Unsere Junghunde...der alltägliche Wahnsinn Teil VI

  • Was ein Wochenende! :tropf:
    Ich hatte ja schon berichtet, dass unser Auto Donnerstag anfing zu zicken und Freitag kam dann die Diagnose Getriebeschaden.
    Sämtliche geplanten Aktivitäten (Wanderung, Laufen, zu Besuch bei Rasseinteressierten * , Besuch einer Züchterin,...) fielen aus und als wäre das alles nicht genug, fand in der Siedlung ein Straßenfest und am Auslaufgebiet eine Pfingstkirmes statt. :lepra:
    Uns blieb also nicht viel übrig, außer es uns in Haus und Garten gemütlich zu machen.

    An sich machen Holly 2-3 Ruhetage auch nichts aus, ganz im Gegenteil. Aber so erzwungen, obwohl man weder krank noch beschäftigt ist, ist es halt echt doof.
    Wir haben die Tage zwar mit Tricks und Spaß füllen können, aber es war halt unspannend. Gar nicht mal so sehr für Holly, aber für uns :ugly:
    Da ich heute Morgen keine Lust hatte auf noch einen Tag Garten, hab ich mir Holly geschnappt und bin zur Hundewiese in der Nachbarschaft gegangen. Normalerweise meide ich die Hundewiese, denn schön laufen kann man dort einfach nicht. Das Publikum ist nicht meins, ebenso wenig wie die Hunde zu Holly passen.
    Aber gut, der Rest fiel halt leider weg und in der Not... Kann man es sich ja mal ansehen.

    Es waren sehr viele Hunde dort (klar, alles andere im Umkreis ist ja dicht) und wir haben sogar ein paar Bekannte getroffen.
    Überraschenderweise lief es wirklich prima! Holly hat mit einem bekannten Weimi Junghund gespielt, andere Hunde auf mein Zeichen ignoriert und sich nicht provozieren lassen. 2x hat sie leider die Halterin des Weimi angesprungen aus dem Spiel heraus, aber okay. Zwei Jungspunde in Action, da passiert es mal.
    Die Luft war halt Hundewiesen typisch recht angespannt und es gab einige Kandidaten, die ins Mobben fielen, davon lies sich der Zwerg aber nicht anstecken :gut:
    Ich muss jetzt nicht täglich dahin, ganz im Gegenteil. Meine Vorurteile gegen Hundewiesen wurden doch zum Großteil bestätigt, obwohl ein Teil des Publikums heute keine typischen Hundewiesen Gänger waren. Aber Holly hat es wirklich toll gemacht!
    Auf dem Rückweg hat sie sogar die 3 kläffenden Terrier von einer Nachbarin ignoriert, obwohl wir direkt und ohne Abstand vorbei mussten. Also guter Tag heute =)


    * Ein Arbeitskollege meines Mannes möchte unbedingt einen Aussie und wandte sich zwecks Information an eine Hundeschule. Unsere frühere Hundeschule, die ihm riet sich "schwierige Aussies" anzusehen und ihn zu uns leitete. Da er meinen Mann ja eh kannte, wollte er Holly unbedingt kennenlernen und wir wollten uns gestern treffen :p

  • @physioclaudi bei Felix ist das auch sehr auffällig. Nicht mal sein bester Freund konnte ihn letzte Woche so richtig animieren. Er rennt dann allerdings auch nicht hin, sondern ignoriert.
    Dafür packt ihn manchmal zu Hause im Garten der Spieltrieb und er spielt mit sich selbst oder den Kindern.

    Vielleicht ist Emil jetzt in so einem Zwischenalter. Wie bei Kindern, die nicht mehr Topfschlagen spielen wollen auf dem Kindergeburtstag, weil uncool, aber auch noch keine Teenager-Abhäng-Party hinbekommen... |)

    *pst* Felix hat sich heute im Anlauf auf eine Katze abrufen lassen. Gut, war "nur" die Stallkatze und sie war noch 15m weit weg, aber dennoch - das hätte früher nicht geklappt! Ich freu mich einfach mal... :hurra:

  • Es ist auch längst nicht alles was nach Spiel aussieht wirklich Spiel. Leider haben viele Hunde das Schicksal, dass ihre Konfliktlösung eben Fiddeln und Ersatzhandlungen sind (die, deren Strategie fight ist, sind dann die "Bösen"). Ebenso wie das dauernde Wedeln bei den Labbis, die sich angeblich immer so freuen. Ist oft Stress.
    Vielleicht liegt es einfach am langsam höheren Alter, dass der Hund auch andere Konfliktlösungsstrategien kennt und kann, wenn er weniger spielt oder eben hinschießt.

  • Stimmt. Frodo ist als Pudel ja ein typischer Fiddler. Wenn der nicht weiß, wie er eine Situation unter Hunden händeln soll, dann wird halt gerannt und Spielaufforderungen gemacht. Bei Menschen nicht. Bei Menschen kläfft er, wenn er nicht weiter weiß.
    Mir ist bei Finya aufgefallen, dass sie seit Frodo da ist, auch viel mehr ins Fiddeln kippt, als früher. Früher war das generell "erstmal draufhauen" und jetzt rast sie oft herum, um die Spannung aus einer Situation zu nehmen.
    Andererseits tut sie das auch, wenn sie einfach gut drauf ist. Da zu sehen, was nun wirklich in ihr vorgeht, ist echt schwer, finde ich :/

  • Es ist auch längst nicht alles was nach Spiel aussieht wirklich Spiel.

    Das kann ich nur unterschreiben. Selbst in einer Hundeschule, die wir eine Zeit lang besucht haben, schienen die Trainer nicht immer Spiel und Mobben auseinander halten zu können...(Dafür kam dann, als Charlie Interesse an einer Hündin zeigte, das typische "Den müsst ihr aber kastrieren lassen!!!" Dabei hat er sich nach einer deutlichen Ansage der Hündin sofort getrollt.)

  • Es ist auch längst nicht alles was nach Spiel aussieht wirklich Spiel. Leider haben viele Hunde das Schicksal, dass ihre Konfliktlösung eben Fiddeln und Ersatzhandlungen sind (die, deren Strategie fight ist, sind dann die "Bösen"). Ebenso wie das dauernde Wedeln bei den Labbis, die sich angeblich immer so freuen. Ist oft Stress.
    Vielleicht liegt es einfach am langsam höheren Alter, dass der Hund auch andere Konfliktlösungsstrategien kennt und kann, wenn er weniger spielt oder eben hinschießt.

    meinst du das Hinschießen ist eine Konfliktlösung? Habe eher den Eindruck er baut Stress durch Bewegung ab. Oder was verstehst du genau unter einem Konflikt? Die anderen gehen ja schon weiter und wenn ich ihn lassen würde, würde er immer zwischen denen und mir hin und her sausen und bellen, bis sie außer Sicht sind.
    Fällt mir wirklich schwer das zu interpretieren.

    @Theobroma ja ignorieren von anderen Hunden klappt hier auch so langsam, allerdings nur, wenn er merkt, dass die eh null Interesse an ihm haben.

    Eben war ich auf ne halbe Std einen anderen Weg als sonst, bis zum Wald waren beide an der kurzen Doppelleine, die ich mir immer umhänge, weil ich die Schleppe in der Hand habe. Meist fällt es Emil sehr schwer anständig an durchhängender Leine zu gehen, wenn wir zum Wald hin gehen. Zurück ist es besser. Heute gingen beide Wege, war so stolz auf die beiden. Sie laufen an der Doppelleine beide rechts von mir, Emil voran und Chica hinterher (Chica muss immer schon hinter mir gehen, sonst fängt sie an zu ziehen und geht auch vor wenn andere Hunde kommen). Obwohl es erst im Wald einen Keks dafür gab waren sie beide die ganze Zeit bei mir und Autos und Menschen wurden ignoriert. :dafuer: . Im Wald hatten wir eine Situation, die zu viel für Emil war. Ein Ehepaar kam uns entgegen mit zwei Kids die schreiend hin und her liefen. Habe beide Hunde ran und kurz genommen, denn auch Chica neigt bei sowas dazu eine Ansage zu machen. Chica war dann sehr friedlich, Emil musste eine Weile bellend im Geschirr stehen, für seine Verhältnisse hat er sich recht schnell eingekriegt, obwohl der Anstoß des Ärgers noch in Sichtweite war.

  • Bellen ist doch oft einfach Aufregung. Ob das positive oder negative ist, kann man von Außen nicht sagen. Aber Casanova bellt auch immer wenn Besuch kommt und das nicht, weil er die blöd findet sondern weil er ein bisschen überfordert ist und sich gleichzeitig auch freut. Wir arbeiten dran.

  • ja klar regt Emil sich auf wenn er bellt. Aufregen ist ja seine Königsdisziplin. Aber dieses Hinterherschießen ist wahnsinnig anstrengend, muss das immer extrem managen. Wenn ich ihn am Hinterherbrettern hindere versucht er Chica auf den Kopf zu springen, wovon wir beide (Chica und ich) nicht so viel halten. Dann bellt er uns an und klappt mit seinen Zähnen wie ein Klapperstorch, er schimpft uns dann schon irgendwie aus. Muss dann an kurzer Leine gehen, bis er sich beruhigt hat. Als Ersatz, wenn er merkt, dass das Verhalten zu nichts führt schnappt er sich meist ein Stöckchen, oder ein Blatt und haut es sich um die Ohren und dann ist wieder gut.
    An Gassigänge ohne die Schleppleine ist momentan nicht zu denken und das nervt schon. Und zwar alle. Chica hat inzwischen den Bogen raus elegant über die Schleppe zu springen wenn sie ihr in den Weg kommt. Ich hatte sie schon zweimal um den Fuß und kam nicht schnell genug raus, da ist er gerade in die Schlepp gedonnert und ich hatte einen Schnitt im Knöchel und Emil ist geflogen. :muede: Möchte mir gar nicht ausmalen wie es wäre wenn ich einen 30kg Hund hätte.

  • Es ist auch längst nicht alles was nach Spiel aussieht wirklich Spiel. Leider haben viele Hunde das Schicksal, dass ihre Konfliktlösung eben Fiddeln und Ersatzhandlungen sind (die, deren Strategie fight ist, sind dann die "Bösen").

    Habe ich heute auf der Hundewiese beobachten können.
    Ich weiß schon, wieso ich solche Wiesen sonst meide :ugly:
    Massiv mobbende Hunde, die "doch so schön fangen spielen!" :hust:

    Fiddlen war Hollys Konfliktlösung Nummer 1, auch bei Hundebegegnungen. Es ist natürlich nicht so ernst für das Gegenüber wie fight, aber es ist dennoch super nervig. Der Hund ist mega gestresst und es erkennt Niemand. "Aber die freut sich doch so!" - ne. Die freut sich nicht. Die flirtet und kaspert verzweifelt, damit man sie in Ruhe lässt :roll:

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