Überforderung mit Welpen ?!

  • Ich bringe das Kind so gut ich kann und mit aller Geduld, die es mich lehrt, durch die kritischen Phasen und freue mich in zwei, drei Jahren über den tollen hund, den ich dann haben werde. Und dann werde ich zurück blicken und sagen: “ guck mal was für eine Arbeit das war, aber es hat sich verdammt noch mal gelohnt“

    Da ist der Unterschied.

    Du willst das "fertige Produkt" - andere wollen alle Phasen.

    Das fertige Produkt geniesst Du (wenn Du alles richtig machst) vom ca 3 j. bis ca 10 j (+/-), dann kommen die Probleme des Alters. Wie wirst Du das schaffen, wenn wieder alles rückläufig wird?

    Kein Vorwurf, nur mein Gedankengang, da ich gerade den Alterswahnsinn mit meiner Kröt' durchlebe :???: .

  • Mich persönlich stört dieser Begriff "Welpenblues" irgendwie. Es gibt diesen Babyblues, das stimmt. Das hat u.a. mit Hormonumstellungen im Körper nach der Geburt zu tun. M.e. hat dieser Begriff in Bezug auf einen Welpen nichts zu suchen/ist falsch besetzt an dieser Stelle :ka:
    Klar mag man mal überfordert sein, sicher hat der ein oder andere (falsche) Erwartungen an einen Welpen, Hoffnungen die man hatte kann das Tier (evtl. auch aufgrund seines Alters) noch gar nicht erfüllen - vieles resultiert aber einfach auch aus Unwissenheit/Unsicherheit des Halters.
    Wenn man sich das eingesteht und sich hier und evtl. je nach Problem noch bei einem Trainer Hilfe holt, dann ist schon ein guter Anfang gemacht wie ich finde.

  • Für mich persönlich hat der Welpenblues nichts mit dem Babyblues zu tun. Für mich bedeutet der Welpenblues wenn die Vorstellung auf die Realität trifft, die meistens nicht mehr so Rosig aussieht, wie man es sich Vorgestellt hat.
    Natürlich ist es schön einen Welpen zu haben, aber in erster Linie bedeutet ein Welpe Arbeit und das nicht gerade wenig. Dass da mal die Heile Welt von dem ein oder anderen Ersthundehalter in den Fugen erschüttert wird bleibt da nun mal nicht aus. Manche Leute sehen einen gut erzogenen, lieben und netten Hund und denken sich "So einen will ich auch" das ein Hund aber nicht so auf die Welt kommt, ist vielen Ersthundbesitzern aber gar nicht so bewusst glaube ich (und das ein, auf den ersten Blick, lieber, netter, wohlerzogener Hund auch so seine Macken haben kann, auch nicht)

    Ich denke, dass ist alles was hinter dem Welpenblues steckt. Alles andere sind ganz normale Empfindungen die man in Stressigen, Anstrengenden Zeiten einfach hat, je mehr man sich da rein steigert und sich darüber Gedanken macht, desto schlimmer wird es.

  • Für mich persönlich hat der Welpenblues nichts mit dem Babyblues zu tun. Für mich bedeutet der Welpenblues wenn die Vorstellung auf die Realität trifft, die meistens nicht mehr so Rosig aussieht, wie man es sich Vorgestellt hat.
    Natürlich ist es schön einen Welpen zu haben, aber in erster Linie bedeutet ein Welpe Arbeit und das nicht gerade wenig. Dass da mal die Heile Welt von dem ein oder anderen Ersthundehalter in den Fugen erschüttert wird bleibt da nun mal nicht aus. Manche Leute sehen einen gut erzogenen, lieben und netten Hund und denken sich "So einen will ich auch" das ein Hund aber nicht so auf die Welt kommt, ist vielen Ersthundbesitzern aber gar nicht so bewusst glaube ich (und das ein, auf den ersten Blick, lieber, netter, wohlerzogener Hund auch so seine Macken haben kann, auch nicht)

    Ich denke, dass ist alles was hinter dem Welpenblues steckt. Alles andere sind ganz normale Empfindungen die man in Stressigen, Anstrengenden Zeiten einfach hat, je mehr man sich da rein steigert und sich darüber Gedanken macht, desto schlimmer wird es.

    Ich habe den "Welpen" als auch Babyblues anders in Erinnerung.
    Es war recht langweilig- man ist daheim, kein erwachsener Mensch weit und breit.
    Das kleine Wesen verschläft fast den ganzen Tag.....

    Spannend wirds erst später :roll:

  • Ihr macht hier gerade aus einer Mücken einen ziemlichen Elefanten.

    Es ist völlig normal am Anfang verunsichert zu sein, wenn man den ersten Welpen aufzieht. Manchen täte es gut sich nochmal in die Anfängerzeit zurückzuversetzen. Man will alles richtig machen, gibt sich alle Mühe..dann kommt der Schlafmangel und der Körper spinnt soweit dass man glaubt man sei nicht gut genug für den Hund..man schaffe das alles nicht. So ein Wirbelwind ist anstrengend und stellt einen vor Probleme die man vorher nicht kannte bzw an die man vorher einfach nicht gedacht hat.
    Man wächst in diese Aufgabe. Die Ruhe und Sicherheit kommt nicht nur beim Hund mit der Zeit sondern auch beim Halter.

    Okay..1 Woche Urlaub ist alles andere als ideal. Aber alles andere lässt sich regeln.

    Das sich die TS nicht mehr meldet wird wohl evtl an dem Ton hier liegen. Und selbst wenn sie entschieden hätte den Hund zurückzugeben ist das 1. ihre Sache und 2. sind die Leute die hier dann gleich die Mistgabeln rausholen dann daran nicht ganz unschuldig

  • Vielleicht fehlt dir etwas Lebenserfahrung

    Nicht böse sein, wenn ich darüber etwas lache...

    Leider läuft im Leben manchmal etwas so, dass die Anschaffung eines Welpen mit Krankheit und Leid verschiedener Art zusammenfällt.


    Aber darum geht es in 99% der Fälle nicht beim Welpenblues.
    Natürlich kann man an die Grenzen seiner Kraft kommen, wenn man über die Maße beansprucht wird - wobei massive Erkrankungen in der Regel nicht über Nacht vom Himmel fallen und man auch da überlegen sollte, ob die Anschaffung nicht einfach unvernünftig ist.
    Aber niemand redet hier davon, dass man sich nicht so anstellen soll, wenn man nach einem schweren Unfall oder wenn der Partner unerwartet für Wochen ins Krankenhaus muss, am Ende der Nerven steht - das hat aber per se meist nichts mit dem Welpen direkt zu tun, sondern mit der Gesamtsituation.

    Hier geht es wirklich darum, dass immer mehr Leute ohne echte Probleme im Alltag nervlich zusammenbrechen, einfach weil da jetzt eben ein Welpe ist, der sich wie ein Welpe benimmt und nicht auf den ersten Schlag so funktioniert, wie man sich das in seiner romantisierten Vorstellung vom Hundehalterleben vorgestellt hat.

  • Ich denke, daß hinter dem Welpenblues häufig auch ein großes Stück Angst vor der Verantwortung steckt. Man möchte dem kleinen Wesen gerecht werden, dafür Sorgen, daß es ihm gut geht, es glücklich ist, hat zum Teil vielleicht auch hohe Erwartungen an sich selbst und fragt sich ob man dem gerecht werden kann; ob man es schaffen wird ihn liebevoll und gut zu erziehen, sowie ein Leben lang gut für ihn zu sorgen. Im Grunde die klassische: "mache ich alles richtig?" Frage.
    Die kann man ganz einfach mit "Nein" beantworten. :D Und das Beste an der Sache ist, meiner Meinung nach, daß man das auch gar nicht muß. :D Auch wenn man ab und an Fehler macht kann man immer noch zu einem guten Team heranwachsen. Wichtig ist, meines Erachtens, daß man zum Einen immer offen ist für das kleine Lebewesen und seine Bedürfnisse und zum Anderen immer die Bereitschaft hat sich selbst zu Reflektieren. Dann wird einem das eigene Gefühl ganz häufig den richtigen Weg weisen.
    Wobei ich das Gefühl habe, daß davon besonders Hundehalter betroffen sind die sich im Vorfeld sehr viele Gedanken gemacht haben. Zu viele Informationen können manchmal auch mehr verunsichern als helfen.

    LG

    Franziska mit Till

  • das ist mir in letzter Zeit auch aufgefallen.
    gerade letztens im Facebook gelesen.

    "mein allergrösster Traum hat sich erfüllt. klein X ist eingezogen. endlich meinen eigenen Hund, nach so vielen Jahren des Wartens".

    keine 10 Tage später

    "es zerreisst mir das Herz, klein X muss gehen. mein gesundheitlicher Zustand hat sich wegen dem massiven Stress so verschlechtert, hätte nie gedacht dass das möglich ist"

    weiss nicht was ich von sowas halten soll. was denken Menschen über ein Hundebaby? Dass es sich ab Tag 1 perfekt unauffällig im Alltag eingliedert? dass alles sein wird wie davor, nur dass da ein süsser Hund ist den man mal knuddeln kann wenn man Lust drauf hat und mit dem man, wenn es draussen schön ist, mal raus gehen kann?

    wenn man sich einen Welpen nimmt, einen ersten eigenen Hund, dann verändert sich doch alles. und wenn man schon bei einem Welpen der wirklich noch keine bösen Absichten hat, sondern einfach ein kleines (doofes) Baby ist schon einen Nervenzusammenbruch bekommt, was macht man dann wenn der Hund in der Pubertät ist und plötzlich findet dass andere Hunde Scheisse sind und von der Bildfläche verschwinden sollten? was macht man wenn der Hund durchbrennt und jagen geht?

  • Das hat für mich nichts mit Depression zu tun...
    Depressionen sind eine ernstzunehmende, teils lebensbedrohliche Erkrankung.

    Der Welpenblues gehört für mich zu einem anderen Phänomen, das mir auch im alltäglichen Leben - besonders im Job - immer gehäufter auffällt, nämlich dass immer mehr Leute nicht wirklich in der Lage sind, Verantwortung zu übernehmen und eben auch mal mit Unwegbarkeiten umgehen kann.
    Ich erlebe es gerade immer öfter - losgekoppelt vom Welpenthema - dass die Leute, wenn nicht alles so läuft, wie sie es wollen und erwartet haben, entweder reagieren wie bockige Kleinkinder oder nervlich komplett zusammenbrechen und das ist für mich auch beim Welpenblues, das Basisproblem bei dem man ansetzen sollte.
    Denn DAS ist das Problem, das man angehen muss, lernen nicht beim kleinesten Problem da zu sitzen, wie das Kaninchen vor der Schlange, sondern weitermachen und sich eine Lösung suchen. Aber das können aktuell immer weniger Leute und das erschreckt mich sehr.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!