Ganzjährig Wildvögel füttern - ein Austausch
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Moin,
ich hab schon immer gern Vögel gefüttert.... in Wildeshausen durfte ich dann auch endlich so, wie ich immer gern wollte. Rund ums Haus, hier ein Häuschen für die Vögel, dort eines und um die Ecke, ach da passte auch noch was hin. Ich hab unendlich viele Vögel gehabt und es sehr vermisst, als ich umgezogen bin.
Da es im März noch recht kalt war, mit morgendlichen Frösten, hab ich hier angefangen zu füttern. Hier steht - ein ziemlich monströses altes Futterhaus, das ich zu Beginn nur schrecklich fand. Aber ich stellte fest, darin fressen verschiedene Vögel gemeinsam ohne sich zu zanken oder zu jagen.
Und seitdem füttere ich durch und bin überrascht, wie unendlich viele Vögel sich hier jeden Tag einfinden. Ich hab wilde Diskussionen mit meiner Familie, weil man ja im Frühling keine Vögel füttern soll und weil ..... dutzende Gründe.
Nun hab ich mir ein Buch bestellt, "Vögel füttern, aber richtig" und siehe da, das Thema "Winterfütterung" ist mittlerweile wissenschaftlich überarbeitet und es ist sogar richtig, ganzjährig zu füttern, aktiver Naturschutz. Die Vögel würden unsere Hilfe brauchen und könnten in kurzer Zeit sich ernähren und haben, grad in schwierigen Witterungsperioden mehr Zeit um die Jungen groß zu ziehen, weil sie keine Zeit brauchen, selbst satt zu werden.
Und, ein Futterhaus, wie dass, was ich hier stehen hab, wird in dem Buch als "optimal" beschrieben, mit Haken dran, für allerlei Futter zum hängen, Erdnussstangen, Meisenknödel und was einem so einfällt. Aber das hab ich im Alltagsgebrauch schon festgestellt, dass das große Haus optimal ist. Dabie ist es so groß, das sogar Tauben hinein passen und Vögel
Bei mir brütet es an allen Ecken und Kanten, selbst der Zaunkönig brütet unter der Rose, das Einzige was mich traurig macht, ist, dass am WE die Rabenkrähen mein Amselnest in der Sitzecke ausgeraubt haben und das Papa Amsel so tapfer seine Brut verteidigt hat, das er dabei sein Leben lassen musste.... er ist an schweren Verletzungen gestorben. Und so sehr ich weiß "Fressen und gefressen werden" so sehr tut es mir trotzdem leid, ich hab mich auf das Ausfliegen der Küken schon so gefreut.
Wer von Euch füttert denn auch und welche Vögel besuchen Euch? Regelmässig oder selten? Was füttert Ihr? Macht Ihr Futter selbst? Und wo kauft ihr? Im Sommer ist`s ja nicht ganz so einfach.
Sundri *neugierig*
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Hi
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Wir füttern auch, aber aktuell kommen wenige, die finden scheinbar ohne uns genug.
Von dieser klassischen Winterfütterung sind wir auch weg, wir fangen schon recht früh an das Futter rauszuhängen.
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Die Vögel würden unsere Hilfe brauchen und könnten in kurzer Zeit sich ernähren und haben, grad in schwierigen Witterungsperioden mehr Zeit um die Jungen groß zu ziehen, weil sie keine Zeit brauchen, selbst satt zu werden.
Sehe ich irgendwie anders.
Ich füttere Vögel auch sehr gerne, aber ausschließlich bei dauerhaft geschlossener Schneedecke.
Einfach, weil ich es nicht für richtig halte, Wildtieren den Selektionsdruck zu nehmen. Es überleben so auch Tiere, die sich unter normalen Voraussetzungen nicht vermehren würden und geben ihre nachteiligen (für die Art) Gene weiter. Sogesehen ist es schon nicht ganz richtig, bei geschlossener Schneedecke zu füttern, nur gibt es hier im Umkreis von 30 km keinen Wald, der größer als ein paar ha ist, wo es bei massivem Schnneefall etwas geschützter wäre.
Übrigens ist mein Garten trotzdem voller Vögel: Fasane, Wildenten, Zeisig, Meisen, einen Specht gab es auch schon hier und einige andere.
Und natürlich 100e von Spatzen -
Wir füttern ganzjährig, d.h. meine Eltern bei sich daheim und ich bei uns. Ganzjährig deshalb weil viele Bauern spritzen und die Vögel die dieses Getreide fressen davon sterben können oder aber zumindest gesundheitliche Probleme bekommen können.
Am Anfang haben meine Eltern immer die Tauben weggejagt weil sie nicht wollten, das sie den anderen Vögeln das Futter wegessen aber jetzt akzeptieren sie die Tauben etwas. Bei uns wurde auch schon ein oder zwei Tauben von Greifvögeln gerissen, dass fanden wir schon etwas traurig aber haben uns auch gefreut das es bei uns einen Greifvogel gibt der sogar im Winter auf unserem Dach schläft. (wir haben das höchste Haus in der Straße :))
Meine Eltern haben verschiedene Futterstellen, Nistkästen, einen Teich zum planschen und sie hängen noch diverse Stangen auf (Erdnüsse usw).
Im Winter gibt es einiges an Kraft- und Fettfutter aber so gut wie keine Insekten und Frühjahr gibt es einige Samen und Früchte und Mehlwürmer, im Sommer gibt es dann ein paar Insekten, Samen und Früchte aber kein Fettfutter mehr. Damit fangen wir dann so langsam wieder im Herbst an.
Bei uns daheim fliegen:
Elstern (benehmen sich noch)
Tauben
Amseln
Kohlmeisen
Spatzen
BuchfinkBei meinen Eltern:
Elstern
Amslen
Kohlmeisen, Blaumeisen
Rotkehlchen
Spatzen
Goldammer
ab und an ein Buntspecht
Grünfink
ab und an ein Kleiber
BuchfinkUnd die Tierchen sind frech Wir sitzen am Tisch und die fliegen darüber hinweg, buddeln 1m von den Hunden entfernt nach Würmern, waschen diese dann im Teich und fliegen über den Tisch hinweg zum Nest. :) Am Morgen und gegen Abend ist bei uns immer reger Flugverkehr... manchmal bin ich schon für eine Ampelschaltung.
Wenn dann mal die "Näpfe" leer sind, dann machen die einen Krawall, vor allem die Spatzen, bis man ihnen Futter gibt. Man kann es nicht vergessen -
ich finde, sie haben in unseren verarmten Kulturlandschaften durchaus genug Selektionsdruck.
Grad der Spatz ist ein gutes Beispiel, bei mir brüten Feldsperlinge und die sind in vielen Gegenden bereits vom Aussterben bedroht. Ihnen zu helfen kann nicht den Bestand retten, aber diesen hier vor Ort stützen.
Wenn ich mich an meine Kindheit erinnere, dann gab es damals Unmengen von Sperlingen beider Sorten - heute hab ich solche großen "Schwärme" seltenst gesehen. Oder aber Schwalben.... was gabe s früher für Schwalben und wie sehr muss ich heute nach ihnen Ausschau halten?
bei ausschließlich geschlosserner Schneedecke, so schreiben die Experten, ist das ein Zeitpunkt der zu spät für eine Fütterung ist..... klar finden die Vögel etwas zu fressen, aber viele kommen dann auch um, was nicht sein müsste, würde man füttern. Und, viele Arten sind in Not, wenn man sich die Zahlen ansieht, sinken sie seit Jahren stetig nach unten. Der beste Beginn sei Ende September? Ich hab früher immer später begonnen, so um den ersten Frost herum, denn die Vögel müssen die Futterstelle ja auch erst einmal finden.
Und, eigentlich hab ich auch immer geglaubt, sie würden schon nicht kommen, wenn es draußen genug zu fressen gibt. Dass das hier ganz anders ist, überrascht mich selbst.
Selbst der Buntspecht kommt regelmässig und frisst Erdnüsse.
Füttern allein reicht aber nicht, ein naturnaher Garten mir Pflanzen die Vögeln helfen, tut ein übriges. Da werd ich mal sehen, was ich noch tun kann, außer dem, was hier schon ist.
Sundri
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Sorry ich kann nicht mehr editieren.
Das hier finde ich interessant: Wildvogelhilfe.org - Vogelfütterung im Winter - Ganzjahresfütterung
NABU hält dagegen, man sollte nicht ganzjährig füttern, man wäre nicht im Zoo und man sollte die Ursache bekämpfen. Vor allem würde man Spatzen, Meisen und Amseln damit füttern und diese wären nicht bedroht. Ich finde NABU hat schon recht - mit der Ursachenbekämpfung aber da sind die Gemeinden (Bürgermeister, Städteplaner) gefragt und es wird lange dauern diese davon zu überzeugen mehr Gebiete für die Vögel einzurichten und in dieser Zeit kann man doch dafür Sorgen das es den Vögeln gut geht.
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Und, viele Arten sind in Not, wenn man sich die Zahlen ansieht, sinken sie seit Jahren stetig nach unten.
Und je weniger fit (genetisch) sie sind, desto weiter werden die Zahlen nach unten fallen.
Um meine gesamten Koppeln sind dichte Knicks mit Schlehen-Bücschen und jeser Menge anderer Beeren.
Da können sich hunderte von Wildvögeln sehr gut ernähren, ebenso in den vielen weiteren Knicks in S.-H.Nur eben bei geschlossener Schneedecke wird es schwierig.
Wer füttern will, kann das ja gerne tun, aber mich fasziniert an WILDtieren am allermeisten, dass sie OHNE den Menschen gut leben können
So wichtig ist der Mensch für die gar nicht, dass sie ohne seine Hilfe nicht weiter existieren könnten.(Vor 2 Jahren gab es bei meinem Nachbarn im Strohboden sogar mal ein Eulenpärchen)
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Ich füttere auch ganzjährig. Mittlerweile gibt es ja eine Reihe wissenschftlicher Studien, die zeigen, dass sich mit der Fütterung Wildbestände stabilisieren lassen. In unserer "Monokultur" geprägten Landwirtschaft gibt es für viele Arten einfach nicht mehr das Angebot, dass es früher gab.
Und auch der NABU rudert ja immer wieder etwas zurück. In England wird die Fütterung auch ganzjährig schon länger erfolgreich praktiziert.
Bei mir im Garten kommen aktuell Heckenbraunellen, Buchfinken, Blau- und Kohlmeisen, 2 Buntspechte, Drosseln, Rotkehlchen und manchmal noch ein Zaunkönig vorbei. Aktuell finden sie aber scheinbar auch außerhalb genug - denn sie kommen viel seltener, als noch vor ein paar Wochen. Was auch wiederum das Argument entkräftet, dass die Vögel "faul" werden und dann nur noch Futterstellen in Anspruch nehmen.
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Es ist wohl ein kontorverses Thema und vielleicht, am Ende eine Glaubensfrage.
Die Natur um uns herum ist eh schon dermassen durcheinander, das ich denke, ohne Mensch - geht`s eben am Ende auch nicht mehr. Oder aber, ich nehme eine Verarmung der Arten in Kauf?
Klar, natürliche Auslese, keine Frage, aber bei all den großen Nesträubervögeln - hoffe ich einfach, dass ich die Kleinen unterstütze und dadurch mehr Junge im Sommer groß werden. Gegen Rabenkrähen, Elstern (davon gibt`s in manchen Gebieten echt zu viele) und Eichehhähern haben die Singvögel viel zu tun. Dazu kommen ja noch all die anderen, wie etwa Eichhörnchen.
Bei mir sind regelmässig am Futterhaus:
Blaumeise
Kohlmeise
Tannenmeise
Grünfink
Buchfink
Kleiber
Buntspecht
Rotkehlchen
Feldsperlinge
Zaunkönig
Amseln
Girlitzund so ein, bis drei Sorten kleine braune Vögel, die ich noch nicht identifiziert hab.
Im Garten hab ich dann noch andere:
Stieglitz
Singdrossel
und noch einige unidentifizierte andere Vögel.Fasane ums Haus herum, Tauben auch. Leider nur Ringeltauben.
Hmh und die Umwelt und Naturschutzverbände sind sich da auch nicht immer grün, oder?
Und ja, natürlich, man könnte andersweitig etwas tun, Hecken mit Vogelfutterpflanzen bestücken anstelle von Kirschlorbeer oder solchen Zeugs. Aber das ist ein langer Weg.
Natürliche Auslese, aber wenn ich, etwa in feuchten Sommern oder kühlen Perioden den Vögeln mehr Zeit gebe um die Brut groß zu bekommen, dann stelle ich mich der natürlichen Auslese entgegen, aber ich unterstütze eben keine schwachen Vögel, sondern helfe ihnen gesamt gesehen.
Am Ende bin ich ehrlich, mir macht`s Spaß und ja, ich freu mich, wenn die Kleiber am Haus Remmidemmi machen, weil nichts mehr da ist und mit dem Buch - das ist übrigens von Peter Berthold und Gabiele Mohr - fühl ich mich bestätigt.
Sundri
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Ich kenne mich mit Vögeln gar nicht aus. Wir hatten eine Taube im unserer Tanne, die hat der Habicht geholt. Jetzt ist eine andere eingezogen, da habe ich mich gefreut. Ansonsten gaben wir allerhand kleine Vögelchen, die ich nicht benennen kann
Fettfutter kam irgendwie nicht gut an, am liebsten mögen die bei uns Sonnenblumenkerne und Meisenknödel.
Auch dürfen die bei uns an die Beeren gehen...Wobei auch die Wespen gerne Himbeeren und Brombeeren naschen.
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