Quatschhund erziehen - Angst Fehler zu machen

  • Hallo ihr lieben, heute komme ich mal mit einem Anliegen.


    Und zwar lebt Barney jetzt seit 8 Monaten bei mir und die Bindung ist ausgesprochen gut geworden und wir arbeiten eifrig daran seinen Jagdtrieb umzulenken.
    Das ist auch garnicht das Problem, sondern, dass ich Angst habe hier anderweitig die Erziehung schludern zu lassen.
    Ich bin "alleinerziehende" Hundemami, er hat nur mich und wir machen auch viel Quatsch zusammen, weil er eh so ein lustiger Kerl ist, der den ganzen Tag nur Party macht :D


    Jetzt hat sich bei uns halt irgendwie der Schlendrian eingeschlichen bei manchen Dingen, wo ich nicht genau weiß wie ich damit umgehen soll.
    Er kommt aus dem Ausland und war bereits ca. 1 Jahr als ich ihn bekam, da war er recht schüchtern, ist aber jetzt sehr aufgeblüht und benimmt sich im Moment mehr wie ein 3-Monatiger Welpe, also so komplett vom Verhalten her (mir gegenüber, anderen Hunden gegenüber, tollpatschig hoch 10, alles ist toll und super und muss erstmal inspiziert werden etc.)


    Ich schildere einfach mal die "Probleme" die wir haben:
    - wenn andere Hunde ihn nicht beachten, nicht mit ihm spielen wollen, dann geht er nach quasi endlosen Stupstiraden dazu über die Hunde anzubellen. Er bleibt dabei stets freundlich und fordert auf, schleudert überschwänglich seine Ohren hin und her und bellt halt. Ich befürchte, dass er sich das bei seiner "Spielfreundin" abgeschaut hat. Ich will ihn ungern in so einer Situation mit einer Wasserpistole angehen, dafür störts mich dann doch nicht genug...(bin ich zu weich? :fear: ) Ansonsten bellt er garnicht (außer s. Punkt 3 ;) )


    - Vorm spazierengehen freut man sich natürlich immer nen Ast. Nur lebe ich in einem Mehrfamilienhaus mit hellhörigem Treppenhaus, und Mr. "Ich basel mal eben überall gegen" soll da auch gerne weiter akzeptiert werden. Er dreht sich 10000 mal im Kreis, wirft sich gegen Schrank und Tür und hyperventiliert fast, fällt fast hin weil er kaum noch weiß wohin mit seinen Beinen. Wir üben das jetzt seit 6 Monaten und eigentlich weiß er auch, dass er sich hinsetzen soll, tut es dann auch irgendwann, aber kann kaum still sitzen, steht immer wieder auf und fängt an zu jaulen sobald er sitzen soll. Ich versuche schon komplett ruhig zu bleiben, ihm nur das Kommando zu geben und wenn er es nicht tut "ignoriere" ich ihn solange bis er sich irgendwann hinsetzt, weil ihm einfällt "Achja, so funktioniert das ja" - sobald er sitzt lobe ich überschwänglich. (Ob das die Nachbarn so toll finden? :D ) Wo liegt mein Fehler?



    - Wenn wir irgendwo hingehen wo es supertoll ist, also seine Lieblingsspazierstrecken die er kennt, oder die Hundeauslauffläche, fängt er natürlich an sich hin und wieder in die Leine zu schmeißen, besinnt sich dann aber eines Besseren, leinenführig ist er nämlich eigentlich schon ganz gut. Dann fängt er aber an sich an der Leine zu drehen, zu kleffen wie ein irrer, das ist schon fast ein winseln und schreien, und das macht er dann auch mal gerne mehrere kilometer weit, so dass die Leute schon denken ich tu' meinem Hund was an :ka: Er hört dann letztendlich damit auf sobald er das erste mal den MEGAGERUCH in der Nase hat, so erkläre ich mir das zumindest. Das kann aber immer Unterschiedlich sein. Auf der Hundewiese hört er natürlich auf sobald wir am Tor sind. (Und fängt dann wieder an wenn ihn keiner beachtet haha :D )


    - Wenn wir spazieren gehen und Leute an uns vorbeilaufen dreht er sich manchmal ruckartig um um denen von hinten in die Kniekehlen zu stupsen :omg: Das passiert zwar ziemlich selten, aber ich verstehe auch da das Muster nicht nach dem er das macht oder eben nicht macht. Danach guckt er immer so als freue er sich nen Keks. Versteh' ich nicht. Und die betroffenen Personen denken natürlich zurecht erstmal ich würde eine Bestie auf sie loslassen. Würde das auch nicht so toll finden. Wenn ich ihn allerdings ganz ganz kurz nehme wenn wir an Leuten vorbeigehen, dann fängt er an sich richtig penetrant dafür zu interessieren, nach dem Motto "wenn frauchen mich kurz nimmt muss ja irgendwas sein" und hängt sich dann total in die Leine und streckt alles was er hat in richtung Passant. Das kanns irgendwie ja auch nicht sein.


    Vielleicht fällt mir gleich noch was ein, dann editiere ich das hier mal :D


    Versteht mich nicht falsch, Barney ist ein Traumhund, und er macht viele Sachen ganz selbstverständlich einfach toll :)
    Ich habe nur Angst jetzt in diesem Alter irgendwas super wichtiges zu verpassen. Wenn ihr jetzt alle sagt "Chill mal, das ist halt sein Charakter" könnte ich damit schon irgendwie leben, ich will nur nicht in 5 Jahren da stehen und mir denken "Hättest du doch damals direkt..."
    Vielleicht hat ja der ein oder andere eine Idee :)


    Liebste Grüße!

  • Es liest sich für mich als wäre der Hund konstant auf 180... Ich würde da in allererster Linie ganz viel Ruhe reinbringen.


    Wenn der Hund dann wieder auf einem Level ist, auf dem er überhaupt aufnahme- bzw. lernfähig ist, kann man mit der Erziehung beginnen..,

  • - wenn andere Hunde ihn nicht beachten, nicht mit ihm spielen wollen, dann geht er nach quasi endlosen Stupstiraden dazu über die Hunde anzubellen. Er bleibt dabei stets freundlich und fordert auf, schleudert überschwänglich seine Ohren hin und her und bellt halt. Ich befürchte, dass er sich das bei seiner "Spielfreundin" abgeschaut hat. Ich will ihn ungern in so einer Situation mit einer Wasserpistole angehen, dafür störts mich dann doch nicht genug...(bin ich zu weich? ) Ansonsten bellt er garnicht (außer s. Punkt 3 )

    Wasserpistole?
    DICH stört es nicht?
    Äh, schon mal überlegt, ob das vielleicht die anderen Hunde stört?
    Endlose Stupstiraden sind nicht freundlich, unterbinde das! Und zwar ohne Wasserpistole oder ähnliche Witze.

  • Es liest sich für mich als wäre der Hund konstant auf 180... Ich würde da in allererster Linie ganz viel Ruhe reinbringen.

    Er ist - ich schwöre! - nicht immer so. Ich hab ja jetzt nur die Situationen erläutert in denen er tatsächlich so ist. Normalerweise ist er sehr ruhig und arbeitet auch gut mit, aber in oben genannten Situationen weiß ich einfach nicht wie ich das richtig angehe.


    Wasserpistole?DICH stört es nicht?
    Äh, schon mal überlegt, ob das vielleicht die anderen Hunde stört?
    Endlose Stupstiraden sind nicht freundlich, unterbinde das! Und zwar ohne Wasserpistole oder ähnliche Witze.

    Hab das bis jetzt echt noch nicht so gesehen, weil ich nicht das Gefühl habe, dass es die anderen Hunde stört, eigentlich geht das immer recht "entspannt" ab, Barney zieht sich auch mal zurück. Nur bei manchen Hunden fängt er dann eben aus der Ferne an zu bellen.
    Also sofort anleinen wenn er stupst?

  • Hallo,
    Du hast geschrieben, wenn er vor dem Gassi endlich sitzt, lobst du ihn überschwänglich...
    Evtl. pusht ihn das es recht auf.
    Ich würde ihn einfach mit einem ruhigen "fein", oder kurzem über den Kopf streicheln loben.
    Oder am besten einfach damit, das es erst raus geht, wenn er ruhig ist, das ist dann ja an sich schon eine Belohnung.
    LG

  • Also sofort anleinen wenn er stupst?

    Zum Beispiel. Oder umlenken oder wirkliches freundliches Verhalten bestärken oder tatsächlich am Kern der Sache arbeiten: Ruhiges Verhalten und Frustrationstoleranz trainieren.

  • Hallo,
    Du hast geschrieben, wenn er vor dem Gassi endlich sitzt, lobst du ihn überschwänglich...
    Evtl. pusht ihn das es recht auf.

    Werd ich dann mal versuchen. Das Problem ist ja eher das "bevor er sitzt", sobald wir dann draußen sind ist alles wieder ganz normal und er tapst fröhlich neben mir her.

  • Klingt so, als würde er sich schon reinsteigern, wenns an die Tür geht oder du die Leine nimmst ?
    :???:

    Wenn ich an die Tür gehe noch nicht, ich lasse ihn auch manchmal zu Hause, das interessiert ihn auch nicht. Manchmal fängt es an wenn ich die Leine nehme, manchmal wenn ich sage "na komm", manchmal wenn er einfach begreift, dass er mitkommt.
    Ist auch manchmal so, dass wir spazieren waren, wiederkommen, ich zieh mir nur eben andere Schuhe an und nehme ihn mit zur Arbeit. Wir sind dann nur 2 Minuten drin, und trotzdem macht er wieder nen Aufstand.

  • Ich schildere einfach mal die "Probleme" die wir haben:
    - wenn andere Hunde ihn nicht beachten, nicht mit ihm spielen wollen, dann geht er nach quasi endlosen Stupstiraden dazu über die Hunde anzubellen. Er bleibt dabei stets freundlich und fordert auf, schleudert überschwänglich seine Ohren hin und her und bellt halt. Ich befürchte, dass er sich das bei seiner "Spielfreundin" abgeschaut hat. Ich will ihn ungern in so einer Situation mit einer Wasserpistole angehen, dafür störts mich dann doch nicht genug...(bin ich zu weich?

    Quatsch. Das sehe ich überhaupt nicht als Problem an, bei dem du irgendwie eingreifen müsstest.
    Und auch bei den anderen Sachen liest sich das so, als wäre er einfach ein Energiebündel. Gib ihm einfach nur genug Gelegenheit zum Laufen und Herumtoben - ohne ihn extra zu pushen (also keine Ballspiele z.B.).

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