(Jagd)Hund findet Reizangel doof?

  • Das angewölfte Verhalten von Hütehunden und Jagdhunden liegt genetisch eng beieinander, dennoch gibt es SPRACHLICHE Unterschiede, Trainingsunterschiede, Unterschiede im Gebrauch der Hunde.


    Hier ging es um einen Terrier, der meines Wissens nach ursprünglich als Bauhund (Fuchs) ect und als Haus- und Hofhund, der die Ratten tötet und die Mäuse eingesetzt wurde.


    Dieser Terrier steht also vor, oder zeigt Auge oder verhaart, (gibts noch einen Begriff aus der Windhundscene dafür?)


    Also der Hund steht vor, kann abgerufen werden, kann abgelegt werden, hetzt nicht nach. Ist folgsam.


    Und nun wird als Belohnung das Hetzen eingesetzt, weil der Halter sich denk, dass dem Hund genau das fehlt.


    Ist dieser Gedankengang wirklich richtig?


    Braucht ein Hund, der eine angewölfte Verhaltensweise zeigt, das Hetzen und das Totschütteln und das Fressen?


    Brauchen das wirklich viele Hunde?


    Ich weiss es nicht.

  • Jägerlatein heißt etwas ganz anderes, nämlich die übertriebene Darstellung von Jagdgeschichten in Jagdberichten

    Sorry, stimmt. Ich habe das total verwechselt.
    Jägerlatein war für mich wie "chinesisch".


    Dann ist klar, dass ihr mich nicht versteht. Da hatte ich echt einen Black Out.

  • Vorstehhunde | Deutscher Jagdverband


    Wenn also ein Terrier Witterung von Wild bekommt und daraufhin ruckartig stehen bleibt/verharrt,steht er vor.

    Ich dachte bisher immer, meine Dackelhündin "steht vor".


    Sie läuft auf den Feldwegen fast ununterbrochen mit der Nase auf dem Boden, dann bleibt sie urplötzlich stehen, hebt ein Vorderbein und hält die Nase in die Luft um einen Geruch wahrzunehmen - ich seh dann wie immer nichts, was sie riechen könnte.


    Wenn sie mal zufällig nicht mit gesenktem Kopf durch die Gegend läuft und im Feld einen Hasen erblickt, bleibt sie auch sofort stehen, hebt ein Bein und beobachtet den Hasen genau, dafür lobe ich sie und dann leine ich sie an, denn wenn ich "weiter" (im Sinne von weiterlaufen) zu ihr sagen würde, denke ich, würde sie das als Aufforderung zur Jagd sehen und dem Hasen hinterherhetzen.


    Was von beidem ist denn da jetzt "Vorstehen", oder ist davon gar nichts "Vorstehen" ?

  • Zitat

    Die Vorstehhunde sind die entwicklungsgeschichtlich jüngste Gruppe unserer Jagdhunde. Ihre kennzeichnde Eigenschaft ist das Vorstehen. Das heißt, sie stoßen in Deckung liegendes Wild, sobald sie es durch die Nase gefunden haben, nicht nach der Art der Stöberhunde oder Bracken sofort heraus um es zu verfolgen, sondern Sie bleiben wie gebannt und angewurzelt abwartend vor diesem Wild stehen. Dieses für die Vorstehhunde typisches Verhalten geht auf eine Verhaltensweise zurück, die wir auch bei anderen Rassen und sogar Wildhunden beobachten können: Das momentane Verharren und „Maßnehmen“ vor dem Zusprung auf die Beute. Auch der mausende Fuchs zeigt ein solches Verhalten. Das kurze „Markieren“ wurde durch die Zucht zum lang andauernden Vorstehen gesteigert, denn es ist eine für den Jäger im freien Feld sehr vorteilhafte Eigenschaft – Der Hund zeigt ihm dabei wo das Wild liegt. Zusammen können nun Jäger und Hund das Wild zur strecke bringen.

    Quelle: Vorstehhund - Jagdhunde - Rassen www.Auf-Jagd.de


    Ich finde, hier ist recht anschaulich erklärt, wie sich durch züchterische Bemühungen das Vorstehen aus dem Verharren/Markieren entwickelt hat. Es ist ein angezüchtetes, übertriebenes natürliches Verhalten, nicht einfach ein angelerntes. Logischerweise gibt es dann auch Übergangsbereiche, in denen nicht so klar ist, ob das nun noch Markieren oder schon Vorstehen ist - es kann ja auch Vorstehhunde mit ungenügend ausgeprägten Vorstehanlagen geben, oder Hunde anderer Rassen, die Anlagen zum überlangen Markieren mitbekommen haben.


    Mir ist weitgehend egal, wenn der Bergriff des Vorstehens in mehrfacher Bedeutung verwendet wird - meist wird sofort aus dem Zusammenhang klar, was gemeint ist. Ich fände es nur sinnvoll, wenn man weiss, dass es eben verschiedene Bedeutungen gibt.


    PS: Es hat sich hier niemand dagegen ausgesprochen, dass man Hunden beibringt, bei Wildkontakt nicht loszustürzen, im Gegenteil. Es will auch niemand die erzieherische Leistung schmälern, wenn es dem HH gelingt, dass sein Hund auf Sichtung oder Witterung zuverlässig innehält und auf Anweisungen wartet, oder sich gar selbständig zum Halter umorientiert. Das ist doch supertoll, was will man denn mehr! :gut: Warum sich da manche auf den Schlips getreten fühlen, wenn jemand darauf hinweist, dass der Hund dadurch nicht zum Deutsch Drahthaar mutiert, verstehe ich nicht.

  • Also mir war es eigentlich recht schnuppe, ob der Hund von @Nesa8486 nun vorsteht, weil es genetisch in ihm drin ist, oder nur verharrt. xD Wichtig ist doch, das genau dieses Verhalten verstärkt wird. Und das bevor man dem Hund in bestimmten Situationen erlaubt, loszuhetzen. Darum ging es doch ursprünglich.


    Was die Reizangel betrifft: Da halte ich mich raus. Ich habe keine Erfahrung damit und habe meinen Hund bisher auch gut mit Dummy, Fährten erschnüffeln etc auslasten können. Finde ruhigere Geschichten bei ihr einfach passender. :smile:
    Ich bin davon ausgegangen, @Nesa8486 übt das Vorstehen / Verharren in den echten Situationen beim Gassi gehen und nicht an der Reizangel. Und da würde ich erstmal gezielt das 'Vorstehen' bestärken, Ansprechbarkeit üben und dann vielleicht später mal die Freigabe geben, wenn die Situation es zulässt.

  • Ich bin davon ausgegangen, @Nesa8486 übt das Vorstehen / Verharren in den echten Situationen beim Gassi gehen und nicht an der Reizangel. Und da würde ich erstmal gezielt das 'Vorstehen' bestärken, Ansprechbarkeit üben und dann vielleicht später mal die Freigabe geben, wenn die Situation es zulässt.

    Damit man es nicht falsch versteht: Ich meine natürlich, das nicht an der Reizangel zu üben. ;)


    Sorry für den Doppelpost, zu spät für Edit

  • Falls du mich meinst: Mir ging dieser Beitrag von @Wasser gegen den Strich: (Jagd)Hund findet Reizangel doof?

    Es geht nicht darum, wie man es nennt, es geht darum, WAS für ein VERHALTEN das ist.


    Die Definition zum Verhalten ist doch interessant. Daraus können doch Schlüsse gezogen werden, wie weiter zu üben ist.


    Hier beim Terrier wird davon ausgegangen, dass er das hetzen braucht.


    WARUM wird davon ausgegangen?
    Angenommen, er hat viel vom MARKIEREN oder VORSTEHEN, dann findet er vielleicht hetzen gar nicht so wichtig.


    Warum also sollte man das zwangsweise auftrainieren?


    Weil in einem ANTI JAGD Buch steht?
    Es kann für den Hund absolut richtig sein, den an der Reizangel hetzen zu lassen bis zum Lungenkollaps. Ich kenn den Hund ja nicht. Vielleicht braucht der das.


    Aber eigentlich sie Thread Überschrift, fand Hund das "Spiel" ja erstmal doof.

  • Tut mir (fast) leid. Ich kann deinen Ausführungen wie immer nicht folgen. Da helfen auch vierzig Leerzeichen und ausgiebiger Gebrauch von Großbuchstaben nichts. Erinnert mich alles sehr an Liv. Ich verabschiede mich damit aus diesem Thread. :lepra:

  • Tud mir auch leid. Ich dachte es wäre jetzt klarer.

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