Sind Mischlinge zwangsläufig Hunde von Vermehrern?

  • @Tastatur Ist ja völlig klar, dass nicht alle in die Zucht gehen, auch bei der tollsten Verpaarung fallen Hunde, die man "aussortieren" (das klingt jetzt so negativ, so ist es aber keineswegs gemeint) muss. Die besten Hunde sollten in die Zucht und dafür müssen eben mehrere Züchter zusammenarbeiten, besten Falls auch über Ländergrenzen hinaus.

    Wenn man dann eben allein und vereinslos vor sich hin züchtet mag das sicher nette Hunde geben, die ihrer Familie viel Freude machen - aber eine Rasse bereichen, verbessern, festigen... das fehlt eben.

    Theoretisch kann man sich auch ältere Hunden mit Papieren zulegen, die kosten dann auch nicht mehr den Welpenpreis. Livi zB. hat mit ihren 8 Monaten nicht mal mehr die Hälfte gekostet. Ich hab auch wirklich nicht viel Geld als Student, deshalb hab ich mir damals das Geld mühsam zusammengespart und andere Dinge aufgeschoben. Ist für mich deshalb nicht wirklich ein Argument.

  • Bekommt man keine offiziellen Papiere, wenn man nicht in einem Verein ist?


    Nein bekommst du nicht.
    Du kannst Registerpapiere beantragen, aber das war es auch schon.


    Aber ist es bei Rassehunden nicht auch so das die wenigsten Nachzuchten auch tatsächlich in die Zucht gehen? Also ebenfalls für ihre Rasse verloren sind? So könnte man ja auch argumentieren


    Es ist für mich aber zB immer noch ein Unterschied, ob ich mit dem Anspruch züchte, zuchttaugliche Hunde zu erzeugen und dann eben das Pech habe, dass die Welpenkäufer das Potential nicht ausschöpfen oder ob ich von vornherein Hunde in die Welt setze, von denen ich weiß, dass die für den Erhalt der Rasse nie eine Bedeutung haben können.

    Zitat von Sacco

    Wenn jetzt ein Züchter ohne Verein, auch alle Untersuchungen nach dem Standart von z.B.dem VDH macht usw, dann ist der doch auch seriös oder nicht?


    In der Theorie, vielleicht und selbst dort würde ich mich fragen, was daran faul ist. Denn wenn ich mir selbst alle Regeln und Stolpersteine der Vereine auferlege, wieso nutze ich dann nicht auch die Vorteile in dem ich Mitglied werde?

    In der Praxis ist mir bei meinen Rassen noch kein einziger Züchter untergekommen, der es auch nur im Ansatz macht.

  • Und wenn man einfach nichts vom VDH hält? Von der Institution an sich? Ich kenne inzwischen genug Leute, die klar im Kopf sind, die trotzdem diesen Verein nicht unterstützen wollen, aber gerne bereit wären, sinnvolle Untersuchungen machen zu lassen.

    Generell finde ich Mischling= Vermehrer zu einseitig gedacht. Ich würde das von der aktuellen Situation abhängig machen. Ein Wurf im Wohnzimmer aus meiner Hündin und dem Nachbarsrüden weil beide wesenstechnisch so toll sind ist mMn dann doch eine andere Hausnummer als der Wühltischwelpe, der aus Osteuropa rangekarrt wird.

    Wie so oft im Leben würde ich mir einfach anschauen was ich mir wünsche, und wie die Umstände sind. Und wenn die Umstände der Welpenaufzucht zu dem passen, was ich mir für meinen Hund wünsche, ist das auch in Ordnung so. Solange es nicht tierschutzrelevant wird. Für mich gilt nicht generell Mischling=Vermehrer, genauso wenig wie pauschal VDH= gut. Nur weil ein Dachverband da ist an den man Gebühren zahlt heißt das noch lange nicht, dass dieser Dachverband auch für die Rasse zweckdienlich ist. Siehe nur die Großspitzproblematik, Austellungserfolge für Qualzuchten etc.

  • Und wenn man einfach nichts vom VDH hält? Von der Institution an sich?

    Dann kann man immer noch beim Dissidenzverein kaufen, so es für die Rasse einen vernünftigen gibt... (Oder vom Züchter aus dem Ausland importieren. Oder einen älteren Hund von der Rasse-in-Not-Organisation übernehmen.)

  • Generell finde ich Mischling= Vermehrer zu einseitig gedacht. Ich würde das von der aktuellen Situation abhängig machen. Ein Wurf im Wohnzimmer aus meiner Hündin und dem Nachbarsrüden weil beide wesenstechnisch so toll sind ist mMn dann doch eine andere Hausnummer als der Wühltischwelpe, der aus Osteuropa rangekarrt wird.


    Das kommt von der Definition ab.
    Sicher ist das eine mit deutlich weniger Tierleid verbunden, unterm Strich hat beides aber nichts mit planvoller du zukunftsorientierter Zucht zu tun und dient nur der Vermehrung der Hundezahl.


    Und wenn man einfach nichts vom VDH hält? Von der Institution an sich? Ich kenne inzwischen genug Leute, die klar im Kopf sind, die trotzdem diesen Verein nicht unterstützen wollen, aber gerne bereit wären, sinnvolle Untersuchungen machen zu lassen.


    Zwischen machen wollen und es richtig machen liegen aber immer noch Welten.
    Ich spreche hier jetzt nur mal von meinen beiden Rassen. Für mich geht es da ohne FCI nicht. Wenn ich mir ansehe welches Schindluder da schon bei den simpelsten Gesundheitsuntersuchungen getrieben wird, sobald nicht ein Verein dahinter steht, der das überwacht... das HD Röntgen mit Auswertung beim privaten Tierarzt ist einfach nicht das selbe, wie eine Aufnahme vom Profi mit anschließender Bewertung durch den Gutachter.

    Von den mangelnden Arbeitsprüfungen will ich mal gar nicht erst anfangen.

  • Und wenn man einfach nichts vom VDH hält? Von der Institution an sich? Ich kenne inzwischen genug Leute, die klar im Kopf sind, die trotzdem diesen Verein nicht unterstützen wollen, aber gerne bereit wären, sinnvolle Untersuchungen machen zu lassen.


    Dagegen ist aus meiner Sicht auch nichts einzuwenden, sofern Papiere für die Zuchttiere vorhanden sind und deren Herkunft und die gesundheitliche Vorgeschichte der Ahnen nachzuvollziehen ist. Einmal augenscheinlich vom TA für gesund befunden würde mir niemals reichen bzw. würde ich sowas nicht unterstützen wollen. Wir haben heute die erforderlichen Mittel, um auf viele gängige Krankheiten testen zu können. Ich empfinde es als unsere moralische Pflicht, von diesen Mitteln dann auch Gebrauch zu machen, um unnötiges Leiden so weit wie möglich zu verhindern.

    Muss jemand, der gern mal einen Wurf aufziehen möchte, jedoch gleich zwingend die Rasse "voran bringen" wollen (was auch immer man darunter versteht)? Nö, ich finde nicht. Hab diese Argumentation übrigens schon auf Seiten von Vereinszüchtern gelesen, wo die eigene Hündin bereits das dritte oder vierte Mal vom gleichen Rüden belegt wurde. Lässt einen schon irgendwie sprachlos zurück.

    Geht es jedoch wirklich darum, langfristig eine Zucht aufbauen zu wollen, funktioniert das nicht im Alleingang. Natürlich könnte man auf z.B. Deckrüden aus kleineren Verbänden oder sogar Hunden ohne Papiere zurückgreifen - da fehlt es, gerade in punkto Gesundheit, dann jedoch einfach an der nötigen Transparenz und genetischen Diversität. Mit seriöser Zucht passt das für mich nicht zusammen.

  • Und wenn man einfach nichts vom VDH hält? Von der Institution an sich?

    Dann hat man immer noch einen Rassehund - Zuchtverein, bei dem man eigentlich Mitglied ist, der VDH ist ja nur das "Zubrot", weil der eben als Verband die einzelnen Vereine zusammengesammelt hat.

    Also jetzt pauschal wegen "VDH idt doof" nicht in einem Verein zu züchten,, zur weil dieser (mit eigener Zuchthoheit) ein "Anhängsel" des VDH ist, ist meiner Meinung nach ein absolut schwaches Argument. Oder eher gar keines....

    Ich bin selber der absolute "Anti-Vereins-Mensch" ich finde dieses Geklüngel, diesen Neid und die Mißgunst in Vereinen zum reihern.

    Dennoch bin ich Mitglied im Rassehundezuchtverein unter dem VDH weil man meiner Meinung nach NUR SO seriös züchten kann und nur so kann man zumindest versuchen, etwas zu verbessern.

  • Ich bin da übrigens auch gar nicht so auf den VDH eingeschossen, auch wenn ich selbst VDH Hunde habe. Bei meiner Rasse gibt es sehr seriöse Dissidenz, dort würde ich auch einen Hund kaufen oder auch Züchter empfehlen (hab ich auch schon bei Rasseinteressenten). Ich mag nur den Rassetyp nicht so gerne, weshalb ich lieber FCI Hunde (Collies) möchte.

    Das ist eben wieder was sehr individuelles und von der Rasse abhängig.

  • Muss jemand, der gern mal einen Wurf aufziehen möchte, jedoch gleich zwingend die Rasse "voran bringen" wollen (was auch immer man darunter versteht)? Nö, ich finde nicht.


    Dann sollte man aber eben auch damit leben können, dass nicht jeder Hundehalter bzw Welpenkäufer dort draußen in 2571 feinen Nuance vom mafiösen Masseenvermehrer zum seriösen Züchter unterscheidet, damit sich auch jeder Welpenproduzent wohlfühlen kann und sich nicht auf den Schlips getreten fühlt.

  • Hallo


    Scheint wohl so zu sein. Wenn ich den ein oder anderen Hundebesitzer höre, dann achtet er doch schon mehr bei einem reinrassigen Hund drauf ob Vermehrung oder eben auch nicht stattfinden soll. Mischlinge dagegen, bitte nicht falsch verstehen, die lässt man eher mal draußen rum flitzen.


    LG

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