Unsere Junghunde...der alltägliche Wahnsinn Teil VI

  • Ich kenne das ja leider auch, mein Schäfermix hat das überhaupt nicht abgekonnt, für den waren immer die gleichen Wege, ohne Ansprache, ohne Aktion das einzige, was ihn nicht hat durchdrehen lassen. Aber der kam aus schlechter Haltung und mit knapp 2 Jahren zu mir, aber von nem sauberen Züchterwelpen erwarte ich ehrlich gesagt mehr Wesensstärke. Wie sehen denn die anderen Hunde aus der Zucht diesbezüglich aus? Vielleicht könnt ihr nämlich gar nichts anders machen, wenn da mehrere so sind (und Shelties sind ja oft gerne mal sehr nervöse Hemden) und dann findet man sich lieber früher als später damit ab und ändert den Tagesablauf so, dass er passend ist.

    Tja, ich fürchte Emil ist der einzige aus dem Wurf, der so ist. Ist auch der einzige Rüde, die Hündinnen scheinen eher so aus der Schlafzimmerfraktion zu kommen. Laufen als Familienhunde halt so mit. Die Hunde der Züchterin sind im Haus sehr ruhig (ok, das kann Emil inzwischen auch verhältnismäßig gut) und drehen im Rudel auch mal auf, aber sie drehen nicht ab wie Emil. Mit einem aktiven, lauten Hund komme ich klar. Aber so ist das schon sehr speziell.
    Tagesablauf auf den Hund einstellen wird nix, sonst kann ich das Arbeiten einstellen. So gut es geht, mache ich das schon. Gefällt der Hündin auch besser.
    Ich hoffe dass es mit Abklingen der Pubertät besser wird, hat ja auch mit deren Einsetzen angefangen so extrem zu werden.
    Manche ungewohnten Situationen klappen merkwürdigerweise ziemlich gut. Kann problemlos mit dem Plüsch shoppen gehen, oder auch ins Restaurant. Er stalkt alles, was sich um ihn herum bewegt, hält die Gusche und wirkt sehr interessiert. Und dann auch nicht durchgeknallt. Sowas geht mit der Hündin, die ja aus dem TS kommt nicht gut. Die bellt halt nicht, aber sie hasst es in fremden Umgebungen zu sein und verkriecht sich dann unter mir. Gassi in fremden Wäldern findet sie toll, während Emil dann durchdreht, aber Urlaub mit fremden Wohnungen, Gänge durch Innenstädte, essen gehen, sowas ist Horror für die Hündin.

    Caio ist ja leider auch so. Er hält kaum was aus. Dinge die mit meinem collie oder meiner Hündin normal waren/sind, mit ihm unmöglich. Auf seinen gewohnten gassiwegen geht es, wenn alles ist wie immer. Aber mal Ausflüge an anderen Orten sind doch schon sehr anstrengend. Bei den anderen Hunden war/ist es einfach, leine dran und los, wohin auch immer. Keine Ahnung ob das bei caio jemals so klappt. Ständig überlegen ob ich ihm und seiner Umwelt (er kann sehr schrill bellen, fast schon kreischen) das zumuten kann. Das der sheltie temperamentvoller etc ist wie der collie ist ja gut, aber so hab ich mir das irgendwie nicht vorgestellt :ka: Nicht falsch verstehen, ich liebe ihn ich bereue auch nicht ihn zu haben aber ob noch mal ein sheltie einziehen wird weiß ich nicht...

    Wie alt ist denn Caio? Nimm mir nicht alle Hoffnung :shocked:
    Mir gehts auch wie Dir. ich liebe diesen Hund wirklich über alles, aber unterwegs bringt er mich an meine Grenzen und auch mal drüber weg. Heute morgen im Wald ist um eine Ecke herum eine Jagdhündin in uns rein gebrettert, wir haben sie alle nicht gesehen. Ist mit dem Emil auch noch zusammengestoßen. ich kenne die, Frauchen fährt, ziemlich flott, Rad und die Hündin donnert durch den Wald. Na jedenfalls hat sie die Hündin gerufen, weil sie wollte in eine andere Richtung, die Hündin dreht also wieder von uns weg und rennt im Affenzahn von uns weg. Emil, der mich vorher schon dezent angestrengt hat, donnert in die Leine und steht kreischend in der Leine. Konnte ich verstehen, dass die uns erst von den Beinen haut und dann von uns weg läuft war halt zu viel. Aber dann kommt direkt im Anschluss, Emil war noch am schreien, ein Fußgänger auf uns zu mit Kapuze auf dem Kopf und Emil pöbelt den an. Das kann ich nicht besonders leiden, ist eigentlich auch nicht Emils Art, aber der Frust war zu groß. Daraufhin habe ich ihn dermaßen angebrüllt, dass es ihm augenblicklich die Sprache verschlagen hat. Hat mich angeguckt wie ein Auto. Nicht wieder angefangen zu bellen, noch kurz spannig an der Leine gelaufen, aber dann sehr schnell runter gekommen. In meiner Wut war ich wohl so authentisch, dass es angekommen ist. Aber das entspricht halt nicht meiner Art einen eh schon unsicheren Hund an zu brüllen.

    Wir haben heute morgen die erste 4,5km Nur-Flexi-Runde gedreht. Wie hatte @Juliaundbalou so schön angemerkt - wir üben die Leinenführigkeit nun mal neu an der Flexi. :ugly: Freigabe, losrasen, kurz vor Ende der 8 Meter langsamer werden, vorsichtig reinwerfen, Zugtest, und Ziiiieeehen! Mist, Frauchen bleibt stehen, Vollstoff Galopp zurück, nett schauen, erneute Freigabe, neue Runde.... :lepra:
    Wenn er dürfte, würde er mich und den Buggy die 4,5km durch die Landschaft ziehen. Der hätte nicht mal Zeit zum Schnüffeln. Ob da irgendwo ein Husky drin steckt? :???:
    Wir hatten also keinen Spaß - keiner von uns. Aber gut, Hauptsache er jagt nicht. Eichhörnchen haben wir einige gesehen und im Sitzen angestarrt. Fressen darf man die ja nicht. :fear:

    Ich hab den unausgelasteten Emil gestern Abend im Dunkeln und bei strömenden Regen ans Rad gehängt und bin 5-6 km Fahrrad gefahren. Ich hätte nicht wirklich treten brauchen. Auch wir scheinen Huskyblut zu haben :muede: . Auf dem letzten km lief er dann neben mir und zog nicht mehr.

  • @physioclaudi caio wird jetzt 17 Monate alt. Ja, es wird schon vieles besser es ist aber auch tagesform abhängig. Mal kann ich über ne hundeaustellung mit im laufen an anderen Tagen nicht mal durch die Stadt. Heute früh im Wald war er auch etwas drüber, hat sich zwar schön von zwei rehen abrufen lassen musste dafür aber dann zwei Männer anpöbeln. Da war ich doch etwas geschockt! Mein Menschen liebender Plüsch Pöbelt jemanden an :shocked: danach im Futterhaus wieder der liebste Hund der Welt, bis aufs Hunde anpöbeln, aber das weiß ich,kontakt zu fremd Hunden möchte er nicht. Aber auch hier, mal Pöbelt er mal nicht. Also langweilig wird es bestimmt nicht.
    Er ist wirklich ein toller Hund, er arbeit gerne, hat eine schnelle Auffassungsgabe, ist der totale kuschel Hund.
    Aber so als reiner Familien begleithund :hilfe:

  • Smilla kann ja auch ungefähr alles melden, aber zum einen stört es mich nicht und zum anderen fährt sie genau so schnell wieder runter. Ich hab da nie dran gearbeitet. Ich frag dann nur nett, ob es diesmal ein besonders übler Geist ist und man sieht quasi ihr Schulterzucken xD , sie geht dann halt wieder zur Tagesordnung über. Hier regt sich aber auch niemand mit auf, ich nicht, die anderen Hunde nicht. Wenn sie mal nen Menschen nicht sofort einordnen kann oder was auch immer... was soll es.
    Wobei ich Smilla aber auch nie als "extrem" für einen Sheltie empfunden habe, eher sehr angenehm :smile: . Das sensibele, aufmerksame und sehr feine mag ich ja eh

    Joey ist weiter extrem nett, ich bin echt gespannt, was die erste Läufigkeit bringt. Sie war noch nie zickig, immer ein Hund, der auf Gut-Wetter macht. Und das für einen Aussie |) . Sonst ist sie echt hart im Nehmen und erträgt viel, aber mit sehr, sehr viel Harmoniebedürfnis. Aber auch aufdringlich... da wundere ich mich, dass die anderen das so mitmachen. Grisu lässt sich mittlerweile auch 5x hintereinander ins Gesicht springen und spielt sogar mit ihr (!!), Lucy schleckt ihr die Ohren aus und toleriert Kontaktliegen, nur Smilla verbittet sich Aufdringlichkeit... was Joey anstandslos hinnimmt. Mit Fremden, Hunde wie Menschen, ist sie sehr aufgeschlossen, auch da bin ich gespannt, was sich mit der ersten Läufigkeit ändert

    Ansonsten wird Joey schon leicht pubertär :muede: , weiter Radius, Jagdtrieb muss ich im Blick behalten, pöbelt auch gerne mal rum, wenn sie Übungen unsinnig findet oder uns zu langsam... also vor allem Frank pöbelt sie an im Training. Abrufbar ist sie auf Spaziergängen noch und Leinenführigkeit klappt auch ganz gut, viel mehr verlange ich ja nicht, der Rest ist eher Franks Part |)

  • Aber das entspricht halt nicht meiner Art einen eh schon unsicheren Hund an zu brüllen.

    Anbrüllen vielleicht nicht, aber meiner Erfahrung nach brauchen unsichere Hunde eine sehr enge und konkrete Führung, eben so wenig Spielraum wie möglich, weil sie einfach mit jeder Entscheidung überfördert sind. Übrigens gingen hier auch besser enge Gassen und in der Großstadt war mein Hund gut drauf, und bei ner leeren Wiese oder nem neuen weitläufigen Gassigebiet drehte er durch.
    Und das ging nicht weg. Was vielleicht hilft, mal so tun als hätte man diesen Hund so wie er ist erst gerade neu bekommen und sich nochmal vollkommen neu auf ihn einlassen? "Meiner" zeigt sich im neuen Zuhause auch etwas anders.

  • Finley ist grad einfach sowas von junghundehaft :ugly: :lepra: Alles was mal klappte, klappt nicht mehr :ugly: Hebt jeden Scheiß vom Boden auf (gestern hat er ein Taschentuch gefressen :flucht: ), hüpft weg, sobald ich ihn anleinen will, hört fast nie beim ersten Rückruf....an der Leine ist er aber auch nicht besser, er zerrt und zieht entweder voraus, beißt hinein oder lässt sich quasi hinterherziehen...im Schleichschritt :muede: Wir bleiben dran, aber ich bin ja schon froh, wenn diese Phase wieder einigermaßen vorbei ist :gott:
    Hin und wieder gibt es natürlich trotzdem Momente, in denen er einfach soooooo toll ist! Dann folgt er plötzlich wie ne Eins....versteh einer den Hund..

  • Kennt ihr das, wenn ihr ein total schlechtes Gewissen habt, weil ihr euren Hund angeschriehen habt?
    Nuki hat mich gestern einfach auf die Palme gebracht. Er hat nicht gehört, ist zu anderen Leuten einfach hin (danach gabs Leinenknast :gelbekarte: ) und ist dann noch im Spurt auf eine Straße zugerannt. Zum Glück war die Schlepp dran. Aber auch 4 kg können mit genügend Schwung Schmerzen in der Hand verursachen (ich habe mir die Hände aufgeschürft). Das hat gereicht :rotekarte: . Ich bin so sauer geworden, dass ich ihn richtig angebrüllt habe :flucht: Er schaut :shocked: und in dem Moment hat es mir schon wieder leid getan :tropf:

  • Ja, kenn ich auch!
    Aus der ekligen Junhundphase......Pubertät..... :omg:
    Ist mir auch schon passiert. Fand ich nicht gut und es hat mir im Nachinein auch schrecklich leid getan, aber mal ehrlich.....wir sind eben auch nur Menschen und sowas kann halt mal passieren.
    Ich denke er hat es aber überlebt ;)

  • Mir aktuell gestern passiert. Emil ist momentan ja freundlich gesagt wieder sehr anstrengend und wollte einer Hündin hinterher, die in uns rein gerannt war, konnte ich noch verstehen, drehte danach bockend und bellend in der Leine und dann kam ein Spaziergänger mit Kapuze und er hat den so mega angepöbelt, so kenn ich das plüsch gar nicht. Und sowas kann ich absolut nicht leiden. Daraufhin habe ich ihn auch angebrüllt. Schwupp war die Gusche zu und er starrte mich an. So schnell ist er aber auch selten runtergefahren. Kein geeignetes Erziehungsmittel für einen eh unsicheren Hund, aber mir ist einfach der Kragen geplatzt. Ich erziehe seit deutlich über einem Jahr liebevoll an diesem Hund herum und wenn dann ein Tag nach dem anderen so ist, als hätte der Hund noch nie irgendwas gelernt, dann reicht es einfach mal (nicht dass ich stolz drauf wäre)

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