Rüdenbegegnungen

  • Hi,

    sind wir bei uns in der unmittelbaren Umgebung unterwegs, dann weiss ich schon zumeist mit welchen Hunden unser Sino gut klar kommt, mittelprächtig oder gar nicht. Mit Hündinnen meistens sehr gut, bei Rüden kommts halt drauf an. Und deshalb leint man eben als verantwortungsvoller HH an, wenn man sich selbst unsicher ist ob nicht etwas passieren könnte. Ich würde mal tippen, dass es im Freilauf mit anderen Rüden zu 80 % friedlich gehen würde, aber an der Leine ist manchmal dann für beide Tiere in Abstand von 5-8 m noch zu wenig. Beide müssen sich dringend aufregen. Bei anderen scheint dies durchaus ähnlich zu sein.

    Gestern kam es dann zu einer besonderen Begegnung mit einem großen männlichen Hovawart. Wir waren auf Feldwegen unterwegs und hatten überall Platz satt.
    Es näherte sich eine HH'in mit besagtem großen Rüden. Wir fragten nach wie verträglich er sei, da er ausgesprochen unaufgeregt und ruhig wirkte. ein bisschen neugierig und durchaus an Sino interessiert. Der Hund sei absolut friedlich wurde uns erläutert. Also durften sich beide ohne Leine kennen lernen. Man schnupperte aneinander es kam aber nicht zu einem Spiel. Sino machte einen etwas bekümmerten Eindruck, gar nicht so soverän wie sonst. Er ging nicht von uns weg und bereits nach Sekunden war klar dass unserer spieltechnisch nicht viel von der Begegnung haben würde. Wir trennten uns dann.

    Und jetzt das Interessante: Sinos anderen Hundebegegnungen gestern und heute mit anderen Rüden an der Leine verliefen friedlicher, so nach dem Motto ich weiss jetzt wo ich stehe und das mein Stern nicht am höchsten am Himmel steht. Regen sich Rüden manchmal nur auf weil sie nicht wissen wo sie kräftemäßig stehen?

    Wären Begegnungen mit soveränen friedlichen Rüden für die Sozialisierung des eigenen Hundes hilfreich? Kann man das irgendwie festmachen??

    Ich würd das Thema gern unter dem Gesichtspunkt der Sozialisierung behandeln, nicht unter dem Bereich wie händel ich Begegnungen praktisch.

    Und ein "untersichausmachen" ist auch auf keinen Fall gemeint, wenn Ihr versteht was ich meine. Quasi eine Sozialisierung durch geführte Begegnungen mit soveränen starken Tieren als Idee. Was meint Ihr??

    LG

    Mikkki

    • Neu

    Hi


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    • Ich denke, dass das manchen Hunden auf jeden Fall helfen kann! Aber nur wenn die Hunde wirklich was davon haben und sich auch regelmäßig treffen.

      Wir waren vor ner Weile auf einem Treffen mit mehren Hunden. Es waren ein Aussie-Rüde und eine Dobermann-Hündin auf dem Platz, der Rüde hat die Hündin echt fertig gemacht, so dass sofort getrennt wurde. Anschließend wurde Diego zu dem Rüden dazu geholt... er kam auf Diego zu stolziert, Rute hoch, Kopf hoch, alles hoch was ging. Und mit jedem Schritt, mit jeder Kommunikation der Beiden wurde der Hund kleiner, ruhiger und entspannter. Das war sooo schön anzusehen <3 Der Aussie würde von solchen Treffen auf jeden Fall profitieren, leider wohnen sie zu weit weg von uns.

    • Also ich finde, Begegnungen mit gut sozialisierten und souveränen Hunden sind immer Sinnvoll. Allerdings eben mit Hunden die man auch kennt und weiß dass es wirklich souveräne Hunde sind und nicht welche die vom Halter nur als solche "eingeschätzt" werden, das geht nämlich oftmals ganz arg nach hinten los.

    • Hallo,

      ich muss sagen, dass ich mittlerweile Begegnungen mit anderen Rüden wenn möglich aus dem Weg gehe. Newton legt keinen Wert darauf. Im Freilauf geht er zu fremden Rüden nicht hin, wenn sie auf ihn zukommen, geht er weg. Daher vergesellschafte ich ihn (auch auf Nachfrage eines anderen HH) nicht mehr mit fremden Rüden.

      Wenn er grundsätzlich noch am Kontakt mit Rüden interessiert wäre, wäre das sicher etwas Anderes. Aber auch da beobachte ich es immer wieder, dass Rüdenbegegnungen mit "Spielen" meist nichts zu tun haben. Da wird imponiert, sich umkreist, böse Blicke ausgetauscht. Wenn man Glück hat, geht ein Rüde irgendwann weg. Wenn man Pech hat, entsteht eine Rangelei. Muss ich nicht haben.

      Wir hatten letztens eine Situation, da war ich mit Newton und seiner Freundin unterwegs. Die beiden haben gerade zusammen geschnuppert, als ein Goldie-Rüde dazu kam. Der war natürlich direkt an Newtons Freundin interessiert. Sie aber nicht an ihm. Als er ihr dann folgte, hat Newton sich in den Weg gestellt und ihm klar gemacht, dass er von besser von dannen ziehen sollte... :hust: Hat er dann auch anstandslos gemacht. Wenn das jetzt zwei Rüden gewesen wären, die beide auf Krawall gebürstet gewesen wären, hätte es sicher geknallt.

      Wie viel Wert legt dein Sino denn auf die Begegnung mit Rüden? Wenn er selbst nicht scharf drauf ist, bzw. sich nicht "neutral" gegenüber ihnen verhält, würde ich ihn nicht dazu zwingen, mit anderen Rüden Kontakt aufzunehmen.

    • Kontakt zu wirklich gut sozialisierten Hunden (sofern man solche denn mal findet - all zu häufig sind die ja nicht) schaden eigentlich nie. Was aber eben auch daran liegt, dass ein gut sozialisierter Hund sich anderen Hunden nicht aufdrängt und somit auch kein Direktkontakt erzwungen wird.


      Das ein Rüde, wegen einer einmaligen Begegnung mit einem anderen souveränen Rüden sofort weiß, wo nun sein Platz in der Welt ist und deshalb nicht per losprollt dauerhaft halte ich aber für eher unwahrscheinlich.

      Ich denke aber, dass häufig einfach eine enorme Aufregung bei solchen Begegnungen herrscht, wo Hunde angeleint aufeinander treffen - und das dann einfach gepöbelt wird, weil mit der überschüssigen Energie irgendwo hin muss.
      Ich merke das an Brix und Lena ziemlich extrem - wenn wir eine Zeit lang kaum andere Hunde treffen und es auch zu wenig Kontakt kommt, dann sind sie bei Begegnungen weit aufgeregter. Ist dann noch eine Leine am Hund, dann kann diese Aufregung nicht in Rennen oder der gleichen umgelenkt werden.
      Treffen wir aber regelmäßiger Hunde, dann ist dieses "Woaaa, ein Huuuuund. Ein Huuuuuuund" einfach nicht da, weil ein Hund halt nix besonderes dann ist - sind ja ständig irgendwo Hunde. Entsprechend ist auch die Aufregung in dem Maß nicht da.

    • Hi,

      stimmt auf jeden Fall. Nur sind solche HH nebst Hunden recht rar gesät, manchmal ist es ja auch ein Problem des Kennenlernens. Das ist ja immer das schwierige.
      Unser und ist auf jeden Fall so weit bei Social Walks mit anderen größeren Hund mitzulaufen. Bei kleinen bis ganz kleinen wären wir noch etwas vorsichtig.
      In einer Hundepension ist Sino mit anderen Hunden auch recht gut klargekommen, die Vielzahl der Begegnungen hat ihn allerdings wohl ein wenig gestresst.

      Unser hat leider nur zu einem Rüden regelmäßig Kontakt und es läuft gut. Ich würde mir aber mehr Männerfreundschaften für ihn wünschen. Ich denke dass hätte einen super beruhigenden Einfluss. Regt sich der Kumpel nicht auf bei anderen Hunden kann ich auch ruhig bleiben, vielleicht in diesem Sinne. Erfahrungen hab ich aber leider damit nicht...

      LG

      Mikkki


      PS: Zwingen tun wir Sino niemals, egal was es ist. Die Umstände bei dieser Begegnung erschienen jedoch so günstig dass wir es mal versucht haben. Es war halt die Erwartungsaltung das nichts passiert auch wenn sich die beiden nicht so mögen.

      War ja dann auch so. Begegnungen an der Leine gibts bei uns nie und um Rüden machen wir ansonsten auch kleinere Bögen. Gerade dann wenn der andere schon fixiert oder eine Bürste zeigt.

    • Hi,
      bei unserer Hundedichte hier kann man es eigentlich nicht schaffen Begegnungen mit anderen Rüden gänzlich zu vermeiden. So auch heute wieder. Ich hatte Sino rechtzeitig angeleint als sich ein HH mit vermutlich Husky -Spitz Mischung näherte.
      Dieser Hund lief frei, auf meine Frage hin erfuhr ich, dass der Rüde kastriert war.

      Auf meine weitere Frage hin wie friedlich der Hund sei, kam die Antwort seiner sei nie auf Krawall aus, und bei einem Knurren von meinem würde seiner schon gehen. Die Einschätzung war für mich wichtig, denn das Tier trabte langsam aber zielstrebig auf uns zu. Mein Problem zusätzlich: So viel Fell, ich konnte weder Gesichtsmimik ablesen noch feststellen ob er eine Bürste zeigte. Rutenbewegungen zwar entspannt, aber ich bin da vorsichtig.

      Annäherung bis auf 1m war okay, Sino hatte sich hingelegt, bewegungslos und ich wusste immer noch nicht was ich von der ganzen Sache halten sollte.
      Schnüffeln wollte Sino nicht und er stand langsam auf, für mich zu langsam, das erste Zeichen für mich dass er auf den anderen keinen Bock hat.
      Sino fing dann auch an zu grummeln und der andere - Mist- bewegte sich nicht 1 mm weg, von wegen er geht. Ich wandte mich dann schnell zu dem anderen HH und verlautbarte dass es jetzt dringend Zeit wird seinen Hund einzusammeln.
      GsD stand er auch relativ dicht und bekam seinen Hund am Geschirr zu fassen.

      Ich sagte dann zu Sino komm wir gehen jetzt und er kam dann auch sofort mit, entspannt war er aber ganz und gar nicht. Erst bei Abstand 10 m gabs Entspannung bei uns.

      Ich kann nicht mal sagen ob der andere gedroht hat, wie gesagt, einfach zuviel Fell.

      Unsicher bin ich auch ob der andere HH mit seiner Einschätzung recht hatte, auch das muss man mit ins egene Kalkül ziehen.

      Und dann noch einer an der Leine der andere nicht, auch schon Mist.

      Aber was soll man machen. Die Situation wirkte unwirklich harmlos, ein Abblocken wäre zunächst viel zu viel gewesen und ganz ehrlich zwischen solche 2 Hunde stell ich mich auch nicht, Hundepower satt.

      Man kann nur immer hoffen dass auch der andere HH verantwortlich ist und sein Tier auch immer zu deuten weiss. Aber wie geschildert auch das ist keine Garantie. Ein Aleinen des Tieres wäre mir lieber gewesen hab ich mir nachträglich überlegt, aber der andere HH hatte sich anders entschieden.

      Einerseits würde ich mir wünschen, dass Sino auch weitere männliche Spielpartner hätte, aber andererseits ist das nicht ganz ohne.

      LG

      Mikkki

    • @Mikkki

      Meine Erfahrung nach 10 Jahren aktiver Hundehaltung : 8 von 10 HH können ihre Hunde bzw. die Situation, in der sie sich befinden oder in die sie sich begeben , NICHT einschätzen.

      Ich würde ruhige Begegnungen trainieren, würde den Hund bei mir behalten und ihn sich nicht hinlegen lassen.

      Das " vorher Absprechen" halte ich für sinnfrei wegen siehe oben.

      Ich kann deinen Wunsch nach Rüdenbegegnungen verstehen.

      Das ganze sollte dann aber auch strukturiert ablaufen.

    • Hi,

      die Aufgabe ist es ja gerade da etwas Struktur reinzubekommen auch wenn man den anderen nicht kennt. Wie kriegt man das hin??

      Hab ich meinen Hund an der Leine und ich bemerke ein Fixieren kann ich ihn mit einem "Schau " da immer rausholen. Ist er frei legt er sich immer hin , egal ob er spielen will oder sich kampfbereit macht. Zumindest bei ihm fremden Rüden.
      Ein Fuss oder Sitz funktioniert dann nicht gut. Bei Hündinnen löst er immer in Richtung spielen.
      Abrufen kann ich aber in jeder Situation egal ob ein fremder Hund da ist, oder Wild.

      LG

      Mikkki

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