Brainstorming zur Hundeernährung - vielleicht ein etwas anderer Ansatz

  • Hi,
    der Gedanke ist für mich durchaus neu. Ich werde mal versuchen die Kohlenhydrate etwas zu reduzieren. Wenn Deine These stimmt, spielt es ja keine Rolle, da der Rest ja möglicherweise besser aufgeschlüsselt wird.


    LG


    Mikkki


    Den Hunden zuliebe sollten wir mal dranbleiben...

  • Und etwas anderes noch: Je weniger ich füttere, desto länger bleibt es im Darm. Ich meine jetzt damit nicht Miniportionen

    Die Erfahrung habe ich auch gemacht.
    Ich mache ja beim Futter keine großen Experimente, es gibt halt Trofu.


    Aber wenn ich der Fütterungsempfehlung des Herstellers folge, dann ist der Output eher (minimal) weich.
    Wenn ich dagegen etwas weniger füttere, wird das Futter besser aufgeschlossen, und ich kann die festen Würste super einsammeln.


    Hunde haben wohl ein gutes Mangel-Management.

  • Du bist auf dem Weg zum Barfer. ;)

  • ich bin ein bisschen weitergekommen

    Nach wie vor ist unter Experten kaum ein Thema so umstritten wie das Nahrungsfett. Sicher ist nur: Viele Fette sind lebensnotwendig. Manche können die Gesundheit des Hundes fördern, manche sind neutrale Lieferanten von Energie und Baumaterial für die Zellen....und ja.....auch vor wenigen Fetten muss auch gewarnt werden.
    Im Netz gibt es bezüglich Nahrungsfette eine Vielzahl an Informationen. Nicht alle sind seriös, manche geschönt und viele schlichtweg falsch.


    Bei Fetten gibts die wichtige Unterscheidung ob es gesättigte oder ungesättigte Fettsäuren enthält.

    Ich würde einen anderen Ansatz wählen. Für den Hund zählen hauptsächlich die essentiellen FS, die sein Körper nicht selber herstellen kann. Das sind die a-Linolensäure und Linolsäure. Erstere gehört zu den 3-fach ungesättigten FS und Linolsäure zu den 2-fach ungesättigten FS. Es gibt noch sehr viele andere Unterscheidungen innerhalb der FS, aber das führt jetzt zu weit.



    Wichtig für die Energieversorgung und gesund, weil wenig reaktiv sind gesättigte Fettsäuren. Sie führen nicht zu entzündlichen Prozessen im Körper.

    Nein. Das ist eine Pauschalaussage und wissenschaftlich nicht eindeutig belegt. Mit viel Abwechslung bei den Fetten und Ölen sorgt man dafür, von jeder benötigten FS genug und von keiner zu viel zu bekommen.
    Isolierte Fettsäuren, im Tierversuch in Ratten injiziert, sind keine wirklich aussagekräftigen Studien.




    Grundsätzlich ungesund sind ungesättigte Fettsäuren


    Nein. Als "gesund" gelten nach wie vor viele der mehrfach ungesättigten FS der Omega-3 Klasse. Reichlich vorhanden sind sie in fettem Kaltwasserfisch, wie Lachs, Makrele oder Hering. Außerdem in Hasel-und Walnüssen und den daraus gewonnenen Ölen, in Leinöl, Raps-und Hanföl, aber auch in dem von dir erwähnten Fleisch von artgerecht auf der Weide gehaltenen Rindern.


    Es ist bekannt, dass bei Pflanzenölen mit vielen ungesättigten FS wie z.B. im Leinöl die Frische entscheidend ist, damit sie nicht an gesundheitlichen Wert verlieren. Das macht sie aber grundsätzlich nicht ungesund.


    Wirklich ungesund sind für mich industriell gehärtete Fette. Die braucht kein Hund.



    Alle Öle einheimischer Pflanzen haben zumeist genau so ein schlechtes Verhältnis der Omega 3 bzw 6 Fettsäuren

    Nein. Das optimale Omega-3 zu Omega-6 Verhältnis liegt zwischen 2:1 bis 5:1. Das beste pflanzliche FS-Verhältnis liefern Hanföl und Leindotteröl mit einem ausgewogenen Verhältnis von 3:1.


    Hier eine Buchempfehlung über heimische pflanzliche Öle :smile:




    Ich habe deshalb umgestellt auf KerryGoldbutter

    Butter ist als tierische Fettquelle durchaus in Ordnung. Das Fett der Butter besteht zum Großteil aus gesättigten FS und nur 2-5% aus ungesättigten FS. Insofern würde ich nicht auf ein hochwertiges pflanzliches Öl verzichten.
    Wie gesagt, es kommt auf die ( Mengen)verhältnisse an. Ein Zuviel von was auch immer schafft immer irgendwo im Körper Probleme. Ein zu wenig auch. Wenn man für seinen Hund das optimale Verhältnis von Fett (tierisch wie pflanzlich) herausgefunden hat, dann ist schon viel gewonnen.


    Viel Glück weiterhin :smile:

  • Hi,


    AudreyII: war ein bisschen unterwegs, deshalb die späte Antwort.


    Danke für die ausführliche Stellungnahme, bin immer froh von fachkundiger Seite Unterstützung und Informationen zu bekommen. Insbesondere die genaue Benennung der Fette und Ursprungsprodukten ist Gold wert.


    Sicherlich ist es so, dass man bei Fetten noch nicht alles weiss und möglicherweise auch bei der Beurteilung bestimmte Prioritäten setzen kann und muß.


    Fest steht aber auch, dass unabhängig von jeglicher Kenntnis unsere Hunde mit Fett versorgt werden müssen, selbst wenn wir theoretisch nicht alles wissen.


    Es reicht halt nicht theoretisch im Ungefähren zu bleiben wenn ich Fette zum Füttern dringend brauche.
    Da muß man halt nach bestem Wissen und Gewissen füttern. Und wenn dann Sensibilitäten auftreten, kann man die Erfahrungen beispielsweise hier sammeln um auch Rückschlüsse für andere Hunde ziehen zu können.


    An einer sachlichen Stelle muß ich allerdings doch widersprechen. Gesättigte Fettsäuren heißen gerade deshalb so, weil sie wenig bis gar nicht reaktiv sind, sprich sie reagieren chemisch nicht so sehr. Sie fangen sich keine freien Radikale und sind deshalb für die Energieversorgung besonders geeignet. Und wenn keine große industrielle Verarbeitung erfolgt, sollte man schon mal in Butter einen guten Energieträger gefunden haben.


    LG


    Mikkki

  • Ich nehm für sowas am liebsten Butterschmalz, unbehandelte Fette zB Kammfett, Flomen etc oder Kokosfett, wenn es um reine Energieversorgung geht.


    Öle gibts hier: Leinöl, Hanföl, Rapsöl, Nachtkerzenöl und Lachsöl

  • Hi,


    eigentlich hätte ich mal gedacht, dass hier ein riesiger Aufschrei durchs Netz gehen würde, wenn man sich mal überlegt, was sich hier schon rauskristallisiert.


    1. Reinfleischdosen sind in Teilen viel zu energiearm. Dies bedeutet dass Hunde, um ihren täglichen Kalorienbedarf zu decken ( durch Fett) viel zu hohe Eiweissmengen zu sich nehmen müssen, was sich sehr schädlich auf die Organe auswirken kann.
    Als Alleinfutter halte ich solche " Eiweissbomben" für ungeeignet. Aufbereitet durch Hinzufügen von Fett und Kohlenhydraten mögen sie ganz hervorragend sein.


    2. Auch Trockenfutter beinhaltet Eiweisse und Fette in einem bestimmten Verhältnis. Da der Hund bestimmte Fettmengen braucht, besteht auch hier ein Risiko einer zu großen täglich aufgenomenen Eiweissmenge. Es kommt hinzu, dass in relativ wenig Futter viele Kalorien sind, das heisst die Gesamtfuttermenge, die der Hund zu sich nimmt, ist eigentlich viel zu gering. Wenn ein 30 Kg Hund normalerweise täglich so 1,2-1,5 kg fressen sollte, so braucht er tatsächlich nur an die 400 g Trockenfutter. Viel zu wenig Menge. Ob man mit Einweichen etwas erreichen könnte, halte ich für fraglich.


    Das optimale Futter für seinen Hund kann man also am besten individuell anpassen.


    Wenn man also einen sportlichen Hund hat, kann man also ruhig Fleisch füttern, und im Verhältnis noch etwas mehr Fett hinzugeben und nicht ganz so viele Kohlenhdrate. Bei einem eher ruhigeren Tier kann man ehr etwas weniger Fett geben und mit mehr Kohlenhydraten strecken.


    Wobei ich es von meiner persönlichen Verdauung und Empfinden her kenne, dass ich eine Sauce Bernaise pur gelöffelt nicht so sehr mag und auch nicht so gut vertrage als wenn Reis oder Kartoffeln dabei sind.
    Ich denke das wird beim Hund ähnlich sein.


    O.T: Gerade bei Hunden, die futtersensibel sind, Ohrenprobleme haben, oder Hautjucken, gerade deren Besitzern rate ich dringend sich mal ein bisschen mit den Dingen zu beschäftigen, die hier besprochen werden.


    Bei Sino besteht der Verdacht, dass Ohrenzündungen entstehen, da die körpereigenen Entgiftungsorgane möglicherweise aufgrund von Überbeanspruchung nicht alle Gifte entsorgen können, und sich deshalb auch Ohrirritationen ergeben.


    Zusätzlich zu der hier angesprochenen Diät behandeln wir jetzt noch mit Arsenicum Album D 12, und hoffen mal dass es ihm bald besser geht.


    Möglicherweise ist dies im Augenblick der Grund, warum ihm zu viele Eiweisse mehr zu schaffen machen als völlig gesunden Tieren. Dies gilt es genau zu beobachten.


    LG


    Mikkki


  • Das optimale Futter für seinen Hund kann man also am besten individuell anpassen.

    Das kann ich nur voll und ganz unterschreiben! In jungen Jahren stecken das so manche Hunde noch weg, aber je älter - desto schlimmer. Dann können sich alte Futterfehler rächen.

  • 1. Reinfleischdosen sind in Teilen viel zu energiearm. Dies bedeutet dass Hunde, um ihren täglichen Kalorienbedarf zu decken ( durch Fett) viel zu hohe Eiweissmengen zu sich nehmen müssen, was sich sehr schädlich auf die Organe auswirken kann.
    Als Alleinfutter halte ich solche " Eiweissbomben" für ungeeignet. Aufbereitet durch Hinzufügen von Fett und Kohlenhydraten mögen sie ganz hervorragend sein.

    Sicher, dass diese Reinfleischdosen als Alleinfuttermittel deklariert sind?

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!