Was hat sich verändert nachdem ihr einen Hund hattet?

  • Ich hatte ja damit gerechnet, dass ich ordentlicher werden müsste, weil ich es von unserem Familienhund früher so kannte, dass man nichts halbwegs essbares stehenlassen konnte.
    Brauchte ich bei Jil nicht. Sie frisst nur Sachen, die auf dem Boden liegen und so katastrophale Zustände herrschen bei mir auch nicht.

    Aber meine Unordnung ist durch den Hund tatsächlich schlimmer geworden. Da ist einfach soviel Kram, den man ständig braucht und der deshalb bei mir auch immer griffbereit rumliegt: Wanderschuhe, Gummistiefel, Gassibauchtasche, Outdoorklamotten, Hundehandtücher, Staubsauger, Leine und Halsband sowieso, und dann hier noch ein Wassernapf und da noch ein paar Dummies und eine Tüte Leckerchen... Und frei von Hundehaaren ist nichts, was ich besitze. Mich stört das nicht, sonst wäre ich ja anders organisiert. Aber ein unaufgeräumtes Zuhause ohne Hund sieht schon adretter aus als meins mit Hund.

  • Das ist irgendwie schade, dass du scheinbar so viele Einschränkungen erlebst seitdem der Hund da ist.

    Was war denn der Grund für die Hundeanschaffung?

    Als Kind wollte ich schon immer einen Hund aber mein Vater wollte keine Tiere im Haus.

    Als ich dann 24 war hatte ich einen Freund der 2 Pit Bulls hatte und ich hab zum ersten mal eine Beziehung zu Hunden aufgebaut und erfahren wie toll Hunde sind.
    Daraufhin hab ich beschlossen mir selbst einen zu holen mit der Unterstützung von meiner Mutter und meinem Papa. Ohne die wäre es nicht gegangen.
    Ich habe viele Leute die ihn gerne betreuen das ist nicht das Problem aber ich will halt selber gern am meisten Zeit mit ihm verbringen. Dadurch muss man halt auf einiges verzichten...

  • Seitdem ich Nicki habe hat sich folgendes verändert:

    - ich kann morgens an den Wochenenden nicht mehr beliebig lange schlafen, sie muss immerhin mal kurz raus und dann kann ich meistens auch nicht mehr weiter schlafen
    - Urlaube sind seither ausgefallen, da sie Auto fahren nicht mag und kein Hund ist, den ich unbedingt woanders hingeben kann. Sie hängt sehr an mir und ist dann gestresst. Also bestehen meine Urlaube aus Terrassien und Balkonien und höchstens Allgäu
    - Mein Freundeskreis hat sich komplett umgestellt auf Hundefreunde, Mitglieder der Hundeschule und co., was ich sehr positiv finde
    - Durch Nicki treffe ich zudem viel öfter, vor allem beim gassi, neue Leute aus denen sich dann nette Bekanntschaften entwickeln
    - Ich habe mich mit dem Thema Hund viel beschäftigt, sodass ich Lust bekommen habe, allgemein mit Hunden zu arbeiten und somit in der Hundeschule als Übungsleiter aktiv wurde. Diese Tätigkeit ist seither mein größtes Hobby
    - Ich bin nie alleine, egal wo die Familie ist, egal wo ich bin, mein Hund ist immer bei mir und meine beste Freundin
    - Sie begleitet mich auf meinen manchmal schweren Wegen (Psyche) durch dick und dünn und ist mir dort eine große Stütze
    - Zuhause muss man anders strukturieren, da Hund nicht allzu lange alleine bleibt
    - Haustüren und co können nicht mehr beliebig offen gelassen werden, mehr Konsequenz und vorsicht ist gefragt
    - Das Staubsaugen nimmt um einiges zu
    - Allgemein kann man einfach nicht mehr tun und lassen wie und wann man möchte, mann hat immer die Verantwortung
    - Vor allem unter der Woche und ganz stark im Winter fallen viele andere Aktivitäten, Treffen mit Freunden usw flach, da ich den ganzen Tag arbeiten bin und am Abend die Hunde bespaße. Das ist der fast einzige Punkt, der mich wirklich ab und an nervt, aber auch eher selten.

    Seit Maja da ist kamen dann noch diese Dinge hinzu: (eher auf die Rasse ausgelegt)
    - ein sehr kleiner Hund lebt allgemein gefährlicher, die Aufsicht ist bei ihr definitiv genauer und zeitintensiver
    - Ihre Pflege (Fell, Augen) ist sehr zeitintensiv, da keine Unterwolle und ständig tränende Augen
    - Das GELD. Dieser kleine Hund hat immer irgendwas, ist natürlich bei jedem anders, unsere Nicki war noch nicht oft beim Tierarzt, aber für Maja haben wir schon einiges liegen lassen. Ohne Hunde ist das Leben natürlich allgemein günstiger, auch bzgl. Steuer, Versicherung, hochwertigem Hundefutter, Urlaub mit Hund und co.

  • Ich war noch nie spontan und meine Freunde haben Anju gerne um sich, weshalb ich sie zu jedem mit hin nehmen kann.
    Ein paar haben sich von mir abgewandt... weil Rottweiler sind ja gefährlich und so... aber vermissen tu ich diese Leute nicht, tut mir sogar ganz gut von denen weg zu sein.

    Meine Gesundheit hat sich zum positiven verändert, ich war in den 2 Jahren Hundehaltung nur ein mal richtig krank und psychisch geht es mir auch viel besser.

    Ich kann nicht mehr ohne Anju in den Urlaub fliegen - jetzt wäre ich eigentlich 3 Wochen in Portugal mit meiner Familie, aber Anju mag nicht ohne mich sein, also bleibe ich bei ihr. Urlaub kann ich mit ihr ja auch innerhalb Deutschlands machen.

    Der Teil der Familie den ich mag, hat Anju voll ins Herz geschlossen, der etepetete Teil meiner Familie findet Hunde eklig. Wenn die zu besuch kommen muss ich also mit Anju woanders hingehen, aber das ist mir auch ganz recht.

    Kontaktfreudiger bin ich auch geworden. Sonst habe ich die Konfrontation mit fremden gemieden, mittlerweile treffe ich mich sogar mit Menschen aus dem Internet. (Aber nur mit Hundehaltern :D)

    Das Geld das ich früher unnötig für Dekokram und anderen Schnickschnack verprasst habe, investiere ich jetzt in meinen Hund, ich habe also auch nicht weniger Geld als vorher.

    Zum negativen hat sich bei mir nichts geändert, ich finde bisher alles sehr positiv.

  • Soooo viel hat sich bei uns nicht geändert, bezüglich Freundschaften hat sich nichts geändert, was auf den Hund zurückzuführen wäre. Ich bin sowieso kein Mensch, der Freundschaften gut pflegen kann, wenn wir weiter entfernt voneinander wohnen. Wenn der Weg zu weit ist, ist eigentlich klar, dass sich bei mir die Freundschaft im Sande verlaufen wird, das ist völlig unabhängig vom Hund. Ich sitze nicht gerne stundenlang im Auto, ich übernachte nicht gerne bei anderen Menschen und ich habe auch nicht so super gerne Übernachtungsgäste bei mir. Von daher hätte sowas bei mir wenig Chancen.

    Was sich verändert hat ist, dass man nicht mal eben spontan nach der Arbeit mit Freunden was unternehmen kann, wo der Hund nicht mit kann. Das geht schon mal, wenn wir das organisieren, aber spontan und öfter eben nicht mehr.

    Was ich am tollsten finde ist, dass ich mit dem Hund eine schöne Ausrede habe, warum ich eine Party früher verlassen muss. Wir sind nicht (mehr) so die Party-Nacht-Menschen und gehen gerne früh Heim. Wir können schlecht sagen, dass wir keine Lust mehr auf die Party haben, aber für den einsamen Hund, der zu Hause wartet, hat jeder Verständnis ;)

    Ansonsten sehen wir unsere Freunde und Famlienmitglieder, die keinen Hund haben, genauso oft wie früher. Der Hund ist aber in der Regel dort auch nicht unerwünscht. Wir haben auch viele tolle neue Bekanntschaften durch den Hund gemacht. Ich bin viel mehr draußen, bewege mich viel mehr und sehe mein Leben als deutlich erfüllter an, seit der Hund da ist.

    Wir reisen sogar noch mehr, seit wir einen Hund haben (was aber nicht auf den Hund zurückzuführen ist). Fernreisen machen wir genauso wie vorher.

  • Also seit Simba da ist, ist mir auf jeden Fall nicht mehr langweilig :D und auch wenn er erst seit knapp 4 Wochen da ist, kenne ich auf einmal so viele Menschen aus meiner Nachbarschaft wie nie (Die Leute wechseln teilweise die Straßenseite um den kleinen Hund mal anzufassen, oder was zu fragen :roll: )

  • Oh Gott das ist jetzt schon so ewig her, dass ich ohne Hund war... aber nun gut, damals war ich 20, jetzt bin ich 27 also verständlich, dass man da nicht mehr so wie früher ist.
    Ansonsten aber hat dazu nicht unbedingt der Hund beigetragen.
    Ich gehe mehr vor die Tür, ich habe weitaus mehr Freunde als vorher und ich habe einige sehr, sehr gute Freunde dadurch erst kennengelernt. Und natürlich sind die in ganz Deutschland verteilt, aber da selber Hundehalter sind wir da eben auch komplett willkommen.
    Flugreisen machen wir eh nicht jedes Jahr und alle 2-3 Jahre sehe ich da kein Problem mit, das der Hund mal 14 Tage bei lieben Freunden verbringt.

  • Zitat
    Zitat

    Meine Gesundheit hat sich zum positiven verändert, ich war in den 2 Jahren Hundehaltung nur ein mal richtig krank und psychisch geht es mir auch viel besser.

    Dito :bindafür:
    Ich werd auf der Arbeit auf meinen gesunden Teint angesprochen
    :roll:
    Ohne Hund ist mir das nie passiert :pfeif: :D

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