Warum immer Hunde vom Züchter?

  • @Nebula dann haben wir unterschiedliche Auffassungen von aktivem Tierschutz. Für mich ist aktiver Tierschutz, wenn ich z.b. ein Tier aufnehme, was ein Zuhause verloren hat, vorher ein nicht so gutes Zuhause hatte, im Tierheim oder der Tötung sass oder wenn ich mich z.b. engagiere, in dem ich im Tierheim helfe, mit Tieren dort Gassi gehe, Futter oder Decken zum Tierheim bringe, verletzte Wildtiere zum TA bringe, oder was auch immer mache um ein Tierheim, eine Tierschutzorga zu unterstützen. Das sind Sachen, die ich unter aktivem Tierschutz zähle.

    Wenn ich dagegen einen Rassehund kaufe, dann sollte es meiner Meinung nach selbstverständlich sein, daß ich dann darauf achte, wo der Hund her komme und keine Welpenmafia unterstütze. Als aktiven Tierschutz würde ich das nicht bezeichnen.

  • Also ich finds schon Tierschutz, wenn jemand seine Welpen mit allem Wissen und Herzblut auf ihr späteres Leben vorbereitet, ihnen also den besten Start ins Leben bietet den er leisten kann. Das fängt bei der Gesundheit an (und in den ganzen Datebanken steckt uuunheimlich viel Arbeit, Wissen, Geld) und hört beim Auswahl des passenden zu Hauses auf. Es ist die Prävention zu dem, was der Tierschutz später "ausbaden" muss. Deshalb finde ichs genauso unterstützenswert. Die Meinung muss aber natürlich keiner teilen.

  • Mir erschließt sich nicht wie man es aktiven Tierschutz nennen kann, nur weil man einen Hund beim Züchter kauft.
    Das erinnert mich von der Argumentation an "ich helfe den hungernden Kindern in Afrika indem ich immer meinen Teller aufesse". Okay man trägt nicht zwangsläufig zur Verschlimmerung der Situation bei, aber sonst macht man nicht viel. Ich würde mir auch nicht anmaßen zu sagen dass ich aktiv Tierschutz betreibe nur weil ich Tierschutzhunde habe. Das finde ich einfach unfair den Menschen gegenüber, die in dieses Thema wirklich Ressourcen in Form von ihrer Lebenszeit, Geld, Nerven usw reinstecken.

  • Deshalb finde ichs genauso unterstützenswert.

    Nicht falsch verstehen. Das ist natürlich unterstützenswert, gar keine Frage. Aber ich persönlich definiere aktiven Tierschutz doch etwas anders. Da gehört für mich etwas mehr zu als einen Rassehund zu kaufen.

  • Ich würde mir auch nicht anmaßen zu sagen dass ich aktiv Tierschutz betreibe nur weil ich Tierschutzhunde habe. Das finde ich einfach unfair den Menschen gegenüber, die in dieses Thema wirklich Ressourcen in Form von ihrer Lebenszeit, Geld, Nerven usw reinstecken.

    Ich wollte gerade das auch schreiben. Ich kann nicht im Ernst sagen, dass ich aktiven Tierschutz betrieben habe, nur weil ich Tiere aus dem Tierheim genommen habe. Die meiste Zeit bekommt man ja etwas zurück, nämlich einen tollen Begleiter fürs Leben. Es ist in meinen Augen ein Kauf. Mehr nicht. :ka:

  • Das sind aber persoenliche Definitionen! Der Begriff 'Tierschutz' bedeutet nicht 'ausschliesslich Rettung von Hunden aus dem TH oder der Toetungsstation/TH oder Orgas unterstuetzen' ...

    Eine persönliche Definition ist es auch den Kauf eines Rassehundes als aktiven Tierschutz zu bezeichnen.
    Ich finde, dass es einen gewaltigen Unterschied gibt zu Menschen, die beispielsweise ihren Jahresurlaub opfern, um Sachspenden mit dem eigenen Auto zu einer Station in der Walachei zu karren.
    Ich sag ja auch nicht, dass ich aktiven Tierschutz betreibe weil ich meine Hunde nicht an der nächsten Leitplanke anbinde und abhaue. Um es mal etwas überzogen darzustellen.

  • Aussehen ja. Gesundheit? Man zeige mir EINE zu bestimmten Zeiten ANGESAGTE Rasse, deren rassebedingte Krankheiten oder Deformationen, bis hin zu völligen Untauglichkeit für ihre ursprüngliche Aufgabe, seit bestehen der Rasselisten NICHT zugenommen haben.

    Pudel. sie waren vor ca 50 Jahren die Modehunde schlecht hin und sie waren es lange. Aber sie sind deshalb nicht mit mehr Krankheiten geschlagen als davor. Vielmehr ist es bis heute eine der gesündesten Rassen überhaupt.

    Subjektiv gesehen kann es durchaus sein dass Krankheiten zugenommen haben. Liegt aber vor allem daran dass man heute durch die Medien viel mehr erfährt, dass die Diagnostik viel besser geworden ist und Halter hier auch wesentlich mehr investieren. Weiterhin ist es durch die Forschung heute sehr viel besser Möglich auf bestimmte genetische Dispositionen zu testen. Ein Träger einer Erkrankung ist nicht zwangsläufig erkrankt und kann durchaus mit freien Tieren zur Zucht verwendet werden. Aber schon wird diese Disposition eben wieder erwähnt und diskutiert. Und das ist auch alles gut so denn nur so kann man eben weiterhin gezielt züchten um aus einer Dispostion keine Erkrankung werden zu lassen.

    Und ja ich empfinde Zucht bzw den Kauf aus einer guten Zucht wirklich als aktiven Tierschutz. Es wird eben nicht mal Hopplahopp ohne Plan drauflos vermehrt sondern es wird gezielt vorgegangen. Im Idealfall sind gesunde und wesensfeste Hunde das Resultat (ich gehe hier bewußt nicht auf Qualzuchten ein) Wenn jeder nur noch züchten würde und auch jeder nur so Hunde kaufen würde, wären viele Probleme gelöst. Aber wir leben leider nicht in so einer idealen Welt. Es gibt bedauernswerter Weise sehr viele Tiere die ohne jegliches Knowhow auf den Markt geschmissen werden und die es nicht minder vedient haben ein schönes Zuhause zu haben.

    Es ist einfach eine Zwickmühle. Man muss einfach persönlich abwägen was man selbst möchte und wofür man im Endeffekt geradestehen kann. Ein Vermehrerhund würde mir nie ins Haus kommen aber wenn ich mich in einen Hund verliebe der wirklich Hilfe benötigt und aus dem Tierschutz kommt dann ist es eben so. Gezielt schauen tu ich allerdings nur bei seriösen Züchtern aber das hat einfach mit meinen ganz egoistischen Wünschen und Vorstellungen die ich an einen Hund habe zu tun.

  • Nicht falsch verstehen. Das ist natürlich unterstützenswert, gar keine Frage. Aber ich persönlich definiere aktiven Tierschutz doch etwas anders. Da gehört für mich etwas mehr zu als einen Rassehund zu kaufen.

    aber auch mehr, als einen TS Hund zu kaufen, oder nicht?

    Mit dem einen verbessere ich das Leben dieses einen Hundes, mit dem anderen ermögliche ich kommenden Generationen den besten Start ins Leben, den sie kriegen können, so dass sich der Tierschutz hoffentlich niemals um sie kümmern muss.
    Der Züchter betreibt Vorsorge, der Tierschutz Nachsorge.

    Ich finde es einfach zwei ganz unterschiedliche Herangehensweisen, das eine geht ohne das andere nicht und "falsch" ist auch keins von beidem. Deshalb verstehe ich es auch nicht, warum so häufig eine Rechtfertigung verlangt wird, wenn jemand zum Züchter geht. Schon klar, dass jeder meint, er geht den richtigen Weg - aber das ganze ist nicht nur schwarz-weiß.

  • aber auch mehr, als einen TS Hund zu kaufen, oder nicht?

    Ja, auch mehr als nur einen Hund aus dem TS zu nehmen, was sicherlich den Tierschutz unterstützt, ich aber auch nicht als aktiven Tierschutz bezeichnen würde. Für mich sind aktive Tierschützer, die die aktiv etwas tun und nicht nur einmalig einen Hund anschaffen. Das sind die, die Gassigänger sind, ehrenamtlich im Tierheim arbeiten, verletzte Wildtiere aufpäppeln, sich um verwilderte Katzen kümmern, sie füttern, einfangen, kastrieren usw. Ich habe mich noch nie als aktiver Tierschützer empfunden, wenn ich ein Tier von einem Züchter gekauft habe :ka:

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