Warum immer Hunde vom Züchter?

  • Natürlich sind Hunde keine Sachen- sonst aber ist es durchaus Produktion nach bestimmten Gesichtspunkten- ich dachte, darum geht es in der Zucht...........
    Und wie das aktiver Tierschutz sein soll, erschließt sich mir nicht. Höchstens, weil dadurch die Rassen erhalten werden. Das ist für mich aber kein Mehrwert für die Hunde, sondern für den Menschen- ergo kein Tierschutz, sondern einfach nur so schön für Leute, die Rassehunde mögen oder für die Arbeit benötigen. Obwohl gerade letztere eher weniger auf die Rasse schauen sondern eher darauf, ob der Hund es einfach draufhat oder nicht.

    Doch - weil die Hunde entsprechend dem Standard nicht nur auf Schönheit, sondern auch auf bestimmte Gesundheitsmerkmale gezüchtet werden, und wenn diese nicht vorliegen (zB zu schlechte HD-Werte etc.), wird mit diesem nicht gezüchtet (Ausnahmen wie Qualzuchten etc. und überzogene Standars bestätigen die Regel).

    Dies hat zur Folge, daß die Welpen mit größter Wahrscheinlichkeit von rassetypischen Krankheiten und Beschwerden frei geboren werden, und damit wird in meinen Augen schon aktiver Tierschutz betrieben. Das "geplante" Tier, bzw. der ganze Wurf, wird nicht unter erblichen Krankheiten leiden.

    Dies kann man bei Tierschutz-Hunden nicht immer ausschließen. Und wenn ich den Hund für einen bestimmten Verwendungszweck hole (zB Hundesport), empfinde ich es auch als Tierschutz, daß ich ein Tier dafür auswähle, das mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht krank wird durch den Sport, weil es schon erblich vorgeschädigt ist. Beim Zufalls-Unfallwurd oder Straßenhund o.ä. kann ich durch Untersuchungen sicherstellen, daß der derzeit keine Probleme hat - aber nicht, daß er mit hoher Wahrscheinlichkeit im höheren Alter keine bekommen wird.

  • Ich habe erst neulich eine sehr interessante Statistik gelesen (weiß leider nimma wo:( )
    zum Beispiel bei der Rasse Französische Bulldogge wurden 2015 ca. 300 Hunde im VDH gezogen, bei Tasso eingetragen wurden aber ca 10x so viele!! Das konnte man bei allen Rassen beobachten, bei einigen mehr bei anderen weniger.. sprich ein Großteil der Rassehunde kommt gar nicht vom VDH Züchter, sondern von Dissidenz oder Vermehrern..

    Ich persönlich bin kein Fan von Tierschutzvereinen, auch hier spielt Vereinspolitik eine große Rolle. Es gibt genauso schwarze Schafe wie bei Züchtern usw. usw. Was mich aber total nervt, ist der Trend sich einen möglichst armen Hund aus dem Ausland zu holen, am besten blind und auf drei Beinen - und dann anderen Hundehaltern vorzuwerfen: Ihr seid keine Tierliebhaber wenn ihr solche Hunde nicht rettet.. geht gar nicht, jedem das seine! Dem einen den Rassehund vom Züchter, dem anderen der Tierschutzhund.

    Es gibt übrigens genau eine einzige Tierschutzorganisation die mich überzeugt, und die ich daher finanziell oder mit Sachspenden unterstütze. Und das ist eine Organisation die nicht nur den Tieren hilft, sondern auch den Menschen in diesem Land..

  • Es sind aber nicht nur die Qualzuchten. Bei jeder Rasse werden die Standarts immer weiter herausgezüchtet. Ausnahmen sind da doch nur die Arbeitshunde. Aber alle anderen die keine besondere Aufgabe mehr haben, werden immer weiter gezüchtet. Ich finde Cocker Spa. super, aber die Ohren sind mittlerweile viel zu lang. Der Foxterrier hat so eine lange schnauze, das das nicht mehr als normal angesehen wird und lieber der jackrussel genommen wird.

    Das könnte ich jetzt immer weiter fortsetzen. Fans von bestimmten Rassen ( Wir haben immer einen XY hund gehabt) nehmen verzweifelt eine andere Rasse.

    In der Katzenzucht ist es genau das gleiche. Perserkatzen haben so eine platte nase, das der Standart angepasst worden ist. Jetzt gibt es zwei Rassen, die platten und die mit Nase. Genau das gleiche bei der siam. Züchter die nicht weiter so züchten wollten, haben sich abgespalten und züchten jetzt die thaikatze eine Siam die so wie vor 50 jahren aussah. fDie Menschen lieben diese Rasse. Und das passiert auch überall in der Hundezucht.

    Ich als Käufer möchte doch keinen Rassehund mit solchen Extremen, Gesundheit setzt ich jetzt mal voraus.

  • Was mich aber total nervt, ist der Trend sich einen möglichst armen Hund aus dem Ausland zu holen, am besten blind und auf drei Beinen - und dann anderen Hundehaltern vorzuwerfen: Ihr seid keine Tierliebhaber wenn ihr solche Hunde nicht rettet.. geht gar nicht, jedem das seine! Dem einen den Rassehund vom Züchter, dem anderen der Tierschutzhund.


    Ach komm, das ist doch kein Trend, das machen höchstens mal einzelne Figuren.
    Und die gibt es immer und bei jedem Thema.
    Musst ja nur mal ein beliebiges Thema, zu dem es kontroverse Meinungen gibt, bei Facebook eröffnen.

  • Manche Aussagen hier sind schon interessant:

    - Rasshunde werden "überwacht" und zwar auf Aussehen UND Gesundheit.

    Aussehen ja. Gesundheit? Man zeige mir EINE zu bestimmten Zeiten ANGESAGTE Rasse, deren rassebedingte Krankheiten oder Deformationen, bis hin zu völligen Untauglichkeit für ihre ursprüngliche Aufgabe, seit bestehen der Rasselisten NICHT zugenommen haben. Für viele Rassen gilt: Die rassbebedingten Krankheiten sind (und werden auch heute noch) oft länger, als die Auflistung der möglichen Nebenwirkungen der Medikamente, die diese Hunde augrund ihrer Krankheiten oft schlucken müssen. Und wie man auch hier im Forum oft sehen kann: Je mehr "man" auf eine bestimmte Rasse versteift ist, desto eher ist man bereit dieses Krankheiten zu verharmlosen bis hin zum völligen negieren. Ich kann z.B: jedem mal empfehlen mal eine Hunderunde bestehend nur aus Leonbergern zu absoliveren... Die so gern genommen "Überwachung der Gesundheit" ist nichts weiter als ein Marketinggag. Auch wunderbar daran zu sehen, wie schwer bis teilweise unmöglich es ist, vollkommen überzüchtete Qualzüchtungen als Retrozüchtungen in ihrer eigentlichen Ursprungsform zu etablieren. Bei bestimmten Rassen ist es heute so, dass JEDER noch so kranke Mischlingshund insgesamt gesünder ist, als der schon vor Geburt völlig kranke Rassehund. Das sagt zwar nicht aus, dass Mischlinge grundsätzlich gesünder sind. Aber rein rechnerisch und zufällig, ist die Chance bei ihnen einen gesunden Hund zu bekommen, aktuell höher, als bei den meisten Rassehunden. Am bsten finde ich noch:" .... und wenn diese nicht vorliegen (zB zu schlechte HD-Werte etc.), wird mit diesem nicht gezüchtet (Ausnahmen wie Qualzuchten etc. und überzogene Standars bestätigen die Regel)." Alld diese Kontrollen werden nur dort ausgeführt, wo dies zu einem Wert-, bzw. Rasseerhalt nützlich ist. So ist es anatomisch so gut wie unmöglich, Hunde zu züchten, deren Beine nicht unter, sondern hinter dem Körper stehen und keine HD, bzw. wenn nicht HD dann starke Deformationen am Bewegungsapparat zu haben. Trotzdem ist das Rassestandard und es sind genau DIESE Tiere die man auszeichnet. Die Tests, die z.B: herangezogen werden um sicher zu stellen, dass Möpse nicht einfach tot umfallen oder das ihnen beim Laufen nicht einfach die Augen aus den Augenhöhlen fallen, sind schlicht lächerlich. Das ist so, als würde man einem Rollstuhlfahrer bescheinigen, dass er eigentlich kerngesund ist und das seine Beine funktionieren, weil er sich mit den Armen 10 cm aus dem Rollstuhl schieben kann. NIEMAND käme jemals auf so eine Idee. Auch ist ein "richtiger" King Charles nicht deshalb krank, weil sein Schädel eigentlich zu klein für sein Gehirn ist, sonder weil er SICHTBAR starke Schmerzen hat. Soll heissen, er darf zwar defomiert sein, aber nur nicht zu starke Ausfallerscheinungen zeigen. Was das mit GESUNDHEITSüberwachung zu tun haben soll, muss mir mal jemand erklären.


    - Wenn man keine Rassehunde kaufen würde, würden von Vermehrern trotzdem noch die gleiche Menge Hunde gezüchet.

    Auch wenn es nur ein frommer und nicht erreichbarerWunsch ist, dass man alle Tiere retten kann: Vermehrung wird aus Profitgiert ausgeübt. Finden "Vermehrerhunde" keinen Absatz mehr, also versiegt die Geldquelle und somit der Grund überhaupt zu vermehren, dann gibt es auch weniger Tiere, die einfach so umgebracht oder noch einfacher ausgesetzt werden, weil man sie nicht los wird. Was auch bedeutet, es gibt nicht mehr ganz so viele Nachkommen durch ausgesetzte Hunde. Kein erwerbsmäßiger Vermehrer spezialisiert sich auf Mischlinge. Vermehrer produzieren vornehmlich "Rasse"Hunde. Denn DIE bringen Geld. Zwar gib es dummerweise auch Leute die sich Mischlinge aus dem Kofferaum kaufen, allerdings sind die Margen für die Vermehrer hierbei wesentlich geringer als bei einem angeblichen Rassehund. Es gibt keinen Grund NICHT beim Züchter zu kaufen, aber durchas Gründe, keine "Billighunde" zu kaufen.

  • D. h. es gibt für Dich keinen als normal zu bezeichnenden Hundekauf, wie er eigentlich die Regel sein sollte, sondern der Käufer eines Hundes ist immer entweder: Tierschützer oder Unterstützer von Tierleid?

    Kannst du mal "normal" definieren? Du erwähnst das jetzt schon zum 2. mal und ich verstehs nicht.

  • Kannst du mal "normal" definieren? Du erwähnst das jetzt schon zum 2. mal und ich verstehs nicht.

    Gerne, ich versuche es mal. Ich verstehe nicht, daß Kauf eines Rassehundes aus FCI Zucht schon aktiver Tierschutz ist. Sollte das nicht eigentlich der gewünschte Normalzustand sein? Ich sehe da nicht wirklich aktiven Tierschutz drin. Ist jeder, der einen Hund kauft entweder a) aktiver Tierschützer oder b) Tierquäler, weil er Ups-Würfe, Welpenfabriken oder was auch immer damit indirekt unterstützt.

  • Ach komm, das ist doch kein Trend, das machen höchstens mal einzelne Figuren.
    Und die gibt es immer und bei jedem Thema.
    Musst ja nur mal ein beliebiges Thema, zu dem es kontroverse Meinungen gibt, bei Facebook eröffnen

    @Fusselnase
    Danke. Völlig richtig.

    @Dobi98
    Ich weiss ja nicht wo Du wohnst, aber ist mit, auch bei meiner Tierschutzarbeit bisher noch nie aufgefalen, dass es Leute gibt die speziell nur solchen Hunden helfen um speziell Dir, Dein unsoziales Handeln unter die Nase zu reiben. Ich denke, die meisten kennen Dich nicht mal. Da ich eine ganze Menge solcher Leute kenne (das bleibt nicht aus, wenn man selbst "Auslandshunde" hat und sisch regelmäßig mit anderen "Gleichgesinnten" trifft. Meine sind, wie übrigns die meisten dieser Hunde nicht dreibeinig und auch nicht blind), kann ich Dir versichern, dass wohl meisten dieser fiesen sozial-gutmensch-Hundehalter weder das mehr an Geld, dass für solche Hunde nötig ist, noch das mehr an Betreuungsaufwand auf sich nehmen, nur um Dich zu ärgern. Da stünde Aufwand und Nutzen ien einem ziemlich ungünstigen Verhältnis.

    Es wird Dich überraschen: Es GIBT Menschen, die solche Tiere tatsächlich nur deshalb aufnehmen weil sie tatsächlich Tierlieb sind und einem geschundenen Wesen ein Zuhause geben wollen und die dieses Tiere trotz ihrer Behinderungen genau so lieben, wie der stolze Opel Mocka Fahrer seinen farblich dazu passendenden Weimaraner. Evtl. sogar mehr.

  • @SabineAC69
    Naja, TS Hunde kauft man doch auch oder?

    Ich finde der Schwerpunkt liegt eben darin, was mein Kauf bewirkt. Der Kauf eines TS Hundes bewirkt, dass die Orga ihre Arbeit weiter machen kann, heißt im Idealfall die Situation vor Ort zu verbessern. Der Kauf eines seriös gezüchteten Hundes bewirkt, dass ein Züchter seiner Arbeit weiter machen kann, also eine Rasse mit ihren Eigenschaften erhält und Welpen den best möglichsten Start ins Hundeleben bieten können. Ich finde beides wichtig.

    Und beim papierlosen Kauf unterstütze ich bestenfalls eine nette Person, schlechtesten Falls eine richtige Maschinerie auf Kosten der Hunde.

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