Hund und Krabbelbaby - Es wird nun doch schwierig..

  • Nochmal zum Thema Besuch. Dass ich ihn zur Tür lasse ist schräg, merke ich selbst gerade erst.


    Wir hatten schon folgende Alternativen (wir lassen ja nichts unversucht)


    - Hund muss im Kinderzimmer bleiben - dann stalkt er am Fenster und dreht durch, zerkratzt die Tür.. da Mietwohnung haben wir das nur 1x versucht, werde ich aber nochmal austesten
    - Hund bleibt verschlossen in der Box im Wohnzimmer - dann kann er von dort aus zur Tür sehen und dreht völlig am Rad
    - Hund bleibt im Kinderzimmer IN der Box - das ist die einzige Methode, wie Besuch hier möglich ist, wenn ich mit Töchterchen allein bin. Nur dachte ich eben, dass das keine Dauerlösung ist.


    Zum Thema Auslasten:
    Er bekommt ausgiebige Spaziergänge, mal mit Kind, mal ohne Kind, aber eben auch nicht stundenlang da das bei ihm widerum wieder kontraproduktiv ist bzw bisher war.

  • Lucy: ich weiß das, weil bei mir grad ein 14 Monate alter Enkel rumstiefelt, will heißen, selbe Situation vor nur wenigen Monaten. Bin immer froh, wenn ich früh arbeiten gehen darf *ggggg


    Bin gespannt, was Du weiter berichtest - richtig wissen tust es eigentlich, hat glaub ich nur gebraucht, daß Dich wer mit der Nase draufstößt *gg Und jetzt mußt halt die Erkenntnisse "nur noch" umsetzen. Das schaffst jetzt auch noch! Tschakka!


    So - ich verabschiede mich für heute - Büro zu Ende, muß heim :-) zum Enkelbaby, knuddeln..... (ja, wenn man dann wieder heim darf zu den kleinen Terroristen, ist es auch schön - aber das kennst ja bestimmt *gg) Ciaociao!

  • @Fillis
    Die ruhigen Momente sind kein Problem. Er kann vor einem Leckerchen minutenlang sitzen und das NEIN und BLEIB akzeptieren. Auch kann ich einen Ball werfen und er kann BLEIB befolgen. Das alles haben wir gefühlte Milliarden Mal geübt. Aber in ,,aufgedrehten" Situationen erreiche ich ihn damit leider nicht. Schicke ich ihn jetzt in die Box, während wir entspannt auf der Couch liegen, ist das auch kein Problem, die positive Verstärkung ist da in solchen Situationen super machbar. Aber in den Situationen, in denen hier die Box oder das Anleinen empfohlen wurde, ist Barney eher genau der Kandidat, der deutliche räumliche Begrenzung braucht und sonst leider völlig am Rad dreht. Und meinte Kommandos sind bis dahin quasi neutral, wenn ich es in solchen Situationen anwende.


    Aber es stimmt, das Besuchsproblem ist erstmal eine Never-Ending Story und derzeit eh keine Priorität. Dennoch hängt ja manchmal so vieles zusammen, dass ich es nicht unerwähnt lassen wollte.



    @BieBoss
    Danke für die Ermutigung, manchmal zweifelt man ja schon enorm. Aber ich denke, ich bin inzwischen wieder guter Dinge und sehr dankbar für die vielen Anregungen hier im Thread. Thema Kind und Hund ist immer sehr schwer anzusprechen, da manchmal wirklich harte Antworten kommen, von daher war ich auf manches sogar schon vorbereitet.

  • Wir hatten schon folgende Alternativen (wir lassen ja nichts unversucht)

    Versuch es mit Hausleine.



    Er bekommt ausgiebige Spaziergänge, mal mit Kind, mal ohne Kind, aber eben auch nicht stundenlang da das bei ihm widerum wieder kontraproduktiv ist bzw bisher war.

    Versuch es mit Schnüffelteppich oder Leckerchensuche auf der Wiese. Geistige Auslastung ist für einen Jagdhund wirklich wichtig. Er soll, muss und darf seine Nase einsetzen dürfen um ausgeglichen und glücklich sein zu können.

  • Ja, ,,Nasenarbeit" haben wir tatsächlich etwas vernachlässtigt durch die Diätproblematik. Trockenfutter bekommt er ja erst seit kurzem wieder. Früher haben wir sein Trockenfutter grundsätzlich in der Wohnung versteckt, das ganze dann mit BLEIB Kommandos geübt, da wir gern mehr Impulskontrolle erreichen wollten. Spielerisch klappte das alles sehr gut, für Futter macht er (fast) alles.


    Ne Hausleine werde ich jetzt direkt bestellen.

  • Die ruhigen Momente sind kein Problem. Er kann vor einem Leckerchen minutenlang sitzen und das NEIN und BLEIB akzeptieren. Auch kann ich einen Ball werfen und er kann BLEIB befolgen.

    Das ist aber etwas komplett anderes, als ich dir gerade beschrieben habe. Du beschreibst Übungen für Impulskontrolle, ich spreche davon ein Kommando aufzubauen, dass ihm Entspannung vermittelt. Klar ist Entspannung in ruhigen Momenten kein Problem, aber genau das ist der Punkt. Zweck ist diese Entspannung "an die Decke zu konditionieren", sodass er sie auch in aufregenderen Situationen nutzen kann.
    Das mit der Ablenkung, was ich beschrieben habe, ist vermutlich das, as dich jetzt auf Impulskontrolle gebracht hat. Aber das ist nur ein kleiner Teil der Übung. Es soll nur die bereits davor angelegte Entspannungsübung festigen. Man sollte dabei aber nie so arbeiten, dass man eine Erwartungshaltung im Hund aufbaut. Einem Ball nicht hinterherrennen ist da eher das Gegenteil, zumindest denke ich, dass du es so aufgebaut hast. Da wartet der Hund unter Spannung. Du willst ENTspannung.

  • Okay, dann haben wir gerade aneinander vorbeigeredet. Natürlich hast du mir keine Beispiele genannt, wie ich Impulskontrolle übe, das war mir schon klar, nur wollte ich damit sagen, dass ich die Übungen, die du mir beschrieben hast, mit ihm schon durch habe. Das Deckentraining haben wir hinter uns, es war ebenfalls viel Arbeit aber in den Situationen, wo wir es WIRKLICH brauchen, nützt es uns nicht, weil er in den richtigen Momenten auf Durchzug ist.


    Von daher sind die Vorschläge, dem Türen klingeln oder dem Besuch nicht mehr zuvor zu viel Aufregung und Hektik zu schenken, bei Barney eventuell eine passendere Lösung, da es ja bei meinem Mann inzwischen auch funktioniert hat.


    Beim Barney musste man beim positiv verstärken zudem auch immer aufpassen, ihn mit den Leckerchen nicht zu sehr aufzupushen. Wir haben eine Zeit lang, wenn meine Mutter zu Besuch kam, Barney das Kommando PLATZ gegeben (auf seinem Teppich, zu der Zeit) und er bekam daraufhin eine Belohnung. Wir hatten damit einen ruhigen Hund, der Besuch konnte in Ruhe die Jacke ausziehen und wir dachten das klappt gut. Bis dann die Diät kam und es kein Leckerchen mehr gab. Und ich dann irgendwann dachte, dass diese Idee eine echte Schnapsidee war, aber wir wollten eine Lösung, wie er eben vor allem bei meiner Mutter nicht mehr so aufgedreht ist. Vielleicht haben wir damit auch das Gegenteil erreicht..

  • Das Deckentraining haben wir hinter uns, es war ebenfalls viel Arbeit aber in den Situationen, wo wir es WIRKLICH brauchen, nützt es uns nicht, weil er in den richtigen Momenten auf Durchzug ist.

    Wenn es in diesen Momenten noch nicht klappt, dann sitzt es noch nicht gut genug, oder auf eine falsche Art und Weise :)


    Beim Barney musste man beim positiv verstärken zudem auch immer aufpassen, ihn mit den Leckerchen nicht zu sehr aufzupushen.

    Da muss man vor allem bei verfressenen Hunden aufpassen, das ist wahr. Es hängt sehr viel vom Timing ab. Man sollte immer belohnen, wenn der Hund es gerade nicht erwartet, wenn er eine Sekunde abgelenkt ist oder so. Wenn man belohnt, wenn der Hund schon erwartungsvoll her schaut, belohnt man ihn fürs (unaufdringlich) betteln, und zieht sich somit eine enorme Erwartungshaltung heran. Wenn man dann die Leckerlis weg lässt, klappt natürlich nichts mehr, weil der Hund doch nur darauf wartet endlich fürs brav sein belohnt zu werden. Ich denke genau da liegt, wie übrigens bei sehr sehr vielen Leuten, auch bei euch der Fehler.
    Vielleicht kann dieses Video ein bisschen besser verdeutlichen was ich meine:


    Wenn sich euer Problem einfach durch ignorieren und verhindern lösen lässt, und das mein ich nicht negativ, dann ist das sicher die einfachste Lösung. Es klang für mich nur in deiner Beschreibung so, als ob dein Rüde sehr klever und sensibel ist, und sich in solche Sachen reinsteigert, wenn man dann mit Druck an die Sache ran geht, wodurch dann irgendwann gar nichts mehr klappt. Mein eigener Rüde ist nämlich von der Sorte ;)
    Was du letztendlich tust ist eh deine Entscheidung alleine. Du kannst auch aus allen Ratschlägen das raus ziehen, was für euch am besten passt :)

  • Okay, das Video war nochmal sehr hilfreich.


    Ich denke, dass diese Erwartungshaltung ganz sicher ein Problem bei uns ist. Die habe ich aber sowieso sofort, sobald ich mir Leckerchen in die Tasche packe. Vielleicht ist es ein Versuch wert, da einfach nochmal anzusetzen und diese Fehler aufzugreifen.


    Und nein, ignorieren ist nicht ganz das, was bei Barney helfen wird. Aber räumlich begrenzen schon, damit haben wir zumindest zur Hundeschulenzeit schon recht viel erreichen können. Und den Ansatz, ihn z.B. nicht zur Tür rennen zu lassen, finde ich auch garnicht mal so schlecht.
    Wie du schon sagst, man kann hier und da ein paar Tipps aufgreifen und vor allem muss man es ja erstmal anwenden. Die Hausleine ist jedenfalls schonmal bestellt und damit haben wir ja auch nochmal eine bessere Handhabe im Begrenzen.


    Anleinen geht im übrigen in der Wohnung sowieso nicht, denn ich wüsste nicht wo. Das klappt nur im Treppenhaus, als er lernen musste, zu warten, bis ich meine Tochter für den Kinderwagen fertig gemacht habe und diesen die Treppen runtergetragen habe. Frau hat ja leider nur 2 Hände.

  • Ohja, das Begrüßungsritual ist von Anfang an ein Problem gewesen. Ich hatte anfangs soooo oft erwähnt, dass ein Hund keine Begrüßung benötigt. Gleiches gilt fürs weggehen. Aber trotz allem, er muss immer begrüßt werden, von wem auch immer. Ich sehe das Besuchs immer so schwierig an, weil es mehr Mühe macht, den Besuch statt den Hund zu erziehen. Zum Beispiel klappt es total super, wenn ich Barney beim Türöffnen halte (bleib klappt da nicht, da er austastet) und den Besuch bitte, sich an den Tisch zu setzen. Dann kann er ganz normal hingehen und schnüffeln. Anderenfalls springt er und ist dabei auch echt nicht gerade zimperlich. Mein Mann hat es inzwischen auch begriffen und Barney ist da echt entspannt, wenn er nach Hause kommt.

    Du magst aber das Problem nicht merken, oder? Ließ doch mal deine eigene Beiträge, die im übrigen sehr detailliert sind und somit aufschlußreich.


    Nicht der Hund ist das Problem...sondern DEINE Einstellung zum Hund...


    Bsp. von unserem Gasthund, der übrigens genau so wie deiner war und auch weiterhin bei der Besitzerin das gleich Verhalten an den Tag legt... aber NICHT bei uns... Klingel an der Tür... Hund ab aufs Platz... dann natürlich gelobt.... das ging so automatisch ins Blut, dass er bei Klingel direkt auf Platz lief ohne ein Wort von uns.


    Wie ich schon schrieb... Hunde sind lehrreich und flexibel... nur die Menschen müssen lernen die Kommunikation mit dem Hund richtig zu gestalten. Und ja, es kann u.U. ein langer Weg dahin sein.

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