Rassehund und Tierschutzhund

  • Ich betreibe Hundehaltung, weil es MIR Spaß macht und damit besser geht. Dass ich es zu meinem Vergnügen tue, heißt aber auch, dass es dem Hund, der nix dafür kann quasi der Unterhaltung zu dienen und meinen Alltag besser zu machen, dabei möglichst gut gehen soll.


    Für mich ist es keine Heldentat einen Hund aus dem Tierschutz vor der Tötung zu retten und dann diesen 10 Jahre lang mit anderen Tieren zu füttern. Allein aus dem Tierschutzgedanken wären doch alle Tiere schützenswert und durch die Rettung des Hundes gibt es am Ende mehr tote Tiere. Aber ich sehe das wahrscheinlich zu nüchtern.
    Ich verstehe also nicht, dass man sagt, man hat damit insgesamt was gutes getan. Ich verstehe aber, dass man Hundehaltung zu seinem Vergnügen betreiben möchte und dann sagt, einer aus dem Tierschutz ist unter der Prämisse moralisch besser vertretbar als ein extra gezüchteter. Wobei es da ja auch umstritten ist, wie viel gutes man mit dem Import von immer mehr Hunden tut und.


    Ich habe einen Rassehund, weil der Tierschutz mir als Studentin damals keinen Hund geben wollte, ohne Nachfrage nach Lebensumständen - Student - Nein, generell nicht.
    Es werden hier nur noch Rassehunde einziehen, weil ich möglichst wenig Risiko bei Charakter, Erfahrungen und Gesundheit eingehen will und mich nicht für eine Orga alles offenlegen will, irgendwelche Kontrollbesuche und Eigentumsvorbehalte nicht meins sind und Kastrationszwang schon gar nicht.

  • Raphaela, es hat niemand behauptet, daß es zum Zuchtalltag gehört. Aber es passiert und es kann nicht geleugnet werden.


    dann habe ich die Aussage falsch eingeordnet, denn genau so war der Klang der Aussage für mich, dass es "normal" sei.



    Dass es alle möglichen Perversionen gibt in allen Bereichen der Menschen, dürfte nichts verwunderliches sein, wenn man etwas Zeit in der Gesellschaft unserer Spezies verbracht hat.

  • Ich sehe das auch so. Die Tierheime sind voll, warum dann also zum Züchter gehen?

    Die Frage wurde hier schon x-Mal aus den unterschiedlichsten Perspektiven und mit vielen verschiedenen Argumenten beantwortet – wenn's dich wirklich interessiert und nicht nur rhetorisch gemeint war, schmeiß doch mal die Forensuche dazu an. :smile:


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    Ansonsten: Für mich kommt/käme in der aktuellen Lebenssituation auch nur ein Welpe vom Züchter in Frage. Ich brauche und möchte einen einigermaßen klaren Rahmen, in dem ich ungefähr abschätzen kann, wie sich der Hund entwickelt und was charakterlich zu erwarten ist. Und das mag zynisch klingen, aber ich habe wenig bis kein Vertrauen in das, was andere Leute über zu vermittelnde Hunde sagen.


    Im wirklich seriösen Tierschutz mag die Beschreibung noch ziemlich gut hinkommen – aber auch da hat man das Problem, dass andere Leute halt subjektiv verschiedene Dinge anders bewerten, und dass der Hund sich vielleicht auch in einer anderen Umgebung ganz anders zeigt als es dann bei mir der Fall wäre.


    Aber gerade bei Privatabgaben und vielen der eher "mittelguten" Vereine würde ich mich immer darauf einstellen, dass die Beschreibung nicht ganz stimmt und/oder der Hund sich im neuen Zuhause noch mal verändert.


    Das ist ja an sich auch überhaupt nicht schlimm! Ich find' das bis zu einem gewissen Grad sogar ziemlich normal – aber ich würde mich halt auf den 'worst case' einstellen wollen und solange ich das nicht kann (weil eben bestimmte Dinge einigermaßen absehbar sein müssen), kaufe ich lieber einen Welpen vom Züchter.

  • Was soll denn das für ein Argument sein... Man darf sich keinen Hund vom Züchter kaufen, weil die Tierheime voll sind... Wenn es ausschließlich kontrollierte Zucht gäbe, wären die Tierheime größtenteils leer... Die anerkannten Zuchtverbände schauen nämlich meist, dass die Nachzucht "in den eigenen Reihen" bleibt. Selten sitzt ein Rassehund mit VdH-Papieren im Tierheim.


    Für mich käme nur im absoluten Ausnahmefall ein Hund aus dem Tierschutz infrage... Ansonsten wird es immer ein Welpe aus VdH-Zucht werden. Rechtfertigen werde ich mich dafür nicht...

    Es muss sich natürlich niemand rechtfertigen! Nur mal so vorab. Was ich aber nicht ganz verstehe: wieso wären die Tierheime dann automatisch leer? Ich weiß nicht, ob ich da einfach einen Denkfehler hab, aber dieses Argument habe ich noch nie so recht verstanden. Deswegen nutze ich jetzt mal die Gelegenheit und hoffe auf Aufklärung :D

  • Ich hab nen Hund ausm deutschen Tierheim, ich hab einen aus dem spanischen Tierschutz und die nächsten Hunde kommen wahrscheinlich vom Züchter.


    Warum?
    Weil der Hund etwas leisten soll, ich möchte Sport mit ihm machen.
    Dass ich das möchte, haben mir meine Tierschutzhunde gezeigt und ich bin ihnen unendlich dankbar dafür.
    Aber ich möchte jetzt auch einmal erleben, wie ein kleiner Welpe aufwächst, dass man einen Ansprechpartner für das ganze Hundeleben an seiner Seite hat und vor allem möchte ich den Zughundesport mit dem Hund ausleben können und will, dass da alle Seiten dran Spass haben - also auch der Hund.
    Mit meinem Spanier ist es ja immer sehr launenhaft, ob der Lust dazu hat. Manchmal verursacht das auch Frust und das tut mir dann für den Hund Leid und für die Hündin, die sich immer so sehr in die Arbeit reinhängt. Die Hündin will immer arbeiten. Aber ob ich nochmal so eine Hündin im Tierschutz finde`?
    Da hat man beim Züchter wohl die größeren Chancen.


    Definitiv werden danach trotzdem irgendwann wieder Tierschutzhunde einziehen, weil ich die HErausforderung liebe an den Baustellen zu arbeiten.
    Aber ich möchte auch einmal einen Hund ohne mitgebrachte Baustellen haben.

  • Ich sehe das auch so. Die Tierheime sind voll, warum dann also zum Züchter gehen?

    Weil, in meinen Augen, auch Züchter einen wertvollen Beitrag zum Tierschutz leisten.
    Eine seröse Tierschutzorganisation kümmert sich um die Hunde die heute ihren Schutz brauchen und leisten darüber hinaus, Beispielsweise durch Kastrationsprogramme, wertvolle Präventionsarbeit um künftiges Tierleid zu vermeiden.
    Ein seriöser Züchter sorgt dafür, daß die nächste Generation Hunde gesund an Leib und Seele aufwächst und sorgt durch gezielte Zuchtauswahl und bestmöglicher Profilaxe dafür gesundheitliche Probleme so gut es geht zu vermeiden bzw das Risiko dafür so gering wie möglich zu halten.


    LG


    Franziska mit Till

  • Es muss sich natürlich niemand rechtfertigen! Nur mal so vorab. Was ich aber nicht ganz verstehe: wieso wären die Tierheime dann automatisch leer? Ich weiß nicht, ob ich da einfach einen Denkfehler hab, aber dieses Argument habe ich noch nie so recht verstanden. Deswegen nutze ich jetzt mal die Gelegenheit und hoffe auf Aufklärung :D

    Die Züchter, die im VdH züchten, räumen sich im Kaufvertrag ein Vorkaufrecht ein. D.h. wenn der Hund aus irgendwelchen Gründen wieder abgegeben werden muss, muss der Halter ihn erstmal den Züchtern wieder anbieten. Diese nehmen den Hund dann in der Regel zurück und vermitteln ihn über den Zuchtverband in ein neues Zuhause. Ergo würde ein Hund vom seriösen Züchter aller Voraussicht nach nicht im Tierheim landen.


    Wenn es also nur seriöse Züchter gäbe und keine Vermehrer, keine Ups-Würfe, etc. wäre in den Tierheimen wenig los. Weil die Mehrheit der Hunde dann den oben beschriebenen Weg gingen.

  • Hmmm..


    Züchter vermehren doch aber (mathematisch gesehen) Hunde.Das bedeutet zwangsläufig, dass es auch mehr Rückläufer geben wird. Während Tierheime die bösen sind, weil sie kastrieren wollen. Eigenartig.

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