Junghund lässt sich nicht von Fremden anfassen

  • Sehe es genauso wie @Lockenwolf!
    Habe auch so einen zuhause. Wir haben strikt geübt, das der Tierarzt und auch der LR bei einer Prüfung unbeschadet mit dem Hund umgehen kann.
    Alles andere wird aber ebenso strikt abgeblockt!

  • Mein Hund lässt sich auch nicht anfassen und das muss er auch nicht.
    Das bedeutet nicht, dass er bei einer zufälligen Berührung knurrt oder beisst.


    Es gab Fälle mit HH (ohne Hirn), die einfach zugepackt haben und mein Zwerg hat das geduldet. Es waren Situationen wo ich nicht mit Dummheit gerechnet habe.


    Wenn wir mit Menschen an einem Tisch sitzen, lässt er sich anfassen. Irgendwo rumstehend nicht mal von Familie.


    Tierarzt ist da eine andere Sache. Da ist alles zulässig.


    Es wurde nicht dran rumerzogen. Er bekommt Schutz, wenn er es will und braucht. Ansonsten ist es gesamt gesehen seine Entscheidung, wenn kein knurren oder beissen angezeigt wird.

  • Mein Hund lässt sich auch nicht anfassen und das muss er auch nicht.
    Das bedeutet nicht, dass er bei einer zufälligen Berührung knurrt oder beisst.

    So ist es hier auch und das wird von uns auch akzeptiert. Faro ist ein Angsthund und für ihn wären Streicheleinheiten fremder Menschen eher quälend als schön, wobei der nicht nach vorne geht, sondern sich hinter mich stellt


    TA stellt gar kein Problem dar

  • Ich kann mich da @naijra nur anschließen. Gerade wenn man parallel mal in den aktuellen "Wesenstest-Thread" schaut, ist umso klarer, warum.
    Ein Hund, der schon so früh Abneigung gegen Menschen zeigt, sollte unbedingt dahingehend trainiert werden, dass er das zu tolerieren lernt. Und nein, er muss sich nicht von jedem streicheln lassen, aber er muss lernen, zurück zu weichen und keinesfalls (auch nicht aus Angst!) nach vorne zu gehen bzw. sich auf Ansage des HH auch anfassen zu lassen. Sonst kann man sich ja gleich mit den entsprechenden Auflagen MK/Leine versehen lassen. Denn "100%ig aufpassen" gibt's im realen Leben nicht.


    Ich würde mit einem Trainer gezielt an der richtigen Reaktion arbeiten. Das erleichtert euren Alltag, bringt aber in einer Notsituation auch Sicherheit. Einfach den Dingen ihren Lauf lassen, kann da ganz übel nach hinten losgehen. Bei einem solch jungen Hund, der ja nicht aufgrund schlechter Erfahrung Angst hat, kann man ja mit Training viel bewirken.

  • Mein Hund ist genau deswegen bei zufälligen Berührungen total entspannt, WEIL er weiß, dass er sich im Normalfall eben nicht antatschen lassen muss.
    Er weiß, dass ich ihm die Grabscher subtil vom Leib halte, deswegen bleibt er auch locker, wenn mir mal einer durch die Lappen geht. Würde ich ihn von jedem dahergelaufenen Passanten angrabbeln lassen, ohne ihn zu schützen, könnte ich mir vorstellen, dass er anfängt, das selbst zu übernehmen.


    Von daher wäre mein Rat, den Hund von Fremden abzuschirmen und generell am Vertrauen zu arbeiten, denn mit dieser Grundlage kann auch an den "notwendigen" Berührungen gearbeitet werden.
    Beim Tierarzt und auch bei der Physio lässt sich der Spinner kommentarlos alles gefallen, solange ich ihm sage, "die darf das".

  • Hallo Leute und erst mal vielen Dank für die zahlreichen Antworten.
    Zunächst einmal muss ich sagen, ich kann alle Standpunkte nachvollziehen und bin froh, dass ich nicht die einzige mit diesem Problem bin. Grundsätzlich bin ich mit meiner Meinung am dichtesten an nijra und Theobroma.
    Versteht mich nicht falsch. Ich möchte meinen Hund weder im Streichelzoo ausstellen, noch zum Therapiehund ausbilden. Natürlich schütze ich ihn vor aufdringlichen Passanten und sage (im Idealfall höchst freundlich, wenn nötig auch äußerst deutlich) dass der Hund nicht angefasst werden möchte. Und das muss er ja auch nicht. Ich erwarte nicht, dass dass er schwanzwedelnd auf jeden zuläuft. Mir ist durchaus bewusst, dass diese Rasse sehr reserviert gegenüber Fremden ist und das ist grundsätzlich auch total ok. Ich möchte nur verstehen warum er so ist, ich möchte vermeiden, dass ich sein Verhalten bestärke und ich möchte definitiv nicht, dass der Hund irgendwann eingeschläfert wird, weil er jemanden gebissen hat. Denn 100% Kontrolle gibt es bei aller Vorsicht nicht. Ebenso möchte ich nicht, dass mein Hund bei jedem Tierarzbesuch sediert werden muss, weil er sich nicht mal Ohren oder Zähne angucken lässt, ohne um sich zu schnappen. Natürlich versuche ich ihn abzuschirmen und zu schützen wo es geht, ich möchte ihm aber einen möglichst entspannten Umgang mit fremden Menschen vorleben. Also ein Verhalten wie: "oh Gott, da kommt ein Fremder, komm mal schnell auf die andere Seite" halte ich eher für kontraproduktiv.
    Hundeschulen besuchen wir aktuell 2. Die beiden Trainer haben dazu aber eine grundsätzlich gegenteilige Meinung (also einer ist auch der Meinung, dass der Hund sich von keinem anderen anfassen lassen muss, und einer versucht es auf die harte Tour), weshalb ich mich ja von euch beraten lassen wollte
    Einige schreiben, ich solle das Vertrauen stärken? Das klingt grundsätzlich sinnvoll. Wie kann ich das tun?


    Weil die Frage mehrfach kam, noch ein paar Worte zu der Rasse:
    Der Shar Pei ist ein Hund, der für uns die ideale Größe und das ideale Temperament hat. Er ist kein Schoßhund, aber man kann ihn problemlos z.B. Treppen oder kürzere Strecken tragen. Er ist für größer Touren (wenn er groß ist) durchaus geeignet, aber kein Hund, der permanent körperlich und geistig ausgelastet werden muss. Er ist sehr Loyal gegenüber seinem Besitzer und ein guter, dezenter Wachhund. Als ich diese Rasse dann mal live erleben durfte war es um mich geschehen. Es sind tatsächlich ganz besondere Hunde, die man glaube ich nur lieben oder hassen kann. Zudem mag ich Hunde, die nicht ganz "glatt" sind, und damit meine ich jetzt nicht die Optik. Er ist außerdem ein Exemplar, dass von einem Züchter kommt, der Wert auf sehr moderate Faltenbildung legt, sodass es in dieser Hinsicht weder zu gesundheitlichen Problemen noch zu größeren Missverständnissen mit anderen Hunden kommt. Dass diese Hunde in vielerlei Hinsicht nicht einfach sind, ist mir bewusst, aber ich betrachte es als Herausforderung und gerade deshalb möchte ich gemeinsam mit ihm daran und an anderen Dingen arbeiten, damit er auch weiterhin weitestgehend am kompletten Rudelleben teilnehmen kann.


    Vielen Dank fürs Lesen!


    Viele Grüße
    MINIMONSTER

  • @Minimonster: Wieso besuchst du mehrere Hundeschulen zugleich und hast zwei Hundetrainer, die in Einzelstunden mit dir und dem Hund trainieren? Was muss ich mir unter "der harten Tour" vorstellen? Will er einen Angsthund - und du schreibst ja im Eingangspost, dass dein Hund sich wie ein furchtsamer Welpe bei jenen erzwungenen Kontakten verhält - zwingen, sich von Fremden anfassen zu lassen???

  • mh wenn ich jetzt deinen letzten Beitrag so lese scheinst du doch gar kein Problem zu haben, du weißt was du willst und was nicht. Und was nu?

  • Also Freunde von uns müssen ihn sehr oft sehen bevor sie ihn streicheln dürfen.

    Dann würde ich ihn einige (wenige) ausgesuchte Bekanntschaften machen lassen, sowas wie TA - Besuch mit VIIIEEEEL Leckerlie auf dem Tisch und überall anfassen, aber keine Behandlung....

    Natürlich ist es meine Pflicht als Hundehalter, dafür zu sorgen, dass ihn niemand einfach ungefragt anfingert wenn er das nicht möchte. In der Realität ist es aber eben nicht zu 100% auszuschließen. Und da möchte ich ihn wenn möglich so vorbereiten, dass er da souverän reagiert und zum Beispiel einfach weg geht statt zu schnappen.

    Wieso kannst Du das unter den Bedingungen nicht ausschließen?


    Dein Hund interessiert sich nicht für "Zufallskontakte" und ignoriert diese. PRIMA!!!
    Dein Hund mag nicht, wenn fremde auf ihn "losgehen". Dann bist Du doch dabei, rufst ihn zu Dir und hältst die fremden von ihm fern.

  • :hust: Ich kenne eine Huendin, die es ebenfalls 'auf die harte Tour' (= ueber Zwang durch die andere Person) lernen sollte. Ergebnis: die Huendin krallt sich jeden Menschen der in erreichbare Naehe kommt...



    Mein Ruede hat es als Welpe gehasst von anderen angefasst zu werden. Schlimmer war es allerdings, wenn er weg wollte und die Leute ihn nicht gelassen haben. Das war keine Angst o.ae.!
    Heute (4,5 ist er jetzt fast) findet er es noch immer ueberfluessig, hat aber gelernt es zu dulden. Zufaellige Beruehrungen waren und sind ihm egal. Dieses gezielte anfassen lassen (LR bei der Pruefung, bei Ausstellungen) hat er gelernt zu dulden (in den Richterberichten steht 'freundliches Wesen' :p ), d.h. es wird ihm gesagt 'Du laesst dich jetzt anfassen und zickst nicht rum!'. Beim TA gibts auch keine Probleme - wobei er da je nach Behandlung nen Korb drauf bekommt.
    Das er von sich aus zu einer (fuer ihn) fremden Person geht und sich wirklich durchkraulen laesst, kam neulich zum ersten Mal vor. Das tut er (ausserhalb meiner Wohnung) nicht mal bei guten Freunden. Er ignoriert einfach alle andere Menschen.

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