Hundeführerschein - Pflicht oder Kür?

  • Ich habe den Hundeführerschein bzw. den verpflichtenden Sachkundetest (Niedersachsen) gemacht und halte ihn für eine nette Idee, aber praktisch gesehen Schwachsinn und Geldmacherei!
    Wenn man denn die Prüfungsfragen wirklich anspruchsvoll gestalten und auch mit einigen Hundemythen aufräumen würde, wäre das in meinen Augen ein sinnvoller Test.

    Eigentlich Schade, es wäre vernünftig durchdacht und durchgeführt sicher eine gute Sache, aber so nichts als Geldmacherei.

  • @Paulamal2


    Ja, leider!


    Ergänzend muss ich aber sagen, dass nicht unbedingt alle Bereiche im theoretischen Test unnütz sind.
    Ich fand die Rechtsfragen und Fragen zur Gesundheitspflege des Hundes (zB. wie oft man entwurmen sollte, welche Impfungen Pflicht sind, wie es sich mit der Brut - und Setzzeit verhält, wo überall generelle Leinenpflich herrscht etc.) sehr wichtig und würde daran auch nichts ändern.
    Die Fragen zur Körpersprache waren mir zu einfach - da hätte ich mir zB. gewünscht, dass man mehr darauf eingeht, woran man erkennt ob ein Spiel noch Spaß ist, oder schon Mobbing. Dass Hundebegegnungen an der Leine nicht zwingend toll sind usw.. Und dass man mal diesen Dominanzquatsch aus den Leuten rauskriegt - von wegen "als erster die Wohnung verlassen" usw...

  • Was ich an dem Test noch doof fand war, dass es ein einfacher Ankreuztest ist. Man hatte immer 3 Antwortmöglichkeiten und hätte so gesehen auch einfach raten können. Viele vorgeschlagene Antworten waren auch so suspekt das man die richtige Antwort wusste, selbst wenn man sie nicht gewusst hätte

  • Ich hab den Führerschein und die Sachkunde auch gemacht. Nicht weil ich müsste, sondern weil ich es wollte da ich ja einen , ich sag mal Imagehund habe. Falls mal was passieren sollte, kann ich zumindestens diese Sachen nachweisen. ( Niedersachsen )


    Ich fand die theoretische Prüfung sehr einfach. Das meiste wuste ich als Hundehalter eh schon, alles andere hat man auswendig gelernt.


    Die praktische war auch recht easy. ich hab sie mit meiner Hündin gemacht. wir sind durch einen Park gelaufen und die Dame hat geschaut ob ich vorrauschauend gehe und meinen Hund auf die abgewandte Seite der entgegenkommenden nehme. Leinenführigkeit und wie gehe ich allgemein mit dem Hund um und dann noch Pfotenkontrolle, Maulkontrolle um zu schauen ob man den Hund ordentlich untersuchen kann. Dann hat sie mich gefragt ob ich die Prüfung mit geprüften Freilauf machen möchte oder ohne. Ich hab dann gesagt gerne ohne aber nur wenn wir das drüben auf der Wiese machen wo ich weit gucken kann. Haben wir dann auch so gemacht.
    ich musste denn Hund dann freigeben und nach ein paar Metern wieder abrufen. Dann noch ein kurzes Ablegen auf der Wiese , der Hundehalter entfernt sich rückwärts Hund muss liegen bleiben.
    Dann wieder hingehen und Hund abholen. Fertig...


    Man kann die Prüfung auch mit einem anderen Hund machen. Das hat den Hintergrund, das es ja auch Tierschutzhunde gibt, die es noch gar nicht schaffen , solch eine Runde im Park zu laufen weil sie aus der Tötung kommen etc. Das wird allerdings dann auch im Bericht vermerkt das es nicht mit dem eigenen Hund gemacht wurde.


    Noch was anderes ist es, wenn man einen gefährlich eingestuften Hund hat. Dann kann man wirklich nur mit dem auch die Prüfung machen. Sonst darf man diesen Hund nicht führen in der Öffentlichkeit.


    Mein Fazit..,ansich eine gute Idee um einfach auch den unerfahrenen Hundehaltern mal das ein oder andere mit an die Hand zu geben. Aber leider ist der Führerschein viel zu leicht und auch die Prüferin meinte, es ist bisher so gut wie niemand durchgefallen.


    wir haben die Prüfung übrigends mit sehr gut bestanden also die praktische.. :D

  • Ich persönlich habe den Hundeführerschein nicht gemacht und habe es auch nicht vor. Hätte ich einen Listi, müsste ich antreten (ich hasse diesen Schwachsinn mit den Rasselisten).


    Ich denke ehrlich gesagt nicht, dass so ein Hundeführerschein in seiner jetzigen Form irgendwas Nenenswertes dazu beiträgt, dass Halter lernen, mit ihrem Hund "richtig" umzugehen und sich intensiver mit ihm beschäftigen.


    Zudem braucht man sich doch nur mal durch das Hundeforum hier zu klicken: zig dutzende Ansichten zu den einzelnen Themen, und oft gibt es halt nicht nur "die" eine richtige Antwort und alles andere ist Blödsinn.
    Von daher ist es ja schon mal schwierig, einen Test zu konzipieren, der nicht irgendwie subjektiv gefärbt ist. Ein paar Fragen habe ich mir mal aus Langeweile angeguckt und naja, teilweise kann man auch darüber schreiten, ob jene Antwort, die als richtig gewertet wird, jetzt auch wirklich "richtig" ist.


    Ich weiß ehrlich gesagt nicht, warum man Hundehaltern immer alles verkomplizieren muss. Ja, es gibt Hundehalter, die keinerlei Rücksicht nehmen und mies mit ihren Hunden umgehen, das ist klar. Solche Leute sollten auch streng zur Verantwortung gezogen werden und wenn ein Hund auffällig wird, sollte er auf jeden Fall mit seinem Halter einen Test absolvieren müssen!


    Aber deswegen muss man doch nicht gleich jeden Hundehalter pauschal zu so einer Prüfung heranziehen. Ich halte das für ebenso überflüssig wie eine Prüfung vor Freilauf-Erlaubnis.


    Da fragt man sich ja langsam wirklich, warum eigentlich nicht werdende Eltern solche Tests absolvieren müssen, um ein Kind haben zu dürfen :roll:



    Und zum praktischen Teil: Wenn man sich eh irgendeinen top erzogenen Hund ausleihen kann, halte ich den Test auch nicht für sinnvoll.
    Aber gleichzeitig kann verständlicherweise auch nicht jeder Halter mit seinem eigenen Hund antreten, da es nun mal Leute gibt, die völlig verstörte oder ängstliche Hunde aus dem Tierschutz bei sich aufnehmen, für die so ein Prüfung einfach nicht machbar wäre.
    Von daher halte ich auch den praktischen Teil im Grunde für ziemlich sinnlos.

  • Eigentlich find ich den Sachkundenachweis schon sinnvoll. Ich denk es hält die Leute von unüberlegten Käufen ab, wenn so nen "Aufwand" betreiben muss und auchnoch Geld dafür zahlen muss, wenn man nen Hund halten will, selbst wenn er noch so einfach und albern ist. Das kann man halt nicht auf die Kinder abwälzen, die den Hund so unbedingt haben wollen. Manche lernen dabei vielleicht sogar, dass Tiere kein Kinderspielzeug sind...
    Ich find man sollte für jedes Tier, dass man halten will nen Sachkundenachweis machen müssen. Viel zu viele Tiere landen in Tierheimen, weil die Leut die Anschaffung über den Zaun brechen, weil das Tier halt grad als niedlich oder cool betrachtet wurde. Vielleicht wundern sich dann nimmer so viele Leute darüber, dass ihr zuckersüßer 8 Wochen alter Welpe aus Polen vom Vet-Amt in Tollwutquarantäne gesteckt wird, oder wieso der Hamster die Kinder beißt, obwohl er ja so niedlich aussieht.


    Was ich extrem lächerlich finde ist, dass man mancher Orts nen Sachkundenachweis für Hunde ab ner bestimmten Größe braucht. Also ich kenn mehr überforderte Halter von Zwergen, als von Riesen...

  • Eigentlich find ich den Sachkundenachweis schon sinnvoll. Ich denk es hält die Leute von unüberlegten Käufen ab, wenn so nen "Aufwand" betreiben muss und auchnoch Geld dafür zahlen muss, wenn man nen Hund halten will, selbst wenn er noch so einfach und albern ist

    Genau das denke ich nicht. Ich glaube nicht das sich jemand der sich unüberlegt einen Hund anschaffen möchte, sich über die Gesetzeslage informiert. Kontrolliert wird ja sowieso nicht ob man einen Führerschein gemacht hat. Ich glaube selbst wenn man ihn nicht macht, kommt da nichts großes auf einen zu. Höchstens das man ihn nach machen muss.

  • Echt ist der Hundeführerschein so einfach ?


    Ich habe einen vor vielen vielen Jahren mal mit meiner vorherigen Hündin in einer privaten Hundeschule gemacht. Dazu gehört Freilauf mit fremden gleichgeschlechtigen Hunden und freies Bei Fuss gehen in der Stadt ... fand ich echt heftig und wäre mit meinen jetztigen Hunden nicht möglich. Aber beruhigt mich wenn es einfacher ist. Ich persönlich fände gut wenn zumindest ein Hundeschulbesuch Pflicht wird, ähnlich wie in der Schweiz. Dann würden zumindest mal die ganz Zwinger und Gartenhundbesitzer den Hintern hoch bekommen.

  • Also wir machen demnächst einen Sachkundenachweis nach ibh-Richtlinien(ist das irgendein Unterschied zum 'normalen'?)... und dann den Hundeführerschein - mal gucken...


    Um den Hund in manchen Bundesländern "offiziell" ableinen zu dürfen, muss man den ja haben... mal gucken.


    Ob es sinnvoll ist - mal sehen! :D

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