuahua auf dem Arm 10 min nach Hause gelaufen. Das gute daran war, dass ich den danach nie wieder ohne Leine gesehn habe.

  • Ist an euch schon mal ein Hund hochgesprungen (an mir nicht)?

    Gestern! Wir waren im Wald an einer Wiese, als von der anderen Seite auf einmal ein Labbi-Welpe (war schon recht groß und mMn viel zu dick) auf uns zugelaufen kam. Der kam ganz ruhig, daher ließ ich erst mal laufen. Irgendwann fing der aber an Nala zu verfolgen und zu bedrängen, was sie überhaupt nicht mag. Ich nahm sie daher hoch und der Labbi versuchte immernoch, an sie ranzukommen. Ich hab mich dann mit dem Rücken zum Hund gedreht und den so "abgewehrt".


    Das war echt doof, Frauchen hatte keine Leine dabei ( :stock1: ) und der Labbi ließ sich erst nicht zurückrufen. Mit Futter ging das dann irgendwann :roll:


    Ehrlich gesagt bin ich bei Begegnungen mit großen Hunden immer etwas überfordert :ops:

  • ich würde einen kleinen hund immer auf dem arm nehmen, wenn ich den eindruck habe, dass die situation es erfordert - also zu seinem schutz. kam bei meinem spitz (8kg) genau null mal vor, aber ich hätte es auf jeden fall getan bei notwendigkeit. ausserdem, wenn mein hund aktiv bei mir schutz sucht, dann biete ich ihm auch schutz an.


    es ist aber ein schwieriger balanceakt. ich kenne mehrere kleinhundhalter, die ihren hund sehr sehr oft auf den arm nehmen, auch wenn andere hunde offensichtlich höflich näher kommen. genau deren kleinhunde keifen auch vom arm aus nach unten. ich denke schon, dass dies einen zusammenhang hat.

  • Sachen wie: "Der Hund darf dann nicht vom Arm runterpöbeln," oder "man darf das nicht mit Gutschigutschi machen oder den Hund bestärken" etc. sind für mich persönlich überholte Hundewiesenweisheiten ohne Logik.

    Ich habe nix gegen das rechtzeitige Hochnehmen, aber ich halte es überhaupt nicht für überholt, wenn man den Zwerg nicht vom sicheren Arm aus provozieren und pöbeln lässt, was die Lunge hergibt - ich finde das äusserst nervig und rücksichtslos (gerne wird noch stehengeblieben und "Guck mal, der tut dir doch nix" gesäuselt).

  • Ich nehme meine Hündin so gut wie nie hoch. Sie hat zwar nur 6kg, aber sie hasst es, hoch gehoben und getragen zu werden. Und in der Regel bekommen wir heranstürmende, größere Hunde so geregelt. Lediglich jetzt, in der Läufigkeit, wäre ich schneller beim Hochheben.


    Wenn sie sich fürchtet und hinter mich verschwindet, drehe ich mich zum anderen Hund hin, blocke ab, stampfe mit dem Fuß auf, schimpfe ihn an, je nachdem, was notwendig ist.
    Wenn ich angesprungen werde, reiß ich das Knie hoch (ist aber zum Glück erst zweimal passiert).

    ...
    entferne.
    Sachen wie: "Der Hund darf dann nicht vom Arm runterpöbeln," oder "man darf das nicht mit Gutschigutschi machen oder den Hund bestärken" etc. sind für mich persönlich überholte Hundewiesenweisheiten ohne Logik. Es hält sich aber anscheinend hartnäckig, dass man mindestens solche ausgedachten Regeln einhalten muss, wenn man schon so dreist ist, seinen Hund auf den Arm zu nehmen.
    ...

    DAS finde ich sehr daneben. Wenn ein Hund, egal ob ausgewachsener Mini oder Welpe, vom Arm runter kläfft, ist das einfach nur ungut.
    Gerade, wenn man den Hund schon trägt, ist es doch einfach, ihn vom Bellen abzuhalten. Warum tut man das nicht? Immerhin heizt Gekläffe eine offenbar für zumindest einen der Hunde (und vermutlich auch Halter) stressige Situation noch zusätzlich auf.

    ...Allerdings hat der Terrier in jüngeren Jahren schon auf "Weicheier" reagiert, eben alle Hunde, die nicht frei kommunizieren durften.
    Pöbelnde Chihuahuas auf dem Arm waren Beute.
    Ebenso alle Hunde, die extrem unterwürfig waren oder vom HH sehr gegängelt wurden.

    Meine regiert auch stark auf Armkläffer, obwohl sie sonst keine Leinenbellerin ist.

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