Den Hund während der Arbeitszeit zum Hundesitter geben?

  • Hmmm.... wenn ich meine von ihren Sittern abhole, freuen sin sich schon, mich zu sehen. Es würde mir auch zu denken geben, wenn dem nicht so wäre.
    Sie freuen sich auch, ihre Hundesitter zu sehen, weshalb ich davon ausgehe, daß sie gerne dort sind.

    Aber meine werden auch nicht täglich fremdbetreut, dafür alles zwischen Gassi und mehreren Tagen am Stück.

  • Dann stimmt die Bindung nicht.

    Wie soll denn auch Bindung entstehen, wenn ich meinen Hund kaum sehe?

    Meiner Meinung nach entsteht Bindung doch durch gemeinsame Erlebnisse und Erfahrungen.
    Was ist denn Bindung eigentlich? Doch auch, sich auf jemanden beziehen, jemandem vertrauen, zu wissen, dass er/sie da ist, wenn es einem schlecht geht, Verlässlichkeit, Schutzraum, Versorgung, sich zusammengehörig fühlen....
    Wie soll ein Hund das denn erfahren, wenn ich nur ab und zu mal mit ihm Zeit verbringe?

    Für mich gehört Bindung einfach bei der Hundehaltung dazu oder mehr noch: Das macht für mich die Hundehaltung aus und unterscheidet sie auch von anderer Tierhaltung.
    Dazu muss ich aber mit meinem Hund Zeit (und auch noch mehr) teilen.

    Vielleicht genügt es anderen aber, einfach einen Hund zu haben, der ab und zu mal da ist.
    Vielleicht benötigt gar nicht jeder so eine Bindung zu seinem Hund - die Frage wäre dann noch, ob der Hund tatsächlich jemanden benötigt, mit denen er diese Bindung aufbauen kann (Stichwort: Bezugsperson). Kann ein Hund damit glücklich sein, wenn er mehrere Bezugsgruppen hat und möglicherweise auch keine besondere Bindung?Vielleicht schon.
    Ist nur nicht mein Wunsch/meine Vorstellung von Hundehaltung. Deswegen käme die ständige Fremdbetreuung für mich nicht in Frage, wenn ich mir einen Hund anschaffen möchte. Dass sich Lebensumstände ändern können, ist hier mal außen vor.

  • Welche Kehrseite?

    Halter XY bekommt es einfach nicht richtig auf die Reihe.


    Dann stimmt die Bindung nicht.
    Wenn ich sehe wie Hunde abgehen, wenn sie auf bestimmte Menschen treffen die sie teilweise Wochen oder Monate nicht gesehen haben, dann frage ich mich, was machen andere falsch?

    äh, gibts ein rezept für bindung? ich koche sehr gerne und würde mich dran versuchen.

    ok, spass beiseite. ich finde diese aussage "da stimmt die bindung nicht" sehr leichtfertig dahergesagt und ein schlag ins gesicht für alle, die sich sehr bemühen eine gute bindung zu ihrem hund aufzubauen.

    wie viele threads haben wir hier im forum wo es allein darum geht, dass bei geringster ablenkung alles andere interessanter ist als der eigene halter? ganz aktuell haben wir threads in dem es explizit um die fragestellung geht "wie stärke ich die bindung zu meinem hund".

    ich brauche mir nur meine bisherigen hunde anzusehen um guten gewissens und gerne unterschreiben zu können, dass eine bindung nicht durch zauberhand entsteht, sondern durch invest, insbesondere zeitlichem invest.

    und am ende die finale frage, wie funktioniert der aufbau einer guten bindung wenn keine zeit vorhanden ist? plus dass der hund mehr (aktive wachzeit) zeit bei anderen menschen verbringt als bei einem selbst?

  • und am ende die finale frage, wie funktioniert der aufbau einer guten bindung wenn keine zeit vorhanden ist? plus dass der hund mehr (aktive wachzeit) zeit bei anderen menschen verbringt als bei einem selbst?

    Dann frag dich doch mal anders herum.
    Wie machen das zb. Brummifahrer, Geschäftsleute, usw. die ihre Hunde nur am wochenende sehen? Warum funktioniert es unter diesen umständen trotzdem, wenn die zsammen verbrachte Zeit der entscheidene faktor für eine gute bindung sein soll?

  • Welche Kehrseite?

    Halter XY bekommt es einfach nicht richtig auf die Reihe.


    Dann stimmt die Bindung nicht.
    Wenn ich sehe wie Hunde abgehen, wenn sie auf bestimmte Menschen treffen die sie teilweise Wochen oder Monate nicht gesehen haben, dann frage ich mich, was machen andere falsch?

    Dann frag dich doch mal anders herum.Wie machen das zb. Brummifahrer, Geschäftsleute, usw. die ihre Hunde nur am wochenende sehen? Warum funktioniert es unter diesen umständen trotzdem, wenn die zsammen verbrachte Zeit der entscheidene faktor für eine gute bindung sein soll?

    Für mich ist es kein Zeichen von Bindung wenn ein Hund vor Freude durchdreht wenn er mich sieht. Das tun die Hunde meiner engen Freunde alle, trotzdem haben sie keine erwähnenswerte Bindung zu mir. Ich bin dann lediglich ein potenzielle, temopräre Bespasserin. Die große Freude und Anhänglichkeit hält wenige Minuten an und dann bin ich wieder uninteresssant.

    Du vergleichst Äpfel mit Birnen und schon allein das ist inhaltlich unqualifziert. Der/die TE hätte gerne einen Hund, um diesen von Anfang an intensiv in externe Betreuung geben.
    Ich würde darauf wetten, dass alle die besagten Brummifahrer und Geschäftsleute die Du meinst, dies nicht getan haben sondern irgendwann erst dazu übergehen mussten, weil sich ihr Leben dahingehend verändert hat.

    Ich kann jeden HH verstehen der keine 12 - 15Jahre seines Lebens im Voraus planen kann und deswegen irgendwann in die Situation kommt zu entscheiden: Hund abgeben oder externe Betreuung, und sich dann für zweiteres entscheidet. Bis dato dahin haben sie sich aber bereits eine (enge) Bindung zu ihrem Hund aufgebaut.

    Verstehe mich nicht falsch. Gute Hundepensionen und -sitter sind großartig und ich hätte keinen Hund wenn es keine gäbe. Aber ich denke bei einem Arbeitspensum von 50-60std/woche braucht man sich keinen Hund zu holen, um einen zu besitzen. Es wurde hier schon ganz richitg angemerkt, dass es nebst Arbeit auch noch andere Dinge des Lebens gibt zusätzlich Zeit kosten, bevor man sich seinem Hund widmen kann.

    Klar geht es, dem widerspricht auch keiner. Die Frage ist nur, warum? Wozu?

  • Ich glaube schon das ein Hund mit einem geregelten Tagesablauf (auch in einer Hundepension) mit der Situation zufrieden sein kann.

    Die Frage ist nur: Ist man es als "Hundehalter" auch?

    Ich musste nachdem ich meinen Hund bekam mehrere Monate, vier manchmal fünf Tage die Woche von morgens (ca. 9 Uhr) bis abends (inkl. Fahrzeit wurde der Hund ca. 21 Uhr abgeholt) arbeiten.
    Zwei Kollegen sind hintereinander ausgefallen, daher habe ich es nur dem Betrieb zuliebe gemacht.
    Ich glaube für meinen Hund war das okay. Sie hatte ihren Spaß und ihre Bezugspersonen.
    Für mich war das echt blöd. Mein Hund war abends totmüde. Ich auch. Wir sind dann nur gemeinsam in die Wohnung geschlurft und haben geschlafen. Mehr Aktion war nicht wirklich möglich.
    Und am WE haben wir uns beide von der stressigen Woche erholt. ;)

    Das ging auf jeden Fall nicht lange für mich gut.
    Als die Kollegen dann wieder da waren habe ich radikal auf 29 Stunden reduziert. Das hat uns beiden gut getan weil ich auch einfach nicht so unter Zeitdruck stand. Wie will man am WE den Spaziergang genießen wenn man weiß das sich die Wäsche stapelt?
    Ich würde mir anstelle des TS wirklich überlegen ob er das will. Die wenige Zeit mit Hund ist ja nicht zwingend entspannend...

    Dieses Jahr habe ich wieder auf 39 Stunden erhöht aber jetzt kann ich auch den Hund mitnehmen weil ich nicht mehr alleine im Laden bin.
    Den ganzen Tag im Laden will ich ihr aber nicht antun. Daher nehme ich sie nur an zwei kurzen Tagen (4 Stunden) und ein oder zwei langen Tag(en) (10 Stunden) mit zur Arbeit.
    1-2 Tage die Woche kommt sie noch immer in die Huta und das ist für uns beide dann auch gut.

  • Welche Kehrseite?

    Halter XY bekommt es einfach nicht richtig auf die Reihe.


    Dann stimmt die Bindung nicht.
    Wenn ich sehe wie Hunde abgehen, wenn sie auf bestimmte Menschen treffen die sie teilweise Wochen oder Monate nicht gesehen haben, dann frage ich mich, was machen andere falsch?

    Danke für deine fachpsychologische Einschätzung der Bindung zu meinem Hund.

    Wenn mein Hund woanders war und ich ihn abhole, freut er sich kurz a la "Ah hallo, schön dich zu sehen! Gut, dass du auch mal wieder da bist" dann geht's heim und der Hund schläft (und nicht zuletzt soll er das ja auch, denn dort hatte er einen schönen Tag, von dem er müde ist - dann hab ich aber auch nichts mehr von meinem Hund).

    Wenn mein Hund jedes Mal ausrasten würde, weil er mich einen halben Tag nicht gesehen
    hat, würde ich mir da erst Gedanken machen. Das gilt für Zuhause und für außerhalb. Er weiß, dass er dort ist, er weiß, dass er wieder heim kommt und ich ihn abhole, hier feste Regeln herrschen usw. Für mich ist ideal, wenn mein Hund mich wahrnimmt, sich kurz gemäßigt freut und dann ohne Widerspruch mitkommt und ohne Auffälligkeiten "in beiden Welten" leben kann. So soll es auf beiden Seiten sein.

    Er braucht sich wie bei Besuch oder anderen Leuten, die er ab und an trifft, auch nicht jedes mal anzubiedern, aufgeregt zu werden, rumzuspringen, zu quietschen oder sonstwas. Diese Aufregung möchte ich einerseits nicht, andererseits zeigt es mir, dass er ausgeglichen mit allen Lagen klar kommt.

    Ich bemesse die Liebe meines Hundes nicht darin, wie sehr er sich bei mir aufregt, sondern wie entspannt und unaufgeregt er sich in meiner Gegenwart verhält. Dann weiß ich, er kommt klar, er kann souverän auftreten und fühlt sich wohl, ohne in irgendeiner Weise gestresst zu sein. Das ist für mich eine gute Bindung.


    Ich möchte Hundesitter und Co wirklich nicht verurteilen. Ich finde es super wichtig, dass ein Hund Fremdbetreuung kennt. Es ist ja fast unumgänglich, dass man seinen Hund in manchen Situationen einfach für kurze oder lange Zeit abgeben muss.
    Aber wenn man 6x die Woche 11Std oder mehr weg ist, dann ist das kein Dauerzustand für ein Tier, das so stark an seinem Besitzer hängt.

    Ganz davon ab, preislich wäre das so viel Geld, dass man sich überlegen könnte wirklich auf normale Arbeitszeit runterzuschrauben und das Geld einzubehalten, wenn das locker über 450Euro Betreuungsgeld kostet.

    Ich kenne keinen Fernfahrer, der alleine einen Hund hält und den unter der Woche in einer Pension abgibt. Da die eh nicht viel verdienen, wäre das wahrscheinlich auch ein ziemlicher finanzieller Einschnitt. Davon ab - wie gesagt, klar kann man seinen Hund 5-6 Tage die Woche 10-12h abgeben. Aber wieso hat man dann einen Hund?

  • @Czarek Zu dem wie ich "Freudengezapple" beurteile habe ich grade was geschrieben. Warum erwähnst du es, wenn es unwichtig ist und man eh nichts daran ablesen kann?


    Aber wieso hat man dann einen Hund?

    ja, das frage ich mich auch. Ist aber in der Beurteilung ob es einem Hund gutgeht vollkommen egal..weil es einen Hund nicht interessiert, wer sein Eigentümer ist und den Kassenbon in Händen hält.

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