Fragen, die man sich sonst nicht zu stellen traut - Teil IX
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SheltiePower -
25. November 2016 um 13:31 -
Geschlossen
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Hm

Ich weiß jetzt nicht, wie das am besten beschreiben soll.
Ich arbeite ja eher aus meinem Bauchgefühl heraus.Sicherlich kann ein Hund (ewelpen) in seinem Tun bewußt und unbewußt bestärkt werden, und dieses Verhalten dann auch öfters zeigen.
Das wird er auch.
Mir fällt es nur schwer, das gleich als "Zwangsstörung" zu betiteln.Denn ich würde nicht immer automatisch davon ausgehen, daß es ein Zwangsverhalten sein muß.
Besonders dann nicht, wenn der Hund es bewußt einsetzt, weil er genau weiß, daß er damit zum gewünschten Erfolg kommt.Ob man als Mensch das Verhalten dann "schön" bezeichnen würde, ist ja erst einmal nebesächlich.
Und natürlich soll man ja darauf reagieren.
Wer das Verhalten nicht haben will, versucht es abzutrainieren.
Andere packen das als Trick in ihre Trickkiste, und setzen noch ein Kommando drauf.Eine Zwangstörung beim Hund gibt es ja, und ich habe es auch schon mal sehen können.
Das ist dann doch eine komplett andere Nummer.
Der Hund kann dann ja mit seinem Tun nicht aufhören.
Manch einer leckt dann stundenlang die Scheiben ab.
Ein Hund hat sogar sich selbst, also seine Pfoten angenagt.
Und ich sehe auch Hunde, die ins Gras beißen und es ausrupfen.
DAS sind für mich Zwangsverhalten.
Und sie setzen es nicht ein, weil sie was von ihren Menschen wollen. Die können es einfach nicht anders
Ich würde einfach mal schauen, ob man als Mensch seinen Hund für ein bestimmtes Verhalten, in diesem Fall Luft schnappen, immer mit was Schönem belohnt hat, so daß der Hund es bewußt sein "Gelerntes" abruft, um eine bestimmte Verhaltensweise beim Menschen zu kommen.
Dann würde ich die Verhaltenskette durchbrechen wollen. Dann sollte der Hund von ganz alleine damit aufhören

Schöne Grüße noch
SheltiePower - Vor einem Moment
- Neu
Hi,
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Danke @Sheltie-Power
Weil sich kleinere und größere Probleme meist einschleichen und oft Verhaltensweisen lediglich als "süß" abgestempelt werden, möchte ich sicher sein, dass ich nichts versäume und Chili die leid tragende ist.
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In letzter Zeit schnappt Chili in die Luft.
Und ich habe das Gefühl, dass sie es sehr viel häufiger macht, als vor einigen Wochen.
Also es steigert sich.Verhalten wird häufiger gezeigt, wenn es sich lohnt, bzw. irgend einem gewünschten Zweck dient. Hunde schnappen aus vielen verschiedenen Gründen in die Luft. Die häufigsten sind neurologische Probleme (an Syringomelie erkrankte Cavalier King Charles Spaniel zeigen ein zeitweise unkontrolliertes und unkontrollierbares in die Luft Schnappen, man nennt es auch 'unsichtbare Fliegen fangen'), psychische Probleme (besonders reizempfängliche Border Collies und nervlich ähnlich instabile Rassen zeigen solches Verhalten gerne) oder eben aber aus Gründen der Kommunikation.
Die Situation ist eigentlich immer gleich. Sie will etwas.
Aufgrund Deiner Beschreibung würde ich bei Euch auf letztere Möglichkeit tippen: Dein Hund kommunziert mit Dir und hat gelernt, dass Du spätestens auf das Schnappen reagierst. Vielleicht ist sich Dein Hund bewusst, dass Bellen nicht gerne gesehen wird und sie dafür sicher nicht kriegt, was sie möchte. Gerade Spitze wurden ursprünglich aufs Bellen hin selektiert. Gut möglich, dass das hier also das Mittel der Wahl ist um zu bekommen was sie will. Hat man dem Hund nun aber beigebracht, dass Bellen nicht erwünscht ist, könnte so ein 'leeres,' also lautloses Bellen ihr Kompromiss sein.
Ich habe zuhause auch so einen (im Prinzip bellfreudigen) Kandidaten, der das lautlose Bellen als Kommunikationsmittel für sich entdeckte, nachdem er gelernt hatte, dass Bellen unerwünscht ist. Wir verstärkten dieses Angebot dann auch gerne und es ist mittlerweile sein Signal für 'ich muss jetzt wirklich dringend raus' geworden. Interessanterweise hat dieser Hund das in all den Jahren nicht einmal für ausgenutzt um einfach so ein bisschen raus zu kommen. Die anderen Hunde machen das im Übrigen nicht, haben sein Verhalten also nicht kopiert.
Wie "bedenklich" ist das Schnappen in die Luft? Bei Google Anfragen kommen Wörter wie -Zwangsverhalten- und -Tics-
die schwer wieder in den Griff zu bekommen sindWie bedenklich das Verhalten ist, kommt auf den Grund an. Bei Euch kann ich bisher nichts Problematisches aus der Situation herauslesen ausser dass der Hund Dich dahingehend manipuliert um seine Ziele zu erreichen. So wie ich das sehe, dient das Verhalten der Kommunikation zwischen Euch beiden, ist aber keine Zwangshandlung. Diese ist per Definition das Gegenteil von Kommunikation - der Betroffene verschliesst sich in seinem eigenen Verhalten und ist einzig und alleine mit sich selber beschäftigt. Je schlimmer die Zwangshandlung ist, desto stärker wird die Aussenwelt abgetrennt und gar nicht mehr wahrgenommen. Während der Ausübung der Zwangshandlung ist der Betroffene kaum mehr von seinem Verhalten abzubringen, meist wird er ärgerlich und aggressiv wenn man in seine Welt einzudringen und ihn von seinem Tun abzuhalten versucht.
Erkennst Du in dieser Beschreibung Deinen Hund wieder?
Würdet ihr sie komplett ignorieren, wenn sie das macht?
Wegschicken?Auch hier käme meine Reaktion sehr darauf an, was ich in Zukunft möchte. Will ich das Verhalten komplett abstellen würde ich versuchen dafür zu sorgen dass der Hund es einerseits gar nicht mehr zeigen muss und es zweitens, wenn es doch vorkommt, ins Leere laufen zu lassen (bzw. nicht zu bestätigen). Nur mit ignorieren wirst Du da aber nicht unbedingt weit kommen.
Findest Du es aber eine süsse Macke, würde ich vorgehen wie bisher und dem Hund seinen Wunsch weiterhin erfüllen oder ihn eben 'bis gleich' vertrösten, wenn Du es tun kannst. Bedenke aber, dass Dein Hund Dich gerade in ziemlichem Masse manipuliert. Vielleicht wäre eine gute Idee, ihr zumindest zu zeigen, dass dieses Verhalten nicht immer funktioniert. Manche Hunde nutzen solche Privilegien nicht aus und können gut damit umgehen. Möglich, dass Deine Chili dazu gehört.
Andere können aber durchaus damit beginnen, die Grenzen zu testen um herauszufinden, wohingehend man seinen Menschen sonst noch so (miss-)brauchen könnte. Gefährlich wird es vor allem dann, wenn der Hund das Gefühl hat, er habe ein Recht darauf, dass sein Mensch nach seinem Wille verfahre. Das ist dann der Punkt, an dem manche Hunde beginnen, den Menschen zu massregeln und zu korrigieren.
Um noch etwas mehr schwarz zu malen: weil viele Besitzer nicht sehen, dass da im Vorfeld schon sehr viel falsch gelaufen ist, kommt so eine Attacke, wenn sie dann passiert, angeblich 'völlig aus dem Nichts' heraus. Würde man den Hund fragen, lautete die Geschichte häufig ganz anders...
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eine Facebook-Frage: bei mir zeigt es mir in der PC-Version jetzt nur noch den Messenger an, nicht mehr die alten Nachrichten-Seite. Kann ich es da irgendwie einstellen, dass er bei der Eingabe-Taste nicht die Nachricht abschickt?
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@AnnetteV Hast du die weiteren Beiträge Richtung Zwangsverhalten auch noch gelesen, insbesonderen den kopierten Text? Kannst du da auch noch was zu sagen?
Ich dachte, es wäre so, dass Zwangsverhalten nur entsteht, wenn es einen Grund dafür gibt, es dem Hund also (zumindest ein Zeit lang) sehr schlecht geht (danach kann es dann evtl. bleiben, weil sich der Körper dran gewöhnt hat.) Und dass der Hund da eben auch jedes beliebige andere Verhalten nehmen könnte. Verhalten, die man gar nicht alle verbieten kann. Deshalb verstehe ich die Sorge vor der Entwicklung zur Zwangsstörung jetzt nicht so. Oder sehe ich das ganz falsch? -
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Danke dir auch @AnnetteV für deine ausführliche Antwort.
Bellen darf die Dicke. Macht es von sich aus allerdings nur, wenn sie meldet. Und da das sogar gewünscht ist, fällt das Schnappen als Alternative auch weg. Also gehe ich jetzt einfach mal von aus.
Ich könnte mir vorstellen, dass es wirklich Kommunikation/ Manipulation ist was sie da macht. Bei meinem Mann macht sie das nämlich nicht. Er beachtet sie auch überhaupt gar nicht, wenn er mit etwas anderem beschäftigt ist. Nicht aus Gemeinheit oder einer anderen Absicht, er lässt sich einfach nicht ablenken
Anders als ich, die dann ja oft freudig quietscht "oh hallo meine süße Maus" und ja, auch mal ein Stück getrocknete Lunge aus dem Schrank holt. Dann zieht sie zufrieden ab.Naja, ich geh mal ein Ründchen und sortiere das mal. Und überlege, ob das jetzt so bleiben kann oder nicht.
Wie gesagt, am allerwichtigsten is mir, dass Chili wegen meiner Unwissenheit in keine (negative) Verhaltensauffälligkeit schliddert, die ihr Stress bereitet oder so. Deshalb möchte ich es so genau wissen und ungerne abtun mit "ach, ist nicht so schlimm".

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@miamaus2013 Meinst du nen normalen Absatz machen?
Musst auf der Umschalttaste bleiben und dann Enter drücken.
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@miamaus2013 Meinst du nen normalen Absatz machen?
Musst auf der Umschalttaste bleiben und dann Enter drücken.
perfekt funktioniert, danke
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@AnnetteV Hast du die weiteren Beiträge Richtung Zwangsverhalten auch noch gelesen, insbesonderen den kopierten Text? Kannst du da auch noch was zu sagen?
Was möchtest Du denn dazu wissen?
Ich dachte, es wäre so, dass Zwangsverhalten nur entsteht, wenn es einen Grund dafür gibt, es dem Hund also (zumindest ein Zeit lang) sehr schlecht geht (danach kann es dann evtl. bleiben, weil sich der Körper dran gewöhnt hat.) Und dass der Hund da eben auch jedes beliebige andere Verhalten nehmen könnte. Verhalten, die man gar nicht alle verbieten kann. Deshalb verstehe ich die Sorge vor der Entwicklung zur Zwangsstörung jetzt nicht so. Oder sehe ich das ganz falsch?
Es gibt wahrscheinlich immer einen Grund für ein Verhalten. Bei der Entwicklung von Zwangsstörungen ist es halt - bei allen Organismen - so, dass sie aus einem sehr individuell und subjektiv empfundenen Leiden heraus entstehen. Was für den einen Hund gute oder zumindest akzeptable Haltungsbedingungen wären, ist für den anderen schon viel zu viel. Was für den einen Menschen ein toller, aufregender, erfüllender Job ist, überfordert den anderen, der ihn als Qual erlebt, darin überfordert ist und in eine Depression oder ein Burnout verfällt. Generalisierte Erklärungen wie 'Hunde entwickeln Zwangsstörungen wenn...' sind viel zu vereinfachend. Natürlich kann man zwar von Wahrscheinlichkeiten sprechen, da es durchaus Situationen gibt, die das Auftreten von Zwangshandlungen fördern. Dennoch trifft man solche Aussagen besser nicht unbedingt in Bezug auf eine bestimmte Spezies, sondern eher auf ein bestimmtes Individuum. Hier spielen die individuelle Psyche, deren Leidensfähigkeit und die Resilienz einer Persönlichkeit die viel grössere Rolle.Für manche, oft besonders sensible Hunde, ist der menschliche Alltag bereits stressig genug um Stereotypien zu entwickeln. Diese haben ja oft damit zu tun, dass Strukturen aufgebaut werden, die einem ansonsten fehlen. Border Collies haben wir zum Beispiel auf diese ungeheure Sensibilität hin selektiert und manche davon können mit den vielen Reizen des Lebens leider schlicht nicht mehr umgehen. Es gibt aber rasseunabhängig auch genügend andere Hunde, deren Psyche ebenfalls ständig überreizt ist und die sich deshalb in Zwangshandlungen stürzen.
Es muss also nicht immer einen für uns - oder andere Hunde - 'nachvollziehbaren' Grund geben, weshalb ein Hund in eine Zwangshandlung verfällt. Häufig genug haben die Besitzer des Tieres - für einen anderen Hund - 'alles richtig' gemacht. Nicht immer ist Vernachlässigung mit Kellerhaft, Ketten und Schlägen der Grund. Besonders schwierig wird es, wenn die Besitzer noch einen zweiten Hund haben, der trotz - oder gerade wegen - genau derselben Behandlung sehr gelungen, problemlos, gesund und zufrieden ist.
Ich könnte mir vorstellen, dass es wirklich Kommunikation/ Manipulation ist was sie da macht. Bei meinem Mann macht sie das nämlich nicht.
Auch das spricht wieder sehr stark gegen eine Zwangshandlung. Weil man die Aussenwelt ja nach und nach ausschliesst und sich nur seiner Zwangshandlung hingibt, spielt es eine immer geringere Rolle, wer da vor einem steht. Beim Menschen gibt es da oft noch eine starke soziale Hemmschwelle und Zwangshandlungen werden zumindest zunächst relativ gut versteckt 'im Geheimen' durchgeführt. Hunde kennen so etwas aber nicht, bzw. sicher nicht in dem Masse, wie wir Menschen es tun und zeigen Zwangshandlungen eigentlich immer dann, wenn es einen (für sie nachvollziehbaren) Auslöser dafür gibt.
Das mit der Manipulation muss im Übrigen nicht so negativ aufgefasst werden, wie es vielleicht klingt. Erziehung ist im Prinzip ja Manipulation. Die Frage ist nur, wie stark wir uns von unseren Hunden erziehen lassen wollen und sollen. Auch hier ist das wieder eine Frage der Persönlichkeit - und zwar auf beiden Seiten. Bis zu einem gewissen Grad möchten wir uns von unserem Hund ja erziehen lassen. Wir sind froh darum, wenn er uns meldet, dass er raus muss oder dass jetzt jemand an der Tür steht. Andererseits kann das, wie im vorherigen Post bereits angetönt, auch Formen annehmen, in denen nur noch der Hund bestimmt. Und das kann in unserer, vom Menschen organisierten Welt je nach Hund durchaus gefährlich werden - für Mensch und Tier.
Naja, ich geh mal ein Ründchen und sortiere das mal. Und überlege, ob das jetzt so bleiben kann oder nicht.
Das finde ich eine gute Idee.
Vielleicht kommst ja sogar zum Schluss, dass das völlig in Ordnung für Dich ist? Ich finde es jedenfalls grossartig, dass Du Dir Gedanken darüber machst. -
Aktuell heute in meiner Tageszeitung und zu lesen in Öko-Test-Zeitschrift (Januar): Schlechte Noten für Biohundefutter (Nassfutter)
Bemängelt wurde die Nährstoffzusammensetzung und, dass teilweise Vitamin D und/oder B1 fehlt. Auch das Spurenelement Zink war nicht immer ausreichend vorhanden.
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