Den Hund während der Arbeitszeit zum Hundesitter geben?

  • Sahri kam vor 6 Jahren zu mir, hatte Glück und konnte sie immer mit auf die Arbeit nehmen. Das ging dann allerdings ca. 3 Jahre gut.
    Musste meine Arbeitszeiten wechseln und damit kamen die Probleme. Sahri konnte nicht alleine bleiben, hätte sie aber niemals hergegeben.
    Habe seit 3 Jahren eine tolle Hundebetreuung, je nach Dienst bringe ich sie halt hin und hole sie danach ab.
    Habe absolut nicht das Gefühl das ihr etwas fehlt oder die Bindung zwischen ihr und mir gelitten hat.
    Ich beschäftige mich mit meinem Hund in der Freizeit, es gibt genug Hundehalter die zwar den ganzen Tag zu Hause sind, aber den Hund
    immer ignorieren. Was ist denn da besser?
    Wenn ich andererseits das vor der Anschaffung gewusst hätte, hätte ich mir wahrscheinlich keinen Hund geholt.
    Aber es gibt eben nicht DIE perfekte Situation, denn das Leben kann sich sehr schnell ändern.

  • Ich habe jetzt nicht alles gelesen würde aber ganz gern nochmal auf die Bindung zwischen Mensch und Hund/Bezugsperson zurück kommen. Dabei geht es nämlich NICHT um die länger der Zeit die man mit den Hund verbringt.
    Als Beispiel:
    Bevor ich in die USA gegangen bin, war ich immer die jenige, die mit unserer Beaglehündin nachmittags eine große Runde übers Feld gegangen ist, die mit ihr gespielt hat, die sie gefüttert hat, ... Trotzdem war ich NIE die Bezugsperson von Emma sondern IMMER meine Mutter die voll arbeitet. Wenn ich nachmittags nach Hause gekommen bin hat unsere Hündin höchstens mal den Kopf gehoben und ist aber im Körbchen geblieben. Abgesehen vom Gassi gehen und spielen hat sie mich größtenteils ignoriert. Das selbe ist es auch mit meinem Vater. Abends hat sie dann immer im Flur gelegen um auf meine Mutter zu warten und bei ihr hat sie sich sichtlich gefreut wenn sie wieder kam. Auf meine Mutter hört sie auch viel besser als auf mich oder meinen Vater. Obwohl meine Mutter kaum etwas mit Emma wochentags macht sondern immer nur am Wochenende.

    Andersherum ist es jetzt bei meinem Mischling Charly (der noch ein Junghund ist). Mein Onkel arbeitet immer Nachdienst im Gefängnis also ist er den ganzen Vormittag zu Hause wenn ich in der Schule bin. Er verbringt also mehr Zeit bei Charly als ich es tue. Doch trotzdem ist Charly immer lieber bei mir (zum Beispiel beim Kuscheln auf dem Sofa) und er hört auch viel viel besser bei mir. Liegt wohl daran, dass ich eben alles andere mit ihm mache sobald ich aus der Schule komme, ihn erziehe (auch wenn mein Onkel da natürlich mithilft), ihm Sachen beibringe, mit ihm spiele, ... während mein Onkel tagsüber nicht viel mit ihm macht außer einmal Gassi zu gehen. Also deshalb kann man nicht so pauschal sagen dass man automatisch zu Bezugsperson wird nur weil man eine lange Zeit beim Hund ist....
    Aber um auf das eigentliche Thema zurückzukommen: ich halte es auch nicht für gut, einen Hund zu halten wenn man 50/60 Stunde pro Woche arbeiten. Da hat man (meiner Meinung nach) wirklich kaum Zeit und nach so einem langen Arbeitstag wahrscheinlich auch keine Lust mehr sich noch intensiv mit dem Hund zu beschäftigen.
    Wenn der Hund am Anfang noch nicht so lang allein bleiben musste und sich dann nach ein paar Jahren die Umstände ändern ist das ja was ganz anderes. Aber wenn man von vornherein weiß dass der Hund 12 Stunden des Tages bei jemand anderem verbringt und man nicht weiß ob man danach noch Lust hat sich mit ihm zu beschäftigen...

  • Hallo,

    wir stehen seit Jahren vor dem gleichen Problem. Ich arbeite 40 Stunden in Gleitzeit, mein Freund ist auch manchmal 50 bis 60 Stunden auf der Arbeit.

    Hier gab es Ratschläge zu "Alternativen". Dazu muss ich sagen: Wir gehen seit zwei Jahren regelmäßig im Tierheim Gassi. Ich habe jahrelang Kleintiere gehalten. Wir sitten den Hund meiner Schwiegereltern. Wir haben uns schon auf Katzen eingerichtet und uns doch kurzfristig dagegen entschieden, weil es nur Hundeersatz gewesen wäre.
    -> Wenn man sich so sehr einen Hund wünscht wie wir, ist man mit diesen Alternativen nicht glücklich :(

    Um das mal kurz zu beschreiben, man möge mich für verrückt halten:
    - Im Internet surfe ich ständig in Hundeforen und lege allemann Lesezeichen an mit Dingen, die ich mal für einen Hund kaufen möchte (nachdem ich mich stunden-/ tagelang mit Tests und Erfahrungsbereichten auseinandergesetzt habe)
    - Ich träume fast jede Nacht von Hunden
    - Im Zoo, in der Stadt, usw. reden wir über JEDEN Hund, den wir sehen (und über das Verhalten der Besitzer)
    - Wir fahren zu Hundemessen o.ä., nur um Hunde zu sehen
    - Ich bin in Hundehalterfacebookgruppen, obwohl ich keinen Hund habe
    - Bei Fernsehen bleiben wir an jeder Hunde- oder Hundeartikel-Reportage bzw. "Hundeerziehungsratgebern" hängen, "Tiere suchen ein Zuhause", "Der Hundeprofi" etc. gehören zum festen Wochenprogramm
    - In meinem Bücherregal befinden sich zahlreiche Hunde-Verstehen- und Hunde-Erziehen- Ratgeber neben Hunderomanen
    - Wir nehmen an Hundeseminaren, insbesondere über Hundepsyche, teil
    - Ich vergleiche die Babys meiner Freundinnen mit Hunden (was nicht gerade auf Begeisterung stößt)
    -...

    Wir haben uns nun entschieden uns, obwohl wir eine Fremdbetreuung grundsätzlich nicht optimal finden, im Herbst/Winter einen Hund anzuschaffen.
    Es gibt soo viele Hunde, die unter nicht optimalen Bedingungen leben und wer weiß wie lange "unser" Hund sonst noch im Tierheim säße, wo es alles andere als optimal ist.
    Den Hund, den wir uns ausgesucht haben (hoffentlich klappt die Vermittlung), kennen wir seit einem Jahr und sind uns, soweit es im Tierheim möglich ist, sicher, dass er sich an eine HuTa oder einen Sitter gewöhnen kann. Im Notfall passt meine Schwiegermutter auf, das ist aber viel zu weit um den Hund täglich zu bringen bzw. als Gassiservice.
    Zur Zeit richten wir unsere Lebensumstände bestmöglich ein. Mein Freund sucht sich einen Job in der Nähe, wir suchen eine Wohnung im Umkreis einer GUTEN Hundetagesstätte (haben schon Besichtigungstermine in den Tagesstätten). Ob man dann auf Dauer einen Sitter findet (wir kennen dort ja noch niemanden), sehen wir dann.
    Wir sparen auf einem Hundekonto (es muss ja zum Beispiel auch ein Kombi her).

    Lange Rede, kurzer Sinn:
    Wenn man sich im Klaren darüber ist, was es bedeutet Hundebesitzer zu sein, welche Verantwortung man hat, das nicht immer alles problemlos läuft und wie zeit- und kostenintensiv das ist, findet man Wege um ein gutes Frauchen zu sein! Meine Meinung.
    Wenn der Hund quasi Lebensmittelpunkt ist, finde ich es sehr schade und fühle mich da auch angegriffen, wenn manche behaupten, ein Hund habe es bei einem nicht gut, weil er fremdbetreut wird :(

  • Wenn der Hund quasi Lebensmittelpunkt ist, finde ich es sehr schade und fühle mich da auch angegriffen, wenn manche behaupten, ein Hund habe es bei einem nicht gut, weil er fremdbetreut wird

    So habe ich die Beiträge bisher aber auch nicht verstanden.

    Viele schreiben ja das es dem Hund vermutlich in der Regel nichts ausmacht betreut zu werden. Er gewöhnt sich dran "mehrere Halter" zu haben.
    Das "Problem" ist da eher ob man als Besitzer dauerhaft damit zufrieden ist wenn der Hund unter der Woche eigentlich nur zuhause übernachtet.

    Also wenn das für euch okay ist und der Hund nicht übermäßig sensibel und mit der Fremdbetreuung klar kommt, ist doch alles in Ordnung.

    Ich habe eine zeitlang meinen Hund 3-4 mal die Woche zur Fremdbetreuung gegeben (Huta und privaten Sitter) und fand das nicht so toll. Der Hund fand es super und war abends immer schön müde.
    Ich selbst hatte aber das Gefühl ich verpasse sehr viel.
    Zudem lief die Erziehung nicht ganz so wie es besprochen war weil die Sitter durch die Bank dem Hundeblick erlagen und in den wichtigen Momenten nicht das Durchhaltevermögen hatten.
    Das waren alles Sitter mit Hundeerfahrung aber mit anderer Vorstellung von Erziehung. ;)

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