• Moin,

    ein Hund, der eine Aufgabe hat, erfährt meist auch Wertschätzung - ich finde Tiere mit Aufgabe sind ein guter Ansatz.

    Ohne diesen dürfte es keine Therapiehunde, keine Behindertenbegleithunde oder auch Blindenhunde geben, denn sie sind, so sehr sie geliebt werden, eben auch Gebrauchshunde.

    Und, wenn ein Hund jemandem vor dem letzten Totalabsturz bewahrt, ist er - für mich - eben auch ein Therapiehund. Das sehe ich ganz einfach.

    Egal ob alte Leute, denen ihr Hund das letzte Stück Lebensfreude bietet oder Obdachlos, wer in der Lage ist, sich um ein Tier zu kümmern, der darf auch. Und das letzte Stück Halt im Leben - was für eine Aufgabe!

    Sundri

    P.S. mal eine kleine Geschichte aus meinem Alltag. Ich betreue als Patin eine Flüchtlingsfamilie aus dem Irak, neulich haben wir über Essen gesprochen und ich habe erzählt, das es in DE viele Vegetarier gibt (für Veganer reichen unsere beiderseitigen Sprachkenntnisse nicht aus). Reaktion? Völliges, absolut völliges Unverständnis.... warum? Kein Begreifen.... nein, das gäbe es zu Hause nicht. Und mir kam der Gedanke, das unsere ganzen Gedanken über Ernährung und die vielen Richtungen vielleicht, vielleicht einfach nur ein Luxusproblem sind? Weil wir es können?
    Oder aus Langeweile? Weil wir sonst nichts wirkliches haben, was uns Sinn und Halt gibt?
    Oh und bitte, wer darüber jetzt disskutieren möchte, der soll bitte einen eigenen Thrad aufmachen.
    Ich jedenfalls, denke darüber nach.... über die Problematik und auch über diesen Schmarrn, das manche Leuts ihre Hunde besser ernähren als sich selbst, am Ende eben auch, weil sie es können.

  • Würde man einen Hund fragen, ob ihm ein Luxuskörbchen, ein gutes teueres Fresschen und die stundenlange Abwesenheit des Hundehalter sowie das danach festgelegte Beschäftigungsprogramm, wichtiger wäre als ein ärmliches Leben mit Essensreste oder Billigfutter, dafür aber immer in Begleitung seines geliebten Menschens, ja, was würde er wohl antworten?

    Gut, dass Hunde nicht sprechen können!

  • Der Fehler ist wieder, alles zu pauschalisieren. Nicht jeder Obdachlose ist süchtig und nicht jeder Obdachlose ist unglücklich mit seiner Situation. Ich kannte einen Obdachlosen, ein ehemaliger Unternehmer der pleite ging, der zu stolz war zur Arge zu gehen. Er nahm sich ein, zwei Jahre "Auszeit" auf der Straße, um wieder klar zu kommen und dann sein Leben neu zu sortieren.

    Die Gründe der Obdachlosigkeit sind so vielfältig, dass man hier nicht allgemein gültig argumentieren kann. Für mich ist allerdings eins ganz klar (und völlig unabhängig davon ob fester Wohnsitz oder nicht): Wer nicht für sich selbst sorgen kann oder mit seinem Leben nicht klar kommt, sollte keine Verantwortung für ein Lebewesen übernehmen, welches komplett von ihm abhängig ist.

  • @diana0602

    Ich bin bei dir, dass es sicher am optimalsten ist, gerade einen Welpen mit qualitativ hochwertigem Futter zu füttern. Ich machs ja nicht anders, meinen Hund ernähre ich besser als mich selbst. Aber eben im Rahmen meiner Möglichkeiten. Ich denke, es sind die wenigsten Hundehalter, die ihrem Hund das Optimalste zukommen lassen. Sei es aus finanziellen Gründen oder weil sie es eben eigenartig finden, einen Hund besser zu ernähren als manch Mensch seine Kinder ernährt (Extrembeispiel von wegen Biofleisch für den Hund).

    Ich verurteile weder das Eine, noch das Andere. Jeder wie er kann, solange der Hund versorgt ist und ein gutes Leben hat.

    Und wegen der Höhlensache, ich vermute schon, dass es einem Hund mehr Spass machen würde, mit seinem Menschen in einer Höhle zu leben, wo er den ganzen Tag rein und raus kann wie er will, als - wie z.B. in meinem Fall - in einer 50 m² Wohnung in der Stadt. Aber im Rahmen meiner Möglichkeiten versuche ich ihr das Leben so schön zu machen, wie es geht.

  • Mag sein, dass der imaginäre gefragte Hund sagt, dass er am liebsten den ganzen Tag mit seinem Menschen zusammen draußen ist – aber was ist, wenn er sagen würde, dass es ihm in einer Innenstadt zu laut und zu voll ist? Dass er sich einen stillen Rückzugsort wünscht, an dem er auch mal für ein Stündchen ganz für sich sein kann? Dass "immer dabei sein" gar nicht sein höchstes Ziel im Leben ist, sondern dass er seine 18-20 Stunden Schlaf am Tag lieber nicht zwischen Autoabgasen, Fußgängern und auf Asphalt verbringen würde?

  • Mal zum "mit Billigfutter aufgezogen":

    Abbey wurde beim Vermehrer mit Pedigree und RC "ad libitum" aufgezogen- soll heißen es wurde der Napf randvoll gemacht und sie hat sich vollgestopft bis nix mehr ging.

    Darcey hat bei der Züchterin nur sehr gutes Trockenfutter bekommen.

    Fazit: Abbey ist ein Müllschlucker vorm Herrn, die frisst und verträgt alles! Die frisst sogar Habanero Chillis, rülpst danach ein mal und ist zufrieden. Darcey bekommt auf ALLES durchfall. Zu fettig- durchfall. Zu kalt- durchfall. Neue Sorte- Durchfall. Wenn ich sie so ernähren würde wie Abbey vorher würde der Hund wie ne Rakete abheben beim kacken.

    Einziges Manko: Abbey hat aufgrund des massiven Übergewichtes als Welpe krumme vorderbeine. Das wäre mit Wolfsblut und co allerdings bei DER Art zu füttern ebenso passiert.

  • Ich würde einem Obdachlosen keinen Hund vermitteln.

    Sollte ich einen Hund vermitteln, würde ich Wert darauf legen, dass ein gewisses Maß an Versorgung (Ernährung, Medizin) gewährleistet ist. Ich finde nicht, dass es ein hoher Anspruch ist eine geregelte Anschrift zu haben - nicht in einem Land wie Deutschland, wo jedem Sozialleistungen zustehen. Es mag nicht einfach sein, aus der Obdachlosigkeit in ein "normales" Leben zurückzufinden, aber es ist möglich. Mit Hund aber ungleich schwerer, weil viele Programme für Obdachlose keine Hunde berücksichtigen.

    Wenn ich einen Hund vermitteln sollte, dann bin ich auch nicht als Samariter tätig, sondern denke in erster Linie an den Hund.

    Ich bin aber ganz klar dagegen, wenn ein Hund und ein obdachloser Halter voneinander getrennt werden sollen. Es gab da mal ein schreckliches Video aus Frankreich, wo einem Obdachlosen der Hund entrissen wurde. Das tat mir einfach nur schrecklich leid. :verzweifelt:

  • Als ob dem Hund das wichtig wäre.

    Dem Hund ist das vielleicht nicht wichtig. Der würde alles fressen. Für seine Gesundheit ist es aber wichtig. Bei Kindern ist es ähnlich: Jedes Kind würde sich, wenn es die Wahl hätte, für Bonbons entscheiden und nicht für einen Apfel. Vernünftig ist das aber trotzdem nicht. Deshalb entscheidet man als Mutter/Vater/Hundebesitzer eben für das Kind/den Hund.

    Finde ich völlig überzogen und ohne Grundlage, dass jemand einen Welpen nur halten soll, wenn er teures Futter kauft.
    Gutes Futter ist auch immer subjektiv. Man muss eigene Parameter dafür entwickeln.

    Von teuer sprach keiner, nur von hochwertig (aber das ist halt meistens teuer). Du findest es also "völlig ohne Grundlage" einen wachsenden Organismus anständig zu versorgen, damit er gesund aufwachsen kann? Das erkläre mir mal bitte! Und "gutes Futter" ist halt nicht immer subjektiv. Wenn in dem einen 60% Fleisch drin ist und in dem anderen 80% Getreide und der Rest "Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse", dann muss man kein Genie sein, um zu erkennen, was für den Canivoren Hund das bessere Futter ist. Das hat mit Parametern nichts zu tun, nur mit gesundem Menschenverstand. Man ernährt einen Fleischfresser in der Regel nicht von Getreide und Abfallprodukten.

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