Ich fliehe vor Hundebesitzern!

  • Für mich klingt das in der Reihenfolge anders: Zuerst "mit denen spreche ich dann" und dann "und frage ob ich helfen kann."

  • Für mich klingt das in der Reihenfolge anders: Zuerst "mit denen spreche ich dann" und dann "und frage ob ich helfen kann."

    Heißt aber nicht automatisch belehren. ;)
    Man kann auch erst über die hübschen Augen des Hundes, oder das Wetter sprechen. Gleich überfallartig fragen ob man helfen kann ist auch doof, erst mal ein bisschen Smalltalk, oder so.

  • Das Entscheidende in Momokis Beitrag hat ich mal fett markiert. ;)

    Danke Sacred!!! :bindafür:
    Genau das ist der Punkt... Ungefragt hasse ich sowas selbst und sage dann dass ich schon klar komme und weiß was ich mache. Wenn ich aber irgendetwas nicht verstehe, habe ich kein Problem damit mir helfen zu lassen und mich auszutauschen. Dieses Forum ist doch auch dazu da sich gegenseitig Rat und Tipps zu geben, wieso macht man das nicht auch persönlich bei der Gassirunde???


    Die meisten in unserer Nachbarschaft freuen sich, wenn sie sich über den Weg laufen, auch wenn die Hunde nicht miteinander spielen grüßen wir uns lieb, weil alles ok ist. Und die, die garkeinen Kontakt wollen, werden in Ruhe gelassen.


    Eine junge Frau mit mittelgroßem mischlingsrüden ist hier jetzt zugezogen und hat bei unserem ersten Kontakt gleich gesagt, dass es ihr Ersthubd ist, sie nicht weiß, wie ihr eigener Hund reagiert und wie sie sich verhalten soll. Ich bot ihr an mit ihr zu üben, immer wenn wir uns über den Weg laufen. Und wenn wir uns inzwischen beim gassi gehen sehen, gehen wir immer gemeinsam eine kleine Runde (nur ein paar Minuten) und laufen auch an anderen Hunden mitsamt Haltern vorbei, die ich schon kenne und sie noch nicht. So werden gleich beide in die Nachbarschaft integriert und sie freut sich, dass sie nicht alleine dasteht. Manches sieht sie auch anders als ich. Dann halte ich mich raus, weil es ihre Erziehung ist und meine Erziehung nicht das Maß aller Dinge. Ich zwäng ihr nichts auf. Sie hat gesagt, dass sie bisschen hilflos ist und ich hab sie unterstützt. Mehr nicht. Dann gehen wir beide wieder unserer Wege und alles ist gut.

  • Wir haben ein sehr gutes Beispiel im familiären Umfeld. Die Herrschaften sind weit jenseits der 70 und haben sich einen Welpen angeschafft, der eine Mischung aus Rottweiler/Berner Sennenhund und Sonstnochwas ist. Man hat versucht den zu erziehen, ohne jegliche Konsequenz. Drei Hundeschulen verschlissen und sich dann geeinigt, dass die Hundeschulen Schuld sind und der Hund eben ist, wie er ist.


    Mittlerweile wiegt er 60kg, hört kein bisschen und schleift seine Besi's an der Leine durch die Landschaft. Wei sie langsam Schulterschmerzen haben, machen sie die Leine halt lieber ab. Da sie komplett ländlich wohnen ist das nicht so ein Problem.


    Wenn der einen Hund sieht - und das kann in 3 km Entfernung sein - galoppiert der im Vollspeed auf den zu und belästigt - vor allem die Damen - massiv. Wenn es schlecht läuft springt er auch noch die Halter an. Ich war einmal Zeuge, als die andere Hundehalterin schreiend im Feld stand, weil ihre Hündin gerade eine OP hinter sich hatte und sich nicht groß bewegen sollte. Bis jemand da war um den Rüpel einzufangen vergingen locker 10 - 15 Minuten.


    Da habe ich die gefragt, ob sie sich nicht vorstellen können wie bedrohlich das auf andere Menschen/Hunde wirkt, wenn 60 kg Hund mit fliegenden Lefzen im Vollspeed angerannt kommen? Sie möchten sich das doch bitte mal umgekehrt vorstellen. Was bekam ich zur Antwort: 'Ach was, der will doch nur spielen, der braucht doch seine Freiheit'. Ich habe noch einige Male versucht vernünftig über dieses Thema zu sprechen. Die sind komplett uneinsichtig, weil sie zu bequem sind, den Hund zu erziehen.


    Ich denke von dieser Sorte HH gibt es Einige, kenne noch ein paar, wobei es da inzwischen auch Anzeigen und Leinenpflicht gibt und meiner Meinung nach sind es doch diese HH um die es in diesem Thread geht oder?


    Verstehe nicht ganz die Dynamik, die hier jetzt reingekommen ist. Ich freue mich für jeden, der einen komplett verträglichen Hund hat, dem solche Attaken am Popo vorbeigehen. Habe ja selbst so eine Hündin. Aber es ist eben nicht jeder Hund so Cool.

  • Ich denke von dieser Sorte HH gibt es Einige, kenne noch ein paar, wobei es da inzwischen auch Anzeigen und Leinenpflicht gibt und meiner Meinung nach sind es doch diese HH um die es in diesem Thread geht oder?

    Denke ich auch. Und Hilfestellungen wie "mir passiert sowas nie, muss an dir liegen" finde ich einfach beleidigend. Sorry, dass da das Gemüt auch mal hochkocht. :dead:

  • Eine junge Frau mit mittelgroßem mischlingsrüden ist hier jetzt zugezogen und hat bei unserem ersten Kontakt gleich gesagt, dass es ihr Ersthubd ist, sie nicht weiß, wie ihr eigener Hund reagiert und wie sie sich verhalten soll. Ich bot ihr an mit ihr zu üben, immer wenn wir uns über den Weg laufen. Und wenn wir uns inzwischen beim gassi gehen sehen, gehen wir immer gemeinsam eine kleine Runde (nur ein paar Minuten) und laufen auch an anderen Hunden mitsamt Haltern vorbei, die ich schon kenne und sie noch nicht. So werden gleich beide in die Nachbarschaft integriert und sie freut sich, dass sie nicht alleine dasteht. Manches sieht sie auch anders als ich. Dann halte ich mich raus, weil es ihre Erziehung ist und meine Erziehung nicht das Maß aller Dinge. Ich zwäng ihr nichts auf. Sie hat gesagt, dass sie bisschen hilflos ist und ich hab sie unterstützt. Mehr nicht. Dann gehen wir beide wieder unserer Wege und alles ist gut
    .

    oh, das ist toll :cuinlove:
    Magst Du nicht in meine Nachbarschaft ziehen?

  • Was ich mich frage, könnt ihr eure Emotionen wirklich so gut kontrollieren?

    Nein :D


    Ich finde, das ist wirklich ein Punkt, den man nicht außer Acht lassen darf. Das ist so. Auch, wenn man sich dessen bewußt ist und auch, wenn man versucht, dagegen an zu arbeiten.


    Mir ging das so, nachdem ich mit Maxe meinen ersten (und "toitoitoi" auch den bisher einzigen) Ernstkampf erlebt hatte. Danach war ich einfach überhaupt nicht mehr entspannt. Ich war nicht hysterisch, nein. Nach außen hin war ich durchaus die Ruhe in Person, aber innerlich war ich am Hyperventilieren und kurz vorm panisch Rumbrüllen. Und ein Hund wie Maxe, der meine Stimmungen immer aufgefangen hat, war davon natürlich nicht unbeeinflusst. Im Gegenteil.


    Inzwischen sind da mehr als 10 Jahre drüber gewachsen. Von panisch bin ich nun wirklich sehr weit entfernt. Aber das Wissen darum, was passieren kann, beeinflußt mich auch heute noch. Ich bin einfach sehr viel weniger bereit, Experimente mit Fremdhunden zu machen. Meine Hunde haben sich und befreundetet Hunde. Wirklichen Mehrwert durch Zufallsbegegnungen haben sie nicht. Mir ist es trotzdem wichtig, dass sie damit umgehen können und das tun sie. Die Collies sind recht unkompliziert bei Fremdhunden, aber auch keine Tut-Nixe im Sinne von: immer freundlich.


    Und damit wären wir dann beim nächsten Punkt. Nur weil ein Collie die Lefze hochzieht, mag ich ihm nicht unterstellen lassen, der wäre "böse". Das passiert leider tatsächlich gerne im Kontakt mit dem Klischee-Retrieverhalter. Ein mir fremder Retriever-Halter wird also selten in den Genuß von Colliekontakt für seinen Hund kommen (und ist dann ja auch noch beleidigt). Bei dem ein oder anderen wird das unnötig sein, vielleicht auch unfair. Aber ich kann den Leuten nur vor den Kopf gucken.


    Und wenn Eddie ins Spiel kommt, dann sieht die Lage noch mal ganz anders aus. Der benimmt sich nun mal unmöglich, was ja aber kein Grund ist, ihn nur noch im Garten einzusperren oder ihn als Opferlamm auf den Markt zu werfen. Da werde ich immer vor sein, dass dem nichts passiert. Auch, wenn ich durchaus verstehen kann, wenn Fremdhund mit ihm nicht umgehen kann. Das geht den schlicht nichts an. Der muß den nicht erziehen, weil Eddie auch nirgends hingeht und jemanden belästigt. Aber auch die Collies sind dann deutlich unentspannter und bereit, sich vor Eddie zu stellen. Wenn er auch ein bißchen blöd ist, gehört er doch immer noch zur Familie.
    Und damit wären wir dann wieder da, wo es im Sinne des TutNixes ist, wenn ich einen Abfangjäger schicke und das klären lasse. Den, wo ich weiß, dem TutNix passiert nicht wirklich was. Da hat er deutlich mehr von, als wenn er sich mit zwei Collies auseinandersetzen muß, weil ich das einfach laufen lasse.


    Und ich finde es wirklich bedauerlich, dass so viele RL-Hundeleute meinen: wenn da 3 Rüden zusammenlaufen, dann verstehen die sich auch noch mit meinem. Nee. So ist das nicht. Meine sind ein Arsch und ein Eimer. Und wenn da einer reinplatzt, ist das ein bißchen so, als wenn Grünmensch in ne Lila-Kneipe geht und zur Begrüßung brüllt, dass lila einfach furchtbar ist. Kommt nicht so gut.

  • ich frag mich viel eher wo du das liest? wer greift dich an weil DU es nicht schlimm findest wenn ein tut-nix zum hallo sagen zu EUCH kommt und das ok für dich ist?
    aber dürfen sich andere deswegen nicht ärgern wenn ein tut-nix zum hallo sagen zu DENEN kommt?


    Meinungen gehen halt stark auseinander - und das ist auch völlig ok. Mich zum Beispiel stört es wenig wenn ein tobender Fremdhund in der Leine hängt. Mei, solange er uns nicht zu nahe kommt ist er doch das Problem seines Halters.


    wie fragments bereits sagte, nervt es mich vielmehr, wenn der halter des angeleinten hundes als "hysterisch" "unentspannt" etc. betitelt wird. klar kann es JEDEM mal passieren und wenn es sich völlig unkompliziert auflöst, was die regel ist, kräht doch auch kein hahn danach. aber wenn es dann knallt oder zum stressauslöser wird, ist es völlig legitim sich darüber zu ärgern. ebenso wie es völlig legitim ist, dass es dich null tangiert.

  • Mir ging das so, nachdem ich mit Maxe meinen ersten (und "toitoitoi" auch den bisher einzigen) Ernstkampf erlebt hatte. Danach war ich einfach überhaupt nicht mehr entspannt. Ich war nicht hysterisch, nein. Nach außen hin war ich durchaus die Ruhe in Person, aber innerlich war ich am Hyperventilieren und kurz vorm panisch Rumbrüllen. Und ein Hund wie Maxe, der meine Stimmungen immer aufgefangen hat, war davon natürlich nicht unbeeinflusst. Im Gegenteil.

    Ja nach sowas ist man extrem verunsichert. Hatte ich vor ein paar Monaten. Bliss und die Hündin einer Vereinskollegen sind eskaliert. Die kennen sich ewig, sind zusammen gelaufen, haben gemeinsam Agi und für die BH trainiert und eines Tages nach dem Training wurde es ungemütlich. Die Hündinnen sind ähnlich gelagert. Da ging es heiß her und es war schon schockierend zu sehen, dass Bliss sehr schnell die Oberhand gewinnen konnte und mit Beißschütteln anfing.


    Ich weiß jetzt, wozu dieser Hund in der Lage ist, wie verbissen und tough die kämpft und wie erfolgreich die dabei ist. Wenn man sowas mal gesehen hat, sieht man den eigenen Hund mit anderen Augen.


    In der ersten Zeit war ich deshalb extrem vorsichtig. Nicht hysterisch, sondern einfach vorsichtig. Ich musste das für mich selbst wegstrecken. Ich habe einen unkastrierten Rüden und kenne Kebbeleien deshalb. Da bin ich auch locker. Aber das...ganz andere Nummer.


    Mittlerweile ist alles beim Alten und ich vertraue ihr wieder. Trotzdem bleibt im Hinterkopf, wie sie auf der anderen Hündin hing, mit wie viel Verbissenheit die an der rumgewerkelt hat und wie panisch die andere Hündin danach war. Ich weiß eben, dass sie sich nicht die Butter vom Brot nehmen lässt und konfliktbereit ist.


    Und dass man mit so einem Hund anders umgehen muss, als zB mit meinem Lämmern von Rüden, ist für mich selbstverständlich. Es geht nicht um Hysterie oder Anspannung. @Gammur sagt immer "better safe than sorry" und genau das halte ich bei einem Hund wie Bliss für den richtigen Weg.


    Gestern wurde uns beim Canicrossen wieder Kontakt aufgezwungen. Bliss hat den Hund angepoltert, der ist abgehauen und gut wars. Aber ich weiß eben nicht genau, wie das ausgehen würde, wenn der Hund, der sie freilaufend bedrängt, mal zurückmault. Ich weiß nur, dass die garantiert nicht weichen würde. Und das zu wissen reicht mir eigentlich, um eben nicht jeden Kontakt fröhlich zulassen zu können.


    Mit Hunden, die ich einschätzen kann (ich kenne die meisten Hunde hier), lasse ich Kontakte zu. Da weiß ich schon im Vorfeld, dass das klar geht...oder in seltenen Fällen eben gar nicht passt.

  • Nochmal gaaaanz sachlich meine Sichtweise :-)


    Es gibt bei Begegnungen immer 4 Faktoren:

    • mein Verhalten
    • das Verhalten meiner Hunde
    • das Verhalten des/der Fremdhunde
    • Das Verhalten des anderen Halters


    Ich habe mit meiner Stimmung gehörigen Einfluss auf das Verhalten meiner Hunde. Mich hat mal ein Bauer so saublöd angeredet das ich richtig sauer geworden bin und auch auf den zugegangen bin.
    Der hat dann auch kehrt gemacht und ist quasi geflüchtet. Hab mich dann gewundert weil so furchteinflössend bin ich dann auch nicht. Dann kuck ich auf unseren Kangal-Mix und dann wusste ich auch warum der geflüchtet ist.
    Nur als kleines Beispiel wie sehr ich als Halter das Verhalten durch eigene Stimmung/Verhalten beeinflussen kann. Wenns blöd läuft und der wirklich nach vorne geht wäre klar ich schuld gewesen. Muss dazusagen das Sam wirklich Menschen liebt und keinerlei aggressive Tendenzen hat.
    Aber er hat gemerkt das da irgenwie "Gefahr im Verzug" ist denn warum sonst verhält sich Herrrchen so komisch.


    Aber das funktioniert auch anders rum. Sprich das angesprochene ruhig bleiben.


    Bei Hundebegegnungen ist also die erste Regel bei mir...Ruhe...ich muss nicht noch als Brandbeschleuniger agieren.
    Dann gibts für die Hunde die Regel, es wird bei mir geblieben, es wird nicht gepöbelt, wenn denen die Nase des anderen nicht passt ist ignorieren angesagt. Punkt. Da gibts keine Alternative und das setz ich auch durch.
    Es wird erst zu dem anderen hingelaufen wenn ich die Freigabe dazu gebe und dann auch nicht alle drei auf einmal sondern einer nach dem anderen.


    Damit ist schon mal viel Spannung raus.


    Dann gibts da noch die "Gegenseite"
    Das ist in erster Linie der Halter und mit dem kann ich reden. Je nachdem wie der so drauf ist geht man dann einfach aneinander vborbei oder lässt ne Begegnung zu.
    Wie gesagt ich hab jetzt weniger das Problem das andere Hunde in uns reinbrettern das liegt aber schlichtweg an der Anzahl und der Größe meiner Hunde.
    Über 100kg Hund verteilt auf drei Schnauzen...so verrrückt war bisher noch kein Fremdhund.


    Wenns wirklich der Fall ist das ich RUHIG dem anderen Halter vermittle "Nee grad nicht so gut" und das gibts bei uns auch, klappt das in 99% der Fälle.
    Was macht man bei den "Aussetzern" den Deppen sozusagen die ihren Tut-nix wirklich einfach laufen lassen und sämltliche Höflichkeitsregeln missachten.
    Als erstes schauen das der fremde Hund wegbleibt. Wenns wirklich nicht anders geht auch massiv. Muss aber meistens nicht sein. Klare Körpersprache reich da in den meisten Fällen.
    Dann redet man miteinander. Fang ich an den anzuschreien werd ich da nicht zum Ziel kommen. Ich werd auch mal grantig aber da brüll ich dann auch nicht rum. Hatte ich hier einmal mit ner wirklich schrägen HH.
    Die ist aber auch Dorfbekannt.


    Was ich damit sagen will. Bevor ich über andere herziehe und mich in Foren drüber auslasse muss ich erstmal bei Punkt 1+2 schauen ob ich mich richtig Verhalten habe. Und zwar ehrlich.
    Hoffe es ist jetzt klarer :-)

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!