Was, wenn es zu einem ernsten Kampf kommt? Erfahrungen!

  • Hallo Zusammen


    Ich habe seit kürzerem einen Mischlingsrüden, mein erster Hund seit meiner Jugend. Heute Morgen hatte ich eine schrecksituation bei einer Begegnung mit einem ebenfalls intakten Rüden. Die Situation konnte aber deeskaliert werden. Aber trotzallem ist es mir ziemlich eingefahren dass ich weiche Knie bekam und mein Puls ganz schön angestiegen ist. Ich habe mich danach gefragt was ich wohl getan hätte, wenn es ernst geworden wäre...


    Ich habe nun schon viel gelesen, aber eigentlich immer nur theoretische Szenarien und Techniken, die meist auch von den Tippgebern nie angewendet wurde.. Hat jemand bereits erprobte Tipps für mich, wie man bei bereits eskalierten Kämpfe reagieren kann?


    Liebe Grüsse, Helena

  • NICHT dazwischengehen- wenn es ernst wird, wird es ruhig- das ist schonmal wichtig zu wissen.
    Solange es laut und wild ist, ist es meist nicht so wild. Je ruhiger, desto ernster.
    Wasser drüber geht- oder die Schubkarrenmethode, die wirkt wirklich: du packst den Hund, der sich verbissen hat(wichtig!) an den Hinterbeinen, wie beim Schubkarrefahren, stößt die Arme einmal kräftig vor und ziehst ihn dann zurück- das ist so ein Schreckmoment mit den Beinen in der Luft, dass die meisten loslassen- du darfst natürlich nur zurückziehen, wenn losgelassen wurde!!!! Das ist aber eben wirklich, wenn verbissen wurde.
    Ansonsten sollten die Besitzer von den Hunden wegrennen und, wenn eine Chance besteht, dass der Hund gehen kann, ohne sein Gesicht zu verlieren- ihn rufen. Nochmal: NICHT dazwischengehen oder versuchen, einen Hund wegzuziehen einfach so.

  • oder die Schubkarrenmethode, die wirkt wirklich: du packst den Hund, der sich verbissen hat(wichtig!) an den Hinterbeinen, wie beim Schubkarrefahren, stößt die Arme einmal kräftig vor und ziehst ihn dann zurück- das ist so ein Schreckmoment mit den Beinen in der Luft, dass die meisten loslassen- du darfst natürlich nur zurückziehen, wenn losgelassen wurde!!!! Das ist aber eben wirklich, wenn verbissen wurde.

    Das klappt aber nur, wenn es beide Halter bei ihren Hunden machen. ;)
    Bei schweren Hunden kann ich es mir allerdings nicht vorstellen. :D

  • Nein, ein Hund hängt im anderen, du willst doch nicht an dem Hund ziehen, an dem ein anderer hängt :tropf: Da gibt es böse Verletzungen, habe ich schon erlebt...es wäre nix passiert, hätte man mich meinen Hund damals(drako, wer sich erinnert) entfernen lassen, aber Herrchen zog seinen Hund hoch, obwohl meiner dran hing, erst da gab es die bösen Verletzungen.


    Das geht auch bei schweren Hunden, die Hinterbeine sind nicht so schwer*g* Hebelgesetz und so

  • Das geht auch bei schweren Hunden, die Hinterbeine sind nicht so schwer*g* Hebelgesetz und so

    Das Problem dabei ist doch aber, dass es im richtigen Moment und beiden Haltern gleichzeitig gemacht werden muß. Allein dadurch halte ich das für nicht Erfolgversprechend - jedenfalls wenn es ohne weitere Verletzungen ausgehen soll.
    Man darf auch nicht vergessen, dass meistens im Reflex reagiert wird, wenn überhaupt.


    Mir gefällt die Variante: Wenn es möglich ist, ins HB greifen und die Luft abschnüren eindeutig besser. ;)

  • Anstatt darüber nachzudenken, was ich im AUSNAHMEfall machen kann, würde ich mich lieber darauf versteifen, wie ich meinen Hund so gut erziehen/managen kann, dass er auf etwaige Provokationen gar nicht erst eingeht. Sonst wird das Leben sehr schnell zu einem Spießrutenlauf. Vorausschauendes Handeln wär also eher angebracht, damit der Hund die nötige Sicherheit und Ruhe im Alltag bekommt.

  • Nicht dazwischengreiufen, Wasser drüber, im günstigen/Kampfpause Moment beide(!) Hunde an den Hinterbeinen greifen. Nicht auseinanderziehen, denn dabei entstehen Rissverletzungen. Wenn sich einer verbeißt und festhält, Luft abschnüren.


    Meine Aussiehündin hatte letztes Jahr einen ziemlich heftigen Kampf mit einer Gleichaltrigen. Die beiden waren bis zu dem Tag immer recht umgänglich miteinander, waren zusammen im BH-Training und Agitraining ohne Auffälligkeiten, konnten sogar gemeinsam laufen gelassen werden, ohne dass es Probleme gab. Die zwei hatten sich bis dahin einfach ignoriert. An dem Tag knallte es dann aber plötzlich sehr heftig und die zwei kämpfen miteinander. Meine war der anderen allerdings körperlich überlegen, hat deshalb schnell Oberwasser bekommen und sie überwältigt. Sie hat dann Beißschütteln gezeigt...war also keine harmlose Auseinandersetzung. In einer Kampfpause habe ich sie mir dann an den Hinterbeinen rausgezogen und sie mir unter den Arm geklemmt. Sie war sofort ganz ruhig, aber ihr Körper war steinhart, sie hatte eine Verletzung am Auge und die andere Hündin war extrem verstört. Einfach Mist sowas. Meine hat es aber zum Glück nicht geschafft, die andere zu verletzen. Die hatte lediglich ein paar Kratzer von den Krallen und Abschürfungen, weil das ganze auf Schotter stattgefunden hat. Scheinbar konnte ich früh genug eingreifen.


    Mein "Glück" war wohl, dass die andere Hündin unterlegen war und schnell das Kämpfen eingestellt hat. Wäre sehr übel gewesen, wenn die genauso verbissen gekämpft hätte wie meine. Die zwei Furien dann voneinander zu trennen, wäre gar nicht so einfach gewesen und ich hoffe, dass ich sowas nicht erleben muss. :fear:
    Seit ich weiß, wie tough die kämpfen kann, bin ich mit anderen Hunden extrem vorsichtig. Bis dahin hatte sie sich Hunden gegenüber auch immer sehr höflich gezeigt und ist eher ausgewichen.

  • Das geht auch bei schweren Hunden, die Hinterbeine sind nicht so schwer*g* Hebelgesetz und so

    Nichts mit Hebelgesetz.


    Ein kämpfender Hund hat sein Gewicht auf den Hinterbeinen, da meist auch mit den Vorderpfoten gedrückt und geschoben wird. Kleine bis mittelgroße Hunde kannst Du so trennen. Bei meinen wird dir das nicht gelingen.


    Wenn man die Möglichkeit hat an das Halsband zu kommen, zu schnüren, Luft abdrehen und sich sofort mit Hund abwenden, wenn dieser los läßt.


    Auf keinen Fall auf die Hunde einschlagen, laut schreien, hektisch werden. Das stachelt sie nur noch mehr an.


    Am gescheitesten ist aber immer noch, die Hunde gut beobachten. Werden sie immer steifer, versucht einer in die T-Stellung zu gelangen, einfach weitergehen, den Hund zu sich rufen. In den meisten Fällen wollen die sich gar nicht prügeln und sind froh, wenn die Situation aufgelöst wird.

  • Ich habe immer eine Zweitleine dabei und damit schlage ich dem Hund auf den Rücken, der sich im anderen verbissen hat - auch, wenn es mein eigener Hund wäre.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!