Labrador, Dalmatiner oder Pudel

  • Zum Thema "sensibel" kann ich bei meinen Pudeln sagen, dass sie erziehungstechnisch ne deutliche Ansage problemlos wegstecken. Aber ... erziehung ist in den weitaus meisten Fällen ja sowieso eher "meide dies, meide jenes".


    In Bezug auf Ausbildung jedoch sieht es anders aus. Da ist die Einzige, die lautere Ansagen oder auch mal einen richtigen Brüller nicht nur locker wegsteckt sondern ab und an mal deutlich braucht, meine 29 cm Zwergin. Sie sieht es bsp. Nicht wirklich ein, warum sie beim Richtungsapport erst mal auf Steh an der Pylone halten soll, anstatt gleich zu einem Apportel weiterzurennen. Wenn sie in dem Modus ist ... Und das ist sie immer, wenn wir Richtingsapport ne Zeitlang nicht geübt haben, dann hilft nur ein Brüller, der selbst unseren VPG Leuten die Ohren wackeln lässt von wegen "wie kann man nur mit dem armen süssen kleinen Hund ...". Wusch lässt sich dann gnädig dazu herab, in Kenntnis zu nehmen, dass sie jetzt hätte an der Pylone stehenbleiben sollen auf "Steh". Schicke ich sie dann ein zweites Mal, rast sie in genau dem gleichen Tempo raus, nimmt dann aber idR das Steh Signal an.
    Mene anderen Pudel würden nach so einem Brüller meinerseits mehrere Trainingseinheiten brauchen, bis sie wieder schnell in Richtung Pylone rennen würden.

  • Ich verstehe es nicht so recht... was versprichst Du Dir von einem zweiten Hund? Soll sich das Programm dann unter den Hunden aufteilen, so dass Dein erster entlastet wird?
    Darf ich mal fragen wovon Du was wie viel machst?
    Ich würde das dann vorher anfangen, denn zu einem Hund, der keine Selbstbeherrschung hat keine der genannten Rassen, die Du dazukaufen möchtest nicht grad erfunden... ich glaube, das geht schief. Das sind alles Hunde, die sich von Hektik und Gestresse schnell anstecken lassen.


    Viele Grüße
    Corinna

  • Viele Grüße
    Corinna

    also meine Pudel haben sich z.B. Silvester nicht von dem extrem gestressten Hund meiner Freundin anstecken lassen, sondern waren tiefenentspannt.


    Aber ich glaube, dass bei der Ausgangslage schon ein erwachsener, gefestigter Hund eher dazu passen würde, als ein Welpe, der evtl. noch eher die EIgenheiten mit annimmt.


    Wobei die TE ja auch geschrieben hat, dass sie noch daran arbeitet.

  • also meine Pudel haben sich z.B. Silvester nicht von dem extrem gestressten Hund meiner Freundin anstecken lassen, sondern waren tiefenentspannt.

    Das ist ein schlechter Vergleich, weil dieser Hund nicht bei Dir wohnt und Deine auch nicht als Welpen dazugekommen sind...

  • Das sind alles Hunde, die sich von Hektik und Gestresse schnell anstecken lassen.

    Würde ich so auch nicht unterschreiben.
    Jenny ist, im Haus, auch tiefenentspannt.
    Und auch draußen, solange kein anderer Hund in Sichtweite ist.

  • Was bei den auf Wesen gezüchteten Labbis (KEINE normale FCI-Zucht) punkto Umweltsicherheit selbstverständlich oder doch leicht vermittelbar war, musste beim Pudel in Minischritten erarbeitet werden, da so viel sensibler. Meine Bekannte ist sehr erfahren, auch sehr kreativ bei Problemen - aber der extra Aufwand, um all die Unsicherheiten zu überwinden, war für sie schon bemerkenswert.

    Also bei den kleineren Pudelvarianten muss man auf jeden Fall darauf achten umweltsichere Hunde zu bekommen. Jedenfalls kenne ich grad bei den Kleinen doch viele, die Unsicherheit zeigen.


    Auch Tim musste ich an neue Dinge immer kleinschrittig heranführen. Was ich bei Gino einfach so mache, musste Tim erst lernen.


    Bei den Großen kann ich das nicht so beurteilen. Die habe ich bisher meist nur auf Spaziergängen erlebt und das ist ja ein Unterschied.


    Gino zeigt keinerlei Unsicherheiten. Den muss ich an nix kleinschrittig ranführen. Den kann ich in jede Situation mitnehmen und muss ihn dann meist nur ausbremsen, wie z.B. nix aus Regalen rabenmäßig mitzunehmen oder Fremde nach Leckerchen abzufragen. :ugly:


    Aber vielleicht ist Gino da auch eher die Ausnahme, keine Ahnung. Die Junghunde aus seiner Zucht habe ich alle als sehr robust erlebt. Die Junghunde sitzen bei der Züchterin schon mal etwas länger, da sie recht hohe Ansprüche an Welpenkäufer hat. Liegt vielleicht daran, dass es sich bei Ginos Zucht um eine Zucht handelt, die viele Jahre recht erfolgreich ausgestellt hat. Und ich kann mir vorstellen, dass man als solcher Züchter keinerlei Interesse an Hunden haben kann, die schüchtern im Ring rumlaufen und sich von keinem anfassen lassen. Und ich glaube nicht, dass sie Lust darauf hätte Hunde erst kleinschrittig an sowas zu gewöhnen. Die Züchterin ist genauso robust wie ihre Hunde. :ugly:

  • Komische Diskussion hier...



    Grundsätzlich würde ich hier erst mal bei der Frage ansetzen, warum der Ersthund so ist wie er ist und obs taugt, da einen zweiten dazuzusetzen.


    Wenn, dann sollte der Zweithund wirklich nicht "für den Ersthund" angeschafft werden, sondern weil man selbst viel damit machen will und auch viel Zeit für den Zweithund alleine aufbringen kann und will.


    Zu einem Hund, der sich über andere Hunde aufregt und im Haus nicht zur Ruhe kommt, einen Welpen dazuzupacken, ist nicht so die tolle Idee. Da wird der Welpe mit rein gezogen und wird genauso aufgedreht und gestresst.


    Das gilt für alle Rassen.


    Wenn der Ersthund wirklich durch Erziehungsfehler so geworden ist, dann vielleicht da nochmal genauer draufgucken..


    Ich bin dazu leider auch nicht der ausgeglichenste Mensch (ich arbeite dran),

    Ich persönlich halte Labbis für die "stabileren" Charaktere, die ein etwas dickeres Fell haben als Pudel und etwas besser mit Stimmungsschwankungen umgehen können. Pudel sind schon meist eher Sensibelchen (was nicht heisst, das der Labbi nicht sensibel ist, bevor hier wieder das Wettrüsten anfängt). Der Labbi lässt sich halt nicht in jedes Stimmungstief mit reinziehen.
    Das sonnige Gemüt ist ja grad das schöne am Labbi.

  • Tendenziell würde ich zu einem Labrador oder einem Pudel raten. Ich finde die Rassen auch gar nicht soo krass unterschiedlich, der Labi ist meiner Ansicht nach noch aufgeschlossener und gerade als junger Hund sehr stürmisch, so ein typischer "Hey, da bin ich, ist das nicht toll"-Hund :lol: Wenn man dieses Wesen mag, dann ist ein Labi bestimmt perfekt.


    Den Pudel habe ich als etwas zurückhaltender und sehr auf seine Bezugsperson fixiert erlebt. Aber da gibt es sicher auch viele Unterschiede je nach Individuum. Die Pudelhalter haben dazu ja schon einiges geschrieben.


    Dalmatiner... hmm, ich habe diese bisher schon als äußerst temperamentvolle, eher anspruchsvolle Rassen erlebt, die vielleicht weniger gut passen, wenn der Ersthund so ist wie beschrieben. Ich habe erst neulich wieder einen Dalmihalter getroffen, der erzählte, dass sein Hund dazu neigt, abzuhauen, wobei hier vermutlich auch fehlende Auslastung eine Rolle spielt, dass der Dalmi des Herren sich ab und an mal entschließt, doch alleine auf Erkundungstour zu gehen ;) Aber auch andere Dalmihalter haben mir bestätigt, dass der Hund nicht unbedingt immer "einfach" ist, wobei ich auch nur eine Handvoll Dalmatinerhalter kenne, also nicht sagen kann, inwiefern dies für alle Dalmis gilt :???:

  • wow! Vielen Dank für all euer Feedback! Insbesondere vom Labbi und Pudel habe ich jetzt glaube ich schon einen guten Eindruck, hat noch jemand Erfahrung mit einem Dalmatiner? Eigentlich wären das nämlich meine Favoriten, aber befürchte die passen am wenigsten.


    @flying-paws und @byllemitblacky


    Nein, der Hund soll nicht als Zweithund für meinen ersten angeschafft werden, sondern weil ICH einen zweiten möchte. Ähm, irgendwie ist es falsch verstanden worden, zu Hause kommt mein Hund ganz wunderbar zur Ruhe, da hört und sieht man ihn quasi nicht. Ebenso in Umgebungen die er kennt und wo er regelmäßig ist. Einfach nicht in Umgebungen die sehr aufregend sind. Nehmen wir ein Restaurant z.B. er liegt dann schon, weil ich es ihm sage, aber er ist eben nicht wirklich entspannt und kommt nicht wirklich zur Ruhe, döst also nicht, sondern liegt da die ganze Zeit aufmerksam.



    Ich vermute, aus meinen Aufzählungen schließt du flying-paws, dass er überlastet ist und es zu viel ist? Ich denke eigentlich nicht. Ich gehe einmal die Woche mit ihm zur Unterordnung, und das üben wir ab und an auch noch zu Hause oder auf normalen Spaziergängen (so ca. 2 mal die Woche 10-15 minuten). Zwei mal die Woche haben wir Training mit der Rettungshundestaffel. Und 1-2 mal die Woche gehen wir joggen.
    Fahrrad fahren habe ich nur aufgezählt, dass ich das machen könnte und auch alleine viel mache. Mit meinem jetzigen Hund klappt das leider noch nicht so gut, er ist immer super motiviert und zieht dann wie ein Irrer. Darum machen wir das bislang gar nicht, ab und an schiebe ich das Fahrrad wenn er mit mir an der Leine geht, das klappt bisher gut. Eventuell werde ich zum Sommer noch mal mit dem fahren anfangen, weiß ich aber noch nicht.



    Ja gute Frage warum er so ist wie er ist. Ich habe es mittlerweile akzeptiert dass er ein kleines Hibbelchen ist, möchte mich aber zeitnahe auch nochmal um eine gute Tierheilpraktikerin kümmern, die vielleicht noch mal auf seine Ernährung und so gucken kann.


    Er ist insgesamt sehr gut erzogen. Macht was man ihm sagt und hört prima. Ist halt manchmal ein bisschen too much und übereifrig was er anbietet. Aber das ist natürlich teilweise auch seine Rasse. Die Probleme die ich im Anfangsbericht geschildert habe, klangen vielleicht dramatischer als sie sind. Das waren halt alles mal Probleme die wir mal hatten, und zum gewissen GRad auch noch haben. Insgesamt ist es schon deutlich besser geworden, ich arbeite eigentlich ausschließlich mit Geduld und positiver Bestärkung, aber sie sind leider noch nicht ganz weg.
    Was ich damit sagen will ist: Ich kann ihn wunderbar händeln, aber er wird eben nie der Hund sein, der völlig entspannt und gutmütig neben mir hier trottet. Darum lege ich auf die entspannten Eigenschaften des Zweithundes so viel Wert.


    Ich weiß, dass es sehr wahrscheinlich ist, dass der Welpe Eigenschaften übernehmen wird, darum nochmal: Erst in 1,5 Jahren, wenn es beruflich passt, dann ist mein jetziger 4. Dann ist er hoffentlich noch mal ein bisschen gesetzer, und wir haben noch viel Zeit zu üben.



    @flying-paws wenn du sagst, alle diese Rassen neigen dazu, die Charaktereigenschaften von meinem zu übernehmen bzw. Nervosität zu übernehmen? Welche würdest du mir denn empfehlen?


    Ich habe schon oft Beiträge von dir gelesen und gehe meistens konform mit deiner Meinung, darum bin ich sehr gespannt und legen viel Wert auf deine Aussage!
    Ich suche quasi ein Hund mit An-Aus Schalter, wenn dann mit Feuer Eifer dabei, aber wenn nix los ist, auch so innerlich ruhend, dass er sich entspannt. Überspitzt gesagt natürlich, dass es den so nicht gibt ist mir klar.

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