Das Leben von Großstadthunden und deren Menschen :-)

  • Ich lebe in Hamburg und liebe meine Stadt - ich bin hier geboren, aufgewachsen und will hier auch nienicht weg.


    Ich wohne mit Mann, Kind und Hund in einer 3-Zimmer Mietwohnung im Hochparterre recht zentral (allerdings auch nicht Innenstadtgebiet) und erreiche in 10 Autominuten das Niendorfer Gehege oder den Volkspark. Nochmal 10 Minuten weiter und ich bin im Forst Klövensteen oder an der Elbe. Diese Möglichkeiten und auch den Rest vom Hamburger Umland nutzen wir für unsere großen Runden.


    Wir wohnen zwar an einer Hauptverkehrsstraße, allerdings liegen dahinter und drum herum ganz viele 30er Zonen mit Kleingärten und Grünflächen, in denen man tatsächlich stundenlang schlendern könnte, während der Hund "Tagesberichte" liest. :D
    Da Hamburg eine sehr grüne Stadt ist, muss ich für die kleinen Runden einfach nur vor die Tür und kann mir eine Richtung aussuchen. Ich habe auch noch 3 Parks in Gehweite.


    Der Dackel ist stadtfest und stört sich nicht an vorbeifahrenden Peter-, Kranken- oder Feuerwehrwagen die mit Blaulicht und Martinshorn die Kreuzung bei Rot queren müssen.


    Unsere TA erreichen wir in 10 Minuten zu Fuß.


    Wenn ich mit Hund unterwegs bin, dann nehme ich Rücksicht, an der Straße es der Hund eh immer angeleint (es sind hier einfach zu viele Eichhörnchen, Katzen, Tauben und anderes Kleingetier unterwegs, als das ich für meinen Hund immer die Hand ins Feuer legen könnte) und wenn viel in den Spaziergehgebieten los ist in dem wir gerade unterwegs sind, dann kommt er halt auch da an die (Flexi)Leine.


    Fürs Hundetraining (Trailen und was wir sonst noch so machen) fahre ich in die Randgebiete und bin in der Regel so ca. 30 Minuten unterwegs.


    Ich muss gestehen, ich halte mich nicht immer an das Hamburger Hundegesetz, bin aber eine verantwortungsbewusste Hundehalterin.
    Wir bekommen hier in Hamburg die Hundekottüten kostenlos gestellt und entsprechend gehe ich damit um (okay, ich krieche meinem Hund nicht unter den Busch hinterher).


    Die Hundesteuer von 90 € im Jahr finde ich für eine Großstadt akzeptabel (auch wenn ich mich immer wieder frage, wozu überhaupt Hundesteuer) und 98% aller Hundebegegnungen die wir bisher hatten verliefen freundlich bzw. friedlich, was vielleicht auch daran liegt, das wir die Hundefreilaufflächen hier in Hamburg meiden wie die Pest. :D


    Über das Hamburger Hundegesetz lässt sich sicherlich streiten, wobei ich nicht alles daran für überflüssig und sinnlos halte. Als das Gesetz ganz zu Beginn erlassen wurde, hat man als Hundehalter schon den Kopf geschüttelt, wenn die städtische Ordnungsdienst tatsächlich aus Gebüschen kam (hab ich selbst mal erlebt, war meine erste und einzige Begegnung) um Bußgelder zu verteilen, aber dieser "Hype" hat nicht sehr lange angehalten (wurde zu teuer für die Stadt) und mittlerweile ist es ruhiger geworden.


    Mein Hund und ich lieben diese Stadt. Sie ist voller Leben und Abwechslung, wir haben viel Grün, Wälder, viele Parks und auch einiges an Wasser in gut erreichbarer Nähe. Ich wüsste nicht wo ich lieber leben würde, auch mit Hund. :smile:
    Das mein Wohnort die Wahl der Rasse beeinflusst hat, kann ich nicht sagen. Es gibt wohl sicherlich Hunde von denen ich sage, dass sie nicht hierher gehören, aber von der Rasse würde ich das nicht abhängig machen, sondern eher vom Individium Hund und dem dazu gehörigen Halter.
    Was meine Wahl beeinflusst hat war unser Mietvertrag. Wir sind hier in die Wohnung mit einem Dackel eingezogen und hatten "Ausnahme kleiner Dackel" bei der Hundeverbotsklausel im Mietvertrag stehen. Nach dem Dackel folgte eine große Münsterländerin, die wurde persönlich von der Hausbesitzerin/Vermieterin genehmigt, die damals noch mit im Haus lebte. Als unsere Hausbesitzerin/Vermieterin dann verstarb, erbten die Kinder das Haus. Und da wir uns mit dem Sohn nicht weiter auseinandersetzen wollten, haben wir uns dann einfach an die Mietvertrag gehalten. Und uns nach dem Tod unser große Münsterländerin einen kleinen Dackel geholt - auch wenn ich nie wieder einen wollte, denn den ersten hatte mein Mann mit in die Beziehung gebracht und der Hund war null erzogen und hat getan und gemacht was er wollte, er entsprach dem typischen "Dackelbild".

  • Ich bin auch ein richtiger Stadtmensch (erkennt man ja schon am Benutzernamen).
    Mich würde mal interessieren,inwiefern euch die Hunderasse/Mix Auswahl in Bezug auf euren Wohnort beeinflusst hat?

    Eigentlich gar nicht. Meine Schwester wollte einen Boxer, im TH haben wir aber erfahren, dass dieser schon vermittelt ist. Dann gab es da noch einen recht groß geratenen Beagle, der uns auch interessiert hat.
    Aber eeigentlich wollten Mama und ich halt doch irgendwie lieber einen kleinen Hund (hatte aber nix mit dem Wohnort zu tun), deshalb waren wir froh, als wir dann mit einem Chi das Tierheim verlassen haben :lol:


    Ich seh hier in Wien auch alle möglichen Rassen. Klar gibt es viele Klein- und Kleinsthunde, aber eigentlich genauso viele Retriever, Viszlas, Schäferhunde, & Co.


    Bis auf wenige Ausnahmen wie z.B. Herdenschutzhunde halte ich es für sehr gut möglich, auch einen großen Hund in der Stadt zu halten.

  • Wobei ich anmerken möchte dass die meisten Jagdgebrauchsrassen die ich in Wien erlebt hab (viszla und co) echte Ätzbacken sind. Unausgelastet, überdreht und wahlweise mittelschwer distanzlos oder Unverträglich.


    Habe gerade mal 2 Viszla kennengelernt die nicht eine der oben genannten Kategorien passen...

  • Mein Mann hat mit unserer Schäferhündin zuerst in einer Dachgeschosswohnung gewohnt. Da er einen zweiten Hund dazu haben wollte, nämlich Sammy, und der Vermieter das nicht erlaubt hat, hat er unser jetziges Haus gekauft. Wir wohnen hier sozusagen, nur wegen unserer Hunde :herzen1:

  • Wobei da nicht unbedingt die Stadt schuld ist ;)


    Man lebt hier nur auf engerem Raum und es gibt allgemein mehr Hunde als auf dem Land. Da fallen die aus Prestige gehaltenen Hunde wohl mehr auf. Eben auch, weil sie meist nicht erzogen sind.

  • Hab im anderen Thread auch schon geschrieben.


    Ich bin in München geboren und aufgewachsen, und habe bis vor zwei Jahren auch mitten in der Stadt gewohnt. 60qm Wohnung, Balkon, 3. Stock. Überlaufene Parks in etwa 10 Minuten zu Fuß zu erreichen.


    Ich hab mich immer pudelwohl gefühlt, aber inzwischen schätze ich das Landleben sehr. Beides hat so seine Vor- und Nachteile. Mit passendem Hund ist Stadt auch toll. Das einzige, was mich immer absolut genervt hat, waren diese vielen vielen unerzogenen Tut- und Hörtnixe, mit denen man sich täglich auseinander setzen musste - ob man wollte oder nicht.


    Bin gespannt wie sich der Thread entwickelt. =)

  • Mittlerweile leben wir zwar im Norden Deutschland auf dem Land. Aber wir haben mehrere Jahre in München gelebt.


    Unsere Wohnung war im Erdgeschoss mir Garten ( eher Terrasse mit kleinem Grünstreifen) und 70qm groß. Das Haus lag direkt an der Hauptstraße mit 6 Spuren und eine U-Bahn Haltestelle. Die U-Bahn ist direkt unter unserem Schlafzimmer lange gefahren. Ok da zwischen war noch die Tierfgarage und etwas erde.


    Direkt neben an hatten wir eine Kneipe. Das Essen dort war sehr lecker. Ich kann aber jedem nur die Kugleralm empfehlen.


    Um die Ecke war ein Bach und viele kleine Parks die mit einander verbunden waren. Über die Hauptstraße rüber war direkt der Ostpark. In dem waren wir aber nur einmal mit der Hundegruppe. Der war immer so voll. Wir sind auch lieber mit dem Auto in den Perlacher Forst oder zur Flgiht in Neubiberg gefahren.


    Unsere Morgenrunde haben wir zu 90% in den kleinen Parks um die Ecke gemacht. Zu den anderen Runden sind wir in den Perlacher Forst und zur Flight gefahren.


    Den Perlacher Forst in München kann ich jedem nur empfehlen. Den Wald vermisse ich wiklich als einiziges aus München. Man kann dort stundenlang laufen. Man kann dort auch immer wieder andere Wege laufen. Und auch über Wege die wirklich noch nach unberührten Waldwegen aussehen. Solltet ihr mal Urlaub in München machen, solltet ihr wirklich mal in den Perlacher Forst. Oder für die, die in München wohnen.


    Ja die Tut- und Hörtnixe sind zum Teil echt schlimm. Unser Rotti wurde mehrfach, bei 20 habe ich aufgehört zu zählen, von solchen Hunden angegriffen. Er hat sich nie gewehrt.


    LG
    Sacco

  • Huhu,


    ich wohne mit meinen beiden Hunden in München.
    Ich wohne hier zwar ein bisschen in einer Assi-Ecke von München, aber wenigstens ist es hier schön grün. :lol: Ich habe aus zwei Gründen speziell hier eine Wohnung gesucht: a) ein Freund und Hundesitter wohnte bereits hier und b) hier ist es recht grün und man kann es hier mit Hund schon aushalten.
    Ich wohne in einer 30er Zone. An vielbefahrenen Straßen kommen beide Hunde an die Leine. Die Trödel-Trulla darf hier im bekannten Gebiet meist ohne Leine laufen. Bones ist noch nicht so richtig im Großstadtleben angekommen, seine Reaktionen sind mir oft noch zu unvorhersehbar, daher bleibt er meistens an Straßen an der Leine. Die Ausnahme sind unsere Einbahnstaßen. Da sehe ich die Autos von vorne kommen und kann ihn zu mir rufen. Er braucht ja auch die (ihn und andere nicht gefährdende) Möglichkeit, das alles hier zu lernen.


    Unter der Woche bin ich aus Zeitgründen eher in den ganzen Parks hier unterwegs. Ich bin aber im Grunde nur sehr ungerne Parkläufer. Sofern Zeit und Gesundheitszustand der Hunde es erlauben, sind wir viel außerhalb unterwegs - oder eben im Perlacher Forst oder im Nordteil des Englischen Gartens, wo noch immer viel los ist, es sich aber gut verläuft.
    Wenn ich es mir aussuchen könnte, würde ich auch lieber in der Nähe des Perlacher Forstes wohnen wollen. Aufgrund der hohen Mieten wird das aber eher ein Wunschdenken bleiben...


    Wenn ich München mit anderen Gemeinden und Städten vergleiche, haben die Hunde hier noch immer ein recht angenehmes Dasein. Einen generellen Leinenzwang gibt es nicht in München. Es gibt Regelungen für die Innenstadt, die ich total in Ordnung finde (wobei das meiner Meinung nach für alle Hunde gelten müsste und nicht nur für große...) und ansonsten relativ wenige Beschränkungen, wenn auch die Anzahl der Spiel- und Liegewiesen (=Hundeverbot) in München für mein Empfinden deutlich zugenommen hat.
    Für mich wäre es ein Grund umzuziehen, wenn die Stadt plötzlich Leinenzwang verhängen würde.


    Ich musste mir ja ganz oft anhören "Hund und Großstadt, das ist ja nicht artgerecht", aber ich kann immer wieder dagegenhalten, wenn ich Ali's Leben hier schildere.
    Ali war für mich der beste Hund auf Erden, aber er hatte, als wir noch im ländlichen Gebiet gewohnt haben, viele Einschränkungen aufgrund seines ausgeprägten Jagdtriebs. In München dagegen konnte er nach einer relativ kurzen Zeit viele Freiheiten genießen (z.B. im Perlacher Forst oder auf der Flight, wie schon von Sacco genannt).


    Mich würde mal interessieren,inwiefern euch die Hunderasse/Mix Auswahl in Bezug auf euren Wohnort beeinflusst hat?

    Gar nicht. Wenn ich einen Hund bei mir aufnehme, muss das Individuum zu mir und meinen Lebensumständen passen und nicht in erster Linie die Rasse, wenngleich es natürlich innerhalb mancher Rassen/Rassegruppen mehr Hunde gibt, die eher schlecht ins Großstadtleben passen (sämtliche HSH z.B.) als in anderen.


    Wobei ich anmerken möchte dass die meisten Jagdgebrauchsrassen die ich in Wien erlebt hab (viszla und co) echte Ätzbacken sind. Unausgelastet, überdreht und wahlweise mittelschwer distanzlos oder Unverträglich.


    Habe gerade mal 2 Viszla kennengelernt die nicht eine der oben genannten Kategorien passen...

    Das kann ich aus München so nicht bestätigen.
    Als ich noch auf dem Land gelebt habe, gab es dort fast nur Hof- oder Jagdgebrauchshunde (ganz klassisch: Deutsch Drahthaar). Die einen hatten ihren Hof und ihre Hundehütte und mit den anderen wurde hauptsächlich während der Jagdsaison gearbeitet und sonst gammelten die Hunde im Zwinger vor sich hin.
    Ob ich einen Hund auslaste oder nicht, hängt nicht in erster Linie davon ab, wo ich wohne. Wenn ich keinen Bock habe, mit meinem Hund zu arbeiten, mache ich das in Hinterposemuckel genauso wenig wie in Wien oder München oder Hamburg.

  • Wir wohnen mitten in Frankfurt, in einer sehr grünen Siedlung. Nur auf Grün unterwegs ist man in 7 Minuten auf den Wiesen, aber auch in unserem kleinen Pärkchen mittig der Siedlung ist ausreichend Platz. Wir wohnen im ersten Stock und hinter unserem Haus ist eine Wiese - ca halb so breit und ein drittel so lang wie ein Fußballplatz und oft der Treffpunkt für den kleineren Hundespaß. Mit dem Auto brauche ich ca 10 Minuten um täglich wechselnde große Felder und Wiesen zu erreichen, mit und ohne Wasser. Frankfurt ist einfach herrlich grün.


    Wir könnten auch am Stadtrand leben...aber - ob ich nun in der Stadt herrlich grün lebe und einmal am Tag zu Feld, Wiese oder Wald fahre, oder ob ich am Stadtrand lebe und täglich zur Arbeit in die Stadt rein und rausfahre bleibt sich ja absolut gleich. Wir sind genau am richtigen Fleck.


    Und Zeit für seinen Hund sollte man sich ja überall nehmen.

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