HWS Problem mit intermittierender Lahmheit

  • Das geballte Forenwissen ist gefragt. Tipps und Tricks werden gerne entgegen genommen.


    Poco (*April 2006, bunter Mix, unkastriert, Rüde) hat sich in der Nacht auf den 23.12. irgendwie verknackst. Wir waren Arbeiten (rutschiger Boden mit er aber klar kommt und das Rutschen auch liebt) und ich denke es wird beim Spielen mit Rosie (Hund 2) passiert sein. Poco haut sich nämlich auch gern mal hin dabei und beide Hunde sind ohnehin nicht zimperlich beim Spielen. Er hat zu keinem Zeitpunkt aufgejault (jedenfalls nicht wenn ich dabei war). Angefangen hat es in den sehr frühen Morgenstunden, als er nur ganz leicht ans Bein meiner Kollegin stieß und dabei kurz quietschte. Mir fiel allgemein auf das etwas anders war (auch wenn ich es nicht festmachen kann was es war). Als es dann später zum Auto ging und er angeleint (Halsband) war, brüllte er mehrmals laut auf. Soweit dachte ich dann, dass er sich irgendwas gezerrt hat oder etwas "quer saß". Habe ihn dann den Tag über geschont und gewärmt. Aber es wurde dann über Tag immer deutlicher das er ziemliche Schmerzen hatte. Ich durfte seinen Kopf nicht nach rechts drehen (lautes Gebrüll) und auch das nach oben schauen machte Probleme (Gequieke). Habe dann über Facebook von einer Hundekollegin Schmerzmittel für Hunde angeboten bekommen, die er dann auch bekommen hat. Mit der Zeit nahm die Empfindlichkeit nach oben zu schauen ab, aber er brüllte weiterhin, sobald der Kopf Richtung rechts ging oder wenn Rosie ihn anspielte. Am 24./25. hatten wir frei und er wurde von mir geschont. Kurze Spaziergänge zum Lösen und Geschirr, möglichst kein Hoch/Runterspringen (dabei wurde auch aufgebrüllt). Es wurde dann vorallem am 26.12. deutlich das er nach kurzer Laufstrecke deutliche zu schonen begann. Er schont den linken Vorderlauf schon früher, aber jetzt wurde es sehr ausgeprägt, begleitet mit einem deutlichen Krallengeräusch (also die Krallen kratzen über den Boden beim nach vorn ziehen der Pfote wenn er läuft). Dazu kam, das er gar kein Interesse mehr an fremden Artgenossen zeigte (und das ist für Poco sehr untypisch). Und er stand immer mehr wie ein Häufchen Elend herum und entlastete sein linkes Bein.


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    Auf dem Bild sieht man die Haltung. Man sieht auch (anhand der Schultern) deutlich wie er das Bein entlastet. (Das Bild ist vom 24ten.Daher noch das Halsband).


    Am 26. 12. war es dann so, das wir für eine Wegstrecke für die wir sonst um die 10 Minuten brauchten, fast eine halbe Stunde benötigten, weil Poco einfach nicht mehr hinterher kam. Da war dann Schicht im Schacht und wir sind zur Tierklinik (was ich eigentlich vermeiden wollte, da ich schlechte Erfahrungen mit den Leuten in der Klinik hatte). Aber diesmal wurde er eingehend und auch gründlich untersucht. Das linke Bein selbst ist absolut Schmerzfrei. Das läßt er sich in alle erdenklichen Positionen ziehen, drehen und drücken. Der Zehentest (also der Test wo sie schauen, wie schnell der Hund die Pfote wieder in eine normale Haltung stellt) war ohne Befund. Das Abtasten der Wirbel war auch Befundlos. Er zeigte keine Reaktion. Nur beim Drehen des Kopfes (nach rechts aber auch nur) und das Überdehnen nach hinten war auffällig. Er gab zwar keinen Ton von sich (tapfer ist er ja, nur keine Schwäche vor Fremden zeigen), aber sie konnte es spüren. Ihre Diagnose war dann V.a. Diskopathie HWS mit intermittierender Lahmheit vorne links. Poco bekam in eine Pobacke ein Kortison (Hexadreson 50 ml) und in die andere Pobacke Vetalgin und ausserdem für Sonntagabend und für Montagmorgen jeweils eine Tablette Novalgin 500.Montag Vorstellung beim Hausarzt.
    Sonntag und Montagmorgen war er etwas weniger quietschig und das Novalgin schien ihn auch ein wenig zu benebeln. Wir waren dann am Nachmittag beim Arzt und ich hatte schon die Sorge, dass man mir die Symptomatik nicht glaubt, weil er echt bei der Untersuchung nicht einen Mucks machte und wie normal durch den Behandlungsraum lief. Als ich ihn jedoch vom Behandlungstisch hob, jaulte er auf und schonte deutlich die linke Voderpfote. Also wurde die Pfote auch nochmal richtig kräftig durchbewegt und wieder kein Ton. Doch beim erneuten Runtersetzen jaulte er auch wieder auf und schonte.
    Die Haustierärztin schrieb als Diagnose V.a. Distorsion.


    Jetzt sind für mich eine Diskopathie und eine Distorsion 2 verschiedene Sachen.


    Nun gut. Poco bekommt also seit gestern Loxicom. Ich sollte es gestern Abend geben und heute Früh und die nächsten Tage bis Sonntag bekommt er es nun Früh. Heute Morgen war die Runde langsamer als sonst (vor seiner Verletzung), aber er hat es ohne Humpeln geschafft. Aber eben die Runde (15 Minuten) sah da schon gegen Ende anders aus. Humpeln, Schleifen der Krallen über den Boden, Stolpern über seine eigene Pfote. Jetzt hier im Haus nach kurzer Ruhe, humpelt er nicht mehr, aber ich sehe anhand der Schulterblätter, dass er bei längerer Standzeit die linke Vorderseite entlastet.


    Ich soll ihn schonen, die Medis geben und dann nächste Woche sehen ob es sich bessert. Wenn nicht, soll ich wieder zum Arzt.


    Ein Physiotherapeut ist auch schon ausgemacht (hat nur zwischen den Tagen geschlossen).


    Was mir halt heute nicht gefallen hat, war, dass er über die linke Pfote gestolpert ist (Pfote ist praktisch nach hinten umgeknickt als er mit ihr einen Schritt machen wollte, passierte beim Markieren als er sich auf drei Beine stellen wollte). Aber er hat Empfindungen in der Pfote. Ja, ich habe ihn gekniffen. Und die meiste Zeit passiert ihm das nicht. Er stolpert halt schon immer ab und an mal über seine Pfoten (denn sie sind eh viel zu groß) und ich bin wohl einfach zu überreaktiv was sowas angeht im Moment. Vielleicht interpretiere ich da mehr hinein als wirklich ist. Denn wir hatten so eine Erkrankung noch nie.


    Ich kenne Poco nicht so ignorant anderen Hunden gegenüber, so zurück genommen und langsam. Er nervt sich selbst damit, weil er ist normalerweise eine Dampfwalze dem alles nicht schnell genug gehen kann.


    Ansonsten ist alles beim Alten. Frisst gut, trinkt gut, pullert gut, schietert gut. Er hat mit Kotabsatz keine Probleme, trotz der Haltung die er dabei einnehmen muss. Dank des Kortisons muss er im Moment viel pullern und das macht er aus Bequemlichkeit (?) meist wie ein Welpe. Das macht er immer wenn er dringend muss und es mal länger dauert.


    Was will ich nun von euch? Ein offenes Ohr zum "Ausheulen" weil man nun langsam Alterserscheinungen erkennt... Ein "ach alles nur halb so wild, du übertreibst du Helikopterhundehalter". Oder auch "kenn ich, wir haben das und das gemacht,die und die Diagnostik betrieben".


    Die Physio ist auf jeden Fall angedacht. Sollte es Poco nächste Woche wieder besser gehen wird sie ebenso in Anspruch genommen, als wenn es ihm nicht besser geht.
    MRT/CT wurden bereits von der Tierklinik angesprochen. Aber ich werde den Teufel tun an einem 26.12. diese anzugehen wenn man im gleichen Atemzug etwas von "konservativen Behandlung" sagt. Ich denke für MRT/CT müsste der Hund in Narkose gelegt werden und dazu bin ich nicht bereit, ohne vorher den konversativen Weg zu gehen. Sollte der nichts bringen, wird ein MRT/CT natürlich gemacht.


    Habt nachsehen mit mir. Er ist mein erster, eigener "alter" Hund. Und im Moment kann er sich selbst nicht mal die Augen reiben (was er immer schon gern gemacht hat) und muss es abbrechen weil es ihm zu unangenehm wird. In der Tierarztpraxis stand er beim Bezahlen auch mit dem Kopf an mein Bein gedrückt. Irgendwie stimmt da was nicht mit ihm... :/ Also her mit Ideen, falls es noch welche gibt. Und mit Fragen natürlich auch.

  • Na, Dein Hund hat doch eindeutig ein HWS-Syndrom und dieser eingeklemmte Nerv sorgt auch dafür, dass vorne im Bein Lahmheit auftritt.


    Hund warm halten, Mäntelchen mit Halskragen, auch in der Wohnung, anziehen, öfters mal Rotlicht (10 Min. und bitte dabei bleiben).


    Nach den Feiertagen Physiotherapie in Form von Unterwasserlaufband, Magnetfeldtherapie.

  • Hannah hatte voriges Jahr ähnliche Symptome und es stellte sich als Wobbler raus. Da war sie 6,5 Jahre.


    Das Stolpern, die Empfindlichkeit im Nacken/Kopfbereich und dieses extrem langsam, untypisch für den Hund, sein hatte sie nämlich auch. Wenn einer der anderen Hunde sie berührte schrie sie auf.


    Ich würde mal einen Termin zum Röntgen ausmachen. Zumindest um so Sachen wie Wobbler auszuschließen.

  • Das steht dann ja nächste Woche eventuell an Röntgen war auch im Gespräch.


    Rotlicht, Wärmekissen (Kirschkern) mag er nicht haben. Da steht er sofort auf und geht. Schal trägt er. Nachts darf er mit ins Bett unter die Decke. Da toleriert er auch das Kirschkernkissen einigermaßen.

  • Ich würde unbedingt röntgen lassen, besser noch ein CT.
    Das hört sich für mich nach Bandscheibenvorfall in der HWS an.
    Dieses Schleifen mit der Pfote könnten neurologische Ausfälle sein.


    Ich würde mit einer gründlichen Untersuchung nicht zu lange warten.

  • Wenn er Wärme nicht mag, dann kannst du kühlen. Wenn der Nerv eingeklemmt ist und er Wärme nicht verträgt, kann es sein, dass er schon eine Entzündung hat. Versuch es doch mal mit einem Quarkwickel. ;)


    Habt ihr das Knie mit untersucht?
    Aktuell klingt es wie HWS mit Diskusprolaps und evtl Knieprellung oder etwas anderes am Knie . .. bin aber natürlich kein Arzt.


    Laila hatte ja auch immer mit den Krallen über den Boden geschliffen..... Allerdings ja hinten.


    Ach Mensch. ... Poco das Grauschnütchen... Knuddel den Held von mir.

  • Wenn er Wärme nicht mag, dann kannst du kühlen.

    Wenn der Hund Nervenschmerzen hat, verträgt er keine Wärme, das tut sogar richtig weh.

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