Haaaalt, Halt, Halt! Also nicht die Diskussion an sich, die Frage mit dem Vorstehen hatte ich gestern nämlich auch und sachliche, schöne Diskussionen sind nie fehl am Platz.
Ich fürchte nur, ihr habt da mit meinem Training total was missverstanden und das tut mir wahnsinnig leid. Ich benutze die Reizangel auf keinen Fall, um den Hund blöd hinterher rennen zu lassen und ihn somit “auszulasten“! Auch freue ich mich nicht, wenn der Hund einen halben Herzkasper hat, aber dass sich ein Hund anstrengt, ist jetzt auch nicht weiter schlimm. Sie hätte sogar furchtbar gern noch weiter gemacht, aber da ich gesehen habe, dass sie schon KO ist, war dann eben Ende angesagt. Bitte Leute, habt keine Sorge, ich würde sie totlaufen lassen wollen, ich achte da wirklich drauf.
Dann, irgendwem war das Herz in die Hose gerutscht, weil ich mich gefreut habe, dass sie in den Jagdmodus fällt und gut hinterher hetzt. Das tut mir leid und sollte so nicht rüberkommen, manchmal wähle ich wohl einfach die falschen Worte, aber es stimmt, und zwar aus dem Grunde, weil ich das Training dafür nutzen möchte, sie auch, sollte sie doch mal losrennen, abrufen zu können. Die normale Abrufbarkeit ist tadellos. Und trotzdem geht nichts, wenn sie jagen will. Das ist auch verständlich und in Ordnung, aber eben dazu möchte ich das Training verwenden.
Und die Abrufbarkeit am Wild, wenn sie schon jagt, kann man eben m.M.n am besten trainieren, wenn sie im Jagdmodus ist - ohne funktioniert es ja bereits. Daher mein Ziel, denn draußen kann das ohne Leineneinwirkung ja absolut nicht funktionieren und wäre verantwortungslos, sie über das Reizangeltraining so weit zu “bekommen“, dass sie auch während des Hetzens abrufbar wird, ohne Leineneinwirkung (Keine Sorge, die Schleppleine wird immer mitgenommen und sofort benutzt, wenn sie etwas nervöser wird oder ist). Das geht eben nur, wenn sie so in den Jagdmodus fällt, wie sie es in der freien Natur auch würde. Ich glaube, bei meiner lässt sich nur so arbeiten. Also was jetzt die Abrufbarkeit am Wild betrifft. Auf das Vorstehen oder Verharren wird jetzt gerade bei mir nicht eingegangen, sondern rein um das Missverständnis, ich würde meinen Hund jetzt zur Hetzmaschine machen und sie halbtot rennen lassen wollen.
Die ersten 5 Minuten waren auch wirklich reiner Test, da sie mit Spielzeug ja absolut kein Interesse zeigte und ich schauen wollte, ob sich das mit dem Dummy bessert. Und natürlich habe ich mich gefreut, dass es ihr damit so gefällt.
Ich hoffe, dieses Missverständnis wurde nun beiseite gelegt, oder habe ich noch etwas vergessen? es tut mir wirklich leid, wenn hier so oft der Gedanke aufkam, aber ich versichere euch, dass das nicht der Fall ist.
Im Übrigen, wer hatte nochmal geschrieben, die PRJT müssten so extrem viel beschäftigt werden, damit sie ausgelastet sind? Nun, wir haben einen Mix aus Spanien und scheinbar ein “Montagsmodell“ erwischt. nicht falsch verstehen, ich mache genug mit ihr, aber stundenlange Wanderungen oder sowas nicht, also wir kommen sicherlich nicht auf 3-5 Stunden täglich. Aber sie braucht das wirklich auch gar nicht, im Gegenteil. Wenn wir mal 1 1/2h am Stück draußen waren, ist sie heilfroh, wieder zu Hause zu sein und kuscheln und schlafen zu dürfen. Sie ist im Allgemeinen wirklich sehr zufrieden, sie ist ruhig, schläft, döst, kuschelt, rennt draußen nicht mal immer fröhlich rum, sondern trottet meist gemütlich auf dem Wege (und sie hat genügend Platz, auch mit der Schleppleine, um sich auszutoben), mal wird dann zusammen über eine Wiese gerannt, ein kleines Wettrennen veranstaltet, Kommandos geübt, zu Genüge wird geschnüffelt, es wird manchmal geclickert, mit dem Dummy trainiert, mit Spielzeug gespielt, wenn sie mal Lust hat, im Garten getobt, ... Und das alles trotzdem in 1 1/2-2h täglich und es scheint für sie wirklich in Ordnung zu sein, bzw sogar wirklich genug... auch Bekannte mit gutem Hundeverständnis versichern mir das jedes Mal, wenn ich doch wieder in Zweifel falle, ob ein PRJT wirklich mit so wenig so zufrieden sein kann aber sie bellt nicht, dreht nicht auf, wirkt zufrieden und glücklich.
Die ganze Sache mit dem Vorstehen finde ich sehr interessant, es war jetzt aber doch ganz schön viel auf einmal. Gut, meine steht jetzt sicherlich nicht vor (muss mir mal die Videos noch anschauen), sondern verharrt eben eher und beobachtet, ich weiß auch nicht, ob ich ihr unbedingt perfektes Vorstehen beibringen will, mir reicht eigentlich das Verharren und Beobachten völlig und ich werde daran arbeiten, dass sie es länger tut und dann auch nicht loslegt, sondern danach einfach mal weiter mit mir geht und auch irgendetwas mit mir macht, meinetwegen darf sie dann ein Leckerli suchen oder sowas in der Art. Oder eben einfach mal so mit. Oder wie wir es bei Hühnern und Enten machen, beobachten wir einfach beide ganz gespannt zusammen (gut, das ist SICHER kein Vorstehen, da sitzt sie nämlich dabei, hat hier also wahrscheinlich gar nichts zu suchen )..
Gibt es auch hier in diesem Text noch irgendwelche Anlässe, dass ich meinen Hund quälen wollen würde? (Ernstgemeinte Frage, keine ironische oder angepisste, würde diese nämlich dann auch noch gerne aus dem Weg räumen... Das geht mir doch sehr nahe..)