Warum immer Hunde vom Züchter?

  • Ok, da ich mich mit Zucht null auskenne habe ich mich wohl komisch ausgedrückt.
    Ich versuche es nochmal:

    Wenn bei einem Wurf 3 schwarze und 1 brauner Welpe rauskommt (sollte genetisch ja möglich sein ohne speziell auf Sonderfaben im eigentlichem Sinne zu züchten) und momentan viele Menschen auf braune Welpen diese Rasse stehen und dafür bereit sind zu zahlen, DANN finde ich es ok wenn der Züchter den braunen Welpen teurer verkauft als die schwarzen.

    Ich meinte nicht Sonderfarbe in Sinne von "Merle" o.ä. die nur bei entsprechender Verpaarung rein nach Farb-Gen rauskommen, sondern Standartfarben eines Wurfes die halt besonders gefragt sind. :-)

  • @Jilseponie

    Das Problem ist, wenn die braunen teurer weggehen wirds Leute geben, die dann das nächste mal lieber einen braunen Rüden nehmen (dann fallen mehr braune), einfach nur weil er braun ist - auch wenn es vielleicht bessere schwarze Kandidaten gäbe.

    Kenne das bei meiner Rasse auch mit Merle. Ich finde die richtig toll, aber manche Merle-Verpaarungen sind so erzwungen, da graust es mich.

  • DANN finde ich es ok wenn der Züchter den braunen Welpen teurer verkauft als die schwarzen.

    Das fände ich nicht, weil man damit einem Mode - Diktat folgen würde.
    Als Züchter stelle ich den Anspruch an mich gesunde, gut auf ihr weiteres Leben vorbereitete Welpen zu einem realistischen Preis zu verkaufen.

    Ein Welpe, der einen "Mangel" hätte (Taubheit, Nabelbruch...), wäre aufgrund dieses Mangels billiger. Nicht weil weniger wert, aber, weil z. beim Nabelbruch evt noch eine OP ansteht. Und bei der Ausbildung eines tauben Hundes evt extra-Stunden bei einem Trainer, der sich mit tauben Hunden auskennt anfallen.

    Ansonsten haben meine Welpen, so unterschiedlich sie auch sind, die gleiche "Qualität". Und die hat nichts mit der Farbe zu tun!

    z.B. bei den Möpsen wird das irgendwann mal so angefangen haben: Da war ein Wurf, da war der Gesichtsschädel flacher als "normal", die Leute fanden das toll, waren bereit, für diese "Besonderheit" mehr Geld aus zu geben.
    Andere Züchter haben entdeckt, dass man umso mehr Geld verlangen kann, je kürzer der Fang ist.
    Und fangen an, auf Merkmal "kurzer Fang" zu selektieren.
    Solange, bis schlicht kein "Genmaterial" mehr für freiatmende, gesunde Hunde zur Verfügung steht....

    (Ist jetzt fiktiv, nur um zu veranschaulichen, was passiert, wenn optische Merkmale aufgrund von Moderichtungen teurer sind als andere!)

  • Wenn bei einem Wurf 3 schwarze und 1 brauner Welpe rauskommt (sollte genetisch ja möglich sein ohne speziell auf Sonderfaben im eigentlichem Sinne zu züchten) und momentan viele Menschen auf braune Welpen diese Rasse stehen und dafür bereit sind zu zahlen, DANN finde ich es ok wenn der Züchter den braunen Welpen teurer verkauft als die schwarzen.

    Nach dem Prinzip "Nachfrage bestimmt den Preis"? Würde ich trotzdem nicht mehr verlangen.

  • Ok, da ich mich mit Zucht null auskenne habe ich mich wohl komisch ausgedrückt.
    Ich versuche es nochmal:

    Wenn bei einem Wurf 3 schwarze und 1 brauner Welpe rauskommt (sollte genetisch ja möglich sein ohne speziell auf Sonderfaben im eigentlichem Sinne zu züchten) und momentan viele Menschen auf braune Welpen diese Rasse stehen und dafür bereit sind zu zahlen, DANN finde ich es ok wenn der Züchter den braunen Welpen teurer verkauft als die schwarzen.

    Ich meinte nicht Sonderfarbe in Sinne von "Merle" o.ä. die nur bei entsprechender Verpaarung rein nach Farb-Gen rauskommen, sondern Standartfarben eines Wurfes die halt besonders gefragt sind. :-)

    Und genau sowas finde ich dann Abzocke und wäre eben dann für mich ein Züchter, dem es letztlich doch "nur" ums Geld geht..... ;) ....

  • Ich fände Festpreise innerhalb einer Rasse gut, denn nicht immer sind die Interessenten mit den dicksten Geldbörsen die besten Hundehalter.

    Im Grunde wäre das dann ein Fall fürs Kartellamt, aber oft wird das so gehandhabt.
    Und ich glaube beim DSH liegt es nicht daran, dass mehr gemacht wurde, sondern schlichtweg an der Masse der Zuchttiere und der Züchter, da ist einfach kein Oligopol wie bei anderen selteneren Rassen vorhanden, sondern ein Polypol aus sehr vielen Nachfragern und sehr vielen Anbietern. Da ist dann irgendwo die Mitte, wo sich Absatz und Nachfrage in etwa decken und wenn man wirklich alle Welpen verkaufen will, wird man sich daran orientieren müssen.
    Einen Retriever unter 1000€ gibt es in Deutschland eher nicht, selbst die häufigen Labradore und Golden kosten mehr.

  • Ich fände Festpreise innerhalb einer Rasse gut, denn nicht immer sind die Interessenten mit den dicksten Geldbörsen die besten Hundehalter.

    Aber würde das nicht evtl doch auch zu Lasten der Qualität der Zucht gehen wenn die Züchter immer den selben Preis für einen Welpen bekommen?
    Als Züchter der Geld verdienen möchte (oder zumindest nicht drauflegen will) würde ich dann doch irgendwo anders Geld einsparen um mehr Gewinn zu bekommen.

    Entweder am Deckrüden oder an der Aufzucht, dem Futter, der tierärztlichen Versorgung oder das Muttertier öfter decken. (Nach dem Motto: Hündin ohne Welpen = totes Kapital. Wenn Welpen da sind verdiene ich, wenn keine da sind, verdiene ich nichts)

    Zwar würde ein Festpreis den Züchtern die rein zur Rasseverbesserung züchten (und nicht Gewinnoptimiert) auch helfen können, aber schwarze Schafe würden sich Wege einfallen lassen um mehr Gewinn auszuschöpfen was zu Lasten der Hunde und der anderen Züchter bei denen nicht die Gewinnoptimierung im Vordergrund steht gehen würde.

    Oder sehe ich wieder zu viele "böse" Menschen in der Welt?

  • Ich fände Festpreise innerhalb einer Rasse gut, denn nicht immer sind die Interessenten mit den dicksten Geldbörsen die besten Hundehalter.

    Davon mal abgesehen, woher soll ein Züchter wissen, wie "dick" die Geldbörse des Interessenten ist, finde ich das nicht in Ordnung.

    Da sind wir nämlich wieder bei den unterschiedlichen Züchtern. Der eine setzt permanent seinen eigenen Deckrüden ein, der nächste nimmt den Hund aus dem nahen Umkreis, der andere fährt tausend Kilometer zum Deckrüden. Oder es wird für viel Geld Sperma aus Übersee eingeflogen.

    Je nach Aufwand und Einsatz sollten sich auch die Welpenpreise unterscheiden. Wobei es meiner Erfahrung nach, sehr selten Preisunterschiede von über 200.-- Euro gibt.

  • Ich meinte nicht Sonderfarbe in Sinne von "Merle" o.ä. die nur bei entsprechender Verpaarung rein nach Farb-Gen rauskommen, sondern Standartfarben eines Wurfes die halt besonders gefragt sind.

    Merle ist bei bei ganz vielen Rassen eine absolute Standardfarbe, die's schon ewig gibt – hat aber leider seit einigen Jahren einem ziemlichen "Hype", der den jeweiligen Rassen überhaupt nicht gut tut. Wenn man das jetzt noch "belohnt" in dem der Züchter für solche Modeerscheinungen mehr Geld nimmt und die Käufer da mitspielen, verschärft sich so eine Situation nur noch.

    Auch bei deinem Beispiel mit dem braunen Welpen: was für ein Bild vermittelt der Züchter denn, wenn er bei solchen Modetrends mitmacht? Für mich wäre das nix, ich würde immer einen Züchter unterstützen wollen, für den Farbe Nebensache ist und der daraus keinen zusätzlichen Gewinn zieht.

    Ich fände Festpreise innerhalb einer Rasse gut, denn nicht immer sind die Interessenten mit den dicksten Geldbörsen die besten Hundehalter.

    Das ist aber auch wieder schwierig. Wenn es Festpreise gäbe, würde für viele Züchter die Möglichkeit wegfallen, mal etwas 'teures' in der Zucht zu wagen.

    Beispiel: die Züchterin meines Rüden hat eine Hündin aus dem Ausland importiert – genialer Hund, eine echte Bereicherung für die Zucht, sowohl was die Abstammung als auch was den Charakter angeht. Bei der Verpaarung mit einem weit weg lebenden Rüden (= hohe Kosten für Anfahrt) kamen dann deutlich weniger Welpen bei raus, als bei der Rasse 'normal' sind. Die Züchterin hat also selbst kräftig draufgezahlt, einen Teil der Kosten aber auch auf den höheren Welpenpreis umgelegt. Die Welpenkäufer waren bereit, das zu bezahlen, weil sie exakt die Verpaarung wollten, alle sind mit ihren Hunden zufrieden und für die Zucht ist's super, weil nicht nur Hunde, die im Umkreis von 250km leben, miteinander gekreuzt werden.

    Gäbe es aber Festpreise für Welpen, von denen man nicht abweichen dürfte, dann würde man sich sowas vorher zweimal überlegen oder zumindest nicht öfter machen, weil das finanzielle Risiko sonst schlicht zu groß ist.

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