verliebt in die Nachbarin...

  • Hallo!

    wir haben seit 3 Wochen neue Nachbarn, sie wohnen in der Wohnung unter unserer Wohnung und besitzen 2 Staffs. Einen Rüden und ein Weibchen, beide schon erwachsen.
    Mein Rüde, Hector, ebenfalls Staff, 1 Jahr alt, ist seit deren Einzug ganz durch im Kopf.

    Wir wohnen in einem Wohnblock, dieser hat 3 Ebenen. Pro Ebene sind 3 Wohnungen. In der unteren Ebene, direkt neben dem Hauseingang, wohnen die "neuen" Nachbarn, dann kommt unsere Ebene und im Obergeschoss wohnt noch ein Chihuahua. 3 Wohnblocks bilden so eine Art "Viereck" in dessen Mitte eine grosse Grünfläche ist. heisst auch jeder der aus den Häusern kommt, muss erstmal diese Fläche überqueren um raus aus der Siedlung zu kommen,

    Vor knapp 3 Wochen rief mich eine Nachbarin an und erzählte mir ich solle mich von den neuen Nachbarn in Acht halten, denn die hätten 2 Sokas und die würden sich aufführen wie irre an der Leine. Da mein Jungspund auch pubertiert hab ich mir keine Gedanken gemacht. Nun hatte ich aber eine Erklärung für das gewinsele meines Rüden (hatte er schonmal als im Wohnblock nebenan eine Hündin läufig war). also den Nachbarn mal draussen gefragt ob die Hündin denn läufig sei. Nein, die würde immer so riechen aber eh keinen ran lassen. ob sie läufig wird, das wisse man nicht.
    Ooook. Dann ist das halt so.

    Seit drei Wochen haben wir hier Terror. Jedes Mal wenn die "neuen" Hunde raus kommen oder vom Gassi in die Siedlung kommen, bellt/jault die Hündin. daraufhin fängt mein Rüde an durchzudrehen. Mittlerweile habe ich auch die Fenster zu, nicht dass er auf die Idee kommt da raus zu springen (sonst hat er immer gerne raus geguckt beim Fenster). daraufhin fängt auch meine Hündin an zu kläffen, sie lässt sich aber beruhigen. der Rüde ist aber noch sehr lange (1-2h) komplett durch den Wind und rennt winselnd durch die Gegend, hechelt, schuppt und haart wie irre. Gassi gehen ist hier auch eine Tortur, da wir ja quasi an der Wohnung vorbei müssen. Sobald unsere Türe aufgeht stürmt er die Treppen runter und vor der Wohnung legt er sich flach hin wie ein Flunder und jammert. dann kann ich ihn hinterher ziehen. natürlich haben wir da gegengearbeitet, er muss warten bis ich absperre, hat auf den Treppen nicht runter zu ziehen, aber sobald wir im Flur sind scheint das Hirn ausgeschaltet zu werden. vor der Haustor geht es weiter. die Hunde scheinen direkt vor dem Haus zu pinkeln. meinen habe ich eigentlich wegen der Fussball spielenden Kinder verboten in die Wiese zu pinkeln. nun, Hector klebt mit der Nase am Boden und röchelt wie ein Trüffelschwein. das Problem ist eben, ich MUSS an den Stellen vorbei, da diese wirklich DIREKT vor der Haustür sind. Ansprache kann ich vergessen, der hört nichts mehr. meist muss ich ihn weiter zerren (bei 27kg ganz lustig...). Aus der Siedlung raus gibt es nur einen Weg und eine Art "Hintertüre". Mittlerweile nehme ich die Hintertüre, auch wenn ich dafür durch den Matsch muss, denn auf dem normalen Weg ist er nicht mehr ansprechbar. kaum sind wir aus der Siedlung raus will er zurück, jammert, jault. markiert, vergisst oft Haufen zu machen. wirklich entspannt ist er nur wenn wir mit dem Auto wo hin fahren oder wirklich weit gehen. so eine Runde um den Block ist im Moment eine 50-50 Chance dass er seine Geschäfte erledigt. beim Heim kommen dasselbe Theater, ab Eingang in die Siedlung klebt die Nase am Boden oder ist oben in die Luft gerichtet und es wird gewinselt, gezerrt wie irre, usw. auf Ansprache reagiert er überhaupt nicht mehr.

    heute gab es den Supergau. die Hunde waren mit meinem Freund spazieren während ich gekocht habe. am Fenster sah ich dass die Nachbarn in die Siedlung biegen (ca 100m von der Haustür entfernt), ich hab noch zu meinem Freund gesagt komm schnell hoch damit wir den Stress nicht noch mehr verstärken. die Hündin hat wieder unten gebellt, da befanden sich mein Freund und die Hunde aber schon in der Wohnung. Mein Freund geht ins Bad Hände waschen, ich koche weiter, aufeinmal höre ich lautes geknurre und Hundegeprügel, renne aus der Küche raus und sehe dass unsere Türe offen steht. Hector hat die Wohnungstüre geöffnet. da wir so eine Türe haben die man von aussen nicht öffnen kann haben wir nie abgesperrt untertags. dass Hecci die Klinke bedienen kann und eine eigentlich schwere Türe nach innen öffnen kann, daran haben wir nicht gedacht. also sind wir beide runter gestürmt, da hatte die Nachbarin Hecci schon am Nacken und die Türe zur Wohnung zugehauen. er dürfte in die Wohnung gerannt sein und das fand der eigene Rüde natürlich doof. wir können echt von Glück reden dass es bis auf ein paar Kratzer nix gab und dass die Nachbarn Hecci schnell genug gepackt haben. ich habe mich entschuldigt, erklärt dass er wohl die Türe geöffnet hat und nochmals gefragt ob die Hündin läufig sei. nein, sei sie wohl noch nicht.

    Da Hecci überhaupt nicht mehr ansprechbar war und nur zur Türe wollte haben wir ihn zum Runterkommen in die Box gesteckt wo er fast 2h gejault hat. immer als er sich kurz beruhigt hat haben wir ihn raus gelassen, zu uns geholt auf die Couch. keine Chance, er hechelte wie irre und visierte nur die Türe an. halten ging auch nicht, er wehrte sich mit vollem Körpereinsatz und sobald er am Boden war rannte er zur Türe wo er hochsprang. die war jetzt natürlich abgeschlossen. nach 2h hatte er sich endlich beruhigt, so dass er neben uns sitzen konnte. dennoch stand er bei jedem Geräusch vor der Türe und winselte.


    diese Situation ist für ihn eine Qual (und auch für uns). er hat auch beim Alleine Bleiben wieder einiges angekaut, schuppt und haart stark (macht er immer bei Stress). sein Dauerstress stresst auch Ziva, meine Hündin, wieder.
    er wird wirklich genug bewegt, Kopfmässig ist er auch ausgelastet. ich weiss nur nicht warum er so stark auf diese Hündin reagiert und wie ich daran arbeiten soll. die Distanz zum Reiz gibt es nicht, sie wohnen halt unter uns und wir müssen jeden Tag mindestens 8x an deren Türe vorbei und genauso mindestens 8x an den Pipiflecken vorbei...

    ich werde die Tage mal zum TA zu gehen und dort nach Rat fragen. aber unter Drogen setzen möchte ich den Hund auch nicht...ein Chip wirkt erst nach 4-6 Wochen und ob das bei gerade mal (heute genau) 1 Jahr nicht zu früh ist? er ist im Kopf noch ein richtiges Kind, die Möglichkeit zu reifen soll er schon noch bekommen.


    Hat vielleicht jemand Tipps um die Situation ein bisschen zu entspannen?

  • oje, ihr armen.
    musste grad schmunzeln, wobei ihr mit sicherheit nix zu lachen habt.
    vielleicht magst du bachblüten versuchen?
    wäre sozusagen die öko-variante zu den medis?

    hab hier noch nen thread zu gefunden (schon alt):
    Notfalltropfen bei "verliebtem " Rüden ?

    find ich persönlich nicht so.

    ich meinte mich auch zu erinnern, dass mönchspfeffer bei verliebten rüden empfohlen wurde (in foren), allerdings hab ich zum mönchspfeffer diese seite hier gefunden:
    Mönchspfeffer
    daher denk ich, passt vielleicht nich so.

    bin aber auch ein LAIE. also bevor du dich für homöopathische mittel entscheidest, auf jeden fall zum heilpraktiker/homöopathen gehen.

    ansonsten, meine hündin hat ja während ihrer stehtage auch reagiert, wie ich nur rollige katzen kenne. bei ihr hat aber räumliche begrenzung geholfen, was bei euch ja nicht zu helfen scheint.

    was andres fällt mir grad leider auch nicht ein, sorry. alle anderen gedanken, die ich hab, beinhalten distanz :/

    vielleicht hilft euch ein bisschen analyse, wann und durch was er runter kommt erst mal für jetzt?
    oder kommt er gar nicht runter, sondern ist dann nur irgendwann erschöpft?
    wenn er runter kommt, dann drauf achten, was der auslöser war. ihn dann versuchen, auf diese weise immer öfter runterzufahren.

    achje. ganz starke nerven wünsch ich euch und viel energie. ich fühle mit euch.

  • Ich würde dem Buben aber mal ganz schnell klar machen, dass ich sein Verhalten sch**** finde.

    Ansonsten würde ich nicht groß darauf eingehen. Nicht bemitleiden, etc. Darf er sich immer so "ausleben"? Ich würde ihn jetzt in allen Bereichen ganz stark reglementieren. Atmen darf er noch ohne Erlaubnis. Sonst nix.

  • Wow, das hört sich echt krass an.
    Ich denke mal, dass dein Jungrüde momentan mit seinen Hormonen nicht so klar kommt. Der lernt ja grad erst alles rund um seine Sexualität kennen und kann sicher so Einiges an "verlockenden" Düfen noch nicht einordnen und kompensieren.
    Wenn die Hündin nicht läufig ist, ist ja für euch nicht absehbar wann und ob sich das StressLevel eures Rüden irgendwann mit vortschreitendem Erwachsenwerden bessert.

    Normalerweise rate ich nicht direkt zu einer Kastra. Aber vielleicht wäre hier der Test mit einem Kastra-Chip eine Idee. So könnt ihr mal schauen, wie sich unter dessen Wirkung euer Rüden verhält.
    Ansonsten viele mir auch nur Bachblüten-Therapie ein.

    Ich drücke euch die Daumen, dass ihr einen Weg findet.

  • Ich würde dem Buben aber mal ganz schnell klar machen, dass ich sein Verhalten sch**** finde.

    und was soll das bringen? ich haue ja einem Hund der Angst hat auch nicht deswegen auf den Schädel...
    mal davon abgesehen dass er einen Anschiss nichtmal mitbekommen würde. er ist schon im Normalzustand nicht leicht zu beeindrucken.

    Ansonsten würde ich nicht groß darauf eingehen. Nicht bemitleiden, etc. Darf er sich immer so "ausleben"? Ich würde ihn jetzt in allen Bereichen ganz stark reglementieren. Atmen darf er noch ohne Erlaubnis. Sonst nix.

    wie will ich ihm das "ausleben" verbieten? ich kann ihm verbieten vor der Tür zu sitzen, was ich auch tue. aber das Hecheln und den Stress kann ich nicht verbieten.
    und Regeln hat er im Alltag sowieso, wenn auch aus anderen Gründen.

    Wie willst Du denn einem maximal gestressten Hund klar machen, daß sein Streß sch****e ist?
    LG von Julie

    das ist eben mein Problem...ich bekomme ihn nicht auf das Level wo er ansprechbar wäre. im Tunnelblick dringe ich nicht durch. nichtmal Futter (dieser Hund ist der Innbegriff von Verfressenheit) nimmt er wahr. er frisst es wohl, wenn ich es ihm vor die Nase halte, aber mehr nicht. er dreht den Kopf nichtmal für Käse um...

  • Oje ... ich würde mich schleunigst bei Deinem TA informieren, ob Dein Hecor alt genug ist, für den Chip. Ich meine mal gelesen zu haben, dass es ab sechs Monaten möglich ist, wenn der Hund gesund ist. Finde die Seite aber nicht mehr.

    Zumindest bei Charlys erstem Frühling (Türen hat er Gott sei Dank nicht geöffnet) wirkte der Chip innerhalb weniger Tage deutlich entspannend in Bezug auf die Gerüche schicker Ladys ...

    Für einen jungen Rüden muss meinen Beobachtungen nach eine Hündin nicht zwangsläufig heiß sein, damit er verrückt nach ihr ist ... er ist noch zu unerfahren, merkt teilweise bei Direktkontakt nicht mal, dass die Dame kastriert ist oder es gar ein kastrierter Rüde ist.

    Eine sehr hormongesteuerte Zeit, der erste Frühling. Schwierig zu händeln, da noch mitten in der Erziehungsphase - mit einem Jahr hört ein Hund einfach noch nicht so gut und lässt sich ab-/umlenken. Wie auf Drogen scheint es. Charly hatte einen einzigen 6-Monats-Chip, der mit 18 Monaten gesetzt wurde. Heute ist er drei Jahre und wieder voll intakt. Klar, die Mädels interessieren ihn immer noch, aber er verliert nicht mehr die Nerven und ist wie damals vollkommen unansprechbar - also so richtig aus dem Häuslein. Er nimmts heute "mit Würde", dass er da ja nicht hin kann/darf ... oder sie ihn nicht will. Freilauf kein Problem (bis auf die Stehtage ...).

    Ansonsten könnte man vielleicht ein Zusammentreffen mit dem Mädel arrangieren und ein paar Gassigänge gemeinsam unternehmen. Unser Charly hat (vor und nach dem Chip) bei läufigen Hündinnen, die ihn strikt ablehnten, deutlich weniger die Nerven verloren ... da musste man nur in den Stehtagen aufpassen, denn dann ließ und lässt er sich nicht abwimmeln/ablenken. Von daher: Leine.

  • Sicher kann man Stress nicht verbieten, aber ich würde noch konsequenter darauf achten, dass er z.B. gar nicht erst an Pipistellen schnuppern kann (notfalls kurz am Halsband nehmen und , kein liegen vor der Tür erlauben wenn er sich da hochschießt, gleiches bei Fenstern etc. Meiner Erfahrung nach kann man das Reinsteigern schon auch etwas steuern, wenn man die Ansätze unterbindet.


    Ansonsten habe ich trotz Skepsis die letzten Wochen bei Stress sehr, sehr gute Erfahrungen mit der Fütterung von Nahrungsergänzung mit L-Tryptophan und B Vitaminen gemacht. Das gibt es auch für Hunde schon als fertige Mischungen von Diversen Herstellern, allerdings um ein vielfaches teurer und beim Menschen arbeitet man bei unruhigen Verstimmungen im Prinzip auch damit. Wäre mir eher einen Versuch Wert als irgendwelche Tröpfchen ohne Wirkstoff.

    Wenn du da Interesse hast, kannst du mir gerne eine PN schreiben, dann suche ich raus was genau und auf welcher Grundlage.

  • was mir eben noch einfällt, was ich bei meiner gemacht habe, ist gegensteuern mit anderen gerüchen. ich hab das draußen gemacht, fällt bei euch vielleicht weg oder ihr könnt es abgeändert und auf hecci abgestimmt probieren.

    ich bin bei meiner die letzte pipi-runde zunächst immer an der hauptstraße lang und zu zeiten, als kaum noch wer unterwegs war. dann bin ich mit ihr gezielt zu dönerbuden etc. -ließe sich bestimmt auch mit anderen gerüchen machen- um sie so durch andere gerüche auf andere gedanken zu bringen. ob sie die gerüche davor dann vergessen hat oder einfach nur kurzzeitig abgelenkt war, weiß ich nicht. vielleicht ist das für euch eine möglichkeit.

    ansonsten vielleicht mit den nachbarn absprechen oder schauen, wann die rausgehen, dass man nicht gleichzeitig rausgeht.

    die idee vonner gemeinsamen runde, am besten nur mit der hündin, wenn die nachbarn mitspielen, finde ich auch nicht schlecht.

    ansonsten schließe ich mich @bordy an. wirklich strikt darauf achten, dass im hausbereich die nase auf keinen fall auf den boden kommt, damit er sich nicht festschnuppern kann.

    vielleicht könnt ihr ja irgendwas supertolles mitnehmen, an geruch und ihn so dann etwas umlenken im hausbereich?

    ansonsten würde ich eben die gerüche, an der haustür liegen etc. unterbinden/vermeiden und dann aber direkt auch geruchliche ablenkung anbieten.

    ich hab meine, als sie super aufgeregt war, auf die seite gelegt und gestreichelt/massiert. sie war dann immer noch aufgeregt, aber nur noch halb so stark. vielleicht hilft euch sowas in der art bzw. aufmerksamkeit und beruhigend einwirken.

    evtl woanders ein entspannungssignal aufbauen. :ka:

    das mit dem mönchspfeffer fand ich, wie gesagt auch verwirrend. :ka:

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