Warum macht ihr die Zuchtzulassung?
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Ein Hund der keine rassetypsichen Merkmale aufweist (wie beispielsweise die von dir angesprochene Leistungsfähigkeit bei Arbeitsrassen) gehört natürlich nicht in die Zucht, aber das ist für mich auch kein "tpyischer Vertreter seiner Rasse" sondern ein ganz klarer Ausrutschter nach unten.
Und ein Hund, dessen Linie schon 1000mal überall drin ist, setzt doch keiner ein. Da ist die ZZL vielleicht ganz nett, wird der Rasse aber weder schaden noch nützen (zumindest bei den Rüden).Natürlich muss ich mir Gedanken machen ob es sinnvoll ist, mit dem Hund zu züchten. Aber es macht eben nicht nur mit den "Extremen" Sinn.
Zum Einen tut es keiner Population gut, wenn ein bestimmter Hund so oft eingesetzt wird, dass man ein paar Generationen später zwangsläufig auf diesen Hund inzüchten muss. Wenn ich bei so einer kleinen Population wie dem Toller Rüden mit weit über 100 Nachkommen sehe, wird mir ganz anders.
Zum anderen ist so ein Überfliegerhund oft menschengemacht. Eben extrem oft ausgestellt oder intensivst gearbeitet, so dass er einen Rattenschwanz an Prüfungen vorweisen kann (ich gebe zu meiner gehört auch in diese Kategorie, aber ich lasse ihn auch nicht alles decken, was nicht bei drei auf den Bäumen ist). Ein anderer Hund mit weniger engagiertem Besitzer ist vielleicht genauso gut, oder möglicherweise besser, weil er eigentlich eine entsprechende Leistung mit viel weniger Training gezeigt hat. Zucht ist meiner Meinung nach eben nicht einfach Champion x Champion zu verpaaren und sich darauf auszuruhen, dass dann ja nichts schief gehen kann. Natürlich gibt es auch Hunde die definitv nicht in die Zucht gehören. Diese zu erkennen und dann eben auch konsequent aus der Zucht zu nehmen erfordert eben einiges an Wissen und Ehrlichkeit, auch sich selbst gegenüber.Dazu kommt, dass diese Überfliegerhunde teilweise bezüglich Eigenschaften herausstechen, die dem Hund nicht wirklich was nützen, sondern eher in menschlichen Augen erstrebenswert sind. Besonders extrem natürlich bei einigen Rassen die auf extreme äußerliche Merkmale selektiert wurden. Ein besonders stabiles Wesen hat noch keinen Hund zum popular sire gemacht
. Das sieht man ihm auf dem Foto nicht an und führt zu keiner Form von irgendwelchen Titeln.
Ich halte nicht so viel von dieser "höher, schneller, weiter"-Mentalität. Lieber eine stabile breite Basis erhalten, als irgendein Extrem anstreben.Dass Selektion funktioniert, ist unbestritten. Die Frage ist blos immer worauf ich selektiere und was ich dabei ungewollt mitselektiere. Beim Toller gab es vor einigen Jahren einen Kanada-Importrüden, der superschick aussah und wahnsinnig toll gearbeitet hat, dazu eine hier seltene Linie aus Übersee ... klar ist da jeder hingerannt. Letztes Jahr kam heraus, dass der Rüde eine bis dahin unbekannte und tödlich verlaufende Krankheit vererbte (Degenerative Enzephalopathie). Plötzlich war die Panik groß, denn gefühlt jeder Züchter hatte einen Nachzuchthund von diesem Rüden. Was also tun, alle aus der Zucht nehmen? Dieses Jahr ist zum Glück ein Gentest auf diesen Defekt heraus gekommen. Ich bin gespannt wie belastbar der ist. Ich würde jedenfalls erstmal keinen Welpen kaufen, der auf diesen Hund zurück geht und das schränkt die Auswahl massiv ein und wird in den nächsten Jahren vermutlich eher schlimmer, wenn seine ganzen Nachkommen dann in der Zucht sind.
Zucht hat nunmal 4 Säulen (Gesundheit, Wesen, Arbeitsleistung, Aussehen) und wenn ich mich auf eins zu sehr versteife, verliere ich bei den anderen.
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie man aus der Frage, was der Hund denn hat was er weitervererben soll und die Rasse verbessert konstruiert, dass man am besten nur mit "Extremen" (wobei man sich da fragen sollte, was denn ein "Extrem" ist - ich habe mir hier schon erzählen lassen das bei einer Gebrauchshunderasse ein Hund, der für den Dienst tauglich ist ein Extrem ist das man nicht erwarten kann...) züchtet.
Niemand hat gesagt oder auch nur impliziert, dass es eine gute Idee wäre aus jeder Generation seinen einen "Überflieger" (in was auch immer..) zu küren und dann nur mit diesem zu züchten.
Ich habe hier auch schon gelesen, dass jeder Hund, der irgendwie in die Zucht geht ein Gewinn ist..
Allerdings heisst das im Umkehrschluss doch nicht, dass ich nicht klar und deutlich selektieren muss, möchte ich nur einen Erhalt oder gar eine Verbesserung haben. Und Selektion heisst nunmal, dass ich mir die Frage stellen muss was dieser Hund hat, dass er vererben muss und wenn ich darauf keine schlüssige Antwort habe, es auch mal zu lassen.
Leider ist es doch schlicht und ergreifend so, dass die aller meisten Verbände eine ZZL Prüfung haben, die man eigentlich mit jedem Hund besteht (davon ausgehend, er hat zumindest HD/ED Normal..). Von dieser Seite aus kann ich also mit allem weiter vermehren (und das wird auch getan), was zumindest irgendwie nach Rasse XY aussieht. Also muss ich mir die Frage ganz allein für mich beantworten und da im besten Fall engere Maßstäbe ansetzen. Wenn das dann Züchten mit "Extremen" ist, nun, dann ist es vielleicht besser das mit der Zucht ganz zu lassen..
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Die Frage ist ja auch immer wo will man denn hin in der Zucht? Eine Rasse "vebessern" - was soll das überhaupt bedeuten? Genetische Monokultur? Streben nach irgendwelchen sinnbefreiten Typidealen? Leistung? Gesundheit? Wesen?
Das definiert ja sowieso jeder anders. Ich persönlich glaube, dass Rassen durch eine größere Streubreite an Typen die Fitness erhalten. Ich denke wir müssen langsam aber sicher aus dem "Rassenwahn" mal wieder etwas mehr über den Tellerrand blicken und erkennen, dass die Erhaltung der genetischen Varianz Priorität haben sollte. Denn man sich mal anschaut wo ins populare sire und der große Inzuchtgrad hinbegbracht haben, dann schaut es insgesamt ja eher düster aus ...
Und zur eigentlichen Ausgangsfrage: es mag ganz bekloppt klingen, aber den Typ Sheltie, den ich bevorzuge, den gibt es kaum oder wird sehr selten "bewusst" so gezüchtet. Da hilft nur Selbermachen
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Zitat von bordy
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie man aus der Frage, was der Hund denn
hat was er weitervererben soll und die Rasse verbessert konstruiert,
dass man am besten nur mit "Extremen" (wobei man sich da fragen sollte,
was denn ein "Extrem" ist - ich habe mir hier schon erzählen lassen das
bei einer Gebrauchshunderasse ein Hund, der für den Dienst tauglich ist
ein Extrem ist das man nicht erwarten kann...) züchtet.
Niemand hat gesagt oder auch nur impliziert, dass es eine gute Idee wäre aus jeder Generation seinen einen "Überflieger" (in was auch immer..) zu küren und dann nur mit diesem zu züchten.
Vielleicht habe ich dein Post auch völlig falsch verstanden, aber da auf meinen TextZitat von LaurentideMeiner Meiung nach ist das der falsche Ansatzpunkt. Ich kann nicht nur mit "besonderen" Hunden züchten. Im Gegenteil, diese Überfliegerhunde, die irgendein Merkmal besonders extrem verkörpern bergen auch große Risiken.
die Antwort kam
Zitat von bordyIch bezweifle das es der falsche Ansatzpunkt ist sich mal zu fragen, was denn der eigene Hund eigentlich hat was es sinnvoll macht ihn sich fortpflanzen zu lassen.
habe ich es so aufgefasst, du du meine Meinung nicht nur mit Überfliegern zu züchten eben genau anderesrum siehst. Vielleicht auch nur, weil wir beide die Formulierung "der falsche Ansatzpunkt" benutzt haben.
Zitat von bordyIch habe hier auch schon gelesen, dass jeder Hund, der irgendwie in die Zucht geht ein Gewinn ist..
Das ist natürlich Quatsch. Dann bräuchte ich ja keine Zuchtordnung mehr und hätte plötzlich 100% aller Hunde in der Zucht und keinerlei Lenkung mehr. So hatte ich es auch nicht gemeint.
Zitat von bordyLeider ist es doch schlicht und ergreifend so, dass die aller meisten Verbände eine ZZL Prüfung haben, die man eigentlich mit jedem Hund besteht (davon ausgehend, er hat zumindest HD/ED Normal..). Von dieser Seite aus kann ich also mit allem weiter vermehren (und das wird auch getan), was zumindest irgendwie nach Rasse XY aussieht. Also muss ich mir die Frage ganz allein für mich beantworten und da im besten Fall engere Maßstäbe ansetzen. Wenn das dann Züchten mit "Extremen" ist, nun, dann ist es vielleicht besser das mit der Zucht ganz zu lassen..
Vielleicht bin ich von den Tollern verwöhnt, obwohl mir unsere Zuchtordnung auch nicht gerade streng vorkommt. Aber dass jeder Hund die Prüfung besteht, ist definitv nicht so. Der Hund muss wenigstens in den Grundzügen seine rassetypischen Arbeitseigenschaften mitbringen, also schwimmen, apportieren, nicht knautschen, lochen oder anschneiden, Schussfest sein, halbwes steady sein.
Welcher Hund in der Zucht dann welche Vor- und Nachteile hat, muss man dann natürlich trotzdem noch betrachten.
Aber ich bleibe bei meiner Grundaussage, kein Hund hat nur Vorteile. Jeder hat Fehler und ich muss eben sehen ob ich mit ihnen leben kann, ob ich sie verbessern kann oder ob sie so eklatant sind, dass der Hund nicht in die Zucht gehört.... und wenn ich es jetzt geschafft habe, diese ganzen Zitate richtig zu sortieren, dann habe ich aber das Foren-Abitur verdient
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Wir machen mit unserem Großen die ZZL, da er die zweite Hündin seiner Züchterin decken soll.
Dabei werden zwei besonders interessante Linien aus dem Ausland zusammengeführt.
Sein Vater wurde als Deckrüde in halb Europa umhergereicht, dessen Gene sind mehr als genug verbreitet, deswegen soll das auch eine einmalige Sache sein.
LG von Julie -
Ich habe hier auch schon gelesen, dass jeder Hund, der irgendwie in die Zucht geht ein Gewinn ist..
Da fühle ich mich mal angesprochen.
"Irgendwie in die Zucht" ist nicht mein Standpunkt. Der Hund muss natürlich noch rassetypisch sein und dafür gibts ja die ganzen Prüfungen zur ZZL die jetzt beim Curly nicht so wenig sind. Ich muss auch sagen, dass ich es nicht gut fände, wenn beim Curly die Arbeitsprüfungen als Voraussetzungen gestrichen werden (die Stimmen gibts auch) nur um noch mehr Hunde zu haben.
Aber es sind derzeit nur 7 Deckrüden gemeldet (im Vergleich Golden Deckrüden 460) und da ist tatsächlich jeder zuchttaugliche Hund mehr ein Gewinn. -
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ich finds gut wenn es möglichst viele zuchttauglich geschriebene Hunde besonders aber Rüden gibt. noch besser finde ich wenn diese teilweise auch unbekannten Rüden dann auch noch genutzt werden. Ich mag diesen Hype um einzelne Rüden überhaupt nicht. einer nimmt ihn und zack rennen alle dahin. Das dso ein Handeln in bezug auf die Rasse und deren Genpool nicht wirklich sinnbringend ist sollte heute eigentlich jeder verstanden haben aber es passiert jedes Jahr aufs Neue.
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habe ich es so aufgefasst, du du meine Meinung nicht nur mit Überfliegern zu züchten eben genau anderesrum siehst. Vielleicht auch nur, weil wir beide die Formulierung "der falsche Ansatzpunkt" benutzt haben.
Nun, die Ausgangsaussage war, dass man sich fragen sollte, was an dem Hund so besonders ist, dass er sich fortpflanzen sollte. Das das der falsche Ansatzpunkt ist, denke ich nicht. Das heisst nun noch lange nicht, dass ich sage das man nur mit "Überfliegern" züchten sollte... wobei da nochmal die Frage ist, was ein Überflieger ist. Für mich ist ein Koppelgebrauchshund, den ich noch als solchen einsetzen kann genauso wenig ein Überflieger, wie ein Jagdhund der noch brauchbar ist oder ein Gebrauchshund der noch diensttauglich ist.
Vielleicht bin ich von den Tollern verwöhnt, obwohl mir unsere Zuchtordnung auch nicht gerade streng vorkommt. Aber dass jeder Hund die Prüfung besteht, ist definitv nicht so. Der Hund muss wenigstens in den Grundzügen seine rassetypischen Arbeitseigenschaften mitbringen, also schwimmen, apportieren, nicht knautschen, lochen oder anschneiden, Schussfest sein, halbwes steady sein.
Welcher Hund in der Zucht dann welche Vor- und Nachteile hat, muss man dann natürlich trotzdem noch betrachten.
Aber ich bleibe bei meiner Grundaussage, kein Hund hat nur Vorteile. Jeder hat Fehler und ich muss eben sehen ob ich mit ihnen leben kann, ob ich sie verbessern kann oder ob sie so eklatant sind, dass der Hund nicht in die Zucht gehört.Ich habe keinen direkten Einblick, wie es mit der Veranlagung bei den Tollern ausschaut. Bei ein paar andern Retrieverrassen (z.B. Golden und Labrador Retriever...) ist mein Eindruck schon, dass man eigentlich mit jedem Hund den man anmeldet auch durchkommen kann. Vorausgesetzt er ist nicht viel zu groß oder dergleichen Banalitäten (bei der Optik ist die Selektion dann auf einmal wieder da ).
Ich kenne jetzt doch ein paar VDH Golden Retriever und ich würde nicht sagen, dass ich da jetzt blind in eine Wurfkiste greifen kann und gute Chancen habe einen Welpen zu erwischen, der zumindest eine Brauchbarkeit schafft.Natürlich ist kein Lebewesen perfekt, aber ich sollte mich schon etwas selbstkritisch fragen, ob das Tier (nachprüfbar) so viele positive Eigenschaften hat die es weitergeben sollte, dass es die negativen ausgleicht. Die Erfahrung zeigt auch, dass wenn ich einen Stand schon nur erhalten will, ich mich nicht nach unten orientieren sollte, sondern nach oben.
In der Regel funktioniert diese benötigte "SelbstRegulation" bei Rüden besser als bei Hündinnen, weils da immerhin schon mindestens 2 Leute sein müssen, die der Meinung sind der Hund ist wertvoll für die Zucht. Eine Hündin muss nur irgendwie die ZZL schaffen und wenn sich der Züchter dann nicht kritisch selbst hinterfragt, wird sie halt belegt... bei Rüden ist man dann deutlich kritischer und der solls dann raus reissen. Am besten auf die Hündin mit BH und Wesenstest dann den "bekannten" Rüden, weil man die Welpen sonst nicht los wird..
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Da fühle ich mich mal angesprochen.
"Irgendwie in die Zucht" ist nicht mein Standpunkt. Der Hund muss natürlich noch rassetypisch sein und dafür gibts ja die ganzen Prüfungen zur ZZL die jetzt beim Curly nicht so wenig sind. Ich muss auch sagen, dass ich es nicht gut fände, wenn beim Curly die Arbeitsprüfungen als Voraussetzungen gestrichen werden (die Stimmen gibts auch) nur um noch mehr Hunde zu haben.
Aber es sind derzeit nur 7 Deckrüden gemeldet (im Vergleich Golden Deckrüden 460) und da ist tatsächlich jeder zuchttaugliche Hund mehr ein Gewinn.Eine sehr seltene Rasse ist sicher nochmal eine andere Baustelle, als eine Rasse, bei der man grundsätzlich mehr als genug Auswahl an Hunden hat und man nicht den einen mäßig veranlagten Hund wählen muss, wenn er noch 20 bessere nahe Verwandte hat.
Wenn der Hund wirklich gut veranlagt und gesund ist und noch dazu nicht schon zig mal mit seiner AT vertreten ist, ist das ja auch richtig so.
Allerdings würde ich mir da bei solchen Rassen am Ende nochmal als Verantwortlicher überlegen, ob ich nicht lieber für Einkreuzungen oder sonstige Erweiterungen des Genpools offen bin, bevor ich die Anforderungen runter setze.. am Ende ist das ja auch nur eine Verzögerung des Unausweichlichen, wenn nicht genug da ist.
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Zitat von bordy
Ich habe keinen direkten Einblick, wie es mit der Veranlagung bei den Tollern ausschaut. Bei ein paar andern Retrieverrassen (z.B. Golden und
Labrador Retriever...) ist mein Eindruck schon, dass man eigentlich mit
jedem Hund den man anmeldet auch durchkommen kann. Vorausgesetzt er ist
nicht viel zu groß oder dergleichen Banalitäten (bei der Optik ist die
Selektion dann auf einmal wieder da ).
Ich kenne jetzt doch ein paar VDH Golden Retriever und ich würde nicht sagen, dass ich da jetzt blind in eine Wurfkiste greifen kann und gute Chancen habe einen Welpen zu erwischen, der zumindest eine Brauchbarkeit schafft.Bei Golden und Labrador gibt es auch keine Arbeitsprüfung als Voraussetzung zur ZZL. Traurig und meiner Meinung nach unnötig.
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Das dachte ich auch, stimmt aber so nicht! Keine Arbeitsprüfung im LCD (und GRC?) aber im DRC schon. JPR, Wesenstest und/oder APD-R
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