Leinenführigkeit und Konzentration bei Junghund

  • Hallo,
    seit Juli diesen Jahres haben wir unseren "Perro" bei uns. Er ist wirklich sehr lernfähig und begreift auch schnell. Immer wieder sind wir begeistert, wie viel er bereits kann und wie schnell er weiß, was wir von ihm wollen. Nur das eine große Problem überschattet alles: Spazieren gehen an der Leine!
    Es ist eine Katastrophe. Bereits von Anfang versuchten wir ihm klarzumachen, dass er nicht weiterkommt, sobald er zieht (Zunächst mit der Stehen-Bleiben-Methode). Dann gingen wir dazu über, dass er ständig neben uns laufen soll, was manchmal auch ganz gut klappt, jedoch nicht immer. Sobald er uns "überholt" stellen wir uns quer und verwehren ihm den Weg. Sollte es extrem schlimm sein, dann wechseln wir die Richtung. Oftmals ermahnen wir ihn auch, wenn er anfängt vorzulaufen.
    Das ganze machen wir nun schon seit etwas über einen Monat, doch es will nicht so recht funktionieren. An manchen Tagen klappt es super, da ist er sehr konzetriert und achtet auf uns, aber meistens ist er von jeder Kleinigkeit abgelenkt, starrt zu anderen Menschen, die Nase klebt auf dem Boden und er rennt mit steifem Blick nach vorn.
    Wir sind echt am verzweifeln, was das angeht. An der Auslastung liegt es nicht, denn auch nach längeren Runden mit Frisbee-Spiel und anderen Übungen läuft er sehr unkonzentriert an der Leine. Zuhause machen wir auch oft Denksport und Suchaufgaben (Dinge verstecken, die er bringen soll; einen Ball zu uns stupsen; Übungen zur Geduld, Kong, Suchspiele mit Leckerchen, Tricks wie tot stellen, Slalom durch die Beine, Pfötchen geben, etc.). Er bekommt als Belohnung immer sein normales Futter und vor dem Spaziergang nie direkt größere Mengen zu fressen, sodass er eigentlich hungrig sein müsste (mit leerem Magen lernt es sich bekanntlich leichter und er muss für sein Futter auch arbeiten).
    Ist das denn normal, dass er das einfach nicht verstehen will, ist es ein Dominanzproblem!? :ka:

  • Es ist eine Katastrophe. Bereits von Anfang versuchten wir ihm klarzumachen, dass er nicht weiterkommt, sobald er zieht (Zunächst mit der Stehen-Bleiben-Methode). Dann gingen wir dazu über, dass er ständig neben uns laufen soll, was manchmal auch ganz gut klappt, jedoch nicht immer. Sobald er uns "überholt" stellen wir uns quer und verwehren ihm den Weg. Sollte es extrem schlimm sein, dann wechseln wir die Richtung. Oftmals ermahnen wir ihn auch, wenn er anfängt vorzulaufen.
    Das ganze machen wir nun schon seit etwas über einen Monat, doch es will nicht so recht funktionieren.

    Hab Geduld. Für einen Junghund, der Flausen im Kopf hat, ist das keine Zeit ;).


    Dominanz ist es schon gar nicht. Und Hunde wollen eigentlich immer verstehen, können es nur manchmal nicht aus verschiedenen Gründen (zu viele reize, schlechter Trainingsaufbau, Stress). Euer Hund ist ein Teenie (wie alt eigentlich genau?) und findet seine Umwelt spannend. In der Pubertät wird das Hirn des Hundes nochmal "umgebaut" und deshalb ist da oben oft auf Durchzug eingestellt.
    Ich empfehle dir dieses Buch:

    . Das kann dir helfen zu verstehen, warum manches in dieser turbulenten zeit nicht gut klappt oder warum man erst Fortschritte macht, um dann Rückschläge einstecken zu müssen.


    Hier geht es zum Jungehundethread. Wenn du da mal quer liest, wirst du schnell merken, dass das alles ganz normal ist. Wichtig ist nur, am Ball zu bleiben.

  • Dann gingen wir dazu über, dass er ständig neben uns laufen soll, was manchmal auch ganz gut klappt, jedoch nicht immer. Sobald er uns "überholt" stellen wir uns quer und verwehren ihm den Weg. Sollte es extrem schlimm sein, dann wechseln wir die Richtung. Oftmals ermahnen wir ihn auch, wenn er anfängt vorzulaufen.
    Das ganze machen wir nun schon seit etwas über einen Monat, doch es will nicht so recht funktionieren.

    Bei meinem damaligen Gassigeh-Leihund (Boxermix) habe ich das so ähnlich gemacht, der hat nämlich nie gelernt anständig an der Leine zu laufen, der kannte nur Radfahren mit Flexileine, dementsprechend hat er gezogen wie ein Irrer.
    Ich bin täglich mit ihm 1,5 Std. Gassi gegangen und habe ihn niemals nicht vor mir gehen lassen. Seite wechseln musste er hintenrum, denn ich ließ ihn immer auf der Seite von mir gehen, wo er auch mal im Grünstreifen schnüffeln konnte. Sobald er mit Schnüffeln fertig war und er wieder zu mir kam und an mir vorbei wollte, hab ich die Leine wieder verkürzt, sodass er nicht vor mich konnte und neben mir bleiben musste.
    Es hat 7 Monate gedauert, dann lief dieser Hund problemlos an lockerer Leine neben mir her - wohlgemerkt, dieser Hund lief bereits 4 Jahre als "Zieher" durch die Gegend.


    Meine jetzige Dackelhündin habe ich seitdem sie bei mir ist (ich bekam sie mit 10 Wochen) an der kurzen Leine NIE vorgelassen, sie durfte neben oder hinter mir gehen. Wenn ich ihr die Flexileine am Feld rangemacht hatte, durfte sie machen was sie wollte, da verlange ich auch keine Leinenführigkeit. Sie ist sehr leinenführig und läuft an der kurzen Leine nur extrem selten vor mir und wenn dann auch nur 50cm - ziehen tut sie überhaupt nicht, weder an der kurzen Leine noch an der Flexi, da sie meist neben oder hinter mir ist.

  • An der Auslastung liegt es nicht, denn auch nach längeren Runden mit Frisbee-Spiel und anderen Übungen läuft er sehr unkonzentriert an der Leine.

    Ständiges Sichthetzen macht die Birne zu Matsch (und die Knochen kaputt). Es kann gut sein, dass Du das Problem damit hervorrufst, was Du zu bekämpfen versuchst.


    Zuhause machen wir auch oft Denksport und Suchaufgaben (Dinge verstecken, die er bringen soll; einen Ball zu uns stupsen; Übungen zur Geduld, Kong, Suchspiele mit Leckerchen, Tricks wie tot stellen, Slalom durch die Beine, Pfötchen geben, etc.).

    Das ist ja eine ganz schöne Menge an Zeug. Wie alt ist denn Dein Junghund?

  • Danke schonmal für eure schnellen Antworten.
    Vergessen zu erwähnen habe ich noch, dass er super aufmerksam ist und oft nach uns guckt, sobald er frei laufen darf. Auch das ranrufen klappt recht gut.

  • Ich benutze ausreichend lange Leinen und viel Futter Belohnung, meine dürfen auch vorlaufen.


    Meine Theorie ist, dass viele HH zu kurze Leinen und zu wenig Belohnung benutzen und zu rigide Vorstellungen haben, was das " Endziel" anbelangt.

  • Ständiges Sichthetzen macht die Birne zu Matsch (und die Knochen kaputt). Es kann gut sein, dass Du das Problem damit hervorrufst, was Du zu bekämpfen versuchst.


    Das ist ja eine ganz schöne Menge an Zeug. Wie alt ist denn Dein Junghund?

    Zum ersten Punkt:
    Wir achten schon darauf, dass wir die Frisbee-Zeit kontrollieren und auch andere Übungen machen (warten lassen, frisbee werfen, bringen lassen) oder anderes Spielzeug mitnehmen (Zerrspielzeug) oder ihn eben nur Schnüffeln lassen. Die Frisbee-Zeit ist bei einem 1-2 stündigen Spaziergang ca. 10 Minuten. Das Problem bestand aber auch schon vor der Frisbee, da schließe ich mal aus, dass es daran liegt. Aber Danke nochmal für den Hinweis.


    Zum zweiten Punkt:
    Er ist jetzt 8 Monate alt. Wie gesagt ist er super schnell, was lernen angeht (Sitz und Platz ging innerhalb von 2 Tagen). Wir versuchen ihm auch immer Mal Abwechslung zu bieten, dass er nicht immer das ganze Programm runterrasselt. Sondern einen Tag machen wir halt mal Such- und Aportierübungen, einen anderen Tag dann mal ein wenig Zirkushund und wieder einen anderen Tag hat er mal eine Ruhepause mit Übungen und bekommt seinen Kong zum bearbeiten.


    Ich benutze ausreichend lange Leinen und viel Futter Belohnung, meine dürfen auch vorlaufen.


    Meine Theorie ist, dass viele HH zu kurze Leinen und zu wenig Belohnung benutzen und zu rigide Vorstellungen haben, was das " Endziel" anbelangt.

    Lange Leine hat bei ihm überhaupt nicht funktioniert, deswegen haben wir uns entschieden ihn generell bei uns laufen zu lassen und nur mit Kommando schnüffeln zu lassen. Das funktioniert bereits besser als mit der langen Leine.

  • ich sende mal ein solidarisches "ommmmm". Alles ganz normal, er ist wohl jetzt ca. 8 Monate? dranbleiben, nicht die Nerven verlieren, vielleicht mehr Spiele nach draussen verlagern, also das Suchen etc. und das meiste Tagesfutter beim Spaziergang füttern.
    Mein ach so strebsamer und furchtbar auf mich fixierter kleiner Ex-Musterschüler ist gerade in der gleichen Phase. Das wird schon.

  • Also, wenn ich mit meinen in dem Alter so ein Programm gemacht hätte, dann hätten die auch nicht gescheit an der Leine laufen können.


    Du hast ja einen Hütehund, wenn ich das richtig sehe? Mit acht Monaten würde ein solcher Hund in einer Schäferei noch lange nicht arbeiten. Er würde ganz schlicht nur Alltagsroutine miterleben. "Auslastung", also die Arbeit am Vieh, beginnt man ab einem Jahr, manchmal noch später, weil die Hunde das mental noch gar nicht schlucken können.


    Ich denke daher schon, dass Euer Hund überlastet ist mit Eurem Programm.


    Viele Grüße
    Corinna

  • Erst 8 Monate? :shocked: Dem Programm nach hätte ich auf jeden Fall getippt, dass der Hund älter, etwa über ein Jahr, alt ist...

    Ich denke daher schon, dass Euer Hund überlastet ist mit Eurem Programm.

    Dem schließe ich mich an. Körperlich und geistig wird der Hund mMn überstrapaziert.

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