Bin ich zu ungeduldig?
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Fietje kommt ja aus dem TS und ist seit knapp drei Monaten bei mir. Er hat auch schon eine Menge gelernt. Zu Hause zumindest. "Sitz" und "Platz" kennt er und führt es zuverlässig aus - wenn er ein Lecker ahnt. Draußen sieht die Sache anders aus: Er ist an der Leine und soll sich hinsetzen zum ableinen. Null Reaktion! Er steht neben mir und sieht geradeaus. Keinerlei Reaktion, weder auf Berührung noch auf Ansprache. Er steht und guckt und ignoriert mich völlig.
Irgendwie muss ich jetzt aber das Kommando durchsetzen. Also habe ich es gemacht, wie "man" es früher tat: eine Hand an die Brust, mit der anderen vorsichtig die Kruppe runtergedrückt. Sobald die Hand weg ist, steht er wieder. Ein Lecker habe ich dann nicht dabei weil ich der Meinung bin, dass Ableinen an sich schon eine große Belohnung sei.
Erwarte ich zu viel von dem Kleinen? Vielleicht sollte ich dazu sagen, dass er nicht verängstigt ist, sondern recht selbstbewußt. Insgesamt habe ich den Eindruck, dass meine früheren großen Hunde die Grundkommandos sehr viel schneller und sicherer verinnerlichten als der Zwerg.
Was sagen hier die erfahrenen Kleinhundebesitzer dazu? -
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selbst mein 13 jähriger opa bekommt für sowas noch leckerlies. für meine hunde ist das ableinen auch keine belohnung. für deinen wohl auch nicht, denn zumindest lohnt es sich seiner meinung nach nicht ich hinzusetzen. wenn meine hunde so auf was anderes fixiert sind bleiben sie an der leine und ich soorge dafur, das sie erst aufmerksam sind, bevor etwas anderes passiert. bei meinen hat hilft es z.b. wenn ich ein paar richtungswechsel mache uder ein paar enge kreise laufe.
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Meine Hündin aus dem Tierschutz konnte sich draußen monatelang nicht auf Kommando hinsetzen, aber die konnte auch kein Futter annehmen oder sich irgendwie konzentrieren. Die war einfach mit der Welt überfordert. Freilauf gabs demnach keinen, sondern eine Schleppleine.
Jeder Hund ist anders, aber 3 Monate sind keine lange Zeit, weder für das Eingewöhnen noch für das Erlernen irgendwelcher Kommandos, die er vorher in seinem Leben nie gebraucht hat.
Ich bin bei beiden Hunden (der eine aus dem TS, der andere vom Züchter) gut damit gefahren, so lange alles, was ich gut finde aktiv zu bestätigen (Leckerli, Spiel, oder was Hund sonst glücklich machen könnte) bis es für ihn zu einer Selbstverständlichkeit geworden ist. Dann wechsle ich zum ab und zu belohnen.
Meine beiden bekommen übrigens fürs Absetzen vor dem Freilauf keine Leckerli mehr. Für die ist das Rennen dürfen (Frodo) bzw. das in Ruhe schnüffeln dürfen (Finya) Belohnung genug.
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Meine Hündin setzt sich draußen auch nach 5 Jahren noch nicht unbedingt hin. Ich sehe auch den Sinn nicht. Ich finde es halt nur wichtig, dass man beim Ableinen nicht rumhampelt und mir die Gelegenheit gibt in Ruhe die Leine zu lösen. Ob man dafür nun steht, Männchen macht, sitzt oder liegt ist mir persönlich egal.
Ich denke mir halt immer: Brauche ich ein bestimmtes Kommando in einer bestimmten Situation wirklich? Was ist der Vorteil wenn Hund in einer bestimmten Situation ein bestimmtes KOmmando ausführt? Hat es keinen Vorteil, lasse ich es bevor ich es eventuell verwässere, weil ich es nicht durchsetzen kann.
Im Übrigen: NIcht für alle Hunde ist ableinen eine Belohnung. Somit also zum Belohnen völlig unbrauchbar.
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Wenn das im Haus doch mit Leckerli geübt wurde und klappt, warum dann draußen -- unter erschwerten Bedingungen -- dann plötzlich ohne Leckerli üben?
Das kann doch nur schief gehen wegen der vielen Ablenkungen.Meine Meinung: Wenn Du Leckerlis einsetzt, dann konsequent. Kommando befolgt = Keks.
Und lass dem Krümel Zeit. Drei Monate sind nichts gegen die schlechten Vorerfahrungen.
Ich würde eher auf Spiele setzen, die Spaß machen und dadurch die Gemeinschaft positiv machen. Das "Sitz!" ist ja eher ein Knebel.Was mag der Fietje?
Bewegung ist ja meistens gut. Springen auf Baumstämme, Hopsen auf Bänke, Suchen von Leckerlis usw.
Mach Dich interessant und wichtiger als alle anderen Reize. -
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Der Hund hat das Kommando wahrscheinlich noch nicht generalisiert. Für Hunde ist Sitz im Haus und Sitz draußen etwas völlig verschiedenes. Baue es draußen genauso auf wie im Haus, er wird es dann wiedererkennen . Anfangs würde ich großzügig belohnen und langsam die Ablenkung steigern.
Vielleicht ist das ableinen auch im Moment noch eine zu große Belohnung ? Sprich er nimmt nichts mehr wahr, weil er nur das ableinen im Kopf hat. Oder er mag sich nicht setzten, der Boden ist zu hart, zu nass, zu unbequem - gibt ja so Rassen.
Klappt der Rückruf zuverlässig ? Vielleicht lässt Du ihn erst flitzen und legst später eine kleine Übungseinheit ein.Meine Hunde müssen vor dem ableinen nicht sitzen, sie sollen nur auf die Freigabe warten ... ob sie dabei stehen, sitzen, liegen oder kopfstand machen ist mir egal. Und gelegentlich wird auch noch ein einfaches Sitz belohnt, warum auch nicht ?
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Hi,
dein aktueller Weg wird nicht zu viel führen.
Dein Hund ist draußen offensichtlich sehr stark durch Reize abgelenkt und kann das Kommendo im Moment noch nicht umsetzen. Ich würde kleinschrittiger arbeiten und korrektes Verhalten verstärken, wie meine Vorschreiber das auch schon geschrieben haben.Ich bin kein Kleinhundbesitzer, beantworte deine Frage aber dennoch mal: Ja, ich finde, du erwartest zu viel von deinem Hund.
Und lass dem Krümel Zeit. Drei Monate sind nichts gegen die schlechten Vorerfahrungen.
Wo liest du denn was von schlechten Vorerfahrungen?
Ich find's immer wieder spannend, dass Tierschutzhund immer gleich mit einem ehemals schlechten Zuhause verbunden wird. -
Ich würd sagen, ja, du bist 1. zu ungeduldig und 2. zu ungenau. Bring dem Hund erst ordentlich die Kommandos bei, DANN kannst du abfragen und der Hund wird sie bei adäquatem Training problemlos durchführen. Dann brauchst du auch nichts durchsetzen. Der Meinung, dass irgendwas ja genug Belohnung für deinen Hund sein müsste, muss der Hund nicht unbedingt auch sein.
Viele Dinge, die Hunden gelehrt werden sind gut gemeint - aber nicht immer gut gemacht.
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Ich find's immer wieder spannend, dass Tierschutzhund immer gleich mit einem ehemals schlechten Zuhause verbunden wird.
Ist jetzt OT.
Wenn Du meine Signatur gelesen hättest ...Ein Hund, der im TS landet, hat immer eine dramatische Geschichte. Manche Hunde stecken das so weg, andere brauchen halt mehr Zeit und Geduld und Ruhe.
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Ist jetzt OT.Wenn Du meine Signatur gelesen hättest ...
... wäre ich dennoch anderer Meinung.
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