Ich fliehe vor Hundebesitzern!

  • Doch, aber es ging mir eher darum, mal zu hören, ob es anderen Menschen auch so geht und wenn ja, was die dagegen machen @Bellapaul



    Ich habe am Freitag auch wieder zwei unkastrierte Rüden und zwei Menschen getroffen. Lilli lief ohne Leine und als ich die beiden angeleinten Rüden und die verkrampften Besitzer sah, habe ich sie gerufen und gelobt und wollte gerade hoch zu den Dünen gehen, um weiträumig auszuweichen, als ich nochmal die Entfernung zu den Hunden checkte und merkte, dass die beiden in rasendem Tempo und ohne Leine, mit erhobener Rute auf uns zu kamen und die Besitzer verzweifelt riefen und pfiffen, die Hunde aber nicht reagierten. (Wahrscheinlich haben sie die Hunde abgeleint, als sie Lilli gesehen haben und dann erst gesehen, dass ich sie zu mir rief) Lilli sagte ich dann schnell "Ok" und sie trabte ihnen unterwürfig entgegen, machte aber einen riesigen Bogen und lief nicht direkt auf sie zu (macht man unter Hunden aus Freundlichkeit eigentlich so, aber das war den beiden Rüden egal). Ich dachte mir schon, dass es ein Spaß werden wird... Der eine pinkelte nochmal schnell und kratzte auf der Erde :hust: und der andere versuchte gleich aufzureiten. Lilli versuchte, die Situation in ein Spiel umzuwandeln, es funktionierte aber nicht. Der andere bedrängte sie nun auch und Lilli klemmte die Rute ein und wollte zu mir, konnte sich aber nicht durchdrängeln, somit lief ich hin und schubste die beiden Rüden weg. War ja klar, dass sie nicht reagierten und es war auch klar, dass solche Hunde keine Halsbänder trugen. Also hielt ich sie am Nackenfell fest (Den einen wohl ziemlich unsanft, aber sie zogen immer noch zu Lilli und so hielt ich sie fest). Was blieb mir anderes übrig? Die Frau sagte daraufhin: "Das würde ich nicht machen" Ich sagte, sie solle auf der Stelle ihre Hunde abholen und anleinen und uns nicht weiter belästigen. Sie antwortete: "sie muss das lernen" Ich wiederholte meinen Satz und wurde lauter. Sie bewegte sich nicht und ihr Mann auch nicht. Ich sagte zu Lilli "Weiter" und machte eine Kopfbewegung in die Richtung unseres Weges. Lilli trabte los und die Frau motzte rum, ich solle ihre Hunde loslassen. Ich tat das und der eine lief weg, weil er Angst vor mir hatte (Habe ihm wohl ein bisschen weh getan) und der andere wollte zu Lilli sprinten, woraufhin ich mich vor ihn stellte und wegschubste. Ihm war das egal und er schnappte nach meiner Hand. Ich machte eine Trittbewegung (ich trat nicht wirklich zu) und sagte mit tiefer Stimme "nein". Endlich hatte er es verstanden! Und die Besitzer störte es nicht! Das war ihnen alles sch**** egal!!! Als wir schon ein Stück gelaufen waren, hörte ich Gekläffe und Schreie. Ich drehte mich um und sah wie die beiden Hunde mit einem anderen Hund kämpften und die Besitzer sie "anfeuerten". (Damit meine ich rumschreien.) Lilli und ich sind einfach weiter gelaufen und ich habe mich über meinen gut sozialisierten Hund gefreut.


    Das ist so eine Hundebegegnung, die ich am liebsten vermeiden möchte :verzweifelt:


    Was hättet ihr gemacht? Was hätte ich besser machen können?

  • mmmh also ich glaube angefasst hätte ich ihn nur im allergrößten Notfall - ich wurde bei einer solchen Aktion schon mal böse gebissen. Ich versuche in solchen Situationen körpersprachlich und entschlossen ein klares "Hau ab" , Schritt in Richtung Hund - eigentlich klappt das fast immer. Ansonsten meinen Hund anleinen und gehen.


    Wir hatten letztens auch so eine schöne Situation. Ich mit meinen beiden Hund an der Schleppleine, kommt uns ein freilaufender großer Rüde mit total entspannten Frauchen entgegen. Rüde sprintet uns bellend und Zähne zeigend entgegen. Ich nehme meine Bei Fuss und denke jetzt wird die Dame wohl reagieren. Nö, die ist immer noch ganz entspannt. Der Rüde blieb zwar vorerst auf einem Meter Entfernung und bellte uns an, deshalb ignorierte ich ihn und versuchte einen Bogen zu gehen. Als wir auf gleicher Höhe waren rief Besitzern dann doch "soll ich ihn etwas anleinen ? ". Tja das wäre wohl besser so. Ok er Kerl hat wenigstens gehört und im Grund ja alles gut. Meine Hunde waren recht irritiert vom Verhalten des Hundes, genauso wie ich von der Dame.

  • Ansonsten meinen Hund anleinen und gehen.

    Ich kann meinen Hund nicht einfach anleinen und gehen, wenn sie bedrängt wird. Dann nehme ich ihr die Bewegungsfreiheit (dann hat sie das Gefühl, nicht mehr fliehen zu können) und die Hunde kommen hinterher.

  • Sie antwortete: "sie muss das lernen"

    Boah, bei dem Spruch stellen sich mir ja mittlerweile die Nackenhaare auf :fluchen: . Was muss sie lernen? Dass sie sich eh nicht wehren kann und das ertragen muss? Das bestimmte Hundetypen unhöflich und aufdringlich sind und völlig ignorant den Wünschen anderer gegenüber? Dass sie völlig auf sich alleine gestellt ist und ihr Besitzer ihr nicht hilft, wenn sie überfordert ist? (und deshalb was tut? Passiv werden und hoffen, dass es schnell vorbei ist? Fliehen? Aggressiv werden?) Ich frag mich ja immer, ob der Gegenüber das auch noch sagt, wenn deren Hund von einem deutlich größeren und stärkeren bedrängt wird und sich sichtlich unwohl fühlt und nur noch versucht, irgendwie aus der Situation raus zu kommen...


    Wie auch immer. Ich persönlich leine zwar nicht an (außer Grisu, eine Klopperei will ich dann doch nicht, auch wenn der andere Hund dann vielleicht tatsächlich lernt :ugly: ), halte meine Hunde aber bei mir und sehe zu, dass sie den anderen Hund ignorieren. Wir gemeinsam gehen dann sehr zügig weg und zur Not kann ich den anderen Hund dann immer noch blocken oder ihm die Leine vor die Füße knallen. Wenn mein Hund flüchtet, animiert es andere erst recht zum verfolgen und wenn mein Hund hingeht/hinschaut/kommuniziert, regt es die anderen auch an, das ebenso zu tun. Gehen wir zügig einfach nur weg, knallt kaum ein Hund von hinten in uns rein und auch werden die zugehörigen Menschen dann eher mal aktiv, denn hinter uns her im Nirgendwo verschwinden sehen, wollen sie ihren Hund ja auch nicht.


    Und damit das nicht wieder falsch verstanden wird: mit Smilla, Joey und auch Lucy lasse ich höflich-freundliche Kontakte gerne zu und lasse da auch laufen und die Hunde kommunizieren. Das war aber ja nun nicht die Ausgangssituation...

  • Ich kann meinen Hund nicht einfach anleinen und gehen, wenn sie bedrängt wird. Dann nehme ich ihr die Bewegungsfreiheit (dann hat sie das Gefühl, nicht mehr fliehen zu können) und die Hunde kommen hinterher.

    Aber die anderen Hunde nehmen ihr doch die Bewegungsfreiheit und sie sollte dir soweit vertrauen das Du das regelst und dir folgt. Versuche die anderen Hunde energisch wegzuschicken und gehe gemeinsam mit Deiner Hündin. Folgen sie dir halte Deine Hündin hinter Dich und schicke die anderen Hunde weg. Erfahrungsgemäß folgen die Hunde aber nur ein paar Meter. Wichtig ist es nicht hektisch zu werden, einfach ruhig bleiben und gehen.
    Fremde Hunde ins Nackenfell zu fassen halte ich für sehr gefährlich.

  • @LillyLovely
    Ich hätte auch so reagiert. Bei meiner vorherigen Schäferhündin bin ich oft zwischenrein. Die meisten Hundebegegnungen hat sie alleine gemanaged. War der andere lieb war sie auch lieb und manchmal haben sie gespielt, war der andere aggressiv ist sie entweder garnicht erst hin oder wurde er es erst ist sie einfach weggegangen. War einer zu aufdringlich hat sie ihm friedlich, aber bestimmt gesagt was Sache ist und gut war. Wurde ihr allerdings aufgeritten trotz Ihrer Warnung bin ich sofort zwischenrein und hab den jeweiligen Kandidaten runtergepflückt. Sie hatte wahnsinnig Spondylosen und war echt steif im Rücken, da hätte sowas schlimm ausgehen können und deshalb war ich da so strikt. Ich hab mich oft von deren HH anmeckern lassen, war mir aber völlig egal. Die haben die Erziehung verpasst und mir ging es um meine Hündin und deren Gesundheit.


    Meine jetzige Hündin leine ich in solchen Situationen noch nicht ab, weil sie sich über so ein bedrängen noch freut und eh schon so ruppig spielt und dann noch wilder seien kann. Die versuch ich eher runterzufahren und ihr den "Hundeknigge" noch beizubringen... Mitten in der Pubertät... Da sind wir gerade noch mitten in der Erziehung :lepra: Aber wenn wir soweit sind mache ich das genauso wie du und wenn sie dann von alleine nicht rauskommt helfe ich ihr und hole sie da raus. Auch wenn das bedeutet andere Hunde anzufassen, die davor eben nicht runtergefahren und erzogen wurden. Klar kann das gefährlich werden, aber ich bin dafür verantwortlich meinem Hund Schutz zu bieten.


    Auf dem Freilauf lass ich meinen Rüpel auch solange laufen wie sie sich benimmt und wird sie mir zu forsch rufe ich sie sofort ab und das funktioniert auch schon prima. Bekommt sie mal auf den Deckel (von einem sozialisierten Hund) sag ich nix, weil sie dadurch lernt, dass sie zu wild ist und das akzeptiert sie dann auch sofort. Wird einer blöd und sie weiß nicht weiter oder ist sie zwischenzeitlich zu kaputt zum Spielen und braucht ne Pause sucht sie bei mir Schutz und ich halte die anderen dann weg bis sie wieder so weit ist. Meistens dann nur mit in den Weg stellen und aufrechtem Stand und das reicht dann schon.


    Kommt ja immer auf die Situation an, aber du hast das richtig gemacht, finde ich!

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