Hundetrainer werden / Ausbildung

  • Moin, Moin,
    bin neu hier im Forum und hätte da mal eine Frage. Erstmal die Frage:


    Ist es sinnvoll eine Ausbildung zum Hundetrainer zu machen?


    So jetzt kurz zu meiner Person:


    Ich bin 34 Jahre jung, Kfz-Mechaniker, verheiratet und habe zwei Kinder.


    Seit ca. 16 Jahren beschäftige ich mich mit Hunden und kann mir auch ein Leben ohne Hund bzw. Hunde garnicht mehr vorstellen.
    Meine eigenen Hunde waren: Labrador Charlie, Sibirien Husky Alpha beides
    Rüden (gott habe sie selig) und aktuell sind es zwei etwas kleinere
    Hunde
    Chihuahua Baily Rüde und Chihuahua/Pinscher Mix Negra Hündin.
    Labrador Charlie sowie Chihuahua Baily hab ich im Welpenalter bekommen und von klein auf aufgezogen.
    Alpha habe ich damals im alter von ca. 6 Jahren aus dem Tierheim geholt
    und Ihn dann angefangen auszubilden in zusammenarbeit mit erfahrenen
    Trainern da er Laut Tierheim vorher misshandelt wurde und sehr schwer
    Bindungen zu Menschen aufbauen konnte. Mission wurde mit viel arbeit
    erfolgreich gemeistert.
    Chihuahua/Pinscher Mix Negra wurde im alter von ca. 2 Jahren von einem
    Tiergnadenhof geholt (mit 2 gebrochenen Beinen) auch vom Vorbesitzer auf
    übelste misshandelt. Hab mir auch nach sehr viel zeit ihr vertrauen
    erarbeitet nachdem ich mich um ihre genesung gekümmert habe.


    Das meiste wissen über Hunde hab ich mir selbst durch Lesen von Fachliteratur angeeignet.
    Aber auch durch mehrere Besuche von Hundeschulen und Trainern.
    Meine Familie und Ich verbringen sehr viel zeit mit unseren Hunden. Ich
    kann mir nicht schöneres vorstellen Sonntags die ganze Familie samt
    Hunde einzupacken und zum Strand zu fahren oder einen schönen
    Spaziergang durch den Wald zu machen.


    Geplannt ist für die nächste Zeit einen neuen Husky in unsere Familie aufzunehmen. Diesmal allerdings als Welpe.


    Ich und meine Frau betreuen aktuell auch noch mehrmals die Woche 3 Hunde
    aus der Nachbarschaft da deren Besitzer schon etwas älter sind und den
    Hunden nicht mehr den benötigten auslauf gewähren können.
    Ist zwar ne Menge Arbeit aber es macht uns Spass.
    Muss dazu sagen das wir in nem 3000 Einwohner Dorf wohnen wo man sich halt untereinander noch hilft.


    Unser Garten/Grundstück fast ca. 2000 Quadratmeter wo ich nen kleinen
    agility parcour aufgebaut habe. Wo ich hauptsächlich mit meinen Hunden
    aber auch mit den Nachbarshunden trainiere und spass habe.


    So. glaube das war erstmal genug zu meiner Person und meinen Erfahrungen mit Hunden.


    Jetzt wieder zu meiner oben gestellten frage.


    Lohnt sich also eine Ausbildung zum Hundetrainer?
    Ich würde gerne mein wissen noch um einiges erweitern und man hört halt
    diverse Sachen. Von wegen Ausbildung nicht anerkannt usw.
    Pass auf welche Schule du nimmst. Die meisten taugen nichts.


    In meiner unmittelbaren nähe befindet sich zum Beispiel das Schulungszentrum für Hundetrainer ZIEMER&FALKE.
    Die Internetseite macht einen sehr guten Eindruck und Preislich würde es auch passen.
    Hat jemand evtl. Erfahrung mit dieser Schule? (für mich nur 15-20 Minuten Autofahrt)


    Angestrebtes Ziel nach der Ausbildung zum Hundtrainer. mmh. schwer zu
    sagen. Spiele schon seit längerem mit dem Gedanken meinen gelernten
    Beruf an den Nagel zu hängen. Könnte mir schon vorstellen als
    Hundetrainer erstmal Nebenberuflich und später Hauptberuflich als
    Hundetrainer zu arbeiten.


    Sehr reizen würde mich hinterher auch das Ausbilden von sogenannten
    Assistenzhunden (natürlich nach der dementsprechenden Weiterbildung)


    Freue mich auf eure Antworten.


    MfG

  • Hm - kommt drauf an, was Du willst..... Wenn man davon leben und ne Familie ernähren will, kann ich mir nicht vorstellen daß das klappt. In nem 3000-Seelen-Kaff kriegste mit großer Wahrscheinlichkeit nicht genug zahlungswillige Kunden her, um davon leben zu können, schätz ich mal. es sei denn, die Stundensätze sind dann so hoch (weil ja auch Leerzeiten einkalkuliert werden müssen), daß dann aber erst recht keiner Kunde wird :-) Grad wenn amn selbständig ist, fallen ja n Haufen Kosten an, Versicherungen, Steuern, etc. Ich würd auch mal das Umfeld prüfen, was schon an Konkurrenz da ist in der ganzen Gegend. Wenn die schon net von den Kunden leben können, brauchst es gar nicht zu versuchen, ein weiterer Trainer wir dann auch nicht davon leben können. Richtig Geld verlangen (so, daß man von leben kann) kann man echt nur, wenn man schon nen Namen hat, entsprechende Qualifikationen, oder die Erfahrung nachweisen kann, sodaß die Nachfrage entsprechend hoch ist.


    Wenn mans als Hobby machen möchte, oder einfach, weil man Spaß daran hat, mit Hunden umzugehen, dann "lohnt" es sich schon. Aber nicht im Sinne von finanziell lohnen, sondern für einen selbst.


    Problem bei vielen Ausbildungen ist für mich, daß die alle in eine bestimmte Richtung gehen, nämlich ausschließlich der des Inhabers. Also nicht allgemein nach Lerntheorie, sondern irgendwelchen selbstgetrickten Hunde- oder Rudeltheorien - und erstens sind die zT aberwitzig und unsinnig, und zweitens finde ich, man beschränkt sich mit sowas unnötig - ich will doch für nen auszubildenden Hund ein möglichst umnfassendes Repertoire an Möglichkeiten, ihm was beizubringen, und nicht nur die eine des "Gurus" (der Ausdruck ist an dieser Stelle nicht mal negativ gemeint!), dessen Ausbildung ich grad mache.....


    Und dann kommt bei mir dazu: was ich wiederum seriös fand (und einiges Andere *gg), kann ich mir net leisten :-) :-) :-)

  • ich kenne mich mit hundeschulen in deutschland nicht so gut aus.


    meine ausbildung war schon sinnvoll, das hundewissen.


    meine ausbildung hatte aber auch sehr viel mit erwachsenenbildung zu tun, wie lernen erwachsene, wie spricht man in konfliktsituationen etc. es sind meist die menschen welche einem als trainer probleme bereiten... :)

  • Als Hundetrainer wirst du mindestens genauso viel Zeit mit den Besitzern verbringen, wie mit deren Hunden. Um deren Erziehungsprobleme zu lösen, wirst du häufig die Menschen bearbeiten müssen, nicht so sehr die Hunde. Das muss man mögen und können.


    Dazu finde ich den Blog von Normen Mrozinski immer wieder ganz interessant.
    Zum Beispiel hier: Normen Mrozinski | Die Schwierigkeit ist das Problem

  • Vor lauter "Erwachsenenbildung" und fokussieren auf ein Sammelsurium aus Coaching- und systemischer Therapie Methoden gerät meiner Meinung nach das Handwerk zu sehr in den Hintergrund. Und mit Handwerk mein ich die direkte Arbeit mit Hund plus Mensch in der belebten Umwelt und nicht irgendwelche Hühnchen auf Tischchen.


    Voraussetzung für jegliche Arbeit in diesem Bereich sollte die Freude an der Zusammenarbeit mit Menschen sein. Ohne die gehts nicht, und Defizite in diesem Bereich können auch keine tollen Kommunikationskurse lösen, die überall aus dem Boden sprießen. Besonders kritisch ist auch die Verbreitung von irgendwelchem NLP Hokuspokus auf diesem Sektor.


    Für die einzig sinnvolle Weiterbildung derzeit in Deutschland halte ich diese Truppe KynoLogisch | Wissen um den Hund , denn was einem beim Großteil der Anbieter an angeblicher "Wissenschaft" aufgetischt wird, ist einfach gruselig.

  • Wenn du dich fit genug fühlst, kannst du beim Vetamt direkt eine Prüfung machen und hättest damit die Erlaubnis.


    Ansonsten würde ich schon eine Ausbildung wählen, die euer Vetamt auch anerkennt, alles andere macht dann ja eher wenig Sinn.


    Ziemer & Falke ist sicher nicht verkehrt.


    Aus meiner Sicht kann man hauptberuflich da eher nicht von leben. Denn als Selbstständiger muss du dich auch selbst versichern und hast somit erst mal enorme Kosten, die du erst mal decken musst. Das Finanzamt nimmt auch seinen Teil.


    Du müsstest also erst mal 3000 EUR im Monat verdienen, wenn dir 1000 davon zum Leben übrig bleiben soll. Jetzt mal ganz grob.


    In erster Linie sollte man gerne mit Menschen arbeiten wollen, denn die sind deine Kunden. Das beste Fachwissen hilft dir nichts, wenn du es nicht vermitteln kannst. Dazu gehört eine Menge Didaktik, Gesprächsführung und meistens auch ein bisschen Psychologie.


    Hundetrainer ist auf jeden Fall ein sehr anstrengender Job ohne geregelte Arbeitszeiten, bei Wind und Wetter draußen sein, nicht planbare Einnahmen und viel Organisationsarbeit, nicht zu vergessen, der Bürokram wie Buchhaltung usw.

  • Hallo SnowyDog,


    Du scheinst schon recht viel praktische Erfahrung in der Erziehung und im Umgang mit Hunden zu haben.


    Eine Freundin von mir hat bis vor kurzem eine 7-monatige Ausbildung bei einem Hundetrainer gemacht, der 30 Jahre Berufserfahrung hat und nur mit Brustgeschirr und ausschließlich positiven Methoden arbeitet. Er hat u. a. Rettungshunde für THW und BRK ausgebildet. Die Ausbildung beinhaltete Theorie und Praxis und hat 3.000 Euro gekostet. (Bei Rütter z. B. würde man, soweit ich weiß, ein Mehrfaches dafür bezahlen.)


    Diese Ausbildung ist beim hiesigen Vet-Amt anerkannt worden, und meine Freundin hat dort vorgestern die Prüfung nach § 11 TSchG abgelegt. (Zuvor muss der D.O.Q. Test pro abgelegt werden). Die Tests/Prüfungen zusammen kosten bei unserem Vet-Amt rund 400,-/450,- Euro.


    Frag doch mal bei Deinem Vet-Amt nach, ob Du dort die Prüfung als Hundetrainer ohne vorherige "Ausbildung" absolvieren kannst. Eine anerkannte Ausbildung gibt es derzeit in Deutschland ja eh nicht. Das würde Dich dann einige hundert Euro kosten und bei Weitem nicht so viel wie eine "Ausbildung".


    Erst einmal nebenberuflich einzusteigen finde ich eine gute Idee. Damit verlierst Du nichts. Falls es sich dann tatsächlich lohnt, kannst Du immer noch auf Hauptberuflich umsteigen.


    Viel Glück!

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