Überforderung mit Welpen ?!

  • Hallo ihr Lieben,


    seit 10 Tagen haben wir eine französische Bulldogge, welche 14 Wochen alt. Er ist ziemlich quirlig und wenn er seine "dollen 5 Minuten" hat, ist er kaum noch aufzuhalten.
    Nun zu meinem "Problem", ich habe ziemliche Angst mit ihm überfordert zu sein, ich fühle mich ausgelaugt und weiß gar nicht mehr wo mir der Kopf steht. Man muss ihn ständig beobachten, dass er keinen Quatsch macht und selbst das aufs Klo gehen wird auf ein Minimum reduziert, damit man jede Aktion mitbekommt. Also mal 5 Minuten für sich selber hat man nicht .. In solchen Momenten bereue ich die Entscheidung ihn geholt zu haben, obwohl wir uns sofort in ihn verliebt haben und wenn man ih beobachtet wenn er schläft bereut man diesen Gedanken sofort..

    Einfachste Lösung für das Problem: Stellt alles weg, was euch am Herzen liegt und was der kleine nicht kaputt machen soll und schon müsst ihr ihn nicht mehr unter General Verdacht stellen. Größere Möbel wie Schränke, Tische o.Ä müssen schon sehr lange bearbeitet werden um wirklich Schaden zu nehmen und vorher hört man das ;) Wenn ihr einen Teppich habt, der euch am Herzen liegt, würde ich den auch erst mal noch raus stellen, bis der kleine Stubenrein ist und nicht mehr soviel Unsinn macht ;) Und ein Welpe kann durchaus ein Wirbelwind sein, aber er wird in der Zeit, die ihr auf der Toilette verschwindet, nicht die Wohnung auseinander nehmen und im Zweifelsfall kann man ihn auch einfach mitnehmen ;)


    Ich hatte (und habe) in der Welpenzeit immer Zeit für mich, bedenkt man doch dass Welpen ein Schlaf Bedürfniss von 18-20 Stunden am Tag haben (oder waren es 22? *am kopf Kratz*) Man muss und soll dem kleinen also keine Dauerbespaßung bieten, setz dich auf die Couch, les ein Buch, schau Fern, spiel was am PC/Konsole und ignorier den kleinen, der wird dann schnell lernen, wann Ruhe angesagt ist.
    Und das man eine Entscheidung kurzzeitig bereut, weil sie Anstrengend ist und nicht unbedingt läuft wie erhofft, ist auch völlig normal. Wir freuen uns doch nicht über Dinge, die uns Stressen oder die Anstrengend sind aber beides gehört zum Welpenalter dazu, der kleine muss erst noch lernen, was er darf und was nicht und das kleine Köpfchen produziert soviele Idee, die ihm zwar Spaß machen uns aber nicht so :D



    Leider hatte ich nur 1 Woche Urlaub um mich voll und ganz um ihn zu kümmern, jetzt fahre unseren Hund morgens vor der Arbeit zur Familie damit er nicht voll ganz alleine zuhause ist.

    Das du nur 1 Woche Urlaub hattest, ist in der Tat, eher schlecht, dass der kleine während deiner Arbeitszeit gut betreut ist, ist aber wiederum ne gute Sache. Du musst aber auch bedenken, dass es dann durchaus passieren kann, dass dein kleiner dann eher eine Bezugsperson aus deiner Familie wählt und nicht dich. In einer Woche hat sich der kleine nicht mal völlig an die neuen Gegebenheiten gewöhnt und du bist ja dann die meiste Zeit des Tages nicht verfügbar und hast nach der Arbeit keine Lust/Zeit/Kraft dich mit dem kleinen zu beschäftigen.



    Dadurch das unser Welpe natürlich nachts noch nicht durchschläft und natürlich noch nicht stubenrein ist und ich immer wieder mit im raus muss bin ich auf der Arbeit total gerädert und kann mich kaum konzentrieren. Bei jeder kleinen Bewegung die er macht, wird man selber wach und schläft ziemlich unruhig.


    Ich habe einfach Angst dem ganzen nicht gewachsen zu sein und das der kleine zu kurz kommt. Wenn ich um 18 Uhr nach Hause komme und ihn abgeholt habe, bin ich natürlich auch platt von der Arbeit und sehe dadurch die Erziehung unseres Hundes gefährdet. Mein Freund, welcher berufsbedingt 24 Std. arbeiten muss und dann 48 Std. zuhause ist, sieht das ganze ganz locker und meint wir bekommen das schon alles hin. Ich habe einfach ziemliche Zukunftsängste wie es wird, da die meiste Arbeit an mir hängen bleibt.

    Mein Mann war bei der Hundeerziehung auch eher Zierde, obwohl er sich schon mühe gegeben hat und unsere beiden ehrlich liebt. Mit der Zeit gewöhnt man sich an den kleinen Racker, mir ging es bei Sam damals nicht anders, wenn der sich bewegt hat war ich sofort hell wach, heute merk ich davon gar nichts mehr (ausser er legt sich auf mein Gesicht, da dann aber auch nur wegen Atemnot :D ) Bei Filou werde ich wach, wenn ich "nicht übliche Geräusche" höre, wie z.B das Rupfen am Teppich oder das Nagen am Tisch. Über Nachts raus müssen kann ich nichts sagen, ich wurde mit zwei Welpen gesegnet die von Anfang an Nachts durch geschlafen haben *phu* :D
    Und was die Erziehung betrifft, da führt kein Weg daran vorbei, da musst du dahinter sein, wenn du einen gut erzogenen und Sozialisierten Hund möchtest. Da du eh schon so wenig Zeit für deinen kleinen Racker hast, kannst du ja wenigstens ein wenig deiner Zeit dafür Opfern, mit dem kleinen zu spielen, ihm das ein oder andere Kommando beizubringen oder mit ihm draußen die Welt erkunden zu gehen. Immerhin hast du dir den kleinen Ausgesucht, also bist du auch für die Artgerechte Haltung verantwortlich.



    Wenn wir mit ihm Gassi gehen, ist er ziemlich bockig, setzt sich hin und will keinen Schritt weiter vom Haus weggehen. Geht man wieder Richtung Haus kommt er wieder mit, dass zerrt ziemlich an den Nerven. Da ich morgens vor der Arbeit natürlich nicht ewig Zeit habe, gehe ich in solchen Fällen wieder mit ihm rein und er bekommt seinen Willen. Ich weiß dies ist falsch, aber ich finde keine andere Lösung .. :ka:

    Natürlich will er nicht weiter weg vom Sicheren Nest, er kennt die Umgebung doch noch gar nicht, da könnte ja sonst was versteckt sein hinter dem Hohen Gras oder hinter dem nächsten Busch was ihn nach den Leben trachtet. Natürlich ist das nicht so, aber für deinen kleinen ist es so, dadurch dass du ihm dann auch nicht die Zeit gibst, diese Umgebung genauer zu Untersuchen (und das kann bei einem Welpen schon mal dauern) wird er auch weiterhin so "rumbocken" und nicht weg wollen, für einen Welpen ein absolut nachvollziehbares Verhalten. Geh mit ihm raus und lass ihm die Zeit die er braucht, dafür.

  • Und ich kann nur jedem ans Herzlegen der sich einreden möchte, dass diese unsägliche Modeerscheinung "WElpenblues" ganz normal wäre, sich einmal damit auseinanderzusetzen, wieso ihm das Ganze so zu schaffen macht. Denn wenn man sich diese psychischen Mechanismen verdeutlich und zumindest in Teilen etwas daran ändert, macht es nicht nur die Welpenzeit, sondern auch vieles andere im Leben deutlich entspannter und fröhlicher.

    Nun, ich habe den Begriff 'Welpenblues' hier irgendwo im Forum aufgeschnappt und fand ihn ganz passend für mich.
    @Helfstyna: Um deine Frage zu beantworten, wieso manchmal ein Welpe seinem HH so zu schaffen macht: Leider läuft im Leben manchmal etwas so, dass die Anschaffung eines Welpen mit Krankheit und Leid verschiedener Art zusammenfällt. Vielleicht fehlt dir etwas Lebenserfahrung, vielleicht bist du mit einer stabilen Gesundheit gesegnet, aber bitte versuche etwas Sensibilität und Verständnis für Lebensumstände aufzubringen, die dann dazu führen, dass manche Welpen - wie meine Kleine in den ersten Wochen - bei manchen HH - wie ich einer war - in der Tat a u c h Anlass zu mancher Klage geben.

  • Was um Himmels Willen erwarten denn hier einige von einem Welpen?
    Würdet ihr das von einem menschenbaby auch erwarten? Ein Welpe und auch ein menschenbaby nehmen natürlich keine, absolut keine Rücksicht auf die Befindlichkeiten ihrer Eltern bzw. Besitzer. Wie auch?
    Wenn man krank ist und man hat ein Baby oder Welpen, ja ist doof, ja ist anstrengend, aber das ist doch nicht welpies oder Babies schuld. Die machen nichts falsch, die sind einfach so und machen das, was eben geht.
    Sorry, das so zu sagen, aber wenn man schwer krank ist, muss man dem Welpen evtl ein neues Zuhause suchen, oder sich Hilfe organisieren. Ist man nicht schwer krank, dann sorry, kneift man die arschbacken zusammen und hält ein paar harte Tage durch. Aber auch dafür kann doch der Welpe nichts.
    Das sind wirklich, ohne es abwerten zu wollen, First world Problems.


    Ein Welpe nimmt es nicht krumm, wenn man nicht aus jeder Mücke einen Elefanten macht und für den ist es auch io, wenn man nicht alles tot analysiert.


    Im Gegenteil, eine Portion Humor, Lockerheit, Gelassenheit und cool down Mentalität erleichtern das Leben mit Welpen, junghunden und erwachsenen Hunden um ein Vielfaches.


    Ist nicht böse gemeint, sondern nur meine Sichtweise.


    Lg

  • Na indirekt. "Der ist so anstrengend! Der schläft nicht! Der macht Dinge kaputt! Wenn ich krank bin, interessiert den das nicht! Der macht dies, das, jenes! Ich glaube ich gebe den wieder ab! Warum macht der das? Usw. Usw."


    Ähm ja, kurze knappe Antwort, weils ein Welpe ist und weil ers kann.


    Lg

  • Vielleicht fragt man dadurch auch einfach, was man selber besser machen kann? Ich würde jeden Falls - obwohl ich ähnliche Fragen gestellt habe - niemals die Schuld bei meinem Welpen suchen. Ich will ihn dadurch verstehen und dann an meinem Verhalten arbeiten, aber das ist doch keine Schuldzuweisung an den Welpen.

  • haha ich war tatsächlich gemeint mit der Kinder-Aussage?
    “ich wünsche dir niemals Kinder“- also dafür entscheidet man sich, das passiert nicht einfach so.


    ICH hatte keine romantische Welpen-Vorstellung, ich war mir über die Anstrengungen sehr bewusst und ich weiß auch, dass es ein Baby einer anderen Spezies ist, das viel viel lernen muss und eine Konsequenz braucht, von der ich nie gedacht hätte, dass ich diese aufbringen kann.
    Und “Überforderung nicht eingestehen“ ist ja interpretiert.
    Und ich habe mich gar nicht für einen Welpen entschieden, der war plötzlich einfach da.
    Ich wollte einen Erwachsenen Hund aus dem Tierheim, aber die Umstände kamen anders.


    Und weil es Leute gibt, die ihre Welpen wunderbar finden, muss ich das ja nicht tun oder mich darüber freuen. Ich weiß ja, was für ein Typus ich bin und ich wusste, dass ein Hundebaby mein Leben völlig auf den Kopf stellen wir und mir vieles abverlangen wird und deshalb bin ich ua hier im Forum - zwecks Austausch.
    Ich bringe das Kind so gut ich kann und mit aller Geduld, die es mich lehrt, durch die kritischen Phasen und freue mich in zwei, drei Jahren über den tollen hund, den ich dann haben werde. Und dann werde ich zurück blicken und sagen: “ guck mal was für eine Arbeit das war, aber es hat sich verdammt noch mal gelohnt“
    Das Hundekind reflektiert ja jetzt schon die ganze Arbeit und das macht mir unheimlich Spaß.
    Trotzdem nervt mich das Loch in der wand, das der Welpe reingefressen hat (und freue mich, dass es das einzige geblieben ist) und fand die zerbissenen Hände schmerzhaft (und finde es heute toll, wie zart der hund die finger streift).
    Mein größtes Problem war der Druck, den ich mit selbst gemacht habe, alles richtig und perfekt machen zu müssen

  • Ich weiß ja nicht ob das schon jemandem aufgefallen ist, aber, die TE hat sich seit Donnerstag nicht mehr geäussert!
    Sechs Seiten lang wird hier diskutiert, während der Hund bestimmt schon längst wieder dort ist, wo er hergekommen ist.

  • @Gammur: Von einem "indirekten" Schuldbegriff zu reden, entbehrt jeder Logik. Natürlich hat ein Welpe keine Schuld an irgendetwas, ebenso wenig wie ein anderes Tier. Da wir als Mensch aber mit Körper, Seele und Geist reagieren auf den Welpen, führen manche Umstände dazu, dass die erste Zeit mehr oder weniger anstrengend bzw. schwierig ist.


    Dass ein Welpe sich so oder so benimmt, weil er eben ein Welpe ist, bedarf keiner Erwähnung.
    Bei allem - sicherlich wichtigen - Verständnis für Welpen, die ja sehr unterschiedlich sind -, gibt es für mich aber noch ein höheres Gut: Verständnis bzw. Empathie für HH, die offen von Schwierigkeiten reden und auch keine Schuldzuweisungen verdienen.

  • Aber mit diesen "Schwierigkeiten" rechnet man doch, wenn man sichernden Welpen anschafft.
    Warum sind manche dann so davon überrascht, wenn sich der Welpe wie ein Welpe benimmt? Und ehrlich, wenn man mit dem babyhund schon so gestresst, überfordert, seelisch, nervlich und körperlich an seine Grenzen gerät, was ist dann erst in der pflegelphase des Hundes? In den vielen Aussetzern die passieren werden? Wenn der Hund wirklich Dinge auspackt, ausprobiert, testet die die Öffentlichkeit teilweise betreffen?
    Ich kann ganz viel verstehen, nur nicht wie man von einem Welpen, der sich nicht anders benimmt, als hunderte, tausende, andere Welpen so fertig gemacht werden und sein kann.


    Dann ist einfach die Überlegung, entweder es liegt wahrscheinlich gar nicht an dem Welpen, sondern man hat im allgemeinen seinen Teller einfach zu voll geladen, oder man muss sich fragen:"bin ich belastbar genug um einem Hund gerecht zu werden?"


    We schon gesagt, keiner der welpen hier war jemals ein Engel, jeder war halt schlicht und einfach ein Welpe. Anstrengend und nervig immer mal, aber keiner hat mich seelisch, körperlich, mental je an meine Grenzen gebracht und da waren Kaliber dabei. (Incl. Narben, die ich bis heute habe).
    Und ich bin kein Übermensch, oder ein besonders belastbarer Mensch, oder habe irgendeine superkraft.
    Ja, jeder Mensch ist anders, aber bei manchen Dingen hilft es evtl. sich mal etwas zu distanzieren, und dann zu überlegen. Wie gesagt, überfordert mit einem Welpen bzw. welpenblues bleibt für mich ein klassisches First World Problem.
    Mal platt gesagt, andere Menschen wissen nicht wie und was sie morgen essen können, wie sie ihre Kinder ernähren sollen, und dann wir überfordert mit einem stinknormalen Welpen. Ich weiß, ist jetzt platt gesagt bzw. geschrieben. Aber manchmal hilft so ein Vergleich um alles in ein anderes Licht zu setzen.


    Und dann ist das eigene Leben plötzlich doch nicht mehr so anstrengend, so schlimm.


    Lg

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!