Animal Hoarding

  • Geld ist natürlich immer ein springender Punkt. Die tägliche Versorgung ist das eine, Tierarztkosten das andere....

    Ich hab mir bei denjenigen, die hier so viele Tiere haben, auch schon öfter gedacht, dass sie bisher offensichtlich sehr viel Glück mit der Gesundheit ihrer Tiere hatten ...

    Ich denk mir schon bei einem chronisch kranken Hund (bei dem ja auch immer noch zusätzlich was sein kann) und einer sehr gesunden Katze (die aber ja auch irgendwann wahrscheinlich altersbedingte Krankheiten bekommt) oft, ob ein Zweithund wirklich drin bzw. vernünftig ist, finanziell und zeitlich und nervlich (man sorgt sich ja ständig) gesehen.

    (Hab nur bis Seite 3 gelesen bisher, aber dazu musste ich jetzt doch kurz was schreiben.)

    • Neu

    Hi


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    • Nur weil man es für sich selbst als "falsch oder nicht sinnvoll" erachtet heißt das doch noch lange nicht, dass man ausschließet dass es für andere das Richtige ist?

      Ich finde es wird doch arg versucht Leuten was schlechtes oder Lästerei anzudichten.
      Ich finde dieser Thread kann nur funktionieren wenn man die Meinungen der anderen akzeptiert und nicht nur damit beschäftigt ist sich gegenseitig was vorzuwerfen.

      Zu Animalhoarding gehört eben auch dass die Versorgung bereits aus dem Ruder gelaufen ist und die Tiere wirklich krank sind oder sich unkontrolliert vermehren. Wenn der Besitzer keine Ahnung mehr hat wieviele Tiere er überhaupt hat und dann trotzdem noch welche dazu holt.
      Dennoch gibt es mMn auch noch einige Vorstufe hierzu, die zwar bedenklich sein können aber nicht zwingend im Animalhoarding enden müssen.

    • Der Zweck dieses Threads war eigentlich nur, dass Lisa wissen wollte, ab wann für uns Animal Hording gegeben ist. Unabhängig von sich selbst, aber wahrscheinlich wurde es ihr mal vorgeworfen und daraus erwuchs die Idee für diesen Thread.

      Und eben, was ist eigentlich Grund für Haustierhaltung? Egoismus, genau wie für Kinder. Man hat daran Freude und wünscht sich deshalb die Tiere. Und manche haben eben noch mehr Freude an mehreren Tieren.

    • Ehrlich gesagt sind mir die Gründe für die Anschaffung völlig egal.

      Ich sehe das Problem im Zeitraum. Ist ja nun nicht so, als hätten sich da über Jahre ein paar Senioren angesammelt, die man natürlich nicht wieder abgeben will. Sondern es kommen sehr schnell sehr viele und unterschiedliche Tiere zusammen, jetzt in diesem Fall. Mich macht das schon stutzig, nicht, weil ich denke den Tieren gehts nicht gut (davon gehe ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht aus) aber wenn das ganze so schnell geht besteht Gefahr den Wendepunkt - ab wann geht es wirklich nicht mehr - nicht zu erkennen.
      In der Haltung vieler Tiere an sich sehe ich also nicht das Hauptproblem sondern wirklich in den vielen Neuanschaffungen. Das KANN süchtig machen, definitiv. Deshalb ist es wichtig die Kurve noch zu kriegen.

      Das darf auf keinen Fall verpasst werden, sonst leidet nicht mal "nur" ein Meerschweinchen sondern echt ganz viele Tiere auf einmal. Das ist schon eine riesen Verantwortung.
      Wann dieser Punkt da ist kann kein Außenstehender sagen, aber mir wärs recht wenn es nicht so weit kommen würde, ehrlich gesagt.

    • Dann interpretiert ihr "weil ich es kann oder konnte" anders als ich.

      Ich schaffe mir ein Fahrrad an, weil ich Fahrrad fahren kann. Technisches Gerät schaffe ich mir an, weil ich es kann. Ich buche eine Weltreise, weil ich es kann.

      Ein Tier schaffe ich mir an, weil ich Tiere sehr gern mag, mit ihm/ihnen zusammen leben möchte und die Möglichkeit habe, es/sie gut zu versorgen.

      Und nicht, weil ich es gerade mal kann.


    • Ein Tier schaffe ich mir an, weil ich Tiere sehr gern mag, mit ihm/ihnen zusammen leben möchte

      Das ist für mich das "weil man mag"

      Zitat

      und die Möglichkeit habe, es/sie gut zu versorgen.

      und das verstehe ich unter "man kann"


      Kommt für mich persönlich wohl aufs selbe raus und ist anscheinend Definitionssache.

    • Nur allein die Tatsache "man kann es", ist für mich kein überzeugender Grund, Tiere (eigentlich auch nur eines) zu halten.

      Für mich war genau das auch ein wichtiger Grund, Hamster zu halten.

      - ausreichend Platz, um alle verhaltensgerecht unterzubringen
      - Bereitschaft, Gehege selbst zu bauen und dafür auch Geld in die Hand zu nehmen
      - Bereitschaft, Futter nach den individuellen Vorlieben zu mischen
      - gut gefüllte TA-Kasse
      - kein Problem damit, auch mal nur "Gehege zu füttern"
      - gesicherter Auslauf für die, die ihn wollten, war vorhanden

    • Wobei ich glaube, jeder definiert das "Können" anders. Die Frage sollte vielleicht lauten "SOLLTE ich (obwohl ich es kann)?"

      Allein aufgrunddessen, dass hier in diesem Thread die Meinungen teils stark auseinandergehen, zeigt doch, dass es keinen gemeinsamen Konsens gibt/geben kann, weil das Thema HALTUNG sehr individuell zu sehen ist. Auch wenn es "geht", dass man viele (verschiedene) Tiere hält, kann das alles weitab von "optimal" sein. Und ich glaube diese schleichende Überforderung, die hier viele angesprochen haben, beginnt mit dem "nicht mehr sehen (können/wollen)", dass einzelne Tiere mit ihren Bedürfnissen untergehen.

    • Hi,

      ich gehöre auch zu denen, die mehr Tiere hält als der Durchschnitt und möchte ein paar Worte dazu schreiben.

      Nach einer langen Rattenhaltungspause habe ich mir 2013 wieder Ratten angeschafft. Mein Wohnzimmerrudel lebt in einem Unidom mit angeschlossenem Dauerauslauf, was für mich inzwischen wirklich das Ideal darstellt, von dem ich auch in Zukunft nicht mehr abrücken möchte.
      Mein Schlafzimmerrudel bewohnt ebenfalls einen Unidom und befindet sich nachts im Auslauf (die Jungs nutzen mein Bad als Auslauf). Mir persönlich geht das ziemlich auf den Keks, weil ich morgens erstmal das Zeug in meinem Bad wegräumen und putzen muss.
      Aktuell leben acht Ratten zwischen 1 Jahr (1) und 2-3+ Jahren (7) hier.
      Ratten sind sehr tierarztkostenintensiv. Um mal ein Beispiel zu nennen: Hodor hatte einen Abzess an der Backe, welchen ich 2x in Narkose entfernen ließ und mehrfach spülen ließ (daneben habe ich täglich selbst gespült). Innerhalb von zwei Wochen haben hier (ohne Notdienst) mal eben 500€ den Besitzer gewechselt. Kurz davor hatte ich bereits andere (tierarztkostenintensive) Todesfälle.
      Nun ist es bei mir aber so, dass ich wusste, auf was ich mich einlasse und mir meine Tiere leisten kann - auch im Alter und bei Krankheit.
      Wenn bei mir irgendetwas ist, weiß ich, dass alle meine Tiere untergebracht sind. Das ist eine Gewissheit, die ich brauche. Ich möchte finanziell unabhängig sein und dennoch die Sicherheit haben, dass meine Tiere nicht irgendwo landen, wenn mit mir mal etwas sein sollte.

      Der Fehler liegt darin, dass oftmals viele junge Tiere in kurzer Zeit angeschafft werden und das über einen längeren Zeitraum hinweg. Ach ja.. eins geht noch, mh.. das geht auch noch... das geht auch noch und den hätte ich auch gerne noch. Was dabei selten bedacht wird ist, dass der Pflege- und Kostenaufwand mit zunehmendem Alter steigt und auch das eigene Leben gerne mal Katastrophen bereit hält. Und wenn dann mehrere Sachen zusammenkommen, funktioniert das System eben schnell nicht mehr.
      Ich habe im Tierschutz oft erlebt, dass so schnell eine dauerhafte Überforderung entsteht.

      Ich persönlich würde nicht so viele Tiere halten wollen. Meine eigenen Ratten lasse ich jetzt auch erstmal aussterben. Es dürfen dann wieder welche einziehen, wenn ich nicht mehr so heftige Arbeitszeiten habe.

      Ich kann übrigens auch mehr Tiere halten, aber eben nicht mehr mit meinem Anspruch, den ich an die Tierhaltung habe.

    • Für mich ist der Grundgedanke bei dem Thema entscheidend. Soll heißen: Warum halte ich so viele Tiere?

      Mein persönlicher Wunsch war es immer, auf einem großen Areal nicht gewollten Tieren ein zu Hause zu geben, vom Pferd bis zum Hamster. Natürlich braucht man den finanziellen und auch personellen Hintergrund, um so etwas zu realisieren. Es geht aber im Grunde darum, verstoßenen und abgegebenen Tieren ein gutes zu Hause zu geben.

      Dem entgegen stehen Menschen, die sich ein Tier nach dem anderen anschaffen, weil sie es wollen. Solang die Tiere halbwegs artgerecht (darüber lässt sich ja immer streiten) gehalten werden, versorgt sind und nicht vernachlässigt werden, ist doch alles gut. Das das nicht in einer 80qm Etagenwohnung geht, sollte klar sein.

      In dem Moment, wo die Haltungsbedingungen und die Anzahl der Tiere nicht dem Umfeld entsprechen, ist für mich die Grenze erreicht. Tiere brauchen Nahrung, Wasser und vor allem Platz.

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