Border Collie definitiv kein Ersthund?

  • Es gibt zu jedem Hund den passenden Menschen (und die passende Umgebung). Der Mensch muss nur ehrlich zu sich selbst sein können ob er der passende Mensch zu genau dem Hund ist :ka:

    Und das ist doch eigentlich das Grundproblem hier, oder?
    Das der Mensch halt meist nicht ehrlich zu sich ist. Oder als Anfänger nicht einschätzen kann, ob er ehrlich hinter dem Hund wie er nunmal ist auch stehen kann.
    Vermutlich kochen deshalb Rassethreads der Spezialisten gerne mal hoch. Erkläre Jemand mit rosa Brille das er eventuell mit was "leichtführigem" besser bedient wäre. Sowas ist echt ein Akt, das bekommt man ja nicht mal im richtigen Leben geregelt, wie dann in einem Forum?

  • Ich denke mit Sätzen wie "idiotisch sich so einen Hund zu holen", darf man sich nicht wundern, wenn andere unerfreut reagieren.
    Danke übrigens, das nette Kompliment trifft mich ja auch, obwohl wir uns gar nicht kennen.

    Phelan ist doch aber ein Beweis, dass nicht jeder hütende BC automatisch zufrieden und relaxed Zuhause ist. Und die Nicht-Arbeitslinie nicht automatisch der schwächere Bruder der Arbeitslinie.
    Und sicher finden sich auch solche Videos von SChäfis, Aussies, Terriern...

    Aber anhand dieser diffamiert niemand eine ganze Rasse? - Wenn überhaupt wird davon gesprochen, dass manche bei der Zucht mehr Wert auf einen klaren Kopf gelegt werden sollte.
    Und warum läuft das bei den BCs anders?

    Ist es der Star Faktor?
    Wenn sich Nachbars Rohrreiniger kläffend daneben benimmt, dann fällt das kaum jemandem auf. Ganz ehrlich - man rechnet doch bei denen schon damit.
    Blas den auf 50cm auf und wickel ihn in schwarz-weißes Flauschefell, dann ist es einer von den total krassen Schafhunden und schon eine Sensationsstory für das städtische Buschtelefon.

    Wenn Mulder einen Ball hat und niemand spielt mit ihm, dann ignoriert er ihn -- oder wenn er weich genug ist - beißt er ihn kaputt und ignoriert ihn dann.

    Ersthundhalter ist nicht automatisch ein Anfänger.
    Und jemand mit dem 5th Hund in Folge - oder parallel - kann noch genauso wenig ein Auge für die Bedürfnisse eines Tiers entwickelt haben.
    Insofern müsste man überhaupt erstmal wissen, wer die *echten* Anfänger sind.

  • Wenn ich das alles hier lese, wieso wird überhaupt ein so spezialisierter Hund in eine Umgebung gekauft, in der er überhaupt nicht gehört.

    Weil in unserer Gesellschaft die Nachfrage das Angebot bestimmt. Und das ruft allerhand windige Verkäufer auf den Plan, die alles an jeden verkaufen. Auch ein guter Züchter kann dem Interessenten letztendlich nur bis VOR den Kopf gucken. Viele Hunde werden mit den besten Absichten angeschafft - das "Problem" ist die Entwicklung an sich. Kaum jemand kann (für sich) problematische Tendenzen beim Welpen erkennen ... und dann kommt die Sache mit dem Übersehen und Ignorieren von Problemen hinzu. Wie weiter oben schon geschrieben wurde, muss man neurotisches/repetitives Verhalten auch als dieses erkennen.

    Ich hab nen BC in falschen Händen im Bekanntenkreis. Anschaffungsgrund "weil ich schwarz-weiße Hunde mag". Ich seh diesen Hund fast täglich seit 6 Jahren. Eine einzige Katastrophe.

  • Hmmm...hab jetzt mal ein bisschen mitgelesen. Finde hier spiegelt sich ganz gut das Bild der Rasse wieder: Der BC ist ein Spezialist, der nicht in Jedermanns Hand gehört. ABER das hat nichts mit Hundeanfänger zu tun! Wenn man sich mit der Rasse beschäftigt und eine Aufgabe für den BC hat, dann kann der Hund auch für einen Anfänger geeignet sein. Dazu gehört aber vor allem sich genügend zu informieren, Züchter zu besuchen, sich im Hundesport umzuschauen usw.

    Ich hab den entspanntesten BC dieser Erde: Bliss geht mit ins Büro, schläft hier fast den ganzen Tag oder holt sich mal Leckerlis bei den Kollegen ab. Sie weiß ganz genau, wie sie Gefallen findet und das ist auch ein bisschen Ihre Aufgabe im Büro ;-) Würde sie Dürfen, dann würde sie am liebsten den ganzen Tag von Büro zu Büro laufen. Das darf sie aber nicht. Sie muss eigentlich bei mir im Büro bleiben und darf auf "ok" dann mal raus laufen.
    Im Agility haben wir unseren Sport gefunden. Bliss wurde auch für diese Sportart angeschafft (nicht falsch verstehen - hätte sie keine Lust, hätten wir schon was Anderes gemacht :-)), weil ich beim Agi so viele Border kennengelernt habe und mich in diese Rasse verliebt habe.
    Bliss ist sehr sensibel, versucht immer alles richtig zu machen und ist verfressen wie sonst was. Bei Spielzeug und Futter entscheidet Sie sich zu 90 % für Futter.
    Sie ist, würde ich sagen, ein ruhigerer Border Typ, den man sehr gut "an" und "aus" schalten kann. Mitunter haben wir das aber auch gut trainiert.

    Ich kenne aber auch andere "hyperaktivere" Border. Die kreisen, sind nur aufs Spielzeug fixiert etc.
    Das sind alleine vom Typ her andere Hunde als mein BC. Ich finde, da gibt es Charakterlich riesige Unterschiede und hier kommt es darauf an, den richtigen für sich zu wählen :-)

  • Da gebe ich Gandalf recht.

    Ich kenne viele HH die schon mehrere Hunde hatten in garantiert weniger über Hunde, Rassen, Verhalten; etc. Wissen als so manch ein Ersthundehalter.

    Zumal jeder Hund anders ist. Kenn eine diebhatte immer nette selbstbewusste Hunde, ihr neuer ist ein Angsthund. Tja da ist sie jetzt auch völlige Anfängerin und muss erstmal lernen.

    Es kommt ja auch immer darauf an wie gewillt man ist eigenständig zu lernen und auch auch dementsprechende Hilfe zu holen, etc und das ist unabhängig von Rasse.

  • Wenn sich Nachbars Rohrreiniger kläffend daneben benimmt, dann fällt das kaum jemandem auf. Ganz ehrlich - man rechnet doch bei denen schon damit.

    Du regst dich auf, weil ich generell sage , das diese Rasse zum Schafe hüten geschaffen wurde und das ich es idiotisch finde, das zu ignorieren. nennst aber einen anderen Hund kläffender Rohrreiniger?
    Natürlich kann man diese ganze Sache generell sehen, das würde ihr gut tun.

  • mein BC ignoriert Spielzeuge es sei denn man initiiert Spiel. und ja wir spielen sogar hin und wieder Ball und auch da gibt es keine Probleme. Klar er guckt den Ball an wenn man ihn rausholt, aber das tut er bei jedem anderen Spielzeug auch. Man kann ihn jeder Zeit abrufen, etc . Wenn ich den Ball oder das Spielzeug nehme und fertig sag geht er umstandslos ins normale Gassi über oder eben zuhause legt er sich hin. hier liegt spielzeug frei rum und das wird weder bewacht noch behütet noch in Bewegung versetzt....

    Also nicht jeder BC ist gleich Spielzeug gestört.

  • Ich glaube auch nicht, dass jeder BC von vorneherein "spielzeug gestört" ist. Aber offenbar geht es recht schnell, ihn dahin zu bekommen, wenn man nicht gut aufpasst und nicht konsequent genug ist. Dass natürlich auch immer ruhigere Vertreter vorkommen, ist ja selbstverständlich.
    Und Balljunkies gibt es ja tatsächlich bei allen Hunden - ich hatte z.B. einen Labrador, der schon ballverrückt zu mir kam. Noch kurz vor seinem Tod war ein Tennisball der Stimulus schlechthin, seine Augen begannen zu leuchten.

    Was ich auch schon seit Jahren beobachte, und da habe ich wirklich Bauchschmerzen: in den Kleinanzeigen der örtlichen Tageszeitung werden immer auch mal BC oder Aussie-Welpen angeboten. Eigentlich IMMER mit dem Zusatz: "ideale Familienhunde". Und gerade das kann man doch nicht so generell sagen - ich habe in meinem weiteren Bekanntenkreis zwei Familien, die ihre Hunde (einmal BC, einmal Aussie-Mix) abgeben mussten, weil sie die Kleinkinder anfingen, zu hüten und die Situation einfach zu gefährlich wurde.

  • Ganz ehrlich? Wenn ich das alles hier lese, wieso wird überhaupt ein so spezialisierter Hund in eine Umgebung gekauft, in der er überhaupt nicht gehört. Dann wird nach Ersatzarbeit gesucht, die seine wirkliche Spezialisierung nur teilweise entgegenkommt.

    ich kann das wirklich nicht nachvollziehen. Das gilt ja für alle hochspezialisierten Rassen. Mit Liebe zum Hund hat das alles nichts zu tun. Die Hundebesitzer, die dann selber zu Spezialisten werden, diesen Hund in irgendeiner Weise dann doch gerecht zu werden, sollten das mal ernsthaft bekenken.

    Für mich ist das genauso idiotisch, wie der Hype in Spanien von Huskys. Es bedarf keinerlei Ahnung, um zu wissen, das das nicht richtig ist.
    Ist ein Hund darunter bei den BC der einigermassen ruhig geführt werden kann, ist das noch fataler, weil es andere Ermutigt, sich diese Rasse zu holen.

    sorry, ich lese jetzt hier nicht mehr mit, weil ich nur noch mit dem Kopf schüttel kann. Wo bleibt hier der vernünftige Menschenverstand?

    Es gibt so viele Hunderassen, aber nein es wird sich der Spezialist unter den speziellen geholt. :omg:

    Als ich 1992 in Portugal lebte und die ersten Huskys dort sah, war ich komplett irritiert.
    Warum um alles in der Welt holt man sich dort einen VDH-FCI_Show_Husky?

    Wer braucht den?

    Die Hunde leiden (Stichwort :HITZE...ach....)
    Der Mensch findet Resthirn im Schädel un versteht die Rasse oder gibt den Hund "in gute" (deutsche) Hände.

    Jetzt ist seit Jahren der Hype auf den BC.

    Kauft ihn und werdet glücklich, die Videos von Ashley beschreiben ja ein total normales BC Leben. (Leider kann der Hund nicht sprechen. oder besser gesagt: Ein Glück!)

    Jennie: DAUMEN HOCH: Like hoch zehn!!!

  • Gehen wir nun davon aus dass ein Hundeneuling sind gut informiert, selbstreflektierend an die Sache ran geht,..

    Trotzdem kann er sich volle Ömme in die Nesseln setzen. Denn jeder empfindet gewisse Eigenschaften als mehr oder weniger arbeitsintensiv. Während ich z.b mit Schutztrieb so gar nicht kann, dafür mit einem Jagdhund keinerlei Probleme hätte bekommen andere Hundehalter schon bei dem Gedanken an einen Jäger Tränen in den Augen.

    Deshalb sind Aussagen wie "jagt viel" immer Definitionssache. Aber mal ehrlich- wer wusste von Anfang an zu 100% worauf er sich einlässt? Und wer hoffte nicht insgeheim darauf ein "gemäßigtes Exemplar" zu erwischen?

    Was "Jagdtrieb" nun WIRKLICH bedeutet weiß man erst wenn man die Schleppe in der Hand hat.


    Und ebenso ist es nun mal mit dem BC, nur dass die Auswirkungen bei Fehlern schlicht fataler sind. Ne Jagdsau kann man ja noch Gassi führen, sich ein eingezäuntes Gelände für den Freilauf suchen,... Aber was macht man mit einem neurotischen Hund mit Zwangsstörungen?

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