Hund und Krabbelbaby - Es wird nun doch schwierig..

  • Ich würde mir selbst versuchen, darüber klar zu werden, was ich selbst eigentlich möchte. Denn ich bin überzeugt, solange Du das nicht weißt und daher unsicher bist, wird der Hund genau dies ausnutzen. Und wie willst Du ihm rüberbringen, was er tun soll, wenn Du das nicht mal selbst weißt, was er tun soll?

    Auch wenn Du einiges diesbezüglich schreibst - der Hund macht längst schon was er will.

    Benimmt er sich daneben (z.B. klaut ununterbrochen Spielzeug) kommt er in die Box. Dann geht das Gefiepse und super laute Gejaule los. Und das schafft er 1 Stunde durchgehend, wenn ich es bis dahin überhaupt aushalte. Hinzu kommt, dass er mittlerweile aus dieser Box ausbrechen kann, er kratzt und tritt vor die Gitter und zerstört die Box so, dass die Gitter aus der Schiene gehen und er irgendwie rauskommt.

    Er hat die Box bereits "negativ" belegt und das Ausbrechen - so sicher war die Box wohl nicht - hat ihn bestätigt. Er weiß, wie er und wie lange er Dir auf die Nerven gehen muss, bis Du nach gibst.


    Ich lese hier raus, dass Du eigentlich gar nicht Willens bist irgend etwas im Sinne des Hundes zu verändern. Schlußendlich führst Du noch eine Allergie an. Gib den Hund in andere verantwortungsbewusstere Hände ab.

  • Hm - ich würd mal sagen, der kerl heißt mit 2. Vornamen "Manipulation" *gggg


    Du schreibst, nachdem Du ihn in die Box gegeben hast, und das Wohnzimmer hinter Dir zugemacht hast, war Ruhe. Schreibst aber weiter oben, er bricht aus der Box aus. Aber scheinbar doch nicht, wenn Du nachdrücklich genug bist, weil echt sauer. Will heißen, das hat ihn überzeugt, das kam Authentisch rüber bei ihm. Eine Grenze gesetzt, das hat nachhaltig beeindruckt.


    Ist natürlich schwer, in so ner Situation, in der ganz viele Faktoren mitspielen, den Überblick zu behalten und den Hund damit auch im Griff. Fang einfach ganz klein an: 2-3 allgemeine Regeln. Lockern kannst die hinterher immer wieder. Solltest Du auch - aber erst, wenn er diese vorerst gesetzten Grenzen akzeptiert, und dadurch auch zur Ruhe kommen kann.


    Beispiel:


    - Hund bleibt tagsüber im Körbchen, außer das Baby schläft und es ist Hundezeit (wenn Box doof ist, kannst ihn auch im Körbchen anleinen - ich leine zB meinen Bossi mit langer Leine im Büro (wenn er mal dabei ist) an der Heizung an, damit er net rausrennt und alle Kollegen begrüßt, hier hat´s paar ängstliche Leute)
    Mit dieser Regel hast das Problem Kinderspielzeug auch gelöst, weil wer im Körbchen ist, kommt net ans Spielzeug ran.
    Anfangs kannst mal einfach 2-3 Tage nur üben, daß er ins Körbchen geht und dort bleibt. Rechtzeitig Freigabesignal geben, damit er nicht dazukommt, von sich aus aufzustehen. Wenn das nix hilft, gibt´s eben die beschriebene Hardcore-Variante: Hund wird angeleint im Körbchen oder in die Box gesteckt. Sobald er Terz zu machen beginnt in der Box, Anschiß. Man könnte auch Abbruchsignal dazu sagen (oder dieses verwenden *gg), wenn Du denn eines hast bei ihm. Scheint ja zu helfen, solang Du´s ernst meinst. Oder ins Nachbarszimmer, Tür zu, Ende. Sozusagen als Steigerung vom Anschiß, für ganz mieses Fehlverhalten.
    - Wenn gefüttert wird, darf er mit in die Küche, liegt aber dort in seinem Körbchen (wenns dafür Platz gibt in der Küche).


    Das verfestigt die erste Regel (Körbchenbleiben, solange Baby wach), und gewöhnt ihn daran, daß Betteln nich is. Solange er brav liegt, würde ich ihn ignorieren, max. verbales Lob. Füttert man zwischendurch ein Leckerlie, weil er schön ruhig liegt, fängt er mit Sicherheit bald an, angespannt im Körbchen zu liegen und auf nen Bissen von Dir zu spechten, das würde also die Entspannung verhindern. Daher würde ich zwischenrein nicht bestätigen, sondern erst, wenn Ihr fertig seid mit Essen, und damit dann auch das Körbchen-kommando wieder auflösen (Leine losmachen), damit er sich bewegen kann. Auch das Bewegenkönnen ist dann Belohnung für Wohlverhalten. Nachdem das am Anfang ja dann für ihn relativ restriktiv ist, muß man dann natürlich dafür sorgen, daß man zwischenrein immer wieder das Kommando Körbchen auflöst, sprich 5 Minuten mit dem hundspielen, dann wieder ins Körbchen schicken - damit er net den ganzen Tag im Körbchen "festgenagelt" ist. Du kannst z.B. ihn zugucken lassen, wie Du 3 Leckerlies im Raum versteckst, ihn dann losbinden und suchen schicken. Wenn er alles gefunden hat, feste loben, und dann wieder ins Körbchen, evtl. mit nem Kauknochen zum Runterkommen.


    Was Du auch machen kannst: wenn Besuch kommt, Hund ins Nebenzimmer, wo halt dann mal eben nix rumliegt, das er sich schnappen könnte, gesichert mit nem Kindergitter. Dann kann er sich bewegen, Du mußt net dauernd kontrollieren, was er fürn Unsinn macht, Besuch wird nicht belästigt - und er lernt, Besuch is langweilig, weil da passiert ja eh nix. Notfalls kannst nen Kauknochen mit reingeben, oder Kong, oder was er halt verträgt wegen der Allergien.


    Wenn das mit den 2 Körbchenbleibe-Regeln super klappt mit Leine, dann kannst mal ne Stunde die Leine abmachen, und gucken, ob er im Körbchen bleibt. Wenn ja, anschließend zB das mit dem Leckerliesuchen machen (als Belohnung), dann wieder anbinden und runterkommen lassen. Steht er mehrfach auf, weil er merkt, die Leine ist ab - Anschiß (aber bitte ernst gemeint!) und ohne Suchspiel wieder anleinen. Wird das dann respektiert, und er steht einfach nimmer auf nach dem Körbchen-Kommando, kannst die Leine sukzessive immer länger weglassen. Aber sobald er aufsteht, beim ERSTEN Mal wieder Leine dran für ne Stunde (am besten in der Hosentasche griffbereit halten, oder an der Heizung liegenlassen, sodaß Du nur den Karabiner am Hund einhaken mußt).


    Zur Entspannung in der Box: könnt Ihr ne Ecke im Wohnzimmer so verbauen, daß quasi nur er drüber klettern kann, sodaß er weiß, das Kind kommt net an die Box ran? zB daß er übers Sofa(lehne) in die Box klettern kann? Oder ein niedriges Gitterchen in die Tür zum schlafzimmer, über das das Kind nicht kommt, aber der Hund rüberspringen kann? Dann hätte er auch nen schönen Ruhebereich, der auch sicher ist.


    Ich bin mir ziemlich sicher, mit diesen einfachen Regeln, wenn Du die 2-3 Wochen durchhälst, kapiert der renitente Zwerg ganz schnell, daß das Leben kein Ponyhof ist, und für ihn bestimmte Regeln gelten. Kannte er ja vorher auch. Der wird erstaunt sein über Eure Konsequenz, und er wird nicht mehr rumdiskutieren. Und dann kann man gerne anfangen, in kleinen Schritten die Regeln wieder zu lockern - sobald man merkt, er hat/macht Streß, ihm sagen, er kann gern in die Box. Meine Tochter hat Bossi auch iiiimmer wieder in die Box geschickt. Krabbelte das "Gruselkind" im Weg rum, hat sie ihm den Weg drumherum gezeigt, mußte er dauernd ausweichen, weil er keine Ruhe fand, in die Box geschickt.
    Inzwischen sucht er von alleine den Weg drumherum ums Kind, braucht dabei auch nimmer so viel Abstand, und flüchtet von alleine in sein Ruheeck. Je nachdem, wo man mit dem Kind ist, liegt er dann im Schlafzimmer meiner Tochter im Körbchen unter einem kleinen Tisch, oder unter der Eckbank in der Küche, oder auf meinem Bett im Schlafzimmer.


    Das einzige Thema, zu dem Du grad nix geschrieben hast, ist die Auslastung. Macht Ihr da gezielt irgendwas, das seinen Kopf beschäftigt, irgendne Nasenarbeit o.ä.? Weil das ist es, wofür unsre Jagdhunde leben - und wenn sie das nicht haben, werden sie hektisch, unausstehlich, und beschäftigen sich selbst, und das eben in 99% der Fälle mit Dingen, die der Halter eher so mittelprächtig findet...... *gg


    Ich finde übrigens, der Kerle hört sich echt sympathisch an: ich steh ja auf Hunde, die jede Chance für Blödsinn nutzen, auch wenns auf Dauer für den Halter in mancher Situation richtig nervig sein kann *gg


    Achja - wenns Umweltallergien sind, und solange Du nicht genau weißt, auf was alles, würd ich glaub das juckreizlinderne Zeugs nicht absetzen..... Is doch nur Streß für Hund und Mensch. Und wenn man weiß auf was, kann man ja gucken, ob das zu meiden geht. Dann erst würd ich das Mittel wieder abzusetzen versuchen. Oder testet Ihr derzeit immer wieder mal, ob Ihr schon den richtigen Auslöser gefunden habt?


    Schönen Abend noch! :-)

  • Das Verhalten deines Hundes verwundert mich nicht wirklich. Du hast deinem Hund nach und nach mehr Verantwortung übertragen und nun fühlt er sich zuständig gewisse Dinge einfach zu regeln. Das Zwicken und Anspringen erscheint mir eher als ein Maßregeln. Und ich empfinde das ganz und gar nicht als positiv. Dein Hund ist offensichtlich der Meinung, dass du dich nicht alleine um dein Kind kümmern kannst und beginnt nun deine Rolle zu übernehmen. Dadurch ist er aber überfordert was wieder zu ungewollten Verhalten führt.
    Im Moment ist es so, dass der Hund agiert und du reagierst. Das sollte aber genau andersrum sein.
    Werd DU dir erstmal klar was du willst und stell dann entsprechende Regeln auf.

  • Auch wenn Du einiges diesbezüglich schreibst - der Hund macht längst schon was er will.

    Er hat die Box bereits "negativ" belegt und das Ausbrechen - so sicher war die Box wohl nicht - hat ihn bestätigt. Er weiß, wie er und wie lange er Dir auf die Nerven gehen muss, bis Du nach gibst.
    Ich lese hier raus, dass Du eigentlich gar nicht Willens bist irgend etwas im Sinne des Hundes zu verändern. Schlußendlich führst Du noch eine Allergie an. Gib den Hund in andere verantwortungsbewusstere Hände ab.

    Zum ersten: klar macht er das. Weil er nicht weiß, was er soll. Aber erklärt man ihm konsequent, was er soll, wird er genau dies dann auch tun. Und erleichtert sein, daß jemand ihm zeigt, was er tun soll.


    Zum Zweiten: na, etz übertreibst aber maßlos.... ;-) Da ist jemand, der ein 10 Monate altes Kind hat, und seither mit Sicherheit auch haufenweise schlaflose Nächte hat, und daher tagsüber vielleicht nicht immer die Geduld hat, mit dem Hund konsequent zu üben. Und das merken die Kröten halt sofort. Dazu kommt, daß ein Kind mit 10 Monaten grad in dem Alter ist, daß es die Welt erobern möchte. Vorzugsweise am Boden krabbelnd. Bevor ich ein Spielzeug verräumen kann, steht das Kind am Wassernapf und planscht, entert den Hundekorb, inspiziert den Putzmittelschrank, räumt alle Schuhe aus dem Regal oder whatever. Will heißen, in dem Alter ist man eh ständig am Rennen. Die Mahlzeiten haben sich zeitlich auch oft noch nicht eingestellt, sodaß keine Regelmäßigkeit drin ist, die Schlafenszeiten variieren auch noch heftig. Mal 2 Stunden Mittagsschlaf um 12, am nächsten Tag Halligalli bis 14 Uhr, und dann auch noch nur 35 Minuten Ruhe, dann wieder wach. Da Regelmäßigkeit reinzubringen oder gar selbst Ruhe zu finden, mal durchzuschnaufen und ein Konzept für den Umgang mit dem Hund zu erstellen, kann durchaus Kraft kosten! Wenn ich grad Baby wickle, und Hund zerbeißt die Box - dann läßt man halt mal den Hund hund sein, weil Baby muß wieder verpackt werden, bevor´s auf die Unterlage pieselt. Und Du weißt selbst, 5 Minuten nach der Tag brauch ich nimmer zu schimpfen.


    Entgleiten tut sowas halt auch net von heute auf morgen, sondern schleichend, der Hund nimmt sich langsam, aber sicher immer mehr Freiheiten - daher fiel´s halt erst auf, nachdem der Hund sich schon wie offene Hose benommen hat. Und dann steht man erstmal vor nem Berg und weiß net, wo anfangen, das kann ich durchaus nachvollziehen.


    Box negativ belegt, glaub ich übrigens nicht. Sonst wäre er nach dem Anschiß nicht wie beschrieben über ne Stunde ruhig drin liegengeblieben. Er kann also entspannen. Der muß halt nur merken, daß er seinen Kopp nimmer durchsetzen kann, und die "Schonzeit" für ihn jetzt wieder vorbei ist.


    Bei mir kriegte der Hund einfach erstmal ganz restriktiv Grenzen, und diese dann auch nur Millimeterweise wieder geöffnet, bei Wohlverhalten, wie geschildert. Den muß man halt einfach wieder "einfangen" mental, sodaß er schnallt, das Entgleisen hat ein Ende. Das kann u.U. ganz schnell gehen. er konnte es ja vorher auch, es fehlen nur derzeit die Grenzen.


    Das heißt aber nicht, daß er deswegen bei der TS in schlechten Händen wäre. Sie sieht, daß was schief läuft, sie hat großenteils richtige Ansätze beschrieben, was für mich von Hundeverstand zeugt. Aber sie braucht ein bisserl Sicherheit (weil diese dem Hund auch Sicherheit gibt, und nur, wenn sie sicher ist, der Hund auch die gesetzten Grenzen akzeptieren wird) und weiß net, wo sie anfangen soll/kann. Und wenn sie klein anfangen kann, dann brauchts dafür auch nicht endlos Kapazitäten, dann ist das auch "nebenbei "mit Kind durchaus umsetzbar. Auf nen angeleinten Hund braucht man net dauerd zu achten zB. Und wenn man erste Erfolge sieht, bleibt man dann eh dran, klar. Das wird auf jeden Fall wieder werden.


    Daß eine Allergie nicht gerade zum Wohlbefinden des Hundes beiträgt, ist ja normal, und daß man daher ein bisserl Rücksicht nimmt (bis man merkt, Hundi tanzt einem ja aufm Kopp rum *gg), ist ja net wirklich verwerflich, sondern nur menschlich.... ;-)

  • Ohja, das Begrüßungsritual ist von Anfang an ein Problem gewesen. Ich hatte anfangs soooo oft erwähnt, dass ein Hund keine Begrüßung benötigt. Gleiches gilt fürs weggehen. Aber trotz allem, er muss immer begrüßt werden, von wem auch immer. Ich sehe das Besuchs immer so schwierig an, weil es mehr Mühe macht, den Besuch statt den Hund zu erziehen. Zum Beispiel klappt es total super, wenn ich Barney beim Türöffnen halte (bleib klappt da nicht, da er austastet) und den Besuch bitte, sich an den Tisch zu setzen. Dann kann er ganz normal hingehen und schnüffeln. Anderenfalls springt er und ist dabei auch echt nicht gerade zimperlich. Mein Mann hat es inzwischen auch begriffen und Barney ist da echt entspannt, wenn er nach Hause kommt.


    Die Art von Besuch zeigt aber immer wieder, dass es massive Unterschiede gibt. Kommen hier sehr selbstsichere und auch an Barney wenig interessierte Leute rein, kann er sich Benehmen, dass ich selbst immer staune. Von denen kommt auch oft ein nüchternes ,,mensch, Barney ist aber viel ruhiger geworden". Daran sehe ich immer: Es GEHT anders. Er KANN es.


    Und ja, die Unruhe bringen wir inzwischen selbst rein, weil ich vor diesen Situationen immer Panik habe. Mein Vater ist schlecht auf den Beinen und wird sonst fast umgeworfen. Er hört mich in den Situationen nicht. Trotz allem ist mein Vater aber auch derjenige, der ihn streichelt beim Hochspringen. Ich kann es noch so oft erwähnen, dass man ihn genauso wenig zimperlich wegschupsen soll. Auch wird oft nicht verstanden, dass sie ihn erst streicheln dürfen, wenn er runtergekommen ist und somit meine Kommandos verfolgt. Im übrigen ist es inzwischen so weit, dass selbst meine Tochter weint, wenn Besuch reinkommt, weil vorher absolute Hektik ist. Ich weiß aber wirklich nicht, wie wir da Ruhe reingebracht bekommen. Und wie gesagt, es ist vorwiegend wenn meine Mutter und mein Vater zu Besuch kommen. Zu meiner Mutter hat Barney auch einen sehr guten Draht, nur irgendwie flippt er bei ihr total aus.


    Wenn ich recht überlege ,,je ruhiger man selbst damit umgeht" liegt die Hektik aber auch an der Panik, dass er aus der Wohnungstür rausläuft und stiften geht. Wenn ich ihn also allein zur Tür gehen lasse (meine Mutter hat nen Schlüssel) dann würde er vllt. garnicht so durchdrehen. Aber sie unterschätzt ihn dann im ausbüxen.


    Ne Hausleine wäre tatsächlich noch ne Idee.. nur kann man ihn damit gut halten?


    Die Hundeschule sagte uns zu ihm schon als Junghund, dieser Hund braucht keine Auslastung sondern ganz klare und aufgezwungene Ruhepausen. Kenneltraining war hier quasi unsere Rettung und klappte bis vor kurzem auch gut. War aber zeitweise garnicht mehr nötig, da er das selbst gut hinbekam. Nur ist nun seit ein paar Wochen wieder Unruhe drin.

  • Ne Hausleine wäre tatsächlich noch ne Idee.. nur kann man ihn damit gut halten?

    Bei uns lief das so:
    Kündigte sich Besuch an, kam Geschirr an den Hund, Leine ans Geschirr und das Ende der Leine an unseren Eßzimmertisch (massives Holz). Daneben das Körbchen. Dann wurde Hund ins Körbchen geschickt, dem Besuch in aller Seelenruhe die Tür geöffnet, begrüßt und der Hund war erst mal Nebensache.


    Ich fand es furchtbar nervig, den Besuch erziehen zu müssen, damit der Hund ruhig ist. Das konnte es irgendwie nicht sein. Es gibt immer irgendeinen, der sich nicht dran hält. Also musste der Hund lernen, dass Besuch bedeutet, dass er ins Körbchen zu gehen und dort zu bleiben hat. Ist der ruhig, darf er ruhig auch vom Besuch begrüßt werden, wenn das erst Hallo vorbei ist.


    Bei uns hat das Wunder gewirkt.



    Die Hundeschule sagte uns zu ihm schon als Junghund, dieser Hund braucht keine Auslastung sondern ganz klare und aufgezwungene Ruhepausen.

    Der Junghund ist jetzt erwachsen. Und doch, der braucht Auslastung, körperlich und geistig. Beagle sind Jagdhunde, mit einmal um den Block und den Rest in der Bude ist es klar, dass die irgendwann am Rad drehen.


    Mach mit Kind und Hund ausgiebige Spaziergänge, lass ihn Futter suchen, jogge mit ihm und Kind...dann wird er auch entspannter.

  • Du brauchst denke ich ein anderes Management. Nehmen wir mal das Beispiel Besuch. Warum machst du dir in dieser Situation den Stress und nimmst ihn mit zur Tür? Ich würde mir das da gar nicht so schwer machen. Was ich machen würde ist Folgendes:
    Wenn es klingelt bringe ich den Hund auf seinen festen Platz. Dort muss er bleiben. Wenn der Platz eine Box ist, wird diese geschlossen. Ansonsten würde ich den Hund tatsächlich an seinem Platz anleinen. So hast du doch das Gewusel jm deinen Besuch gar nicht. Du kannst diesen in Ruhe begrüßen. Du gehst gemeinsam mit dem Besuch in die Wohnung und musst diesen auch nicht "erziehen". Außer, dass die erstmal nicht hingehen dürfen. Erst, wenn Ruhe in der Wohnung eingekehrt ist und der Besuch ruhig sitzt lässt du deinen Hund dazu. Dreht er dann auf, kommt er wieder auf seinen Platz.

  • In dem Falle würde ich bei Besuch den Hund grundsätzlich vorher wegsperren ins Nebenzimmer o.ä. (man weiß ja normalerweise vorher, wann Besuch da sein wird, und kann 10 Minuten vorher den Hund ins Zimmer nebenan bringen)- kann kommen wer will, aber an den Hund kommt keiner mehr ran. Bei lästigen Zeitgenossen, die dann auch noch das Hochspringen mit Streicheln belohnen, Tür sogar schließen, absperren, und Schlüssel einstecken. Rigoros.


    Kann ja wohl net sein, daß die ganze Familie hohle dreht, weil sich ein Besucher net beherrschen kann. Daß das Baby da drauf reagiert, wenn alle panisch sind, is klar.....


    Aber auch allein zur Tür laufenlassen würde ich den Hund nicht. Der hat nichts zu regeln, basta. der hat im Körbchen zu bleiben, bis ich es sage, basta. Der hat nichmal zu atmen, bevor ich ihm dazu die schriftliche Genehmigung erteile. Wie Deine Hundeschule gut erkannt hat: gaaaanz klar Ruhepause, ganz klare Ansage, daß das jetzt nicht geht, klare Grenzen. und er ist für NICHTS zuständig, auch net die Haustüre (wie willst Du ihm erzählen, daß Haustüre oder Besuch nix Besonderes ist, wenn er jedes Mal hin darf? Vor allem, wenn Du ihn allein hinschickst, regelt er ja den Besuch ganz alleine, ohne Dein Zutun, das fördert also noch seine selbstgewählten und von Euch gewährten Entscheidungsvollmachten! nix gibts - das überfordert ihn.). Und schon gleich dreimal net hat er irgendwas zu entscheiden oder zu regeln. Das sollte eigentlich Deine oberste Regel für ihn sein. Das Körbchenbleiben ist nur die logische Konsequenz daraus, die Möglichkeit, die oberste Regel umzusetzen.


    Und Auslastung: ja, doch, auf alle Fälle! Aber nix, was pusht, sondern Dinge, die nur den Kopp anstrengen. Nasenarbeit. Unterordnung (Obedience). Sachen, die den Hund auf Dich orientieren (Longieren). und Bewegung braucht er auch auf jeden Fall - da mußt aber beobachten, ob er eher hochdreht, wenn Du zu lange unterwegs bist, oder ihn das entspannt, kann beides sein. Kann sein, daß ne Stunde ihm reicht an Bewegung, und er wenns länger wird, dann hochdreht. Dann bleibts halt bei ner Stunde.

  • So, nun aber eine doppelte Antwort, da zwischendurch noch Antworten kamen.


    Zitat

    Zum ersten: klar macht er das. Weil er nicht weiß, was er soll. Aber erklärt man ihm konsequent, was er soll, wird er genau dies dann auch tun. Und erleichtert sein, daß jemand ihm zeigt, was er tun soll.



    Zum Zweiten: na, etz übertreibst aber maßlos.... ;-) Da ist jemand, der ein 10 Monate altes Kind hat, und seither mit Sicherheit auch haufenweise schlaflose Nächte hat, und daher tagsüber vielleicht nicht immer die Geduld hat, mit dem Hund konsequent zu üben. Und das merken die Kröten halt sofort. Dazu kommt, daß ein Kind mit 10 Monaten grad in dem Alter ist, daß es die Welt erobern möchte. Vorzugsweise am Boden krabbelnd. Bevor ich ein Spielzeug verräumen kann, steht das Kind am Wassernapf und planscht, entert den Hundekorb, inspiziert den Putzmittelschrank, räumt alle Schuhe aus dem Regal oder whatever. Will heißen, in dem Alter ist man eh ständig am Rennen. Die Mahlzeiten haben sich zeitlich auch oft noch nicht eingestellt, sodaß keine Regelmäßigkeit drin ist, die Schlafenszeiten variieren auch noch heftig. Mal 2 Stunden Mittagsschlaf um 12, am nächsten Tag Halligalli bis 14 Uhr, und dann auch noch nur 35 Minuten Ruhe, dann wieder wach. Da Regelmäßigkeit reinzubringen oder gar selbst Ruhe zu finden, mal durchzuschnaufen und ein Konzept für den Umgang mit dem Hund zu erstellen, kann durchaus Kraft kosten! Wenn ich grad Baby wickle, und Hund zerbeißt die Box - dann läßt man halt mal den Hund hund sein, weil Baby muß wieder verpackt werden, bevor´s auf die Unterlage pieselt. Und Du weißt selbst, 5 Minuten nach der Tag brauch ich nimmer zu schimpfen.

    Danke für diese Worte, denn hier sehe ich, jemand weiß GANZ genau wie es bei mir zu Hause gerade läuft. Das plantschen im Wassernapf hat mich dann doch etwas zum Schmunzeln gebracht, bevor ich mich darüber aufregen konnte, dass jemand weiter oben schrieb, ich solle meinen Barney in verantwortungsvollere Hände übergeben. Ich denke vor allem, jemand, der keine Verantwortung übernehmen kann, interessiert sich nicht für Veränderungsmöglichkeiten sondern gibt den Hund ins Tierheim. Aber deshalb bin ich ja nicht hier.


    Deine Vorschläge von oben finde ich übrigens auch sehr hilfreich, da sie vor allem sehr konkret sind. Die Box werde ich morgen mal versuchen hinter die Couch zu packen, dann könnte er vielleicht über die Couch rüber und dann hätte er ne absolute Ruhezone.


    Ich merke aber an den Vorschlägen auch, dass ich echt nicht hart genug war. Ich Mitleid bekam, wenn er in der Box verweilen musste. Aber ich denke die führende Hand sollte er wieder mehr merken, um Sicherheit zu bekommen. Beim Spaziergang klappt das ja immerhin auch und da sind ja schon Erfolge zu verbuchen.


    Zitat

    Box negativ belegt, glaub ich übrigens nicht. Sonst wäre er nach dem Anschiß nicht wie beschrieben über ne Stunde ruhig drin liegengeblieben. Er kann also entspannen. Der muß halt nur merken, daß er seinen Kopp nimmer durchsetzen kann, und die "Schonzeit" für ihn jetzt wieder vorbei ist.

    Ja, ich glaube am meisten merkt er das, wenn ich allein ihn ,,in der Hand" habe. Und wenn es für ihn nichts spannendes gibt, geht er ja auch von sich aus rein. Negativ belegt sähe echt anders aus.




    Zitat

    Ich lese hier raus, dass Du eigentlich gar nicht Willens bist irgend etwas im Sinne des Hundes zu verändern. Schlußendlich führst Du noch eine Allergie an.

    Was genau möchtest du mit ,,schlußendlich führst du noch eine Allergie an" sagen? Konstruktive Antworten lese ich ehrlich gesagt nicht heraus.

  • Ich hab nicht alle Beiträge komplett gelesen, aber ich hab eine Tendenz zum (überspitzt ausgedrückt) "in die Box sperren bis er irgendwann aus Verzweiflung aufgibt und Ruhe lernt" gemerkt, und das halte ich für den falschen Weg.
    Also versteht mich nicht falsch, das kann bei manchen Hunden schon funktionieren, ohne dass die groß drunter leiden würden oder so. Ich bin definitiv kein Boxgegner.
    Aber so wie der Hund hier beschrieben wird, das er mittlerweile winselt wenn er in der Box sein soll, denke ich, dass es mit Zwang nur noch schlimmer werden wird. Es gibt einfach Hunde, die steigern sich da eeewig rein, und geben einfach nicht auf, und das verfestigt das Problem dann extrem, sodass es schwierig wird da mit Training noch etwas zu richten. Und genau nach so einem Fall hört sich der Beagle hier an.
    Generell stimme ich aber zu, dass klarere Regeln dem Hund sicher helfen würden.


    Ich würde einen anderen Ansatz vorschlagen, nämlich mehr über positive Verstärkung zu arbeiten. Das heißt, bezüglich des Platz/Box/Besuch-Problems, würde ich erst mal in ganz ruhigen Situationen anfangen (zb Abends, wenn ihr normal kuschelt) ihn auf eine Decke/Körbchen etc. schickst, am besten ein neues Ding, den er noch nicht kennt. Du kannst mal "Deckentraining" Googlen, ich denke da findest du ganz gute Anleitungen. Der Schlüssel ist langsam anzufangen, und es so aufzubauen, dass der Hund gerne drauf liegt. Du kannst es entweder mit Kommando aufbauen, oder die Decke selbst als Kommando nutzen, indem man sie immer weg räumt, wenn der Hund nicht drauf sein soll, und wenn die Decke auf den Boden gelegt wird, soll der Hund gleich mit drauf.
    Wichtig ist, dass du es ganz in Ruhe und in entspannten Situationen aufbaust, und auch mit der Belohnung nicht zu viel Aufregung reinbringst. Man kann auch mit Leckerlis ruhig belohnen.
    Ich hab bei meinen beiden Hunden innerhalb kürzester Zeit erreicht, dass sie sehr gerne auf der Decke liegen und tw auch bei Ablenkung direkt drauf kleben, indem ich einfach immer ein Leckerli vor sie auf die Decke gelegt habe, sobald sie drauf gelegen haben.


    Wenn du das ein-zwei Wochen machst, hast du schon einen guten Grundstein gelegt. Man kann dann Ablenkung nutzen, um das Kommando immer wieder zu verstärken. Das geht ganz einfach, indem du zb anfangs eine leichte Ablenkung (bei der der Hund trotzdem auf der Decke bleibt) kreierst. Das kann ein Leckerli sein, das auf den Boden fällt, oder auch nur, dass du aufstehst und die bewegst. Später kann man steigern indem man mal was fallen lässt, das Baby mal ein Spielzeug in Sichtweite benutzen lässt usw. Und SOFORT nach jeder dieser Ablenkungen, am besten noch in der selben Sekunde, kannst du den Hund belohnen (Leckerli auf die Decke). Man muss natürlich so anfangen, dass er es auch schafft liegen zu bleiben.
    Sinn dieser Übung ist, dass der Hund lernt: es kommt ein Reiz, einer der ihn unter Umständen FAST zum aufstehen bewegt hätte, aber ich hab ein Leckerli fürs liegen bleiben bekommen. Dadurch wird mit der Zeit die Ablenkung selbst zum Verstärker. Jede Ablenkung ist dann für den Hund noch ein Grund mehr liegen zu bleiben, und sich wohl zu fühlen :)
    Man kann sich da viel spielen, und je mehr man sich spielt (solange man im Rahmen bleibt in dem der Hund was dabei lernt, ergo wenn er es richtig machen kann) desto sicherer wird er auf der Decke liegen bleiben.


    Erst wenn es im Alltag bei dir, Baby und Mann gut sitzt, würde ich anfangen das Besuchs-Problem in Angriff zu nehmen. Man kann in diesem Fall zb die Klingel direkt als "auf die Decke" Signal konditionieren, dann musst du dich nicht immer erst um den Hund kümmern, wenn Besuch kommt. Das erreichst du, indem du wen organisierst, der dir immer wieder mal die Klingel drückt, ohne dass du anfangs überhaupt die Türe auf machen musst. Du schickst nur den Hund auf die Decke und belohnst ihn dafür. Später kannst du dann nachdem du ihn belohnt hast versuchen die Türe zu öffnen, aber nur wenn er liegen bleibt, und dann sofort wieder belohnen, usw. Soetwas übt sich viel besser mit gestelltem Besuch, da man da nicht ständig darauf achten muss, dass der Besuch sich nicht vernachlässigt fühlt :p


    Naja, eine sehr chaotische Beschreibung, wie ich das angehen würde... :hust:
    Vielleicht hilft es ja etwas :winken:

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