Der "Hunde arbeiten am Vieh" - Quatsch-Thread

  • Spockie bekommt immer mehr Gefühl für die Gall-aways.


    Die heißen so, weil sie immer wieder durch den stromlosen Stacheldraht abhauen, denn anders als ich oben geschrieben habe, ist doch kein Strom mehr auf dem obersten Draht, weil das Vetamt meinem Freund und einem zweiten Pächter der Naturschutzflächen ein Bußgeld angedroht hat, wenn sie den Strom nicht ausschalten: entweder Glattdraht oder Litze und Strom oder nur Stacheldraht - Tierschutz...


    Das wusste ich nicht, als ich den Beitrag schrieb; dass Strom verboten ist, schon, aber nicht, dass das Vetamt da war.


    Konsequenz: Die Tiere gehen durch den Draht wie nix, vor allem die Jungbullen des anderen Pächters, weil auf dem übernächsten Flurstück mittlerweile leckere Mädchen stehen, und einige Autofahrer haben sich schon zu Tode erschreckt, wenn ihnen plötzlich ein liebestoller Jungspund um die Kurve entgegengetrabt kam.


    Auch die jagt Spockie mittlerweile schnurstracks von der Straße, eine hügelige Mähwiese hinab und dann zurück in ihre Koppel.


    "Unsere" sind zum Glück etwas weniger verkehrsgefährdend, weil die o. g. Koppel etwas ab vom Schuss liegt, und ich patroulliere zweimal täglich.


    Die Alternative wäre halt aufstallen, was die Tiere gar nicht kennen.


    Dadurch, dass es meist die kleineren Tiere sind, die zwischen zwei Drähten durchschlüpfen, haben wahrscheinlich alle schon mal Bekanntschaft mit seinen Zähnen gemacht, so dass sich zumindest das Jungvolk zügig trollt, wenn Herrchen mit Hund auf die Koppel fährt.


    Das Spitzohr hat mittlerweile eine raffinierte Taktik entwickelt, um Verbände zu sprengen, wenn Herrchen z. B. Futterstellen aufräumen will: Er scheucht nach und nach Jungvieh auf, selbst wenn die Tiere noch nicht mal im Weg stehen, und erzeugt dadurch so viel Unruhe, dass sich irgendwann der ganze Pulk in Bewegung setzt. Und dann schnappt er auch gezielt nach, damit die Alttiere garantiert in die richtige Richtung gehen.


    Er rührt quasi um.


    Auch wieder was, was er sich selber ausgedacht hat.


    Caterina

  • Die Weidesasion hat begonnen.


    Erster Tag - austoben im Paddock, Strom kennen lernen.

    Zweiter Tag - auf der kleinen Fläche schon mal etwas mehr "Freiheit"

    Phelan hat beim Durchtreiben geholfen, während Männe und ich schon am Zaun standen und aufgepasst haben, dass sie den auch wirklich wahr nehmen.

    [Externes Medium: https://youtu.be/ZcdCS_EqFVA]


    Dritter Tag- nächste Fläche, die Damen zieren sich ein wenig beim durch gehen, wie immer bei diesem Tor, wenn sie das erste Mal durch sollen.

    Deswegen läuft mein Mann vor und lockt stimmlich etwas.

    [Externes Medium: https://youtu.be/k1vDq26zmSw]


    Morgen geht es auf das ganz lange Stück und Montag oder Dienstag ins Moor und die nächste Partie kommt raus.

  • Ich bin immer wieder fasziniert, was alles geht.

    Ich hätte schiss, dass dem Hund was passiert.

    (Is keine Kritik)

    Ich fieber direkt mit.


    Der Hund macht das super schön!

    Wow.

  • Antoni: Das sind Eure Kreuzungstiere, oder?


    Phelan macht das wirklich toll, so ganz ohne Heelen. Schon irre, was er für ein starker Hund ist - mental, meine ich. Für mich ist dieser Hund nach dem, was Du an Videos zeigst, die Verkörperung von "in der Ruhe liegt die Kraft".


    Meinst Du nicht, es wird Zeit für einen 2. Kuhhund? Es gibt da so eine Rasse, die heelt wie der Teufel, wenn man sie lässt...


    Einen gut gezogenen Cattle Dog könnte ich mir sehr gut vorstellen bei Euch JJ


    Bei uns hat sich die Cattle-Kröte ja von Spockie den Outrun abgeguckt, und außerdem entwickelt sie immer mehr eigene Ideen, ganz wie Mr. Schlitzohr.


    Als Herrchen gestern Jungbullen umstallen wollte, standen zwei Stück in der Ecke der Box - Spalten, wohlgemerkt - und wollten nicht raus. Reingehen wäre eher subobtimal gewesen, vor allem, weil die anderen schon auf dem Gang standen.


    Was macht die Lotte, die sich am geschicktesten im Stall bewegt? Schlüpft durchs Gitter der Nachbarbox, schnappt in 2, 3 Schnauzen, damit die Tiere zurückweichen, und schnappt dann durchs Trenngitter den beiden Nachzüglern treffsicher in die Hacken, so dass sie sich in Bewegung setzen, schlüpft dann selber durchs Trenngitter und heelt sie raus.


    Solche Aktionen kannten wir bisher nur von unserem Schlitzohr, aber anscheinend befruchten die sich gegenseitig mit guten Ideen.


    Ich finde es gut, dass jeder von ihnen andere rassebdingte Eigenschaften mitbringt.


    Deswegen mein Vorschlag, Nr. 2 dazuzuholen. Der von Phelan sicherlich enorm profitieren würde.


    Caterina

  • Ich habe durch meine erzwungene Arbeitslosigkeit durch Corona die Schafe bis Anfang letzter Woche jeden Abend um die zwei Stunden anweiden lassen. In dieser Zeit sind auch immer wieder neue Lämmer geboren worden. Die Muttis sind mir ihren Kindern natürlich auch mit. Hier mal ein Video mit Sheila wie sie Mutter mit sehr frischem Kind zu den anderen schiebt. Sie ist soooooooooo cool geworden. Sie dosiert sich genau richtig, so dass es zu keinem Angriff kommt, die Mutti aber geht. Das ist gerade bei den Schnucken ein schmaler Grat.


    https://www.facebook.com/worki…n/videos/164622784905362/

  • Ich bin immer wieder fasziniert, was alles geht.

    Ich hätte schiss, dass dem Hund was passiert.

    (Is keine Kritik)

    Ich fieber direkt mit.

    Draußen mache ich mir keine Sorgen um ihn, da ist mehr als genügend Platz zum ausweichen.

    Im Stall, in Stresssituationen (verladen, Klauenpflege) sieht das ganze anders aus und ich würde lügen, wenn ich sage, er hat noch nie was ab bekomme.

    In der Situation selbst habe ich selten Angst um ihn, im Nachhinein denke ich manchmal "man, man, das hätte auch anders ausgehen können."

    Das sind Eure Kreuzungstiere, oder?

    Die rote und die schwarze mit dem weißen Kopf sind jeweils Holstein Frisian x Montbeliard ja, die ersten sind ja schon in Milch und überzeugen bislang absolut, sind ja aber noch nicht durchgekreuzt, die ersten HF x Monti x Viking Red Kälber haben wir aber schon, Rinderzucht dauert ja immer:tropf:

    Die fast ganz schwarze ist eine Wagyu Kreuzung und wird die nächste Hausschlachtung.

    Die anderen sind alles reine HF.

    Meinst Du nicht, es wird Zeit für einen 2. Kuhhund?

    Nr. 2 ist in Planung aber alles noch nicht spruchreif, deswegen schreibe ich dazu weiter erstmal nichts.

    Spätestens nächstes Jahr im Herbst ist es aber geplant.

    Nach langem hin und her bleibe ich aber beim BC.

    Never change a running system und ich möchte nichts lautes im Stall und nach reiflicher Überlegung auch erstmal nichts ernstes auf dem Hof.

    Mein Wachsheltie macht ihren Job ziemlich gut.

  • Antoni: Ihr habt Montbéliard-Kreuzungen? Cool! Die sind ja in einigen Gegenden Frankreichs die Milchrasse par excellence.


    Zum lauten Hund im Stall: Bei dem oben geschilderten Manöver gab die Lotte keinen Laut von sich, sondern war hochkonzentriert. Sie bellt wirklich nur, wenn es nötig ist, und ich finde einen Laut gebenden Hund auch im Stall nicht verkehrt, weil es die Tiere besser... ja, diszipliniert und ihnen vor allem ankündigt, dass sie jetzt gleich ihren Allerwertesten bewegen müssen, à la Melkstandgitter klackt auf, Hund kläfft im Melkgraben, Kühe gehen zügig raus - wenn nicht, springt die Lotte zielgerichtet hoch und schnappt die Trödlerin in die Hacken.


    Das Vieh hier weiß, wer kläfft, beißt auch.


    Oft reicht das Kläffen aus, ohne dass der Hund zufassen muss, z. B. beim Rumholen in den Melk-Wartebereich. Das Drollige ist, dass die Lotte liegende Kühe, die nicht gleich aufstehen, anstupst. Ja, wirklich! Sie stupst sie dann in die Flanke, geht zurück und guckt, was passiert.


    Nur wer Gegenwehr in irgendeiner Form zeigt, wird ins Flotzmaul geschnappt. Hat sie sich irgendwann so angewöhnt und ist äußerst effizient.


    Auch Spockie kläffte anfangs deutlich mehr.


    flying-paws: Habe ich richtig gesehen, und Sheila guckt nur ein einziges Mal zu Dir herüber? Das war ja anfangs ganz anders, sie stellte ja quasi permanent Rückfragen. Sie ist buchstäblich in ihrem Element.


    Caterina

  • Zum lauten Hund im Stall: Bei dem oben geschilderten Manöver gab die Lotte keinen Laut von sich, sondern war hochkonzentriert. Sie bellt wirklich nur, wenn es nötig ist, und ich finde einen Laut gebenden Hund auch im Stall nicht verkehrt, weil es die Tiere besser... ja, diszipliniert und ihnen vor allem ankündigt, dass sie jetzt gleich ihren Allerwertesten bewegen müssen, à la Melkstandgitter klackt auf, Hund kläfft im Melkgraben, Kühe gehen zügig raus - wenn nicht, springt die Lotte zielgerichtet hoch und schnappt die Trödlerin in die Hacken.

    Siehst du und da sind die Ansprüche unterschiedlich.

    Ich möchte keinen Hund im Melkstand, ich möchte keine Unruhe dort haben.

    Mich nervt ganz gewaltig, das meine Schwiegereltern laut im Melkstand sind, dass unser Mitarbeiter sich das angenommen hat.

    Ich möchte, das die Kühe ruhig rein kommen, ruhig raus gehen dürfen, dass Ruhe beim melken herrscht.

    Das Radio düdelt, ich summe ein bisschen mit und das wars.

    Ich benutze keinen Stock, ich rufe nicht und genauso wenig möchte ich einen Hund dabei haben, der beim raus gehen der Kühe bellt oder gar schnappt.


    Bei der Liegeboxenpflege ist das ganz einfach.

    Phelan läuft durch die Mitte, bis ganz nach hinten, dann stehen schon so gut wie alle Kühe auf und dann nimmt er sie von hinten nach vorne alle mit.

    Liegende Kühe stehen aller spätestens auf, wenn er neben ihnen steht, die braucht er nicht berühren.

    Wer es nicht macht, wird "höflich" drum gebeten.


    Draußen, an einer großen Herde, da habe ich das arbeiten über Stimme von meinem Chief sehr zu schätzen gewusst.

    So wie ich aber die Kühe gearbeitet haben möchte, hier bei uns, möchte ich es schlicht nicht.


    Ich bin selbst aber auch kein lauter Mensch und mag es gar nicht, mit unserem Mitarbeiter zu arbeiten (seit wir Phelan haben, ist das arbeiten mit Schwiegervater ja zum Glück Geschichte).

    Ich hasse dieses "weiter, los, aufstehen, bewegt euch, blablabla"

    Ich mag das einfach nicht und möchte es auch nicht :ka:


    Aber für die unterschiedlichen Ansprüche gibt es zum Glück ja auch unterschiedliche Hundetypen, so dass für jeden was passendes dabei ist =)

  • Phelan is so genial! Immer wieder toll ihn bei der Arbeit zu sehen.




    Ich werf mal ein Video von meiner aktuellen Arbeit rein. Calla und Momo (die Koolie Hündin von meinem Chef) arbeiten öfter zusammen und Calla hat schon viel von ihr gelernt.

    Hier in der Situation bringen wir die Schafe nach dem Melke wieder auf die Wiese. Calla hilft mir sie vorne zu halten damit sie nich vorbei rennen und Momo schiebt hinten nach. Völlig frei, ohne jedes Komando. SIe hat ein unglaublich gutes Gefühl dafür in welchen Situationen sie gebraucht wird.

    Calla hilft hier im und am Stall bei allen Arbeitebn mit und wird immer routinierter. Schafe in den Vorwartebereich drücken macht sie mittlerweile auch schon komplett ohne Kommando :) Es ist total toll ihr dabei zuzusehen wie sie lernt.



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