Neuer Hund zerstört alles was ihr in die Quere kommt, wenn sie alleine ist

  • Hunderasse: australischer Kelpie

    Wie sie sich zuhause verhält:
    Am Anfang kam sie gar nicht zur Ruhe. Die ersten 2 Wochen waren ganz schlimm. Ich konnte kaum 30 Minuten am Stück arbeiten, weil sie durch das ganze Haus gelaufen ist und wie eine Wilde versucht hat Beschäftigung zu finden. Da wollte ich ihr natürlich gutes tun und habe da gleich mit den langen Spaziergängen angefangen. Danach war sie dann eigentlich für ein paar Stunden ruhig und hat geschlafen. Um Ruhe zum Arbeiten zu bekommen habe ich es dann ca 2 Wochen vermieden die Rollos aufzumachen und mich viel im Haus zu bewegen. Ich fand das hat gut geklappt, sie wurde immer mehr ruhiger, ich weiss nicht ob das durch die "Dunkelheit" im Haus kommt. Jetzt mache ich die Rollos wieder hoch und es ist hell im Haus, aber sie schläft die meiste Zeit trotzdem ganz ruhig.
    Am Anfang lief sie mir die ganze Zeit hinterher, egal ob es nur für 2 meter war, egal welche Uhrzeit, sobald ich mich bewegt habe ist sie aufgesprungen. Ich konnte nichtmal ins Bad oder in die Küche gehen, ohne dass sie sofort aufgesprungen und mir hinterher gelaufen ist. Dann habe ich angefangen sie immer wieder zurück auf ihren Platz zu schicken, ich habe sie nicht mehr hinter mir herlaufen lassen. Jetzt kann ich mich frei bewegen, ohne dass sie mir hinterher läuft (ausser wenn sie die Kühlschranktür hört).
    Meinem Freund ist sie von Anfang an nicht gefolgt, nur halt bei der Kühlschranktür. Was mir aufgefallen ist, sie hat doll Angst vor Männern. An Frauen gewöhnt sie sich recht schnell und lässt sich nach ein paar Stunden streicheln, aber bei Männern läuft sie die ganze Zeit weg und versteckt sich hinter mir. Und wenn wir draussen sind, dann will sie jeden Mann anspringen, bellt und knurrt - egal welches Alter. Sie macht es auch bei kleinen Jungs draussen...
    Spielzeuge liegen bei uns nicht frei verfügbar rum, ansonsten dreht sie den ganzen Tag ohne Pause durch.

    Wir haben leider nur eine Tür zum Bad, eine Tür zum Arbeitszimmer und ein Babygitter zum Wohn- und Schlafzimmer. Schlafzimmer ist komplett tabu für Hunde, Wohnzimmer nur wenn wir dabei sind. Aber durch das Babygitter sind sie bisher noch nicht durch, auch wenn ich glaube, dass unsere Kleine es sofort schaffen würde, wenn sie es richtig will.
    Ich bin auch kein Fan davon den Hund in einen Kennel zu sperren, deshalb habe ich bisher auch keinen. Wir haben eine kleine Transportbox fürs Auto, die steht auch bei uns im Haus, aber die machen wir nie zu. Der ältere Hund geht da meistens rein und schläft. Also die Box ist frei verfügbar, wurde auch sofort akzeptiert. Aber wahrscheinlich aus dem Grund, weil wir sie nie zugemacht haben, nie eingesperrt haben. ich glaube unsere Kleine hat mit Einsperren ein grosses Problem. Ich fand aber auch schon nicht toll mit dem Bad, und das ist schon 8 qm gross.

    Zu dem Alleinebleiben:
    Es kommt ganz auf den Tag drauf an. Es gibt Tage, da ist immer jemand zuhause, aber mindestens einmal die Woche muss ich für ca 8 Stunden auch weg - da sind die Hunde dann ganz alleine. Und sonst sind wir vielleicht alle paar Tage mal 1-2 Stunden weg zum Einkaufen oder andere Dinge die man so zu tun hat. Aber dadurch dass wir wissen wie sie sich verhält ist es meistens so, dass ich meinen Partner alleine losschicke. Aber das ist ja auch nicht immer möglich und sollte auch nicht so sein. Ich kann nichtmal schnell in den Garten oder die Garage gehen ohne, dass sie wieder irgendwas gefunden hat...

    Training zum Alleinbleiben:
    Ich habe es am Anfang so gemacht, dass ich mir Leckerlies genommen habe, ich bin vor die Tür, nach kurzer Zeit wieder rein und Leckerlie gegeben. Das ein paar mal gemacht, den Zeitabstand etwas verlängert und das gleiche wieder. Das so ein paar Tage gemacht und dann bin ich mal schnell zur Post gefahren (nichtmal 10 Minuten) da war schon Chaos zuhause. Dann wieder angefangen mit dem nur kurz das Haus verlassen - reingehen - loben. Ich war mir immer damit so sehr unsicher, weil sie wirklich sofort angefangen hat zu bellen und gegen die Tür zu springen, sobald sie hinter mir zu war. Ich habe mir da natürlich auch Gedanken gemacht ob sie es auffasst als wenn ich sie dafür lobe so einen Stress zu machen. Da ist wieder die Schwierigkeit mit dem richtigen Moment fürs Loben. Denn wenn die Tür zu ist, macht sie Stress. Warten bis sie ruhig ist bringt da kaum etwas. Und wenn sie schon nach wenigen Sekunden was zerstört hat und noch dabei ist während ich reinkomme, will ich sie nicht noch loben...
    Also wie gesagt, in kleinen Schritten angefangen, mit wenigen Sekunden, dann mit wenigen Minuten, dann mit 10 Minuten, dann mit 30 Minuten, dann 1h und so weiter. Aber zwischendurch bin ich immer mal wieder zu den "paar Sekunden" zurückgesprungen. Besonders dann, wenn ich von draussen schon gehört habe was drinnen veranstaltet wird. Meine grosse Sorge ist nur, ob ich ihr vielleicht das Gefühl vermittel "ok Frauchen ist weg, ich mach Stress - und zack Frauchen kommt sofort wieder zurück" also Verbindung zwischen Stress machen und Frauchen kommt zurück ist hergestellt.
    Wie kann ich es am Besten mit richtigem Loben anstellen, wenn sie sofort anfängt Dinge zu zerstören sobald die Tür hinter mir zu ist? Ich will es im richtigen Moment machen - ich glaube das wäre der Moment wenn sie ruhig ist. Das passiert aber nicht sobald ich weg bin.

    Ich weiss nicht ob es einen Unterschied machen würde, wenn mein Partner das Haus als letztes verlassen würde, also wenn ich schon eine Stunde oder so weg wäre und er dann geht, ob sie da auch so gestresst wäre. In der Reihenfolge haben wir es nie versucht, weil er eigentlich mehr von Zuhause weg ist als ich.

    Und das mit dem Schmackhaft machen ist so eine Sache. Wo ich sie "frei" im Haus gelassen habe, da habe ich natürlich nichts leckeres dagelassen, wegen dem anderen Hund. Er reagiert ganz heftig darauf, wenn sie etwas zu fressen hat. Ich gebe den beiden immer das gleiche, er verschlingt seins wie ein Wahnsinniger und stürzt sich dann auf sie und zieht ihr den Knochen oder Leckerlie Ball oder sonstiges aus dem Mund. Mittlerweile stehe ich schon mit einem Ofenhandschuh zwischen den beiden (er beisst wenn er etwas klauen will), damit er nicht so die Chance zum klauen / beissen hat, wir verbieten es auch, aber er versucht es immer wieder. Und deshalb gebe ich ihnen keine Leckereien wenn ich weggehe.
    Ab dem Zeitpunkt, wo ich sie ins Bad gesteckt habe, habe ich ihr dann immer etwas zu tun gegeben, einen Ball mit Leckerlies drin und gelobt wenn sie mit mir ins Bad gekommen ist, mal eine Kauknochen, mal den Kong mit Leckereien drin. Aber nach wenigsten Sekunden höre ich schon, dass sie wie wild gegen die Tür springt und bellt.

    Ansonsten wenn ich das Haus verlasse, oder sie sieht, dass ich mir Jacke anziehe, dann platziert sie sich immer direkt zwischen mir und der Tür. ich ignoriere sie, ich sage nicht tschüss, schenke beiden Hunden keine Aufmerksamkeit - ausser wenn ich sie ins Bad gebracht habe mit Leckerlie und Loben natürlich. Aber vor der Bad-Situation habe ich nur alles weggeräumt und ansonsten mich normal verhalten und keine Beachtung gegeben.

  • Ah ok - hat sich zunächst so angehört gehabt, als hättet Ihr das Alleinbleiben gar nicht geübt :-) Weil Du nix erwähnt hattest *gg

    Hm - habt Ihr ein Abbruchsignal, das was taugt, also sprich funktioniert? Denn wenn Du zurückkommst, weil der Hund gerade Terz macht, könntest Du dann quasi mit dem Abbruchsignal in die Wohnung stürmen, so richtig einen auf zornig machen und streng das Abbruchsignal dfem Hund entgegenschmettern (dann aber auch, sobald er es fallenläßt und zB Richtung Körbchen geht, sofort ganz ruhig loben, sodaß er merkt, was er stattdessen tun DARF!). Dann wieder gehen. Sodaß der Hund das Zurückkommen nicht als Bestätigung empfindet.

    Abbruchsignal könnte auch hilfreich sein für den ersten Hund, der bei Futter Schwierigkeiten macht und klauen möchte - zeigt er den Ansatz - Abbruchsignal. Und wenn der Kleine was zu Fressen bekommt, er aber nicht, hat er ins Körbchen zu gehen - und bekommt evtl. dort ein Leckerli, wenn er freiwillig rein ist. Sodaß er lernt, es lohnt sich, dem Kleinen nix zu klauen, er kommt schon nicht zu kurz. Aber das nur nebenbei, mit Schmackhaftmachen meinte ich ja nichtmal unbedingt Leckerli, sondern daß man es ihm auch recht gemütlich macht - weiche Decke, leises Radio laufenlassen, und vorab nicht hochpushen (kein wildes Spiel oder so), sondern eher noch ne kleine konzentrierte Nasenarbeit, damit er geistig ausgelastet ist, und das Ruhen im Körbchen als angenehm empfindet.

    Habt Ihr schonmal getestet, wie die Hunde sich verhalten, wenn sie einzeln jeder in einem Raum allein sind, sobal Ihr geht? Wenns dann besser wäre, würde das auf Streß durch die Anwesenheit des anderen Hundes hinweisen.

    Könnte es sein, daß der Hund sich so aufführt, weil er zwar nicht Panik hat, aber eher Kontrollwahn? Denn wenn er nimmer kontrollieren kann, könnte er auch panisch reagieren, weil ihm die Situation quasi entgleitet, wenn Du die Tür hinter Dir zumachst. Wenn dem der Fall wäre, müßte man sicherlich auch im Alltag mit dem Training beginnen (net dauernd hinterherlaufen lassen oder so, Futter beliebig über den Tag verteilt, sodaß er nicht auf feste Uhrzeiten fixiert ist und dann JETZT das Futter haben will, halt die üblichen Verdächtigen, ihm zu zeigen, daß man selbst die Kontrolle hat, und nicht der Hund). Aber Du schreibst ja, wenn ich das richtig in Erinnerung habe, daß der Hund daheim auch entspannt im Körbchen liegenbleiben kann, wenn Ihr das Zimmer verlaßt - oder hab ich das falsch in Erinnerung.... Dann eher doch kein kontrollwahn? Hm.....

  • Ansonsten wenn ich das Haus verlasse, oder sie sieht, dass ich mir Jacke anziehe, dann platziert sie sich immer direkt zwischen mir und der Tür.......

    Hier würde ich übrigens nicht ignorieren. Das ist kein aufmerksamkeitsheischendes Verhalten, sondern aktive Kontrolle. Also ein von Dir unerwünschtes Verhalten. Wenn ein Dieb bei Dir was klaut, dann ignorierst Du dieses Fehlverhalten ja auch nicht, in der Hoffnung, der geht wieder oder tut das nie wieder, sondern sagst - "ey hallo, laß das stehen!" - oder rufst die Polizei *gg Woher soll der Hund wissen, daß das Verhalten nicht erwünscht ist, wenn Du es ihm nicht sagst? Das ist wie beim Menschen: wer schweigt, stimmt zu. Nehme ich mir bei Dir daheim ganz dreist was aus dem Kühlschrank, und Du widersprichst nicht, gehe ich davon aus, daß das ok ist - und hol mir morgen das Schnitzel raus *gg (nein, ich bin nicht wirklich so dreist - war nur ein Beispiel *gg)

    Einzig und alleine aufmerksamkeitsheischendes Verhalten kann man mit Ignorieren bekämpfen. Weil das Ziel des Hundes die Aufmerksamkeit ist, und mit einem "geh weg!" hättest Du ja schon Aufmerksamkeit gegeben. Daher das Ignorieren: er lernt, daß er mit dem Verhalten keinen Erfolg hat (er bekommt keine Aufmerksamkeit) und wird es nicht mehr anbieten. Aber wenn Du ihn bei Kontrollverhalten ignorierst, denkt er, das wäre ok!

    Er hat kein Recht, sich da reinzudrängen oder Dich zu kontrollieren - zeig ihm, daß er ins Körbchen zu gehen hat, er hat da nicht mitzuentscheiden, ob er mit darf. Dieser Punkt wiederum spricht mir doch sehr für Kontrollverhalten..... Hatte ich ursprünglich gar net so bewußt wahrgenommen.....

  • .......wegen dem anderen Hund. Er reagiert ganz heftig darauf, wenn sie etwas zu fressen hat. Ich gebe den beiden immer das gleiche, er verschlingt seins wie ein Wahnsinniger und stürzt sich dann auf sie und zieht ihr den Knochen oder Leckerlie Ball oder sonstiges aus dem Mund. Mittlerweile stehe ich schon mit einem Ofenhandschuh zwischen den beiden (er beisst wenn er etwas klauen will), damit er nicht so die Chance zum klauen / beissen hat, wir verbieten es auch, aber er versucht es immer wieder.

    Warum bindest du die Hunde nicht an beim Fressen?
    Wenn dein erster Hund dich so dermassen kontrolliert, dass du dich vor seinen Bissen schützen muss, und er absolut nicht einsieht, dass das so nicht geht, müssen beide Hunde erstmal in Sichtweite aber angeleint ihr Fressen bekommen.

    Ich habe immer einen Fressneidischen Hund in meiner Bande. Mittlerweile muss ich nur in der Mitte stehen.

    Ein Freundin von mir hält die Futterschüsseln ihrer 2 fressagressiven Hunde in der Hand. Rümpft auch nur einer die Nase, kommt das Fressen weg...

    Hier musst du (finde ich) eine viel konsequentere Linie fahren.

    Die Situation beim Verlassen der Wohnung ist problematiscsh.

    Du schreibst, dass du ignorierst. Ich kann das nicht wirklich glauben /mirvorstellen.

    Wie kannst du einen Hund ignorieren, der zwischen dir und der Tür sitzt, oder zumindest im Türbereich. Du kannst vielleicht SO TUN, als würdest du ignorieren. Aber ein Hund wie ein Kelpie, den bestätigst du schon mit einem Seitenblick, mit einer Körpergeste.
    Ich rate dir, ganz schnell einen Trainer einzuladen, damit das schnell geklärt wird.

  • Nein ich hatte es nicht erwähnt weil ich eh dachte es komplett falsch gemacht zu haben - in der Hinsicht wäre das Training ja umsonst als wenn es kaum stattgefunden hätte.

    Wir haben dem älteren Hund ein Abbruchsignal beigebracht, aber der Kleinen noch nicht bis jetzt. Wir sagen zwar "Schluss" beim Beenden des Spieles oder "Nein" wenn sie uns mit Anspringen zum Spielen animieren will. Aber so richtig beigebracht haben wir ihr das noch nicht.

    Das was du beschrieben hast habe ich bisher 2 mal gemacht. Aber sie ist nicht in ihr Bett gegangen, sie hat mich nur angeschaut, nichts weiter - also bin ich umgedreht und wieder raus aus der Tür. Aber sie kennt das Kommando "Bett", also könnte ich sie dann "zurecht weisen" und auf ihr Bett schicken und dann loben.

    Wie erwähnt - der andere Hund kennt das Abbruchsignal. Aber wenn es um Futter geht dann interessiert ihn gar nichts ausser sein eigener Wille... Ich sehe oftmals schon sobald er fertig ist schielt er zu der Kleinen rüber und dann sage ich schon "Schluss" oder "Nein" - er stürzt sich oftmals auch drauf. Ich habe es auch schon so gemacht, als er an mir vorbei wollte, dass ich ganz schnell auf ihn zugesprungen bin und ihn angeknurrt habe. Dann hat er nichts weiter getan. Aber er ist so wahnsinnig schnell, dass ich meistens keine Chance habe rechtzeitig zu reagieren - auch wenn ich ihn die ganze Zeit haargenau beobachte.
    In der letzten Zeit habe ich mit unserem älteren Jungen generell ein riesen Problem was Futter angeht. Bei ihm wurde vor kurzem eine Autoimmunkrankheit festgestellt - er bekommt jetzt Kortison. Das macht ihn so extrem hungrig, das habe ich bei ihm noch nie erlebt. Wir essen immer zuerst, danach die Hunde. Ich rufe sie immer zu mir auf den Flur vor die Küche - Sitz machen - da bleiben bis ich ihnen das Futter gebe. Leider will der ältere nicht so wie ich will, er kommt trotzdem immer und wenn ich ihn dann zurück schicke knurrt er mich sofort an. Wenn ich dann nein sage oder ihn in sein Bett schicke, dann knurrt er noch mehr, fletscht öfter mal die Zähne und fängt auch dann an zu schnappen. Also was Futter angeht ist er ganz doll unberechenbar, er hat aber nie schlechte Erfahrung gemacht, Hungersnot oder sonstiges. Er hatte immer Futter.

    Das Schmackhaft machen ohne Leckerli =) :
    Ihr Bett und kleine Nasenarbeit bekommt sie jedes mal wenn sie alleine im Bad ist. Radio habe ich nie versucht, da wir so gut wie nie nebenbei Radio oder TV laufen haben, maximal Abends im Wohnzimmer. Also sie kennt eigentlich die Stille.

    Unser älterer Hund hat keine Probleme mit dem Alleinsein, er legt sich in sein Bett und da bleibt er bis wir wieder da sind. Klar als kleiner Welpe hat er auch mal was zerstört, aber das war eher harmlos. Wenn sie beide getrennt sind, dann dreht die kleine durch, er ist aber ganz ruhig - und wenn sie zusammen alleine sind, dann dreht sie natürlich genauso durch, aber er kommt auch nicht zur Ruhe. Ich denke mal weil sie dann einfach überall wie ein Wirbelwind langlegt und ihm keine Ruhe lässt. Als für ihn ist es angenehmer ganz alleine zu sein, aber bei ihr macht es kein Unterschied, sie wird wild und zerstört, egal ob er dabei ist oder nicht.

    Das mit dem Kontrollwahn wurde mir auch schon ans Herz gelegt - vor allem als ich ihr ständiges Hinter-mir-herlaufen erwähnt habe. Deshalb erlaube ich ihr diese Verfolgungstouren nicht mehr. Wenn ich die Treppen runter ins Wohnzimmer gegangen bin (und Babygitter zu) dann ist sie sofort zu den Treppen gelaufen und hat durchgeschaut was ich mache und wo ich hingehe. Wenn ich mich mal testweise in die Ecke verkrochen habe, wo sie keinen Blick auf mich werfen konnte, dann ist sie wie wild die Treppen hoch und runter gerannt und kam gar nicht zur Ruhe. Sie wollte mich die ganze Zeit im Blick haben (meinen Partner nicht). Deshalb habe ich mir Stoff gekauft und damit den Blick durch die Treppenstufen versperrt - fand sie gar nicht gut. Sie hat es dann trotzdem dauernd noch versucht, aber das hat sich mittlerweile auch schon etwas gelegt.
    Ja du hast schon richtig gelesen, dass sie in ihrem Bett liegen bleibt, das war aber nicht immer so... Am Anfang ist sie mir die ganze Zeit extrem hinterher gehetzt. Bis ich ihr das verboten habe - immer wieder zurück schicken und möglichst den Blick auf mich versperren. In der Anfangszeit wollte ich nicht dass sie sich so alleine fühlt, also habe ich die Arbeitstür immer offen gelassen, da habe ich dann auch angefangen die Tür zuzumachen. Dann ist sie dauernd dagegen gesprungen und hat auch oft die Tür von sich selber auf gemacht. Wenn ich sie dann rausgeschickt und Tür wieder zugemacht habe, dann hat sie sich sofort was Kleines zum Zerstören gesucht, wie z.b. die Abwaschbürste oder Schuhe. Aber das hat sich dann alles mit der Zeit gelegt und ich habe die Tür zum Arbeitszimmer nun fast immer geschlossen.

    Ja mit dem Zwischen mir und der Tür Platzieren da hast du Recht, das ist schon kontrollierend. Ich habe nur gedacht dass ignorieren da ok ist, weil ich mir ja trotzdem mein Recht genommen habe das Haus zu verlassen. Ich dachte so nach dem Motto "du bist in meinem Weg, ist mir egal, ich gehe trotzdem." Aber ja das hat sie schon von Anfang an gemacht und tut es immer noch. Auch wenn ich mir die Schuhe anziehe drängelt sie sich so an die Tür, dass wenn ich sie aufmachen würde - sie wäre die erste die draussen wäre. Aber da schicke ich sie dann schon weg wenn sie anfängt sich so richtig da hinzudrängen.

    Also was genau es bei ihr ist, ich habe keine Ahnung. Aber sie bewacht alles ganz extrem. Sie hat sich von Anfang an als Schlafplatz den Platz vor der Arbeitszimmertür ausgesucht, von dort aus kann man die Haustür super beobachten. Draussen will sie auf alles uns jeden zustürmen, besonders auf Männer. Sie schaut sich die ganze Zeit beim Spazierengehen wachsam um und sobald sie das kleinste Geräusch hört fängt sie an direkt vor mir zu laufen als wenn sie mich beschützen muss. Wenn sie stehen bleibt und etwas fixiert und ich einfach weiter gehe, dann läuft sie immer genau so, dass sie zwischen mir und der "Gefahr" steht.

    Ich habe gerade einen Artikel gelesen, dass Hunde auch so ein Chaos zuhause anrichten können, wenn sie denken sie sind der Boss. Wenn das der Fall ist, dann dürfte ich mir ihrer Meinung nach gar nicht das Recht rausnehmen das Haus ohne sie zu verlassen. Aber ich denke das spielt etwas mit Kontrollwahn zusammen. Angst nicht die Kontrolle zu haben, den anderen nicht beschützen zu können oder "als Boss zurück gelassen werden" - würde nach Hundelogik ja mal gar nicht gehen...

  • Hi Liv,

    das mit dem Anbinden ist mir noch gar nicht so als Idee gekommen. Ich habe bisher nur versucht sie so weit es geht voneinander entfernt zu halten. Also wenn sie eine Kauknochen im Wohnzimmer bekommen, dann geht der eine in die eine Ecke und der andre hat auf der anderen Seite des Zimmers zu bleiben. Und so passe ich immer auf, dass sie nicht rumlaufen oder sich zu nahe kommen sobald sie sich bewegen.

    Ich muss auch ganz ehrlich sagen, ich weiss nicht warum sich die Kleine das gefallen lässt mit dem Klauen. Sie ist zwar jünger, aber sie ist vom Gewicht und der Masse her mehr als das doppelte von dem älteren.

    Ich versuche bereits sehr konsequent zu sein. Sobald er mich anknurrt schicke ich ihn weg und gebe nur der Kleinen ihr Futter und da soll er sich ja nicht wagen dazwischen zu kommen. Da fängt er dann aber oft an so richtig zu knurren. Klar im Rang wäre er der nächste, der Futter bekommen würde. Aber nicht wenn er mich anknurrt. Und das passiert mittlerweile jeden Tag bei fast jeder Futterausgabe. Ich weiss nicht ob er es nicht mitbekommen, dass er dann erstrecht nicht bekommt. Die beiden sind so verfressen, sobald wir vom Spaziergang kommen stellen sie sich in die Küche und wollen Essen. Nachdem wir gegessen haben geben wir ihnen nicht immer direkt Futter, zb wenn sie die ganze Zeit genervt haben. Dann fangen sie an an unseren Schränken hochzuspringen und wollen sich ihr Futter selber holen. Die Kleine hört wenn ich sie wegschicke, aber er knurrt dann nur.

    Ja vielleicht hast du recht und ich versuche nur zu ignorieren wenn sie sich zwischen mir und die Tür legt. Ich versuche sie nicht anzuschauen, mache mich fertig und stiefel einfach los, sie muss mir aus dem Weg gehen, da sage ich kein "weg" und nichts. Aber klar fällt es mir auf und nervt mich auch. Und das wird sie bestimmt ganz genau wissen

  • ........
    Aber klar fällt es mir auf und nervt mich auch. Und das wird sie bestimmt ganz genau wissen

    Hm - und GENAU DAS merkt der Hund, genau. Du mußt nicht einfach nur bissel genervt sein, sondern Du mußt das strikt verbieten. Generell erhalte ich gerade aus Deinen letzten 2 Beiträgen das Gefühl. daß Du da (nicht zuletzt rassebedingt) 2 Exemplare hast, die absolute strikte Grenzsetzung benötigen. Nicht im Sinne von Härte oder gar Gewalt - sondern absoulte Konsequenz udn Durchsetzungsvermögen Deinerseits. Wenige Regeln, aber die zu 150% eingehalten. Ruhe und Souveränität. Das setzt aber voraus, daß Du selbst ganz genau weißt, was Du willst und dulden magst, und was Du unterbinden möchtest. Am besten hilft es da, wenn Du Dir selbst eine Liste machst. Alles, was nicht auf der LIste steht, darf der Hund dann tun oder entscheiden. Sonst wirst Du nie überzeugend abbrechen können, wenn der Hund merkt, "eigentlich" nervt er nur, "eigentlich" möchtest Du konsequent sein - aber Du bist es dann halt net.

    Gerade mit dem Futter, was Du da beschreibst - das ginge hier ja gaaaar net. Wenn die sich so aufführen würden, dann gäbe es erstmal gar kein Futter. Biene wartet abends auch gerne mal aufs Essen, und sobald ich meinen Poppers vom Sofa erhebe, steht sie aufgeregt im Weg und bellt auffodernd. Dann geh ich aufs Klo und setze mich wieder gemütlich, und lese das nächste Kapitel in meinem Buch. Füttere echt wie vorhin schon vorgeschlagen mal wild durcheinander. Immer, wenn (und wann!) Dir grade danach ist (vorzugsweise sollte das der Fall sein, wenn die Hunde anständig brav im Körbchen liegen), wirfst Du jedem ne Handvoll Futter hin. Ob früh um 5, oder um 22 Uhr - egal. gefordert wird überhaupt nicht mehr, wer fordert in der Küche, wird verbannt, fertig. Und wehe, der läßt sich vor Ablauf von 5 Stunden in der Nähe der Küche sehen. Dann gibts an dem Tag nix mehr. Ich hab bei meinen auch schonmal das fertig zubereitete Fleisch in den Kühlschrank gestellt und erst am nächsten Tag gefüttert, weils mir so auf den Keks ging - 2 sabbernde Bettelmonster, die dauernd in der Küche im Weg standen. Und ab und an bereite ich das Fleisch vor und setze mich dann erstmal gemütlich an den Eßtisch und esse. Und dabei fordere ich Ruhe - die müssen in ihrem Körben bleiben. Nix unterm Tisch sitzen, nix Futterschüsseln anschmachten, die auf der Arbeitsfläche bereitstehen.

    Generell hab ich das Gefühl, daß Du da bissel mehr Konsequenz und Geradlinigkeit (also Deutlichkeit, was erwünscht ist und was Du Dir nicht bieten läßt) im Alltag reinbringen mußt :-) Könnte mirgut vorstellen, daß das Zerstörproblem damit zusammenhängt. Denn Du darfst nicht vergessen: konsequent eingehaltene Regeln geben dem Hund auch Sicherheit - darüber, was er tun darf, was nicht. Die sind nicht nur Einschränkungen für den Hund, sondern die geben ihm einen Rahmen, innerhalb dessen er sich gefahrlos bewegen kann. Weil er nix falsch machen kann, wenn Du immer dieselbe Reaktion zeigst, oder immer dasselbe unterbindest bzw. duldest.

  • Er zeigt mir an dass alle Bilder zu gross zum Hochladen sind. Deshalb habe ich sie mal ins Profilbild gestellt.
    Nein, wir haben nicht nach dieser Rasse gesucht. Ob sie 100% das ist kann man nur Erraten. Sie wurde halt von der Strasse aufgesammelt, ist durch eine Tierschutzorganisation zu der Frau gekommen. Aber nicht als Endstation, sondern nur zur Pflege bis sie ein richtiges Zuhause gefunden hat, damit sie halt nicht im Tierheim sein muss.

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