Wolfshund, Verhalten, Erziehung, Haltung, Rassen

  • [media]https://www.youtube.com/watch?v=at5EL0eS3kY[/media]


    Oder noch eine Nummer drastischer.

  • Das Rasseportrait ist ziemlich schlecht und wurde von fast allen erfahrenen Haltern kritisiert.

    Aber das Portrait gibt genau wieder, was ihr hier alles erklärt habt.

  • Okay ich drücke das mal ganz deutlich aus:


    Wenn man sich deine Posts durchliest dann bist du für einen Wolfhund wohl wenig geeignet.
    Bei dem Dominanzrudelgequatsche überlege ich ob du überhaupt einen Hund haben solltest.


    Naja so wie sich das hier rausliest wirst du dir einen anschaffen ob wir nun reden oder nicht.....:/

  • Die gewünschten Eigenschaften des TS bringt so ziemlich jeder Nordische mit, die trotz ihrer Eigenschaften aber ja mal noch eine ganze Schippe einfacher als ein WH zu händeln sind.
    Warum wurde denn der ursprüngliche Wunshc nach einem Husky, der all dies ja schon mitbringt und trotzdem alltagstauglicher ist, gegen den WH ausgetauscht?


    Ich würde einen ganzen Schritt zurück gehen und doch wieder bei den Nordischen schauen, auf lange Sicht würde das vermutlich deutlich glücklicher machen.
    (Und bevor jetzt der Einwand vom TS kommt: Nein, ich teile meine Leben nicht nur mit den beiden Chihuahua vom Avatar, sondern auch so Vorzeigeexemplar-Samojeden!!!)
    LG von Julie

  • Was willst du jetzt mit dem Video zu den Hybriden sagen? Geht es dir doch um einen Hybriden, weil noch ein Stück exotischer? :???:


    Ich find es ganz interessant, dass dir der Husky vom Charakter her nicht gefällt, die WH aber schon - von denen du keine erlebt hast..

  • Einerseits geht es dir um Wildheit und Ungebrochenheit (und dafür wird dann ein organisch krankes Tier als Beispiel herangezogen?? - dein Pferd meine ich...) -


    andererseits steht schon im ersten Post was von Hierarchie, überall geht es um Rangordnung usw. Zwischen dir und dem Hund, zwischen deinem Hund und Fremdhunden usw


    Lies doch mal über Wölfe und wie das in einem Wolfsrudel so funktioniert. Mit Stopp sagen, austesten usw hat das gar nix zu tun. Ein Wolfsrudel ist eine Familie, kein Haufen Konkurrenten.


    Wie passt denn deine Vorstellung von Erziehung über Dominanz zu Wildheit und Ungebrochenheit?


    Wildheit bedeutet im übrigen, dass das Tier eben NICHT in der Lage ist (oder wäre) eine Beziehung zum Menschen aufzubauen, wie es der Hund kann. Gibt tolle Vergleichsstudien zwischen Hund und Wolf (Handaufzuchten) - es ist ein Unterschied. Da ist dann nix mit rosaroter Harmonie, und es ist eben nicht etwas, was man mit Erziehung beeinflussen kann, wie du immer wieder schreibst.


    Aber Jagdhunde stecken sogar Prügel weg? Wie kommst du denn auf solche Aussagen?


    Warum es überhaupt Wolfhunde gibt? Ich denke, weil Leute sie hübsch finden, sich selbst gern in der Rolle eines ganz aussergewöhnlichen Hundebesitzers sehen, und weil es alles gibt, wofür es eine Nachfrage gibt.

  • Okay, ich hatte nur die ersten paar Seiten überflogen und nehme alles zurück.
    Hier passt gar keine der genannten Rassen (und mein Vorschlag von eben) mit den wildromantischen, aber völlig realitätsfernen Vorstellungen des TS zusammen.


    LG von Julie

  • Ich habe keinen Wolfhund, aber ich habe einen Hund, der nicht wirklich in mein Leben passt.
    Ich habe mich im voraus viel über Hunde informiert und hatte auch schon einen Hund. Ich dachte, dass ich alles schon meistern werde und war auch bereit mir im Notfall Hilfe von Trainern zu suchen und meine Freizeit komplett dem Hund zu widmen.
    Dann war er da der kleine “Teufel“. Er war ganz anders als die Welpen die ich bisher kennen gelernt hatte.. Die Probleme wurden nicht weniger. Ich wollte ihn mit zur Arbeit nehmen, doch dort verbellte er die Kundschaft, alleine bleiben kann er trotz täglichem Training nicht wirklich, weil er mir das ganz Haus zusammen schreit.
    Meine Vorstellung von den schönen Runden in den Natur, die ich mit meinem Hund gemeinsam genieße, sind nun auch etwas anders, weil mein Hund durch seinen Jagdtrieb an der Leine bleiben muss.
    Ich wohne in einer großen Stadt und habe zig Trainer durch. Gar nicht so leicht da jemanden zu finden.
    Die im voraus zugesicherte familiäre Unterstützung, war dann plötzlich auch nicht mehr so da. Puu.. dann stehst du da mit deinem bisherigen Hundeerfahrungen und angelesenen wissen, ganz schön einsam da.
    Ich liebe meinen Hund! Er ist in gewisser hinsiecht mein Lehrmeister und zeigt mir meine schwächen sehr deutlich auf. Außerdem ist er mir gegenüber sehr zugewandt und freundlich. Er ist eines der wichtigsten Dinge in meinem Leben geworden und dennoch frage ich mich ab und zu, wieso ich es mir so schwer machen musste.
    Überlege dir nochmal ob du wirklich einen guten plan B hast oder lieber auch noch Plan C. Plan B hat bei mir nicht gereicht.
    Ich kenne dich ja nicht und vielleicht ist der Wolfhund genau der richtige für dich! Aber denk noch mal genau über alle Eventualitäten nach und such in deiner Gegend schon mal Wolfshund erfahrene Trainer.

  • Ah ha, daher weht der Wind...
    Die Wolfsromantik...
    Einsamer Mann, einsamer Wolf - gesucht und gefunden - als Team (natürlich ohne Leine) durchstreifen sie die Einöden und ein jeder bewundert das Können des Mannes ein solches Tier an sich zu binden...


    Vergiss es...
    Falsche Vorstellung, falsche Intention für nen WH.


    Du wirst max. Dafür bewundert werden, dass du so ein eingeschränktes Leben aushältst.
    Dein Hund wird ggf. für die Optik bewundert werden... Aber selbst das nicht immer und überall.
    Der nicht eh schon faszinierte HH wird eher Bögen um dich machen.


    Und du? Dich Fasziniert die Wildheit, die Ursprünglichkeit...
    Und dafür willst du einen Hund, den du nur mittels Leine kontrollieren kannst, Zuhause in ein Hochsicherheitsgefängnis sperren, der dich - abgesehen von wenigen Ausnahmen - menschlich isoliert, einem Leben voller Regeln und Zwängen unterwerfen?
    Selbst wenn du in der Einöde lebst, so wirst auch du deine Brötchen verdienen müssen, auch bei euch wird sich mal ein Spaziergänger in die Pampa verirren...
    Du weißt schon, dass Saarloos zB nicht gut Auto fahren können?
    Du weißt schon, wie ein Auto aussehen kann, wenn man nur kurz an der Tanke bezahlen will und nen WH drin lässt?
    Du kennst die Bilder von Wohnungen/Häusern, wo der Halter nur mal kurz den Müll rausgebracht oder ein Paket angenommen hat?


    Jo, für die Einrichtung sicherlich nicht toll, wer ein dickes Bankkonto hat, den mag das sicherlich nicht stören.
    Was aber viel, viel schlimmer ist - es bedeutet jedes Mal massiven Stress für das Tier.
    Es kann dir passieren, dass du mit deinem Saarloos leinenlos durch die Pampa läufst... Er sieht das Windrad, den Passanten oder was auch immer am Horizont vor dir... Und ist weg.
    Es kann dir passieren, dass der Tscheche den Hund beim Passanten am Horizont vor dir ausmacht... Und dann war es das für den Hund...


    Du wirst nicht umhin kommen, diese Wildheit, die du so schätzt, Regeln und Zwängen zu unterwerfen, die für das Tier einfach Stress bedeuten, wider seiner Natur sind und - in meinen Augen - nicht artgerecht sind.



    Diese Hunde werden gezüchtet, weil es ein paar Liebhaber dieser Rassen gibt.
    Die dem scheuen Saarloos das Leben in der Einöde ermöglichen, die mit ihrem Tschechen ohne menschliche Kontakte leben können, die für ihren AWH den Garten zu einem Wolfsgehege mit Betonboden umfunktionieren...
    Ja, ich sehe die Zucht dieser Rassen mehr als kritisch.
    Einfach aufgrund der verschiedenen Faktoren, die mit der Umwelt zusammen hängen.
    Vor nen paar Jahren traf man auf den normalen Gassirunden wenig Menschen... Heute wimmelt es von Natur-Sport-Aktivisten, die Gruppen sprießen aus dem Boden, wie nix Gutes...
    Für nen Saarloos bedeutet es jedes Mal Stress...


    Früher traf man in der Pampa so gut wie keine anderen Hunde... Aber die Hundedichte nimmt zu, auch die Dichte der Unverträglichen, wo die Halter in die Pampa flüchten...
    Für nen Tschechen bedeutet das Leinenknast... Auf dem einen Teilabschnitt kann er nicht frei laufen, wegen Passanten. Auf dem anderen nicht wegen Fremdhunden und auf nem weiterem Anderen nicht wegen Wild.
    Und dann willst du deinen Hund auch noch mit ins Büro nehmen, klar ruhige Ecke - aber doch mit Publikumsverkehr.
    Und auch da wirst du den Hund, egal was für einen WH, wieder in ein Korsett zwingen, aus Regeln, die wider seiner Natur sind.


    Es gibt die Ausnahmehunde, mit denen das Leben fast als normal zu bezeichnen ist. Aber zum Teil sind diese Hunde noch nicht voll ausgereift und man muss sagen, dass es schon auch verdammt viel Glück braucht, so einen Hund zu erwischen. Sich da allein auf sein Erziehungskönnen zu verlassen, ist blauäugig...
    Es gibt genügend Geschichten, auch von wirklich hundeerfahrenen Leuten, die ihr Bestes gegeben haben, wo der Saarloos ( als Beispiel) bestens sozialisiert wurde, in der Stadt aufwuchs, offen war und tada - mit Vier plötzlich die typische Scheuheit zeigte.
    Es gibt genügend Geschichten von SWH und TWH, die bis zum 3. bzw. 4. Lebensjahr durchaus verträglich waren... Und eines Tages, wie über Nacht, war über Hundekontakt plötzlich nicht mehr nachzudenken...


    Ein Loch in deiner Erziehung wird der Hund finden. Definitiv. Aber anders, als du es dir gerade vorstellst...
    Das wird eher so aussehen, dass du mal auf einem Spaziergang stolperst... Der Hund sieht es. Und sieht es als Schwäche und wird dich neu bewerten und in Frage stellen. Und das unter Umständen damit, was du machst, wenn er - trotz Verbot - dem nächstbesten Fremdhund ein paar Löcher in den Pelz bohrt.


    Welche Voraussetzungen du als Halter haben solltest?
    Du solltest nicht wegen der Optik einen solchen Hund haben wollen, nicht wegen der Wolfsromantik.
    Sondern, weil dir gewisse Charaktereigenschaften einer bestimmten WH-Rasse liegen.
    Und damit meine ich nicht die Ursprünglichkeit oder die Wildheit.
    Denn die ist in einem normalen Alltag, mit Büro, Familie, Freundin etc. völlig fehl am Platz.

  • Viele Hunde verzeihen gutmütig die groben Patzer ihrer Besitzer. Wie oft knuddeln die Leute ihre Hunde Kopf an Schnauze

    Also, wenn es dir auch um die Herausforderung geht, dann würde ich dir als Alternative einen Tierschutzhund empfehlen. :smile:


    Würde ich sowas ähnliches wie knuddeln bei meinem TS-Hund (Dackel-Mix) versuchen, wäre Drama angesagt. Von fremden Leuten (also auch Nachbarn, die er regelmässig sieht) lässt er sich auch nicht anfassen. Alle anderen Baustellen möchte ich nun gar nicht aufzählen. Langweilig wird es einem da jedenfalls nicht. Falls ja, kann man zwischendurch immer mal wieder Fachliteratur zum Thema Körpersprache oder Angsthunde lesen. Oder man nimmt Einzelstunden bei Hundetrainern, damit man dem Hund beibringen kann, sich ruhig hinzulegen (zB. Büro), ohne alle reinkommenden Leute anzupöbeln.


    Projekt: Hundebegegnungen ohne cholerischen Anfall... hat viele Monate gedauert. Projekt: Streicheleinheiten von allen Bezugspersonen geniessen können... nach zwei Jahren immer noch nicht abgeschlossen. "Will-to-please": nichts, absolut nichts dergleichen vorhanden... Kooperation erreicht man nur durch Überzeugungsarbeit.


    Da braucht es keine Züchtung von einer neuen Hunderasse, sondern nur ein paar blöde Leute, die ihre Tiere abgrundtief schlecht behandeln. Dann bekommt man auch einen anspruchsvollen Hund.
    ;)

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