Wenn der Hund abgehauen ist ...

  • So, wir haben das heute gleich mal ausprobiert :pfeif:


    Wir haben unseren Hund (15 Monate alter Rüde, Mischling aus Griechenland) seit knapp zwei Monaten und arbeiten zurzeit an der Leinenführigkeit und noch ein paar anderen Baustellen. Auf dem Feld, wenn keine Menschen und andere Hunde in der Nähe sind, führe ich ihn gerne an der Schleppleine.


    Heute mussten wir eine kleine Brücke ohne Geländer überqueren und der Weg dahin war abschüssig, total verschlammt und rutschig. Baldur hing mal wieder in der Leine drin, so dass ich die Wahl hatte zwischen ausrutschen und eventuell ins Wasser fallen oder Hund loslassen und habe mich für Hund loslassen entschieden.


    Er ist natürlich gleich los, erst nach links, dann aber nach rechts, wo wir schon die ganze Zeit einen Sprung Rehe in der Ferne gesehen hatten. Ein Fahrradfahrer ist dann noch in der gleichen Richtung aufgetaucht (mit Fahrradfahrern hat er ein Problem). Wir haben ihn gerufen, aber er hat überhaupt nicht reagiert.


    Wir sind dann in unserer ursprünglichen Richtung weitergelaufen und haben ihn dabei immer weiter gerufen, ihn zwischendurch dann auch aus den Augen verloren, bis er tatsächlich umgedreht und geradewegs zu uns zurückgelaufen ist. Insgesamt war er vielleicht 2 bis 3 Minuten von uns weg unterwegs. Für den Rückweg hat er dann nochmal ca. 2 Minuten gebraucht.


    Als er wieder bei uns war, haben wir ihn gelobt und ihm auch ein Leckerli gegeben.


    Eure Meinungen? War loben richtig oder nicht?

  • Loslassen war schon falsch. Von daher erübrigt sich das Ganze aus meiner Sicht. Weder Rückruf noch Leinenführigkeit werden beherrscht.


    Zumindest ich rede hier von Hunden die können was man von ihnen verlangt.


    Ich empfehle dir deinen Hund erst mal nicht mehr loszulassen, wenn du seinen Jagdtrieb nicht im Griff hast. Dann muss man eben ggf. andere Wege laufen.

  • ich hätte den hund garnicht erst losgelassen, sondern im ne ansage fürs ziehen gemacht. eigentlich hat er so ja erreicht, was er wollte. ich hätte auch nicht gelobt.
    bei meinen hab ich wenn sie wieder da waren ne neue übung draus gemacht. meist den hund abgelegt, gerufen und dann party oder wieder freigegeben nach dem ankommen, und nach einem moment nochmal gerufen, wenn ich weiß, das sie sofort kommen. hat bei uns gut geklappt.
    meine laufen immer frei und sind auch nie groß abgehauen. gino in 13 jahren 3 mal für ein paar minuten und mila nur einmal, als ne gruppe hunde auf und zukamamen. da hat sie sich versteckt.

  • Wie soll man das so aus den paar Worten beurteilen? Keiner weiss, wie gefestigt die Bindung und das Verstehen zwischen Euch ist. Bei einem erst kurze Zeit gehaltenen Hund, von dem man noch kein tiefergehendes Vertrauen und darauf aufbauenden Gehorsam erwarten kann, ist Loben zumindest ungefährlicher als falsch dosiertes Strafen. Nützen wird es allerdings auch nichts....

  • ich hätte den hund garnicht erst losgelassen, sondern im ne ansage fürs ziehen gemacht. eigentlich hat er so ja erreicht, was er wollte.
    :???:


    ich hätte auch nicht gelobt.
    bei meinen hab ich wenn sie wieder da waren ne neue übung draus gemacht. meist den hund abgelegt, gerufen und dann party oder wieder freigegeben nach dem ankommen, und nach einem moment nochmal gerufen, wenn ich weiß, das sie sofort kommen. hat bei uns gut geklappt.
    meine laufen immer frei und sind auch nie groß abgehauen. gino in 13 jahren 3 mal für ein paar minuten und mila nur einmal, als ne gruppe hunde auf und zukamamen. da hat sie sich versteckt.

    Der Hund kanns doch noch gar nicht? Eine " Ansage" sorgt dann für schlagartige Leinenführigkeit?


    Mit einem solchen Hund geh ich gar nicht erst in solch ein anspruchsvolles Gelände.

  • Ich weiß nicht, was hast du denn belohnt mit Leckerlie? Eigentlich doch nichts? Wenn er auf Rückruf zurück gekommen wäre, hätte ich eine Party gefeiert. Aber so war er weg und bekommt was zu Fressen, naja dann würde ich als Hund auch stiften gehen und am Ende was zu Leckeres abholen.
    Strafen würde ich aber auch nicht, immerhin weiß der Hund noch gar nicht wie man es richtig macht.
    Ich würde sowas unkommentiert lassen, den Hund anleinen und mich auf den Heimweg machen. Wahrscheinlich ist der Hund danach eh so durch, dass alles Training nichts mehr bringt und der Rest des Spaziergangs komplett unentspannt wird.

  • Der Hund kanns doch noch gar nicht? Eine " Ansage" sorgt dann für schlagartige Leinenführigkeit?
    Mit einem solchen Hund geh ich gar nicht erst in solch ein anspruchsvolles Gelände.

    ich kenne nur einen anderen hund hier aus dem forum, trotzdem sage ich , was ich in der situation getan hätte. ja ich hätte dem hund ne ansage gemacht. ich muss mich nicht durch den dreck ziehen lassen vom hund. das der hund danach für immer leinenführig ist, hab ich nicht geschrieben, wenn es für den moment ist, hats schon was gebracht. hund darf ruhig merken, wenn ich sauer bin und er es jetzt endgültig übertreibt.


    bei regen sieht es hier abseits von gepflasterten wegen überall matschig und rutschig aus. deshalb kann ich ja nicht nur bei schönem wetter in den wald gehen.

  • @Baldur2012:
    M.E. war loben richtig.
    Dass ein Hund Lob oder Tadel auf das ursprüngliche Weglaufen bezieht, scheint mir unwahrscheinlich, oder zumindest unsicher. Dass in einer so schwierigen Lage seine letzte Entscheidung zur Rückkehr verstärkt wird, muss deshalb Vorrang haben.


    Mir scheint unsere überbevölkerte Welt mit dichtem Straßennetz, Jägern u.a. so gefährlich (schlimme Erfahrungen im Bekanntenkreis), dass für mich jede Sekunde ohne wirksame Kontrolle des Hundes schon eine zuviel ist. Ich hätte ihn deshalb nicht losgelassen.


    Wir haben hier auch glitschige Gefällestrecken mit Sturzgefahr, und neulich nur mit viel Glück eine davon heil überstanden. Nun gehe ich Umwege zu deren Vermeidung, aber im Notfall würde ich mich lieber auf dem Hosenboden dort hinunterziehen lassen, als die Leine loszulassen.


    sea u in denmark

  • Eure Meinungen? War loben richtig oder nicht?

    Wie meine Vorschreiber schon erwähnten, wäre es gar nicht nötig gewesen (eine Schleppleine hätte man sich auch um den Bauch binden können, um beide Hände frei zu haben, aber loslassen, wenn auch noch Rehe in sicht sind... etwas unvorteilhaft.....


    Ich hätte weder gelobt noch ausgeschlossen, einfach, weil DU Deinen Hund überfordert hast, etwas verlangt hast, was er noch nicht drauf hat.


    Zum Belohnen hat er einfach viel zu lange gebraucht und ist ja auch nicht direkt zurück gekommen sondern Euch eher "zufällig wieder begegnet".


    Ich hätte ihn kommentarlos angeleint und wäre weiter gegangen, denke ich.

  • Danke für Eure Meinungen.


    Schön für Euch, wenn Ihr immer nur auf gepflasterten und zivilisierten Wegen unterwegs sein könnt, bei uns ist es seit Monaten überall matschig. Und ich finde es sehr langweilig, immer nur im Dorf herum zu laufen. Ganz davon abgesehen, dass da Menschen und Hunde unterwegs sind, was beides problematisch ist mit ihm.


    Aus Euren Kommentaren lese ich heraus, dass ich zukünftig nur noch im Garten mit ihm spazieren gehen sollte.


    Schön, dass Ihr immer alle Situationen im Griff habt.


    Ich werde mich in Zukunft auf's Lesen beschränken.

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