Aversiv absichern

    • Neu

    Hi


    hast du hier Aversiv absichern* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!


    • Ich bin da mittlerweile schon ein bisschen "ietzig" was das Thema betrifft. Weil eben auch viel erzählt und wenig reflektiert wird.

      Gerade eben das Video von jemanden gesehen, der behauptet hat, nie und nimmer bewusst Strafen zu verwenden und andere diesbezüglich ziemlich angeprangert hat. Dort wird der Hund aber bestraft....
      Wieso kann man das nicht einfach nüchtern sehen?


      Ich versuch mal in den nächsten Tagen ein Video vom unserem aversiven "Nein" (konditionierte Strafe) zu machen.

    • Ich beschäftige mich nun seit Tagen mit diesem Thema und finde es von Tag zu Tag interessanter.

      Allerdings frage ich mich in diesem Zusammenhang auch gleichzeitig, wieso so mancher "Hundecoach" bei einigen Usern so negativ behaftet ist?

      Unter Gewalt verstehe ich nämlich nicht ein lautes NEIN oder einen lauten "ZISCH" ...unter Gewalt verstehe ich Schläge, Tritte usw. also in meinen Augen Dinge, bei dem ich dem Hund körperlichen Schaden zufüge.

      Schaue ich mir z.B. die Erziehung von Kindern an, dann kann man ganz klar sagen, dass Kinder und gerade Jugendlichen am besten klar kommen, wenn sie genau aufgezeigt bekommen wo die Grenze ist und welche Konsequenz es gibt, wenn diese Grenze überschritten wird.
      Dieses "Muster" kann man in alle Bereiche übertragen. Ich sehe das bei meinen Kids u.a. immer in der Schule.
      Ein Lehrer, der alles mit sich machen läßt, der Hausaufgaben auch mal streicht, weil die Kids ihn zu Tode gequatscht haben, der ist zwar im Augenblick "toll", aber erntet dafür NULL Respekt und letztlich wollen das die Kids auch gar nicht.

      Wenn ich meinen ältesten Sohn (er ist 20 Jahre) heute frage was er gut und weniger gut an unserer Erziehung fand, dann kommen nämlich genau solche Dinge. Er war froh, dass es in ganz vielen Bereichen einfach ganz klare Grenzen gab. Heute lächelt er immer, wenn er etwas mitbekommt, was seinen jüngeren Bruder betrifft und sagt dann zu mir: Mama setzt Dich durch, zeig ihm die Grenze.... und recht hat er.... ;) ...

    • Seelische Schäden find ich genauso schlimm wie körperliche. Und bei sensiblen Hunden können solche Zischsachen dafür schon ausreichen. Ja, man sieht keine direkten körperlichen Auswirkungen...die Hunde haben dann aber eine stark eingeschränkt Lebensqualität..

      Und ich denke, man sollte ganz deutlich die Hunde- von der Kindererziehung/ dem Aufwachsen von Jugendlichen unterscheiden..

    • Unter Gewalt verstehe ich nämlich nicht ein lautes NEIN oder einen lauten "ZISCH" ...unter Gewalt verstehe ich Schläge, Tritte usw. also in meinen Augen Dinge, bei dem ich dem Hund körperlichen Schaden zufüge.

      Ich denke, dass es genau das ist, was diese Diskussionen immer so unfassbar schwierig machen.
      Für den einen ist "Gewalt" nur körperliches Einwirken auf den Hund, für den nächsten ist es erst dann "Gewalt" wenn der Hund dabei richtige Schmerzen verspührt (also fällt ein Blocken, anstupsen, leichter Leinenruck, etc. nicht unter Gewalt) und der nächste sieht Gewalt in allem, was den Hund in eine negative Emotion rutschen lässt...

    • Beim Pferd sagt man ja, wenn man im richtigen Moment reagiert, ist der (Kraft)Aufwand minimal. Reagiert man zu spät, muss man zerren oder schafft es aufgrund der Körperkraft des Pferdes gar nicht, es zu korrigieren.

    • Zitat


      Allerdings frage ich mich in diesem Zusammenhang auch gleichzeitig, wieso so mancher "Hundecoach" bei einigen Usern so negativ behaftet ist?

      Weil die fachlich teilweise absolute Blindgänger sind aber im TV auftreten und allen ihre Unwissendheit und Stümperhaftigkeit als die beste Erfindung seit dem geschnittenen Brot verkaufen.

      Du darfst einwas bei Menschen nicht vergessen: Menschen haben Verstand und Einsicht (hoffentlich) und denen kann was erklärt werden. Bei Hunden gelten in dem Zusammenhang ganz andere Gesetze. Biologisch ist das Lernen gleich aber intellektuell ist das ein Unterschied wie Tag und Nacht. Daran müssen die Methoden angepasst werden. Das merkt man jedes mal wenn man irgendwo einen Hundehalter sieht, der seinem Hund gerade ein Verbot wortwörtlich erklärt. ;-)

    • Ich finde auch, es wird hier diskutiert über die Begriffe "Strafe" und "aversiv" und "konditionierter Strafe" usw. und jeder interpretiert das für sich selbst. So kommen wir keinen Schritt weiter.

      Ich kann nur aufzeigen, was ich darunter verstehe und was für mich Sinn macht und was nicht.

      Ich zeige meinen Hunden von Welpe an was ich will und was ich nicht will. Und dann behalte ich meinen Hund im Auge, um ihm rechtzeitig mitzuteilen....wenn er was Unerwünschtes tun will.... was er statt dessen nun tun soll.Z.B. Es kommt jemand in unseren Garten, Hund stellt und verbellt. Das habe ich konsequent unterbunden, indem ich aufgepasst habe vor ihm jeden zu sehen, der in den Garten kommt, realisierte der Hund dann auch, dass d jemand kommt, dann rufe ich ihn zu mir und belohne. Es dauerte keine 5x da kam mein Hund immer, wenn jemand in den Garten komm, sofort zu mir um mir mitzuteilen, da kommt wer und sich dafür seine Belohnung zu holen. Was lernt mein Hund? Wenn jemand kommt, ist super.
      Ich kann nun natürlich auch jedesmal wenn der Hund zu jemanden hinrennt und ihn verbellt, den Hund "bestrafen" ..... aber was lernt denn dann der Hund? Wenn jemand kommt, gibts Stress. Welcher Hund wird wohl in einem unbeaufsichtigten Moment eher nach vorne gehen...?

      Wenn mein Hund nun z.B. eine Katze packen will, die vor ihm durchsausst und ich donnere ein lautstarkes Aus.... dann ist das für mich ein energischer Abbruch, aber keine Strafe. Funktioniert das Abbruchsignal nicht, und ich strafe meinen Hund danach mit was auch immer dafür, dann macht das für mich keinen Sinn mehr. Weshalb soll ich denn dann da meinen Hund strafen. Ich habe seine Impulskontrolle noch nicht gefestigt und zudem nicht aufgepasst. ( Heute kann ich sehen, wie mein Hund den Impuls zwar hat, sich aber selbst sofort stoppt. Sie dreht sich dann zu mir um und fordert auch eine Bestätigung ein. "ehhh, gutes Mädel, fein gemacht." Es ist schön zu sehen, wie sie sich freut, das Richtige getan zu haben.)

      Hund konsequent mittels Leine oder Griff in das Geschirr zu halten, wenn er abhauen will, energisch von etwas abrufen, spontan den Schwamm, den ich in der Hand halte nach ihm zu schmeissen, wenn er den Küchentisch abräumen will, also jegliches punktgenaues Verhindern von unerwünschtem Verhalten, ist für mich nicht Strafen.

      Strafen ist für mich, DANACH, wenn alles passiert ist, z.B. den Hund "zur Strafe" anleinen (macht einen Unterschied ob ichs mach, weil ich nun kapiert habe, dass ich den Hund sichern muss, weil ich das Geschehene noch nicht genug gefestigt habe, oder weil ich auf den Hund sauer bin) den Hund wegscheuchen :???: ...., ihn zusammenscheixxe, den Spaziergang abbreche und sofort nachhause gehe, ihn raus- und/oder einsperren, anbrülle usw..... das dient doch alles nur meinem Frust. Was ja durchaus so sein kann, da nehme ich mich wirklich nicht aus. Aber dann bitte auch zugeben und nicht noch diesem eigenen Frustverhalten erzieherischen, bzw. professionellen Sinn andichten und es zur Methode erheben. Der Hund lernt doch nur, mit meinem Herrchen/Frauchen stimmt was nicht, die sind unberechenbar.....

      Die einzige Strafe die ich kenne, ist eine Zeitung zu nehmen, zusammenzurollen und haue damit ganz feste vier-fünfmal auf .....meinen Kopf. Dabei sage ich mir: du hast nicht aufgepasst, du warst nicht achtsam, du warst zu langsam, du hast deinem Hund zu früh zuviel abverlangt, du bist zu nachlässig und inkonsequent gewesen die letzte Zeit.....usw.

      Diese Strafe macht durchaus Sinn.

      Gruss Eva und nun gehts raus in den Schnee...zur Strafe :flucht:


      Gruss Eva

    Jetzt mitmachen!

    Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!