die Intelligenz verschiedener Rassen

  • Intelligenz auf bestimme Rassen festzumachen, ist wenig sinnvoll. Jede Rasse hat ihre eigenen Arbeitsgebiete, sei es Herdenschutz oder Kuscheln auf der Couch, dafür sind sie gemacht und in diesem Kontext sollten sie beurteilt werden.

    Beispiel: JRT sind allgemein als supergscheit bekannt. Meine Hündin ist hier eher die Ausnahme der Regel. :hust: Sie stammt aus einer Schönheits- und keiner Leistungszucht, wie ich ihr immer wieder versichere. :D Aber im Ernst - sie checkts nicht so wirklich, wobei sie ein sehr lieber, leistungsbereiter, eifriger Hund ist. Aber meine Fox-Mix-Hündin war damals wesentlich fixer beim Lernen, ebenso jeder andere Terrier, die ich kenne (und das sind doch ein paar). Aber das Rüssellchen ist lieb und hübsch anzusehen, mehr will ich eh nicht von ihr. xD

    Weils grad Thema ist hier: Intelligenz ist für mich Lern- und Problemlösungsfähigkeit. WTP steht auf einem anderen Blatt und KANN, muss aber nicht mit ersterem zusammen spielen. Ein Terrier ohne nennenswerten WTP lernt anders motiviert als ein DSH oder Goldie. Der HH muss halt herausfinden, was beim jeweiligen Hund wirkt.

  • Es freut mich sehr zu hören, dass wir alle total kluge Hunde haben

    Wer sagt das denn?
    Ich selbst habe ganz vorne geschrieben, dass ich meine Borderliese ziemlich dumm finde.
    Und meine Spazierfreundin Martina hat eine Yorkie-Hündin, von der sie auch sagt, dass sie nicht sie Schlauste sei.

    Mit ein bisschen Abstand beim Betrachten des "Objekts" und der Bereitschaft zur erweiterten Selbstkritik kann man das durchaus (gemessen an den eigenen Ansprüchen) beurteilen.

    Mag sein, dass manche Menschen ein harsches Urteil über die eigenen Hunde (resp. Kinder) als eigenes Versagen oder als lieblos empfinden.

  • Ich glaube vieles liegt auch daran was man aus seinem Hund macht, wie man ihn fördert und fordert. Mein Rüde Podencomix ist ja recht ängstlich und im ersten Jahr sagte man ihm nach er könnte nichts lernen. Selbst ich habe immer gesagt, er ist ein wenig doof :headbash: Er schien nichts zu begreifen, vielleicht Sitz, aber Leckerlie suchen, apportieren, Tricks nööööö. Da ich ja noch eine typische Bordermixhündin habe ( immer übermotiviert ) habe ich ihm einfach immer wieder mit motiviert, ihm einfach immer und immer wieder neue Dinge angeboten, kleinste Schritte belohnt ... wenn nicht dann nicht, wenn doch juchuuuuuu. Nach 2 Jahren hat es klack gemacht und von da an entwickelte er sich zu einer Intelligenzbestie. Ich führe ihn Just for Fun in verschiedenen Hundesportarten und er macht seine Sache immer Klasse, viel durchdachter als Frau Border. Er lernt gerne und kann viele Tricks, ist ein Nasentier und an guten Tagen apportiert er sogar. Es gibt aber auch Dinge die er nicht lernt, das hängt mit seinen Ängsten zusammen und hat nichts mit Intelligenz zu tun.

    Ja und zu mir hat mal eine Trainerin, die ich wegen Problemen mit meiner Bordermaus aufgesucht habe, gesagt : Schaff Dir einen doofen Hund an, dann hast Du diese Probleme nicht . Du hast einen pfiffigen Hund, also mach etwas draus.

    Ja, denn es gibt eben auch kleine "Einsteins" bei den Hunden..und je cleverer Sie sind, desto mehr brauchen sie Abwechslung und Konsequenz.

    Davon hatten wir es neulich erst als wir bei einem Mali etwas shapen wollten... Gerade beim Mali spricht das nicht für Dummheit. Es ist einfach ganz oft gemacht! Die Hunde müssen so gut wie keine Situation alleine lösen. Wofür auch? Die meisten laufen im Sport und Dienst, da wird in einem gewissen Schema trainiert (im Sport ist das Schema deutlich enger) und das von Welpenbeinen an.Natürlich können sie Dinge alleine lösen, wieso auch nicht? Sie haben ja auch ein Hirn. Die meisten HF lassen dieses Können einfach 'verkümmern'. Weil sie es nicht brauchen.
    Und in anderen Bereichen WILL das kaum ein HH haben. Denn ein Mali löst die Situation 'Hund der einen immer und immer wieder belästigt und drohen ignoriert' selten so, wie ein Großteil aller HH das möchte :hust:


    Seit wann ist WTP denn 'alleine Situationen lösen können'?

    Belgier lernen sehr schnell und können auch Probleme alleine lösen, denn der Ehrgeiz in Ihnen ist sehr gross ;-)

  • Das "oh Gott Frauchen was soll ich tun", ist eine Erziehungssache. Hilft man dem Hund ständig lernt er auch keine Selbstständigkeit. Auch bei gewissen Ausbildungen müssen solche Hunde selbstständig arbeiten können, ansonsten würde es ja nicht funktionieren ;-)

  • Wo genau steht jetzt dass sie nicht schnell lernen und keinen Ehrgeiz haben?
    Im IPO/Ringsport und Dienst müssen sie nunmal weniger lernen Probleme selber zu lösen (im Dienst noch eher). Auch bei den RH ist es eine erlernte Sache und kein 'Joa...ich laß den mal los..der findet DIE Lösung schon!'. RH müssen öfter mal eine Situation bis zu einem gewissen Punkt selber lösen, aber auch da haben sie vorher gewisse Lösung erlernt.

    Und wenn ich einem Hund über Jahre hinweg jedes selbstständige Lösen eines Problems abnehme bzw. es nie fördere/verlange, dann muß ich mich nicht wundern, wenn er es eines Tages nicht mehr kann bzw. erstmal sowas von überfordert ist!
    Ich seh den riesen Unterschied schon zw. meinem Rüden und der Kleinen. Er hat es nur ganz wenig dürfen, sie durfte es deutlich mehr. Wenn ich mit beiden shapen, ist es für ihn deutlich schwerer als für sie. Keiner der beiden ist dumm, nur wurde es bei ihr viel deutlicher gefördert!


    Es ging nicht darum ob sie schnell lernen, lernen wollen, etc. in meiner Antwort!

  • hmm, ich weiss nichtmal wie ich Intelligenz beim Menschen definieren soll, dennoch beim Hund. irgendwie ist das alles sehr individuell.

    für mich ist meine Beagle Hündin Hannah der intelligenteste Hund den ich je kennengelernt habe. Sie hat IMMER eine Lösung parat um ihr "Problem" zu umgehen. Aus Tricksen, Unterordnung, usw. machte sie sich nie was. dafür konnte sie schon mit knapp 4 Monaten Türen öffnen, schaffte es auf Tische zu klettern um sich aus verschlossenen Dosen Futter zu klauen, schaffte es die Zwingertüre zu öffnen, auch als meine Eltern 3 Schieber dazu bauten. wie oft sie schon das Hoftor geöffnet um mal im Dorf gucken war ganz zu Schweigen.
    Ihre Ziele hat sie immer selbstständig erreichen könne. Hannah ist ein Hund der keinen Menschen braucht. Menschen sind ganz nette Accessoires die einem Futter geben, aber das war es auch für sie. sie will nicht zusammenarbeiten, sie will nicht gefallen. natürlich kann sie Sitz Platz Pfote und macht es auch wenn sie ein Leckerlie in Aussicht hat, aber das war es auch an menschlicher Zusammenarbeit.

    dann kam Ziva, Chihuahua-Pinscher. Ziva WILL gefallen, für sie ist die Nähe und Anerkennung von Menschen das A und O. sie braucht aber irrsinnig lange um etwas zu kapieren und mit Frust kann sie nicht umgehen. kann sie etwas, zeigt sie es immer wieder in Situationen wo es mal dafür ein Lob gab (sie springt zB bei JEDEM Spaziergang auf den Baumstamm auf dem ich sie mal fotografiert habe, macht Sitz und guckt nett. wenn es dafür kein Lob gibt ist sie gleich ganz verwirrt und beschwichtigt). Sie kann sich selber nicht wirklich helfen. ist sie wo "gefangen" dann kläfft sie einfach bis wir sie retten. auch wenn sie zB selbstständig unters Bett gekrabbelt ist aber Angst hat rauszukommen. sie kläfft so lange bis ein Mensch sie rauszieht. dass sie den selben Weg zurück gehen könnte versteht sie irgendwie nicht. sie liegt auf der Decke und zittert weil ihr wohl kalt ist. dann kläfft sie. deckt man sie zu ist wieder Ruhe. von selber unter die Decke gehen, daran denkt sie nicht. das kann sie NUR wenn ich (oder eben ein Mensch) auch unter der Decke liege.
    Clickern habe ich mit ihr des öfteren angefangen, aber neue Tricks lernen ist wahnsinnig anstrengend. sie spult alles ab was sie kann und wenn es kein Click gibt dafür kläfft sie aus Frust oder dreht sich dauernd (Lieblingstrick). wenn man sie für ein Verhalten lobt dann zeigt sie es immer wieder. bei Intelligenzspielies ist es ähnlich. sie patscht mit den Pfoten drauf und bellt das Teil an. zeige ich ihr wie es geht guckt sie zu und pfötelt dann wieder. und bellt es an.
    auf sich gestellt (ohne Menschen an ihrer Seite) würde Ziva wohl nicht alleine klarkommen.

    Hecci, AmStaff, nannte ich als Welpe immer doofkopf. es stellte sich heraus dass er garnicht so doof war wie ich anfangs dachte, sondern er wägt einfach ab was sich für ihn lohnt und was nicht. findet er Gefallen an einer Sache ist er echt gut darin. so zB Unterordnung. es taugt ihm, er ist gut motivierbar, er tut es. im Alltag fehlt es ihm auch nicht an Intelligenz. ich hab ihn als 8 Wochen alten Welpen für 10Minuten im Büro angeleint gelassen. als ich wieder kam war er "nackig" und der Mülleimer leer. ich kann ihn heute nirgends angebunden lassen, er schafft es immer sich zu befreien. er hat es sogar geschafft im Auto den Gurt-Karabiner (diese Leine zwischen Gurtfach und Geschirr) aus dem Gurtzeug rauszuholen. das geht normalerweise nur mit Druck auf den Knopf.
    Im Vergleich zu Ziva schiebt er nicht so schnell Frust sondern arbeitet konzentriert. ich bringe ihm eigentlich keine Tricks bei, er kann aber dieselben Tricks wie Ziva, weil er mir beim Tricksen mit ihr zugeguckt hat.
    Er guckt sich auch vom Menschen viele Sachen ab. Türen öffnen zum Beispiel. oder dass Gassi gehen Schlüssel beinhaltet (wenn er raus will raschelt er am Schlüsselbund und/oder versucht den Schlüsselbund rauszuziehen und bringt ihn). er kann genauso wie Hannah Lösungen finden um an sein Ziel zu gelangen. Wo Ziva zB kläffend vor der Couch steht weil drunter der Ball ist, versucht er erst ihn rauszupföteln und wenn das nicht geht schubst er so lange an der Couch bis sie verschoben ist. so haben wir auch gelernt dass man Essen nicht auf der Küchenplatte lassen kann. auch wenn er zu klein ist um auf die Platte zu gelangen zieht er sich irgendwie dran hoch.
    und dann kommen die Momente wo er im Wald einfach gegen ein Gestrüpp rennt, oder in einen Baum reinrennt, oder zu spät abbremst und wo runterfällt. heute ist er 3x durch einen Stacheldrahtzaun gerannt, ohne sich irgendwie dran zu jucken...in solchen Momenten denke ich nur "Hund, du bist so dumm"

  • Ob es intelligent von einem Tier ist, dass auf Kommando ohne zu Zögern in einen 5m Abgrund springen würde (gerade bei den Malis ja sehr beliebt diese aus dem Fenster im 1/2/3 Stock-Jumper... bzw. auch ohne Kommando nur auf Reiz hin, ist eben auch die Frage.

    Das hab ich immer bei meinem Schäfer bewundert, so blöd der auf den Ball war, den konnte man vom Balkon werfen, der ging trotzdem die Treppe und nicht den direkten Weg. (wären auch nur so 2,5m gewesen, es wäre also nichtmal böse geendet, wenn er es doch mal versucht hätte.)
    Shapen ging mit ihm allerdings auch nicht, aber da stand er sich auch selber im Wege.

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